Brauereiriese braut Deutschlands beliebtestes Bier
Die Krombacher hatten es 2005 nicht leicht. Marktanteile galt es zu sichern oder weitere zu gewinnen. Das alles spielt sich in einem immer noch schwierigen Markt ab, wo sich die Premiumbierbrauer beinharte Platzkämpfe liefern. Ungeachtet dessen konnte sich Krombacher als Sieger sogar mit einem leichten Plus von 0,4% aus dem abgeschlossenen Geschäftsjahr verabschieden. Wer hätte das nach diesem Sommer noch gedacht. Mit 5,560 Mio. Hektoliter markiert das Unternehmen im Gesamtausstoß ein erstklassiges Jahr, was einem Zuwachs von 0,8% entspricht. Gleiches gilt für den Umsatz zu sagen, der ebenfalls um 0,8% auf gesamt 525,6 Mio. Euro anstieg. Damit setzt Krombacher zum vierten Mal in Folge ein Rekordergebnis als Messlatte für die hinterdrein hechelnden Mitbewerber.
Frohgelaunt verkündete die Geschäftsführung des Unternehmens die neuen Zahlen vor Journalisten in Düsseldorf, und mit Blick auf die abgeschlagenen Verfolger kamen die erfrischenden Wünsche auf ein gutes neues Jahr 2006 gerade recht. Doch nicht nur Umsatz und Rekordergebnisse vernahm man aus dem Hause Krombacher; das Jahr 2005 war auch das Jahr der Investitionen, um die qualitativ hochwertige und strategisch erfolgreiche Marktpolitik voran zu treiben, das Unternehmen in der Erfolgsspur zu halten. Die Markenfamilien und Produkte aus dem Hause Krombacher gingen gestärkt aus diesen Maßnahmen hervor, und Krombacher Pils bleibt erneut Deutschlands beliebtestes und meistgetrunkenes Pils. Die Marke Extra Mild etablierte sich erfolgreich am Markt , derweil die alte junggebliebene Bügelflasche ein grandioses Comeback erlebt. Im Zuge der Sortimentsbereinigung nahm Krombacher das Gebinde18 Flaschen 0,5 l und den Flaschen Kasten 0,33 l Steinie aus dem Programm. Krombacher Fairlight wird nicht mehr gebraut, stattdessen gewinnen die Biermisch-Produkte weiter an Boden. Unangefochten marschiert Krombacher Pils seinen Mitbewerbern auf und davon, es ist die größte deutsche Marke im Pilsbier-Markt. Die Marktanteile bei LEH (Lebensmitteleinzelhandel) und GAM (GetränkeAbholMarkt) stiegen in 2005 von 9% auf 9,1%. Weit abgeschlagen folgen Bitburger mit 6,4%, Warsteiner mit 5% und Hasseröder mit 4,7%. Becks Bier bildet in dieser Fünfer-Spitzengruppe mit 4% das Schlusslicht.

Krombacher entwickelte sich im Laufe der Jahre von der Monomarke zur erfolgreichen Markenfamilie am deutschen Bier- und Mischgetränkemarkt. Auch die Zugabeaktionen und Preisschlachten der Mitbewerber brachten die Krombacher nicht aus der Ruhe – sie beteiligten sich einfach nicht daran und blieben ihrem Preisniveau bei einem Spitzenpremiumbier mit großem Erfolg treu. So wurde der Marktanteil in den zurück liegenden sechs Jahren um mehr als 26% erhöht. Das muss den Krombachern erst mal einer nachmachen. Doch nicht nur die eigenen Marktanteile galt es zu sichern und auszubauen, auch der Vorsprung zum hartnäckigsten Verfolger wuchs beständig und hat inzwischen 2,7% erreicht. Dennoch will man in der Geschäftsführung derzeit nichts von einer Vergrößerung der Marktanteile durch weitere Zukäufe wissen. Wachsen um jeden Preis passt nicht in die Kontinuität dieser Unternehmensführung.
Das Segment Fassbier blieb unter dem Strich beinahe stabil und entwickelt sich bei Krombacher erfreulich besser als der Gesamtmarkt. In der Gastronomie wurden 1000 neue Kunden gewonnen, die aber die Strukturverluste im Gaststättenbereich nicht gänzlich ausgleichen konnten. Allerdings wird mit einer zusätzlichen Belebung des Geschäftes durch die anstehende Fußball WM 2006 in Deutschland gerechnet. Auch im Nichtbiergeschäft bei Sinalco klingelten die Kassen. Der Ausstoß wurde um 49,8% gesteigert, und 600 neue Kunden entschieden sich für diese Getränke in ihrem Angebot. Die Krombacher Markenfamilie boomt und hat mit großem Erfolg neue Zielgruppen für sich gewinnen können. Extra Mild kann da als Senkrechtstarter gesehen werden, dicht auf gefolgt von Krombacher Alkoholfrei, das wiederum zweistellig wuchs. Gleiches gibt es vom Radler zu sagen, das 20% mehr an Ausstoß meldet. Diese Marken zeichnen sich weiterhin durch ein rasantes Wachstum aus, was diesen Marken den Charakter einer unendlichen Erfolgsstory verleiht. Da kann und will auch die Cab-Markenfamilie nicht zurück stehen und wächst glatt um 18000 hl. Mit den weiteren Produkten wie Eichener Pils, Rhenania Alt, Vitalmalz und Herrenbräu werden knapp 100000 hl erreicht.
 
Doch nicht nur in deutschen Landen sind die Bierbrauer aus Kreuztal-Krombach äußerst erfolgreich. Auch in Italien, Spanien, England, Irland und Russland setzt der deutsche Bierriese markante Zeichen. Die MBG International Premium Brands zeichnete ein erfolgreiches Jahr mit insgesamt 18% Umsatzwachstum und rd. 20 Mio. Euro Umsatz. Nach wie vor konzentriert sich Krombacher auf den Ausbau des deutschen Marktes, wo nach Auffassung der Unternehmensführung noch Potentiale und Marktanteile zu gewinnen sind. All das konnte den Bierbrauern nur durch eine erfahrene und eingespielte Mannschaft gelingen. Stellenabbau ist in dieser Brauerei kein Thema, denn es ist eine alte Binsenweisheit die da heißt „wechsle niemals ein erfolgreiches Team“.
Die Krombacher Brauerei mit ihrem Markensortiment ist für das laufende Geschäftsjahr bestens aufgestellt und hervorragend am Markt positioniert. Eine durch die Medien unterstützte Maßnahme soll im Frühling-Sommer zusätzlich den Namen Krombacher in die Schlagzeilen bringen und für einen besonderen Umsatzschub sorgen. Eine noble Einrichtung steht dem Krombacher Freund mit Beginn dieses Jahres zur Verfügung – der Krombacher Club. Attraktive Partner konnten gewonnen werden – so Barclaykarte, Mercedes-Benz, T-Mobile und DHL. Die Werbung wird bei Krombacher in 2006 auf breiter Front laufen und zum Ende des Geschäftsjahres 2006 für ein leichtes Plus sorgen. Denn an den großen wirtschaftlichen Konjunkturaufschwung glaubt man trotz des vollzogenen Regierungswechsels nicht, und auch das Konjunkturklima wird sich nicht wesentlich ändern.
Internet: www.krombacher.de |