Allianz Gruppe geht auch aus Geschäftsjahr 2004 gestärkt hervor.

Nahezu 70 Prozent plus beim operativen Ergebnis Der Jahresüberschuss beträgt 2,2 Milliarden Euro.

Die Kapitalbasis und die Ergebnisqualität werden weiter gestärkt.



Allianz Vorstandschef Michael DiekmannDas Geschäftsjahr 2004 stand für die Allianz im Zeichen profitablen Wachstums. Das operative Ergebnis stieg signifikant um 2,8 Milliarden Euro oder 68,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Der gesamte Umsatz erhöhte sich um 3,1 Milliarden Euro oder 3,3 Prozent auf 96,9 Milliarden Euro.

Bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte lag der Anstieg bei 6,0 Prozent. Zur positiven Geschäftsentwicklung trugen alle vier Segmente bei. Die Allianz Gruppe erreichte ihr Ziel, 15 Prozent Rendite auf das Risikokapital zu verdienen.

"Die Allianz ist heute wieder ein Unternehmen mit solider Kapitalbasis und hoher Ertragskraft", sagte Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz AG. "Nun legen wir die Messlatte noch einmal höher an: 2005 wollen wir das Ergebnis der Gruppe weiter steigern."

Ergebnis und Jahresüberschuss
Das Ergebnis vor Steuern und Minderheiten belief sich auf 5,2 Milliarden Euro (2003: 2,9 Milliarden Euro). Während der Saldo aus Realisierungen und Abschreibungen auf Kapitalanlagen - einschließlich der nicht-operativen Handelsergebnisse - um 1,6 auf 1,3 Milliarden Euro sank, nahmen der Steueraufwand sowie die Anteile Dritter deutlich zu.

Der Steueraufwand stieg auf 1,7 Milliarden Euro (2003: 0,1 Milliarden Euro), die Anteile Dritter am Ergebnis auf 1,3 Milliarden Euro (2003: 0,8 Milliarden Euro). Getrieben durch das starke operative Ergebnis stieg der Jahresüberschuss um 16,4 Prozent von knapp 1,9 Milliarden Euro in 2003 auf 2,2 Milliarden Euro in 2004. Dadurch konnte auch die Kapitalbasis weiter gestärkt werden: Das Eigenkapital wuchs um 2,2 Milliarden Euro auf 30,8 Milliarden Euro.

Schaden- und Unfallversicherung
Mit einer disziplinierten Preis- und Zeichnungspolitik und einer straffen Kostenkontrolle senkte die Allianz in der Schaden- und Unfallversicherung die Combined Ratio um Helmut Perlet - Vorstand Controlling und Accountingweitere 4,1 Prozentpunkte auf 92,9 Prozent. Gleichzeitig stiegen die Beitragseinnahmen um 0,8 Prozent auf 43,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte bedeutete dies ein internes Wachstum von 2,1 Prozent. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 63,3 Prozent von 2,4 auf 4,0 Milliarden Euro. Trotz dieses Anstiegs sank der Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr von 4,7 auf 3,3 Milliarden Euro. Der Rückgang ist vor allem zurückzuführen auf nicht-operative Effekte in 2003.
So wurden beispielsweise gegenüber dem Vorjahr deutlich weniger Gewinne aus der Veräußerung von Kapitalanlagen realisiert.

"Die positive Entwicklung und vor allem die signifikant niedrigere Combined Ratio zeigen deutlich, dass wir mit unserer Konzentration auf operative Profitabilität und striktes Risikomanagement in der Schaden- und Unfallversicherung richtig liegen", kommentierte Helmut Perlet, im Vorstand der Allianz AG für Controlling und Accounting verantwortlich, die Entwicklung. "Und dies vor allem vor dem Hintergrund, dass 2004 für die Versicherungsindustrie ein Jahr großer Naturkatastrophen mit Großschäden in Rekordhöhe gewesen ist."

Lebens- und Krankenversicherung
In der Lebens- und Krankenversicherung erzielte die Allianz ein starkes Wachstum und ein deutlich verbessertes operatives Ergebnis. So stieg der gesamte Umsatz um 6,8 Prozent auf 45,2 Milliarden Euro, bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte um 10,0 Prozent. Treiber war zum einen das sehr hohe Wachstum der amerikanischen Tochtergesellschaft Allianz Life von 43,6 Prozent, zum anderen der Neugeschäftsschub in Deutschland durch die Einführung des Alterseinkünftegesetzes.

Insgesamt verkaufte Allianz Leben fast 1,2 Millionen Versicherungsverträge, so viel wie nie zuvor in einem Jahr. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 12,1 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro (2003: 1,3 Milliarden Euro). Der Jahresüberschuss wuchs um 770 Millionen Euro auf 808 Millionen Euro. Der Vorjahreswert war durch Goodwill-Abschreibungen in Südkorea sowie insbesondere durch Steueränderungen in Deutschland stark belastet.

Bankgeschäft
Im Bankgeschäft, das wesentlich durch die Dresdner Bank geprägt ist, setzte sich die Hauptgebäude der Allianzpositive Entwicklung von 2003 im Geschäftsjahr 2004 fort. Die Restrukturierung der Dresdner Bank wurde weiter erfolgreich vorangetrieben.

Die Erträge konnten stabilisiert, die Effizienz deutlich gesteigert und die Risiken maßgeblich abgebaut werden. In den vergangenen 24 Monaten hat die Dresdner Bank den Verwaltungsaufwand um mehr als 1,7 Milliarden Euro auf 5,3 Milliarden Euro gesenkt (2003: 5,7; 2002: 7,1 Milliarden Euro). Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug nur noch 337 Millionen Euro. Damit konnten die Wertberichtigungen für Kreditrisiken im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel zurückgeführt werden. Getrieben von den geringeren Verwaltungsaufwendungen und der geminderten Risikovorsorge stieg das operative Ergebnis der Dresdner Bank deutlich, nach einem Verlust im Vorjahr von 482 Millionen Euro auf einen operativen Gewinn von 599 Millionen Euro.

Trotz Restrukturierungskosten von 290 Millionen Euro erzielte die Dresdner Bank einen positiven Jahresüberschuss nach Restrukturierungskosten von 142 Millionen Euro gegenüber einem Verlust von 1,305 Milliarden Euro im Vorjahr. "Die Dresdner Bank hat ihre Ziele für 2004 mehr als erfüllt. Sie ist wieder auf Ertragskurs", bewertete Helmut Perlet das Ergebnis.

Asset Management
Das Segment Asset Management ist weiter auf profitablem Wachstumskurs. Die Allianz Vorstandsmitglied Paul Achleitnernachhaltig gute Performance im festverzinslichen Bereich führte zu hohen Nettomittelzuflüssen von 31 Milliarden Euro. In den USA und in Deutschland waren die Marktpositionen besonders stark: Über 70 Prozent der Drittgelder stammten aus den USA, über 15 Prozent aus Deutschland.

Trotz negativer Wechselkurseinflüsse von 31 Milliarden Euro auf die zum größten Teil in US-Dollar verwalteten Kapitalanlagen wuchsen die Assets under Management für Dritte um 20 Milliarden Euro oder 3,5 Prozent auf 585 Milliarden Euro. Weiterhin striktes Kostenmanagement und deutliche Effizienzgewinne führten zu einem beachtlichen Rückgang der Cost-Income Ratio von 67,2 auf 62,9 Prozent.

Das operative Ergebnis verbesserte sich zum dritten Mal in Folge um einen zweistelligen Prozentsatz (16,8 Prozent) auf 856 Millionen Euro. Nach Abzug akquisitionsbedingter Aufwendungen, von Steuern und Anteilen Dritter am Ergebnis wies das Geschäftsfeld Asset Management einen Verlust von 152 Millionen Euro aus, der niedriger ausfiel als erwartet, im Vergleich zu einem Verlust von 270 Millionen Euro im Vorjahr so Achleitner.

Vorstandsgehälter und Dividende
Für das Geschäftsjahr 2004 weist die Allianz erstmalig die Gehälter der Mitglieder des Holding-Vorstandes individualisiert aus. Das Unternehmen reagiert damit auf das wachsende öffentliche Interesse und folgt der Empfehlung der Deutschen Corporate Governance Kommission. Vorstand und Aufsichtsrat der Allianz werden der Hauptversammlung am 4. Mai 2005 eine Erhöhung der Dividende von 1,50 Euro auf 1,75 Euro pro Aktie vorschlagen.

Ausblick
Im laufenden Geschäftsjahr 2005 wird die Allianz Gruppe den Fokus wieder stark auf profitables und nachhaltiges Wachstum legen. Der gesamte Umsatz soll in einer Größenordnung wie 2004 zunehmen. Die operativen Ergebnisse sollen gehalten bzw. wo möglich verbessert werden. In der Schaden- und Unfallversicherung strebt die Allianz eine Combined Ratio von weniger als 95 Prozent an. Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft wird ein operativer Gewinn in Höhe von mindestens 1,5 Milliarden Euro angestrebt. Die Dresdner Bank soll 2005 die Kapitalkosten in Höhe von 8,85 Prozent verdienen. Im Asset Management soll das operative Ergebnis um 10 Prozent steigen und ein positiver Jahresüberschuss erwirtschaftet werden. Diese Aussagen stehen unter dem Vorbehalt, dass keine Naturkatastrophen oder widrige Entwicklungen an den Kapitalmärkten die Profitabilität einschränken.

Allianz Leben erhöht Dividende
Der Aufsichtsrat der Allianz Lebensversicherungs AG Stuttgart hat in seiner Sitzung vom 11.März 2005 den Jahresabschluss festgestellt. Zur Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2004 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 22.April 2005 vor, eine Dividende in Höhe von 23 Euro je Stückaktie auszuschütten. Die Vorjahresdividende betrug 20 Euro je Stückaktie. Der Hintergrund dieses Vorschlags ist die gute Eigenmittelausstattung der Gesellschaft die es erlaubt, den gesamten Jahresüberschuss in Höhe von 241,5 Millionen Euro (Vorjahr 210 Mio. Euro) für die Ausschüttung zu verwenden. Das sind Zahlen, von denen andere Gesellschaften nur träumen können. Ein Beweis mehr dafür, dass man bei der Allianz die Hausaufgaben gründlich gemacht hat. Das kommt auch in den Ausführungen zum Geschäftsjahr 2003 zum Ausdruck, die im folgenden nachzulesen sind.

Allianz Leben weiter auf Wachstumskurs Rekord im Neugeschäft von Allianz Leben
Kunden setzen verstärkt auf Sicherheit und Finanzstärke - Neugeschäft mit Plus von 16,4 Prozent - Boom bei der betrieblichen Altersversorgung hält an - "Quantensprung" bei Riester-Rente gefordert - Vorsorgeformel "3 x 4" vorgestellt. Die Allianz Leben verzeichnete auch im dritten Quartal zweistellige Zuwachsraten. Insgesamt steigerte der Marktführer in der privaten und betrieblichen Altersvorsorge seine Neubeiträge in den ersten neun Monaten um 16,4 Prozent auf 2,19 (Vorjahr: 1,88) Milliarden Euro. "Wir profitieren von einem neuen Qualitätsbewusstsein", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Rupprecht beim Jahrespressegespräch in Stuttgart. Nach seiner Einschätzung setzen die Verbraucher zunehmend auf sichere Finanzprodukte wie die Lebensversicherung. Dieser Trend führe insbesondere bei den finanzstarken Unternehmen der Branche zu hohen Steigerungsraten.

Allianz Leben erzielte daher im Neugeschäft ein deutlich stärkeres Wachstum als der Markt, der im Durchschnitt ein Plus von ebenfalls beachtlichen 7,7 Prozent verzeichnete. Mit einem Neugeschäftsanteil von 19,2 Prozent habe Allianz Leben ihre Marktführerschaft gefestigt. Das Neugeschäft setzte sich zusammen aus 862,1 (Vorjahr: 625,6) Millionen Euro an laufenden Beiträgen und Einmalbeiträgen in Höhe von 1,33 (1,26) Milliarden Euro. "Unser Wachstum bei den laufenden Beiträgen ist mit 37,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erfreulich hoch", betonte Rupprecht. Die Einmalbeiträge wuchsen um 5,8 Prozent. Diese Zahlen umfassen jeweils auch die konsolidierten Neubeiträge der 100-prozentigen Tochtergesellschaften Allianz Pensionskasse AG und Deutsche Lebensversicherungs-AG.

Bürger setzen mehr auf eigenverantwortliche Vorsorge

Positiv sei, so Rupprecht, dass immer mehr Verbraucher die Notwendigkeit privater Vorsorge erkennen. Sichtbar werde vor allem ein Trend zur privaten Rentenversicherung: "Die Leute wissen, dass sie selbst etwas tun müssen, um die Lücken in der gesetzlichen Versorgung zu schließen", erklärte der Allianz Leben-Chef.

Auch die Nachfrage nach einer Versicherung gegen die finanziellen Folgen von Berufsunfähigkeit hielt weiter an: Die laufenden Neubeiträge stiegen hier um 30,7 Prozent.

Weiterhin enttäuschend verläuft das Riester-Geschäft: In den beiden vergangenen Jahren hat Allianz 598.032 Riester-Verträge abgeschlossen, in diesem Jahr sind bis Ende September nur noch 50.774 neue Verträge dazu gekommen. Rupprecht begrüßte die Absicht der Bundesregierung, die Rahmenbedingungen für die staatlich geförderte Vorsorge zu vereinfachen.

"Allerdings werden diese Maßnahmen nicht ausreichen, um aus der Riester-Rente eine Erfolgsstory zu machen", erklärte Rupprecht. "Mit Trippelschritten kommen wir jetzt nicht mehr voran, wir brauchen einen Quantensprung." Der Allianz Leben-Chef forderte "ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu ihrer eigenen Reform". Ein solch deutliches Signal wäre der Einstieg in die Vollförderung bereits im Jahr 2004 und die Ausdehnung der Riester-Förderung auf alle Steuerpflichtigen.

Allianz Pensionskasse setzt sich durch

Bereits heute ist nach Darstellung der Allianz Leben erkennbar, dass die staatlich Allianz Leben Hochhaus Stuttgartgeförderte Altersvorsorge zunehmend über den Betrieb läuft. Immer mehr Arbeitnehmer wandelten Teile ihres Entgeltes in eine betriebliche Altersversorgung um: Allein in den ersten drei Quartalen wurden bei Allianz Leben über 224.000 Arbeitnehmer neu versichert.

Dies führte dazu, dass Allianz Leben besonders stark im Firmengeschäft zulegte: Die Neubeiträge stiegen um 55,4 Prozent auf 787,1 Millionen Euro. Damit kam mehr als ein Drittel des Neugeschäfts aus diesem Bereich. Besonders erfreulich, so Rupprecht weiter, entwickele sich dabei das Geschäft über die Allianz Pensionskasse AG: Hier stiegen die Neubeiträge auf 156,7 Millionen Euro.

"Die Allianz Pensionskasse ist mit einem Marktanteil von über 30 Prozent eindeutig Marktführer bei den im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft organisierten Pensionskassen", erklärte der Vorstandschef.

Auch in den anderen Durchführungswegen der betrieblichen Altersversorgung sei das Neugeschäft positiv ausgefallen: Bei der Unterstützungskasse stiegen zum Beispiel die Neubeiträge um 20,0 Prozent auf 31,5 Millionen Euro, bei der Rückdeckungsversicherung gab es ein Wachstum um 8,6 Prozent auf 158,1 Millionen Euro.

In diesem Zusammenhang betonte Rupprecht, dass die Vielfalt bei der betrieblichen Altersversorgung - insgesamt gibt es fünf Durchführungswege und verschiedene Fördermöglichkeiten - eine Chance für den Standort Deutschland sei: "Dadurch können sowohl für die Unternehmen als auch für die Arbeitnehmer die jeweils besten Lösungen gefunden werden."

Alle Vertriebswege tragen zu Neugeschäftswachstum bei

Der wichtigste Vertriebsweg von Allianz Leben ist weiterhin der Außendienst: Über die Halle Wege führen zur Allianz...älfte des Neugeschäfts kam über diesen Vertriebsweg. Hohe Zuwachsraten gab es beim Maklergeschäft, das sich nahezu verdoppelte und nun einen Anteil von fast einem Fünftel am Neugeschäft aufweist.

"Beim Vertrieb über Makler erleben wir gerade im Firmenkundengeschäft den Trend zu den Premium-Anbietern: Ein Drittel unseres Neugeschäfts schlossen wir in diesem Bereich über Makler ab", sagte Rupprecht.

Der Vertrieb über die Dresdner Bank wuchs um 20,6 Prozent. Dabei verlief das Geschäft regional unterschiedlich, in einzelnen Regionen kam bereits ein Viertel des Neugeschäfts über die Dresdner Bank.

Besonders die Zusammenarbeit mit dem Corporate Banking der Dresdner Bank verlief, so Rupprecht, sehr erfolgreich: "Die Dresdner Bank betreut allein im Firmenkundengeschäft rund 10.000 Konzerne, Großkunden und sehr große mittelständische Unternehmen; dieses Potenzial nutzen wir zunehmend."

Portfoliomix bringt finanzielle Sicherheit

Der Kapitalanlagebestand zum 30. September 2003 betrug 105,6 Milliarden Euro. Über zwei Drittel sind festverzinslich angelegt: 49,7 Prozent in Darlehen, 10,1 Prozent in Hypotheken sowie weitere festverzinsliche Wertpapiere mit 10,9 Prozent. Weitere wichtige Anlageformen sind Investmentzertifikate mit 20,1 Prozent, Aktien und Anteile an verbundenen Unternehmen mit 6,6 Prozent und Immobilien mit 2,6 Prozent. Die Aktienquote lag nach Marktwerten bei 10,7 Prozent.

"Unsere Aktienquote ist in den vergangenen drei Monaten wieder leicht gestiegen, das liegt allerdings vor allem an den sich erholenden Märkten", betonte Rupprecht. Die Reservequote - also die Bewertungsreserve in Prozent des Buchwerts der Kapitalanlagen - lag mit 4,9 Prozent etwas höher als zum Jahresende 2002 (4,5 Prozent). Allianz Leben habe, so der Vorstandsvorsitzende, im Jahr 2003 den Bestand an direkt gehaltenen Aktien reduziert und die festverzinslichen Anlagen ausgebaut.

Rupprecht dazu: "Wir fühlen uns mit der aktuellen Aktienquote und der Portfoliostruktur wohl." Von den weiteren langfristigen Perspektiven an den Aktien- und Rentenmärkten hänge dann auch die Festsetzung der Überschussbeteiligung ab - über diese entscheide der Vorstand am 10. Dezember 2003.

Mit Vorsorgekonzept "3 x 4" den Lebensstandard im Alter sichern

Seit Juni 2002 verschicken die Rentenversicherungsträger die Renteninformation: Zum ersten Mal erfahre damit der Versicherte, wie hoch seine gesetzliche Rente im Alter 65 AllianzLebenChef Gerhard Rupprechtund bei voller Erwerbsminderung sein könnte, so Rupprecht. Seiner Auffassung nach schärft die Renteninfo das Bewusstsein für eigenverantwortliche Vorsorge, allerdings sei die Annahme einer jährlichen Rentenanpassung von 3,5 Prozent sehr hoch gegriffen - im Schnitt lagen sie in den vergangenen fünf Jahren nur zwischen 0,4 und 2,2 Prozent. Als positiv wertete Rupprecht, dass die Rentenversicherungsträger in der Renteninformation ausdrücklich eine zusätzliche private Vorsorge empfehlen.

Um den Verbrauchern eine Vorstellung vom tatsächlichen Vorsorgebedarf zu geben, empfiehlt Allianz Leben die Formel "3 x 4": Vom Bruttolohn sollten jeweils 4 Prozent in die private, betriebliche und die staatlich geförderte Altersvorsorge investiert werden. Rupprecht rechnet damit, dass sich auf diese Weise der Lebensstandard für Arbeitnehmer unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze sichern lässt. Dies gelte allerdings nicht für Selbständige und Arbeitnehmer oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze - diese müssten noch darüber hinaus privat vorsorgen. Der Vorteil des "3 x 4"-Vorsorgekonzepts bestehe vor allem darin, dass über die staatliche Förderung der eigene Beitragsaufwand deutlich reduziert wird.

"Nutzt der Bürger alle Möglichkeiten der Förderung bei der Riester-Rente und bei der betrieblichen Altersversorgung, dann sinkt der Nettoaufwand auf rund 9 Prozent", fasst Rupprecht die Vorteile dieser Vorgehensweise zusammen. Dadurch könnten die Bürger für den Eigenbetrag bei der ergänzenden Vorsorge sogar mit der Formel "3 x 4 = 9" rechnen.

Aussichten

Für die weitere Geschäftsentwicklung sind nach Darstellung des sie haben gut lachen...sie sind optimal abgesichert...Allianz Leben-Chefs die politischen Rahmenbedingungen entscheidend. Den meisten Bundesbürgern sei zwar bewusst, dass es zu weiteren Einschnitten in der gesetzlichen Rentenversicherung kommen werde. Sie erklärten sich zunehmend bereit, mehr Eigenverantwortung für ihre Alterssicherung zu übernehmen.

Die Verbraucher seien aber gleichzeitig durch die laufenden aktuellen Diskussionen um die Zukunft der privaten Altersvorsorge auch verunsichert.

"Hier kommt es nun darauf an, dass die Bundesregierung verlässliche und nachhaltige Rahmenbedingungen schafft und wieder stärker für ihre bisherigen Reformen wie die Riester-Rente eintritt", betonte Rupprecht.

Betriebliche Altersversorgung boomt - Trend zur privaten Rentenversicherung hält an

Allianz Leben erzielte im Jahr 2003 einen Rekord im Neugeschäft. Den vorläufigen Zahlen zufolge konnte der Marktführer in der privaten und betrieblichen Altersvorsorge seine Neubeiträge um 25,9 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro steigern (Vorjahr: 2,8 Milliarden Euro). "Wir liegen sogar über unserer bisherigen Rekordmarke aus dem Boomjahr 1999", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Rupprecht.

Auch im Marktvergleich stehe Allianz Leben hervorragend dar. Das Stuttgarter Unternehmen dürfte die Wachstumsquote der Branche um rund die Hälfte übertroffen haben. Insgesamt setzte sich das Neugeschäft bei Allianz Leben aus laufenden Beiträgen von 1,5 (1,0) Milliarden Euro und Einmalbeiträgen in Höhe von 2,0 (1,8) Milliarden Euro zusammen.

Bei den laufenden Beiträgen entfielen 365 (110) Millionen Euro auf die Mehrbeiträge aus bestehenden Verträgen. Aufgrund des hervorragenden Neugeschäfts wuchsen die gebuchten Bruttobeiträge um 7,7 Prozent auf 10,5 (9,7) Milliarden Euro. Diese vorläufigen Angaben umfassen die Zahlen der Allianz Lebensversicherungs AG und ihrer 100-prozentigen Tochtergesellschaften Allianz Pensionskasse AG und Deutsche Lebensversicherungs AG.

Betriebliche Altersversorgung mit besonders hohen Zuwächsen

Allianz Leben profitierte im vergangenen Jahr besonders stark vom expandierenden Neugeschäft mit Firmenkunden. In diesem Bereich lag das Wachstum bei mehr als 65 Prozent, die Neubeiträge erhöhten sich auf 1,4 (0,85) Milliarden Euro. "Damit kommen es kommt richtig Geld in die Allianz Kasse...über 40 Prozent unseres Neugeschäfts von den Firmenkunden - das zeigt, welchen Aufschwung die jahrelang stagnierende betriebliche Altersversorgung genommen hat", sagte Rupprecht. Besonders erfolgreich schnitt dabei die Pensionskasse ab: Die Neubeiträge stiegen auf 309 (113) Millionen, ein Plus von 173 Prozent. "Über 250.000 Arbeitnehmer setzten allein 2003 für ihre betriebliche Altersversorgung auf unsere Pensionskasse - ein großer Erfolg", so der Allianz Leben-Chef. Seit dem Verkaufsstart Anfang 2002 sind nun fast 400.000 Arbeitnehmer bei der Allianz Pensionskasse versichert.

Auch in den anderen Durchführungswegen konnten fast überall zweistellige Zuwachsraten erzielt werden. Die erfreuliche Entwicklung beim Marktführer belege, dass die Bürger trotz knapper werdender Budgets zunehmend in ihre Altersvorsorge investierten. Das steigende Interesse für das Thema Eigenvorsorge zeige sich insbesondere bei den privaten Rentenversicherungen. "Das Produkt 'Zukunftsrente' war erneut unser meistverkauftes Produkt", erklärte Rupprecht. Außerdem seien sich die Bürger mehr und mehr bewusst, dass sie sich privat gegen die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit absichern müssten.

Hier steige, so der Allianz Leben-Chef, die Zahl der verkauften Versicherungen weiter: "Gleichzeitig sehen wir aber auch noch deutlichen Zusatzbedarf." Die staatlich geförderte private Altersvorsorge bilde hingegen "den einzigen schwarzen Fleck in einer ansonsten blütenweißen Neugeschäfts-Bilanz", sagte Rupprecht. Das Geschäft mit der Riester-Rente enttäuschte - ähnlich wie in der ganzen Branche - auch bei der Allianz.

Beim Marktführer kamen lediglich rund 52.000 neue Verträge hinzu. Damit hat Allianz nach drei Jahren insgesamt etwas mehr als 650.000 Verträge abgeschlossen. Der durchschnittliche Eigenbeitrag bei diesen Verträgen betrug monatlich nur zehn Euro. Als Beweis für die zu große Komplexität der Riester-Förderung verwies Rupprecht auf die geringe Anzahl von Zulagenanträgen: "Weniger als die Hälfte unserer Kunden hat bisher die staatliche Förderung beantragt. Und davon wiederum hat fast die Hälfte den Antrag im ersten Anlauf falsch oder unvollständig ausgefüllt."

Ausblick

Das laufende Jahr steht für den Allianz Leben-Chef im hohen Maße unter politischen Vorzeichen. So beschäftige die Branche nicht nur der Entwurf für das Alterseinkünftegesetz und die Frage der künftigen Besteuerung der Lebensversicherung. Auch das Versicherungsvertragsgesetz soll novelliert und die Vermittler-Richtlinie in deutsches Recht transformiert werden.

Der Allianz Leben-Chef appellierte vor diesem Hintergrund an die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, "einen der wenigen Wachstumsmotoren der deutschen Wirtschaft nicht abzuwürgen". Es ginge hier nicht nur um das wirtschaftliche Wohl einer Branche, sondern vor allem um die gesellschaftlich immer wichtiger werdende Aufgabe einer nachhaltigen Sicherung der Altersvorsorge. Deutschland sei bei der privaten und betrieblichen Altersvorsorge noch immer ein "Entwicklungsland" im Vergleich zu anderen EU-Ländern.

Der damit verbundene "riesige Aufholbedarf" biete zwar enorme Wachstumsmöglichkeiten für die deutschen Lebensversicherer. Gleichzeitig ist für Rupprecht aber auch klar: "Ohne das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Politik und die Attraktivität der Produkte könnte das gerade entstandene Bewusstsein für die Notwendigkeit der Eigenvorsorge schnell wieder zerstört werden."

Die Ergebniszahlen sowie den vom Aufsichtsrat noch festzustellenden Jahresabschluss wird Allianz Leben auf einer Pressekonferenz am 24. März 2004 in Stuttgart vorstellen. Rupprecht wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Ergebnisse durch eine jetzt bereits bekannte, außerordentliche Steuerbelastung aufgrund der rückwirkend geänderten Gesetzesauslegung bei der Fondsabschreibung betroffen sein werden.



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Textz: Hans Joachim Rech
Fotos: © EPS-Schäffler / Allianz Gruppe, Allianz Leben / ReHa Press
Quelle: Allianz Leben, Allianz Gruppe

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Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch 21.04.2005