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Zusammenbruch des Aktienmarktes bringt AMB Generali ins Schwitzen

Eine scharfe Zäsur für die deutsche Versicherungswirtschaft



Bensberg. Die Bilanz-Pressekonferenz der AMB Generali Holding AG in Bensberg wurde bestimmt von den starken Einbrüchen an den Börsen und Kapitalmärkten. Daran konnten auch die mit Nachdruck vorgetragen gute Vorsätze für die kommenden Jahre nicht viel ändern. Der Versicherungsmulti AMB Generali hat in den vergangenen Jahren an der Börse ganz schön Federn gelassen. Die Renditeaussichten waren ja zu verlockend. Vorstand Dr. Thießen AMB GeneraliBei allem Anreiz fragt man sich, wo da der kritische Blick des Unternehmers blieb, der die ihm anvertrauten Kundengelder - um die handelt es sich ja ohne wenn und aber - in den berüchtigten Börsentreibsand setzte. Wenn es ein Trost ist - die AMB Generali steht mit dieser Erfahrung nicht allein da, andere traf es viel schlimmer. Positiv für den Konzern; er verfügt über reichlich Reserven, so dass die Versicherungsnehmer auch in diesem Jahr auf die Leistungsfähigkeit der AMB Generali vertrauen können, obwohl fast alle Unternehmen der Branche gezwungen waren, ihre Überschussbeteiligung teilweise drastisch zu senken. Die dem Konzern angeschlossen Versicherer, so die Aachener und Münchener, die Volksfürsorge, die Thuringia, die Cosmos Direkt und die Dialog gingen im Schnitt mehr als 2% zurück, was natürlich weht tut. Da fragt sich der arglose Versicherungsnehmer, ob denn seine Lebensversicherung, die ja als Altersvorsorge gedacht war, überhaupt noch sicher ist?

Klar doch - jubeln alle im Chor und treten durch eine breit angelegte Informationsoffensive dieser allgemeinen Verunsicherung entgegen. Eines der Hauptargumente: es gibt kein besseres persönliches Altersvorsorgeinstrument als die Lebensversicherung. Wieso? Nun - das Produkt bietet - so die Versicherer,Vorstand Dr. Thießen  Dr. Pohl Verlässlichkeit über einen langen Zeitraum hinweg, sowie eine Garantieverzinsung mit Vorteilen der Steuerfreiheit. Schön und gut, aber was tun, wenn mit Milliardensummen an Versichertenprämien an der Börse spekuliert und Hasard gespielt wird? Na ja - immerhin gingen ja keine Anlagevermögen verloren, wie das massiv an den Börsen geschehen ist, so der Vorstand um Dr. Walther Tießen. Gottlob führte dieser Schock beim Versicherungsnehmer nicht zur befürchteten " ich halt mich zurück" Reaktion und damit nicht zu einer Wachstumskrise. Andere Mitglieder der Branche kamen nicht so glimpflich davon. Um deren Überleben - vor allem aber das Vertrauen der Kunden in die Lebensversicherung zu erhalten, wurde die Auffanggesellschaft "Protektor" für notleidende Lebensversicherer gegründet, an deren Entstehen die AMB Generali aktiv beteilt ist.

"Kein Versicherungsnehmer wird durch betriebliche Schwierigkeiten beim Versicherer um den Bestand und Erhalt seiner Lebensversicherung fürchten müssen!" sagte Dr. Thießen vor der versammelten Fachjournalistenschar. Welch noble Aussage.

Wer einen Blick in den Bilanzbericht wirft wird schnell erkennen, welch verheerende Wirkung der Niedergang an der Börsen auf den Versicherer hatte. Massive Abschreibungen auf Aktien und Beteiligungen in Milliardenhöhe wurden unumgänglich ein Unwetter braut sich zusammenLage trägt noch das geltende Steuerrecht bei, das Verluste aus dem Abgang sowie Abschreibungen auf Aktien nicht berücksichtigt. Der zweite große Minusmacher bei den Versicherern waren die Naturkatastrophen des vergangenen Jahres. Solche plötzlichen Einbrüche schlagen in die Bilanz hinein wie der Blitz in ein Strohdach. Trotz aller Klagerufe verzeichnete die Branche gegenüber dem Jahre 2001 mit 8,5 Mio. Verträgen im Jahre 2002 einen Zuwachs auf 10,27 Mio. Abschlüssen was zweifelfrei beweist, dass die Nachfrage der Verbrauchers nach dem Produkt Lebensversicherung ungebrochen ist.

Eines steht jedoch fest: es muss mehr Freiheit für die Schaffung privater Vorsorge realisiert werden. Das kann nur geschehen, wenn die politisch Verantwortlichen umgehend nachhaltig steuerliche Entlastungen durchführen. Zur Zeit sehen sich die Menschen im Lande dazu nicht in der Lage, da ihnen kein finanzieller Spielraum mehrDer AMBGenerali Vorstand zur Verfügung steht. Im Hinblick auf diese Entwicklung wird sich der deutsche Versicherungsmarkt erheblich verändern. In den nächsten Jahren werden nur die großen und leistungsfähigen Konzerne eine Überlebenschance haben was bedeutet, dass rund ein Drittel aller zur Zeit noch existenten Mitbewerber verschwinden werden oder in andere Gesellschaften aufgehen. Selbstverständlich fördert jede Krisensituation nachhaltige Bewältigungsschemata ans Licht des Tages. Alle Unternehmen sind gezwungen ihre Geschäftspolitik zu überprüfen. Wer da auf mögliche Zukäufe spekuliert liegt nicht verkehrt. Allerdings will man bei AMB den Markt in Ruhe und ohne Zeitdruck beobachten und die Offenlegung aller Bilanzen und Geschäftsberichte der Mitbewerber abwarten, um dann zu einer Entscheidung zu kommen.

"Wenn zugekauft wird dann das, was zu uns passt und wo wir uns echte Chancen ausrechnen" so Walter Thießen.

Immerhin hat ja die AMB Generali Holding AG den Beweis dafür geliefert, dass auch Unternehmen, verschieden in Angebot und Präsentation, integriert und gemeinsam zum Erfolg geführt werden können. Das Konzern-Konzept der "Mehrere Standorte und AMBGenerali Chef Dr. Thießen Mehrmarkenstrategie" hat jedenfalls gepunktet und ist vom Verbraucher angenommen worden. Gar nicht gut zu sprechen ist Walter Thießen auf die Riester-Rente, wobei es ihm nicht um das Produkt als solches geht, sondern um den bürokratischen Moloch, der die durchaus abschlusswilligen Versicherungsnehmer letztlich zurückschrecken lässt. Im Antragsverfahren erlebt der Antragsteller ein Fragewirrwarr, das selbst die Profis von AMB Generali verzweifeln lässt. Auf der Grundlage dieser Antragsformulare - so Walter Thießen - ist die bundesweit bislang geringe Abschlussfreudigkeit der Bürger nur zu verständlich.

"Das Ding gehört eingestampft, auf den Müll. Hier muss schnellstens ein bereinigtes Formular her, das der Bürger ohne Zuhilfenahme von Fachleuten oder belegen eines Sonderkurses ausfüllen kann. Der Vordruck ist ja noch schlimmer als der einer Steuererklärung. Hier hat der Finanzminister dringenden Handlungsbedarf."

Obwohl die AMB mit 580000 verkauften Riester-Policen die Spitzengruppe in Deutschland besetzt hält, befürchten die Verantwortlichen, dass dieses Vorsorgemodell wegen der bürokratischen Hemmnisse seine Akzeptanz verliert. Gleichwohl verkörpert dieses Rentenmodell als staatlich geförderte Altersvorsorge den gesellschaftspolitisch richtigen Weg. Welche Schwierigkeiten den Antragstellern das Ausfüllen der Antragsformulare bereitet zeigt sich daran, dass 70% aller Anträge falsch oder fehlerhaft ausgefüllt sind. Grundlegend hilft hier nur eine Rosskur - das gesamte Antragssystem muss drastisch vereinfacht werden. Bei all den salbeienden Worten sollte man den Blick auf die Ergebnisrechnung des Konzerns nicht vergessen. Im Bereich Wachstum verzeichnet der Konzern im Schnitt 4,2% Zuwachs. Im Konzernergebnis sieht es etwas anders aus. Hier haben, wie schon erwähnt, die Abschreibungen auf Aktien und Beteiligungen das gute Resultat von 2001 verhagelt.

Dennoch bilanziert der Konzern im IAS Abschluss eine Steigerung der Gesamtbeiträge von rund 4,1% in wirtschaftlich schwierigem Umfeld. Aber Dr. Hans Kasten Vorstandsmitglied AMBGenerali wer bewegt sich in diesen Zeiten schon auf sicherem Parkett? Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass sich die AMB Generali Gruppe im Jahr 2002 weiter auf Wachstumskurs befand und diesen auch für das laufende Geschäftsjahr beizuhalten gedenkt. So konnten bei Leben, Kranken und Unfall Zuwächse von 4,3%, 5,8% und 3,2% verbucht werden. Im Hinblick auf das seit Jahren chronisch defizitäre Industriegeschäft hat sich der Versicherer entschlossen, diesen Bereich völlig aufzugeben, so Dr. Hans-H. Kasten. Der Schwerpunkt liegt nun eindeutig im Bereich Leben, der profitabel wachsen soll. Außerdem stehen im Komposit Geschäft die Zeichen auf Wachstum. Demgegenüber sollen die Gesamtkosten in allen Sparten auf denen des Jahres 2002 eingefroren werden. Ein selbstverordnetes Fitnessprogramm, das durch seine Zusammenstellung nicht nur im Konzern für Furore sorgt.

Furore macht in jedem Fall die Summe der Riester-Policen, die mit knapp 580000 für einen neuen Rekord beim Konzern sorgten. Insgesamt haben die vier Konzerntöchter - Aachen und Münchener, Volksfürsorge, Cosmos und Thuringia rund 3 Millionen dieser Verträge einfahren können. Trotz aller Unkenrufe ein Grund zum Feiern. Das Komposit Geschäft KFZ, Sach, Unfall, Haftpflicht und Rechtsschutz verzeichnete sogar ein überdurchschnittliches Wachstum, was mit 3,2% zu Buche schlug. Ungeachtet dessen behauptet sich die Deutsche Vermögensberatung auch in Zukunft als ein entscheidender Wachstumsmotor der Gruppe. Letztlich bleiben als Konsequenzen aus Dr. Walter Thießen AMBGenerali Vorstandschef der Kapitalmarktkrise die rigorosen Abschreibungen in Milliardenhöhe. Zum anderen reduzierte AMB Generali ihre stillen Lasten um 65%, so dass eine noch verbleibende Größe von 1 Mrd. Euro zu verzeichnen ist. Dagegen stehen die stillen Reserven des Konzerns von 925 Mio. Euro. Durch frühzeitig und umfassend durchgeführte Wertberichtigungen ist AMB Generali für die kommenden Aufgaben sicher gut gerüstet. Dabei gilt es in erster Linie die Kosten zu senken, neue Prioritäten setzen und den Ertrag deutlich zu steigern, wobei der Ertrag in jedem Fall Vorrang vor Wachstum hat. Demzufolge wird das Lebensgeschäft gewinnbringend wachsen. Dazu schaffen die eigenen Marken und Vertriebswege eine hervorragende Ausgangslage. Zudem stehen leider Gottes auch Arbeitsplätze in der Größenordnung von 1250 auf dem Kostensenkungsplan, die bis 2005 abgebaut werden. Die Fusion am neuen Standort München verlief außerordentlich erfolgreich, so dass auch hier von einer gewinnbringenden Investition gesprochen werden darf. Im Standortprinzip ergeben sich so folgende Verteilungen:


1) Aachen mit Aachener und Münchener  4Mrd.Euro Beiträge
2) Hamburg mit Volksfürsorge       3Mrd.Euro Beiträge
3) München Thuringia Generali    2Mrd.Euro Beiträge
4) Saarbrücken mit Cosmos Direkt  1Mrd.Euro Beiträge


Aachener und Münchener bleiben mit ihrem Beitragsblock der Spitzenreiter, wobei 71% der Prämien auf den Bereich Leben entfallen. Nur die Volksfürsorge übertrifft den Bereich Leben um 6%Punkte, wohin gegen die Thuringia mit 42% das Schlusslicht bildet. Der Direktversicherer Cosmos hat den Vogel abgeschossen. Mit 87% Anteil am Leben Geschäft stellt er alle anderen in den Schatten. Als lupenreiner, wachstumsstarker Direktversicherer verfügt Cosmos über hervorragende Kommunikationswege und besetzt Top-Positionen in zahlreichen Produkt- und Gesellschafts-Ratings. Der Slogan "Einheit in Vielfalt" ist die neue Unternehmensphilosophie und bedeutet im Klartext: Als Management Holding steuert AMB Generali den Konzern und sichert die Fokussierung von Wissen und die Nutzung von Größenvorteilen. Die breit gefächerte Marken- und Vertriebswegevielfalt garantiert eine umfassende und zielgerichtete Kundenansprache. Im Kern zusammengefasst liest sich das so: Kundengewinnung, Kundenservice und Kundenbindung.


Abschließend wird es die Aktionäre freuen wenn sie hören, dass sich der Vorstand dazu entschlossen hat, die Dividende auf Vorjahresniveau zu halten. Nicht zuletzt trug dazu der Jahresüberschuss bei. Insgesamt hat der Konzern sauber und korrekt bilanziert und auf technisch mögliche Einsparungen zu Lasten von außergewöhnlichen Abschreibungen verzichtet. Mit diesem Konzernabschluss kann der Vorstand getrost die Hauptversammlung einberufen.

AMBGenerali Löwe
Informationen:

AMB Generali Holding AG
Maria-Theresia-Allee 38
52064 Aachen
Herr Manfred Schell
Konzernpressesprecher
Fax: 0241 - 461 3830
Internet: www.amb.de
E-Mail: presse@amb.de


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Text: Hans Joachim Rech.
Fotos: Marcel Schäffler
Quelle: AMB Generali.

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