Audi Tradition belebt
           alte Werte wieder

1. Die Geschichte der vier Ringe


Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

"Nur wer Geschichte hat, kann Geschichte schreiben" - Audi hat Geschichte, Audi schreibt Geschichte. Seit 1998 zeichnet Audi Tradition verantwortlich für die Pflege und Bewahrung der über 100-jährigen Firmen-Geschichte. Sie kümmert sich um die Darstellung der Historie in der Öffentlichkeit, sammelt, kauft, erhält, restauriert und präsentiert klassische Automobile und Motorräder. Audi Tradition setzt Audi Klassiker bei Oldtimer-Veranstaltungen ein, pflegt ein großes firmengeschichtliches Archiv und ist für das Audi museum mobile im Audi Forum Ingolstadt verantwortlich.

Philosophie von Audi Tradition bringt deren Leiter Thomas Frank auf den Punkt: "Wir wollen mit unseren Klassik-Aktivitäten den Kunden und der Öffentlichkeit die über einhundertjährige Tradition des Hauses Audi bewusst machen und die wechselvolle Geschichte der Audi Vorgängermarken in Verbindung mit der heutigen Marke setzen. Wir sehen unsere faszinierenden Klassiker als wichtigen Differenzierungsfaktor im internationalen Wettbewerb, als Kundenbindungsmittel und als Nachweis unserer langen Tradition als Premium-Marke.

Frank ist gleichzeitig Geschäftsführer der 1985 gegründeten Auto Union GmbH und der NSU GmbH, deren vorrangige Aufgabe darin besteht, historische Automobile, Motorräder und firmengeschichtlich relevante Dokumente der AUDI AG und der Vorgänger-Marken (Audi, DKW, Horch, Wanderer und NSU) zu sammeln und die Namens- und Markenrechte zu sichern. Seit Gründung der Audi Tradition sind sie Teil der historischen Abteilung. Damit zählt Audi auch in Sachen Historien-Darstellung und -Pflege zu den Premium-Marken.

An spektakulären Aktionen und Auftritten gab es seit Bestehen der Audi Tradition keinen Mangel: Die mit Millionen-Aufwand im Auftrag der Audi Tradition restaurierten oder neu aufgebauten Auto Union 12- und 16-Zylinder-Rennwagen machten schon während ihrer Wiederbelebung Furore. Selten zuvor wurden Vorkriegsrennwagen mit so großem Aufwand so penibel restauriert - selten zuvor widmete die internationale Automobil-Fachpresse der Wiederauferstehung alter Rennwagen derart viel Beachtung.
Das Highlight war jedoch der im Frühjahr 2000 fertig gestellte Nachbau eines Auto Union Typ C "Avus" 16-Zylinder-Stromlinienrennwagen, der 1937 auf der Autobahn Frankfurt-Darmstadt über 400 km/h schnell gefahren ist. Die Spuren des Originals verloren sich nach dem Zweiten Weltkrieg im Osten. Audi veranlasste eine komplette Nachfertigung des 520 PS starken Boliden bei international anerkannten Spezialisten - mit dem Resultat, dass eines der schönsten und schnellsten automobilen Kunstwerke der Welt neu entstand.

Seine Deutschland-Premiere feierte der Stromlinienwagen bei der größten europäischen Klassiker-Messe "Techno Classica" im April 2000, wo der spektakuläre Audi Auftritt für Schlagzeilen sorgte. Übertroffen wurde sie nur von der Fahrpremiere des Streamliners in der Steilkurve der französischen Rennstrecke Montlhery Anfang Juni 2000. Zusammen mit dem 2000er Le Mans-Siegerwagen Audi R8 drehte der Vorkriegsbolide einige Demonstrationsrunden und erntete "Standing ovations".
Nachdem er anschließend beim American Le Mans-Rennen auf dem Nürburgring im Juli 2000 noch einige Ehrenrunden gedreht hatte, schmückt er nun als eine der Hauptattraktionen das museum mobile in Ingolstadt.

Die öffentlichen Auftritte der Audi Tradition gehören zu den Höhepunkten bei internationalen Klassiker-Veranstaltungen. Sie stellen Zusammenhänge zwischen Historie, Gegenwart und Zukunft her. Sie emotionalisieren. Sie faszinieren. Und sie begeistern. Zum Beispiel im Mai 2001, als die sensationelle Rückkehr von zwei Auto Union Rennwagen nach Großbritannien gefeiert wurde. Nach über 60 Jahren starteten der Auto Union Typ C 16-Zylinder mit 520 PS und der Auto Union Typ D 12-Zylinder mit 425 PS wieder auf der berühmten Rennstrecke von Donington in den britischen Midlands.

Solche Auftritte - 2001 wie 2002 waren es jeweils um die 40 - sind jedoch nur die Eisbergspitze der Audi Traditionsarbeit: Für die Öffentlichkeit kaum auffällig, arbeitet Audi Tradition häufig im Hintergrund -jedoch mit großer Außenwirkung, z.B. bei der Ausstattung und inhaltlichen Gestaltung des Audi museum mobile.

Audi Tradition mit ihren inzwischen über 20 Mitarbeitern stellt Exponate zur Verfügung und berät in allen historischen Belangen. Last but not least weist sie rechtzeitig auf anstehende Jubiläen hin. Dabei bauen die Traditionsmitarbeiter auf das umfangreiche firmengeschichtliche Archiv, das in den vergangenen 20 Jahren in der Auto Union GmbH und der NSU GmbH mit viel Enthusiasmus zusammengetragen wurde. Im Aufbau eines hochmodernen Dokumentationszentrums liegt in den nächsten Jahren eine der großen Aufgaben der Audi Tradition. Und da ist in der Tat viel zu tun: Die 100-jährige Vorgeschichte der heutigen AUDI AG mit ihren Vorgängermarken (Audi, DKW, Horch, Wanderer und NSU) und ihren wechselvollen Schicksalen ist ein großes Feld für Historiker, Analytiker, Archivare und Publizisten.

Die Geschichte der Vier Ringe
Das Audi Signet - die 'Vier Ringe' - ist das Zeichen eines der ältesten Automobilhersteller in Deutschland. Es symbolisiert den 1932 vollzogenen Zusammenschluss von vier bis dahin unabhängigen Kraftfahrzeugherstellern: Audi, DKW, Horch und Wanderer. Sie sind die Wurzeln der heutigen AUDI AG.

Horch
Ende des 19. Jahrhunderts existierten in Deutschland bereits einige Firmen, die Automobile bauten. Eine davon hieß August Horch & Cie., gegründet am 14. November 1899 in Köln. August Horch war einer der Pionieringenieure der Kraftfahrzeugtechnik. Bevor er sich selbstständig machte, hatte er unter anderem drei Jahre lang den Automobilbau bei Carl Benz in Mannheim geleitet.

1904 verlegte August Horch sein Unternehmen nach Zwickau und wandelte es in eine Aktiengesellschaft um. Doch bereits 1909 verließ August Horch das von ihm gegründete Unternehmen. Fortan wurde sein Wirken unter der Marke 'Audi' zum Begriff.

Audi
Die am 16. Juli 1909 von August Horch in Zwickau neu gegründete Firma durfte aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht mehr seinen Namen tragen. Man wählte die Bezeichnung 'audi!' als lateinische Übersetzung des Wortes 'horch!'. Seit dem 25. April 1910 firmierte das zweite von August Horch gegründete Unternehmen daher unter dem Namen Audi Automobilwerke GmbH, Zwickau.

Wanderer
Die beiden Mechaniker Johann Baptist Winklhofer und Richard Adolf Jaenicke betrieben seit 1885 in Chemnitz eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder. Kurze Zeit später begannen sie, die damals begehrten Zweiräder selber zu bauen, die alsbald unter dem Markennamen 'Wanderer' verkauft wurden. Seit 1896 lautete die Firmenbezeichnung Wanderer Fahrradwerke AG.

1902 wurde bei Wanderer das erste Motorrad gebaut. Der Gedanke, die Produktion auch um Automobile zu erweitern, wurde 1913 in die Tat umgesetzt. Ein für zwei Personen entworfener Kleinwagen mit der Bezeichnung 'Puppchen' eröffnete die Jahrzehnte währende Wanderer Automobilbau-Tradition.

DKW
Ursprünglich unter dem Namen Rasmussen & Ernst 1902 in Chemnitz gegründet, wurde das Unternehmen 1907 nach Zschopau im Erzgebirge verlegt. Hergestellt und vertrieben wurden zunächst Abdampfentöler für Dampfkraftanlagen, Kotflügel und Fahrzeugbeleuchtungen, Vulkanisierapparate sowie Zentrifugen aller Art.

1916 begann Firmengründer Jörgen Skafte Rasmussen mit Experimenten zu einem Dampfkraftwagen, dessen Bezeichnung 'DKW' er sich schützen ließ. 1919 verlegte sich das in Zschopauer Motorenwerke umbenannte Unternehmen auf den Bau von kleinen Zweitaktmotoren, die ab 1922 die Grundlage für den Beginn einer erfolgreichen Motorradproduktion unter dem Markennamen 'DKW' bildeten. 1928 erschien der erste DKW Kleinwagen auf dem Markt.

Die Auto Union AG, Chemnitz
Am 29. Juni 1932 schlössen sich auf Initiative der Sächsischen Staatsbank die Audiwerke, die Horchwerke und die Zschopauer Motorenwerke - DKW zur Auto Union AG zusammen. Gleichzeitig wurde mit den Wanderer Werken ein Kauf- und Pachtvertrag zur Übernahme der Wanderer Automobilabteilung abgeschlossen. Sitz des neuen Konzerns wurde Chemnitz. Die Auto Union AG war mit ihrer Gründung der zweitgrößte Kraftfahrzeugkonzern in Deutschland.

Das Firmensignet zeigte vier ineinander verschlungene Ringe, die die unauflösbare Einheit der vier Gründerfirmen symbolisieren sollten. Die Markenbezeichnungen Audi, DKW, Horch und Wanderer wurden beibehalten. Jede der vier Marken erhielt innerhalb des Konzerns ein spezielles Marktsegment zugeordnet: DKW - Motorräder und Kleinwagen; Wanderer - Automobile der Mittelklasse; Audi - Automobile im gehobenen Mittelklassesegment; Horch - Luxusautomobile der Oberklasse.

Die Auto Union GmbH, Ingolstadt
1945. nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, wurde die in der Sowjetischen Besatzungszone gelegene Auto Union AG enteignet. Führende Mitarbeiter des Unternehmens gingen daraufhin nach Bayern, wo 1949 in Ingolstadt mit der Auto Union GmbH eine neue Gesellschaft gegründet wurde, die die Kraftfahrzeugtradition der Vier Ringe fortführte. Zunächst waren es die bewähnen DKW Produkte mit Zweitaktmotoren -Motorräder, Personenwagen und Kleintransporter - die im Zeichen der Vier Ringe wieder gebaut wurden. 1965 erschien ein neues Modell der Auto Union auf dem Markt, erstmals nach dem Krieg mit einem Viertaktmotor. Eine neue Ära begann und diese verlangte nach einer neuen Produktbezeichnung: der traditionsreiche Name Audi erlebte seine Wiederauferstehung. Wenig später verließen die letzten Zweitakt-DKWs die Produktionsbänder in Ingolstadt. Fortan wurden dort unier der Markenbezeichnung 'Audi' die neuen Modelle mit Viertaktmotor gebaut. Aber auch in anderer Hinsicht begann eine neue Ära. Seit 1965 gehört das Ingolstädter Unternehmen zum Volkswagen-Konzern.

NSU
Die Firma VSU ist 1873 in Riedlingen an der Donau von den beiden schwäbischen Mechanikern Christian Schmidt und Heinrich Stoll gegründet worden, Das Unternehmen siedelte sieben Jahre später nach Neckarsulm über. Gefertigt wurden in den ersten 20 Jahren Strickmaschinen.

1886 wurde die Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik um eine Fahrradbauabteilung erweitert. Das Zweirad sollte von da an die Geschicke des Unternehmens bestimmen. 1901 begann bei NSU die Motorradproduktion, fünf Jahre später der Automobilbau. Die Herstellung von Personenwagen wurde jedoch 1929 zunächst wieder aufgegeben, um sich ganz der Zweiradproduktion zu widmen. Drei Jahrzehnte später nahm man 1958 den Automobilbau in Neckarsulm wieder auf.

Am 10. März 1969 kam es zur Fusion der Auto Union GmbH. Ingolstadt mit der NSU Motorenwerke AG. Neckarsulm. Rückwirkend zum 1. Januar war die neue Audi NSU Auto Union AG mit Sitz in Neckarsulm entstanden.

AUDI AG
Im März 1977 rollte der letzte NSU vom Band, fortan wurden nur noch Audi Automobile produziert. Es wurden Überlegungen angestellt, den 'unhandlichen' Firmennamen Audi NSU Auto Union AG griffiger zu gestalten. Das Unternehmen und seine Produkte sollten den gleichen Namen tragen. 1985 war es soweit: Aus der Audi NSU Auto Union AG wurde die AUDI AG. Zeitgleich mit der Umbenennung des Unternehmens erfolgte die Verlegung des Gesellschaftssitzes von Neckarsulm nach Ingolstadt.

Audi Tradition pflegt und präsentiert zusammen mit den beiden Traditionsgesellschaften Auto Union GmbH und NSU GmbH die umfangreiche und weit verzweigte Audi Historie. Das Audi Museum mobile im Audi Forum Ingolstadt ist von Montag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet.

Audi ist ein weltweit operierender Entwickler und Produzent hochwertiger Automobile. Im Jahr 2002 lieferte das Unternehmen mehr als 742.000 Audi Modelle aus. Der Konzernumsatz lag bei rund 22,6 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten lag im Jahresdurchschnitt 2002 bei über 51.000 Mitarbeitern.

 

Kontakt:
Audi AG
Audi Tradition
85045 Ingolstadt

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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / Heuer
Fotos: © EPS-Schäffler / Audi AG
Quelle: Audi AG

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