Wenn Glatteis lauert


Die Glatteisfalle schnappte bitzschnell zu. Eben hatte das Auto noch pulvertrockene Fahrbahn unter den Rädern – und plötzlich lauerte auf der Brücke tückisches Glatteis. Es überraschte den Fahrer wie der vielzitierte Blitz aus heiterem Himmel.. Trotzdem wäre das alles gar nicht so überraschend gekommen, wenn der Fahrer sich mit den Besonderheiten des Winters besser vertraut gemacht hätte.


Zu diesen Besonderheiten gehören nun einmal die Fahrbahnverhältnisse speziell auf Brücken und in Waldabschnitten, im Nahbereich von Flüssen und Feuchtgebieten generell, und das natürlich auch auf der Autobahn. Um das zu wissen, bedarf es beileibe nicht erst des Studiums der Meteorologie, sondern lediglich des logischen Hineindenkens in natürliche Vorgänge.


Nehmen wir also zunächst die Brücke. Auf dieser entseht der sogenannte „Kühlschrankeffekt“. Regen an winterlichen Tagen, die noch mit Temperaturen leicht über Null aufwarten, bleibt dann im allgemeinen auch Regen, weil die Fahrbahn von unten her noch ausreichend Wärme hat, um ein Gefrieren des Regenwassers zu verhindern.


Anders sieht das aber auf Brücken aus. Sie haben von unten kein Wärmepolster, sind in sich schon „tiefgefroren“ und verwandeln das auf sie fallende Wasser in sekundenschnelle in Eis. Dieses wiederum hält sich, selbst wenn die Fahrbahn vor und hinter der Brücke längst wieder trocken ist. Die Brücke wird damit zur tückischen Glatteisfalle. Das gilt ganz besonders, weil doppelt gefährlich, für Brücken in Bereichen, die ebenso wie geschlossene Waldgebiete nicht von der Sonne bestrahlt werden. Dort lauern die gleichen Eisfallen, da hier der tiefgefrostete Fahrbahnuntergrund den gleichen Effekt erzeugt wie auf der freistehenden Brücke.


Höchste Vorsicht ist zudem in unmittelbarer Nähe von Gewässern geboten, wo schon bei Nebel die Glatteisgefahr lauern kann. Die über Flussniederungen „lagernde“ und durch Temperaturunterschiede verdunstete Feuchtigkeit schlägt sich nämlich auf der Fahrbahn nieder und führt hier schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zur Glatteisbildung. Im Straßenzustandsbericht wird dann vor „überfrierender Nässe“ gewarnt.


Das Schlimmste allerdings, was dem Kraftfahrer in Sachen Eis überhaupt drohen kann, ist der meist urplötzlich einsetzende heimtückische Eisregen. Wenn der fällt, läuft bei spiegelglatten Fahrbahnen praktisch nichts mehr. Und es bleibt nur noch, wenn überhaupt möglich: Den nächsten Parkplatz ansteuern und auf den Streudienst warten...


Kommt er oder kommt er nicht? Das ist im Winter für Dieselfahrer mitunter selbst heute noch die Frage, wenn sie nach nächtlichen Temperaturstürzen den Motor starten wollen. Und dann „kommt“ er tatsächlich nicht, der Selbstzünder. Kraftstoff „versulzt“, Leitungen und Einspritzer verstopft - rien ne vas plus!


Ursache ist das mit zunehmendem Absinken der Thermometersäule Abnehmen des für die Versorgung des Dieselmotors erforderliche Fließverhalten des Kraftstoffs. Bei Temperaturen unter Null beginnt das Ausscheiden kleiner Paraffinkristalle, die die unangenehme Eigenschaft haben, sich nicht durch den Auspuff blasen zu lassen, sondern sich im Kraftstoffsystem einzunisten, diesen zu verkleben und schließlich völlig lahmzulegen. Schon vor der Entwicklung der Kraftstoffaufheizung hatte die Mineralölindustrie den Winterdiesel auf den Markt gebracht, der einen in seiner Wirkungsweise dem Frostschutzmittel im Kühlwasser vergleichbar ist, enthält sich durch eine höhere Frostresistenz auszeichnet. Der Winterdiesel Dieses Winterproblem haben Automobil- und Mineralölindustrie inzwischen sicher im Griff.


Bei Fahrzeugen älterer Bauart arbeiten im Selbstzünder noch Kraftstoff-Aufheizungsanlagen, die den Diesel entsprechend vorwärmen, um das erwähnte „Versulzen“ zu verhindern. Bis zu Minus zwanzig Grad sind diese Anlagen funktionsfähig. Unter diesen Punkt sinkt das Thermometer in unseren Breiten in der Tat nur noch selten. Besitzer von Fahrzeugen mit Sterbestunden älterer Bauart, zum Beispiel Saugdiesel, können auch heute durchaus noch nach einem alten „Rezept“ verfahren und dem Dieselkraftstoff eine kleine „Spritze“W Normalbenzin (maximal etwa drei Liter auf 20 Liter Diesel) verpassen: Wohlweislich: Nur bei kälteren „Heizöl-Ferraris“. Arbeitet unter der Motorhaube ein Selbstzünde mit modernem Hochdruck-Einspritzsystem, zum Beispiel "Common Rail" oder "Pumpedüse", Hände weg von der Benzinsäule. Da reicht schon die geringste Dosis, um dem Motor zu schaden. Moderne Kraftstoffe wie Aral Super Diesel sind schon von Hause aus frostsicher (bis 22 Grad), durch sogenannte Fließverbesserer.


Angesichts dieser Kraftstoffqualität sind winterliche Dieselprobleme tatsächlich weniger auf den Sprit zurückzuführen. Aral-tips!

Wer das macht, kommt garantiert gut durch den Winter - ohne Dieselprobleme.






Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Schäffler / Friedrich

Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Friedrich
Fotos: © EPS-Schäffler, Manfred E. Friedrich
Quelle: Manfred E. Friedrich

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