Traum oder Albtraum? |
||
Auf deutschen und italienischen Landstraßen haben sich in diesem Jahr Dieter Ellinghaus und Jürgen Steinbrecher für die 28. UNIROYAL-Verkehrsuntersuchung umgesehen, die soeben in Berlin unter dem Titel "Fahren auf Landstraßen - Traum oder Albtraum?" vorgestellt wurde. Die Verkehrsforscher haben dabei nicht nur den Verkehr beobachtet, Geschwindigkeiten gemessen und Videofilme über das Verhalten der Verkehrsteilnehmer erstellt. Sie haben auch die Autofahrer nach ihrer Meinung zu den Freuden und Gefahren der Landstraßen befragt. Ihr Fazit: Landstraßen werden geliebt und gefürchtet. Und sie werden unterschätzt. Denn sie sind so gefährlich wie kein anderer Verkehrsraum. Landstraßen sind des Deutschen liebste Fahrstraßen, wenn es darum geht, Natur zu genießen und den Spaß am Autofahren auszuleben. Gleichwohl sind sie voller Gefahren, und vielen macht das Fahren auf Landstraßen auch Angst, vor allem im Herbst und Winter. Aber Landstraßen sind tatsächlich gefählich: Zwar geschehen die meisten Unfälle auf innerörtlichen Strassen, auch die meisten Verletzten gibt es bei Unfällen innerorts. Aber fast zwei Drittel aller Verkehrstoten werden auf Landstraßen registriert. Ganz generell gilt, dass bei Unfällen auf Landstraßen mit schwereren Folgen gerechnet werden muss als innerorts oder auf Autobahnen. Das allerdings wird von den meisten Verkehrsteilnehmern entweder verdrängt, oder aber sie wissen es einfach nicht besser. Winterglätte, also Schnee und Eis sowie Nebel und Wildwechsel gelten als unangenehm, alles Situationen, in denen dem Fahrer die Kontrolle über das Geschehen zu entgleiten droht. Als gefährlich empfunden werden zudem enge Kurven (50 % der Befragten sind dieser Meinung) und schmale Stra-ßen (42 %). Wenn aber Bäume dicht am Straßenrand stehen oder die Straße säumen, fühlen sich nur die wenigsten verunsichert (13 bzw. 4 Prozent) Erst auf Nachfrage geben die interviewten Verkehrsteilnehmer zu, dass als "bedrohlich" auf Landstraßen eigentlich die anderen Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden, allen voran Lastkraftwagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge. Dabei erlebt man das eigene Überholen schwerer Fahrzeuge als fast ebenso unangenehm (54 Prozent) wie das Hinterherfahren (42 Prozent). Aber auch überholt zu werden, finden viele belastend. 39 Prozent der Pkw-Fahrer ist es unangenehm, wenn sie von anderen Fahrzeugen an einer engen Stelle auf Landstraßen überholt werden. Ganz abgesehen davon, dass es wohl "ganz generell eine Abneigung gibt, sich überholen zu lassen", wie Dr. Dieter Ellinghaus und Professor Jürgen Steinbrecher schreiben, die Autoren der 28. UNIROYAL-Verkehrsuntersuchung. Die beiden Forscher beschließen auch diesmal ihre Studie mit Empfehlungen - vor allem an Gesetzgeber und Planer. Neben gezielt eingesetzten Tempolimits und deren besserer Überwachung empfehlen sie bauliche und signaltechnische Hilfen beim Linksabbiegen, aber auch bessere Randmarkierungen. Die befragten Verkehrsteilnehmer wünschen sich zur Überraschung der Verkehrsforscher mehrheitlich bessere Straßenbeläge, mehr Kriechspuren in Steigungsstrecken und mehr Überholverbote. Der belgische Gummiwarenhersteller Englebert produzierte seit 1895 Reifen, unter anderem für die Continental AG. Ab 1958 hieß die Firma nach dem Zusammenschluss mit US Rubber dann Uniroyal Englebert. Uniroyal, der Erfinder des Regenreifens, ist seit 1979 eine europäische Marke der Continental AG, Hannover. Continental ist ein führender Anbieter für Reifen, Bremssysteme, Fahrwerkkomponenten und technische Elastomere. Das Unternehmen hat im Jahr 2002 mit weltweit rund 65.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 11,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Internet: www.uniroyal.de |
||
Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler/ SchäfflerTextzusammenstellung: © Ermasch
- Presse - Service,
Schäffler |