Die
Kunsthalle in Emden wurde 1986 durch das Mäzenatentum von Henri
Nannen, Gründer und langjähriger Chefredakteur des STERN,
und seiner Ehefrau Eske ins Leben gerufen. Nannen gab nicht nur seine
Sammlung mit dem Schwerpunkt der Klassischen Moderne in die Stiftung,
sondern wendete auch sein gesamtes persönliches Vermögen auf,
um die Kunsthalle in Emden zu bauen.
Nicht Willkür, sondern „Lustkür" habe seine Auswahl bestimmt, hat Henri Nannen einmal gesagt. Diese Lust am Bild wirkt ansteckend und macht die Kunsthalle zu einem lebendigen Ort der Begegnung zwischen der Kunst und ihren Betrachtern.
In
wenigen Jahren erarbeitete sich die Kunsthalle einen für Kunstmuseen
ungewöhnlich hohen Bekanntheitsgrad. Das Profil der Kunsthalle
bestimmen die einladende Architektur und Atmosphäre des Hauses,
die Vielzahl von Vermittlungsangeboten für spezielle Zielgruppen,
die dem Museum angeschlossene Malschule für Kinder und Erwachsene
und vor allem die anerkannte wissenschaftliche und museologische Arbeit.
An
ihrem 14. Geburtstag, am 3.10.2000, konnte die Kunsthalle in Emden einen
„Meilenstein" in ihrer bisherigen Geschichte feiern: Bundeskanzler Gerhard
Schröder übergab den Erweiterungsbau für die großzügige
Schenkung moderner Kunst des Münchner Galeristen Otto van de Loo
der Öffentlichkeit. Bestand und Ausstellungsfläche wurden
durch diesen Anbau verdoppelt. Eske Nannen warb für die Finanzierung
17 Mio DM netto aus öffentlichen und privaten Mitteln ein.
Die erfolgreiche Arbeit der Kunsthalle in Emden findet bundesweit Beachtung und wurde mehrfach ausgezeichnet: Henri Nannen erhielt 1989 das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Emden und den Niedersachsenpreis 2001. Das Engagement von Eske Nannen wurde 1999 mit dem Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung und im Jahr 2000 mit dem Stifterpreis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen gewürdigt. Am 2. November 2002 erhielt die Kunsthalle in Emden den Museumspreis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung für vorbildliche Museumsarbeit.
Die Kunsthalle in Emden Zahlen und Daten
Träger: Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo (gemeinnützige Stiftung privaten Rechts)
Gründung: 9. Dezember 1983 Errichtung der Stiftung
Eröffnung: 3. Oktober 1986 durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker
Erweiterung: Eröffnung am 3. Oktober 2000 durch Bundeskanzler Gerhard Schröder
Leitung: Eske Nannen, Geschäftsführerin Dr. Achim Sommer, wissenschaftlicher Leiter
Organe: Vorstand
Vorsitzender: Dr. med. Folkert Hinrichs, Leer Stiftungsrat
Vorsitzender: Axel Hecht, Chefredakteur ART, Hamburg
Mitarbeiter: rund 35 Festangestellte, 6 Honorarkräfte in der Museumspädagogik, 20 Volunteers im Museums-Shop
Flächen: 1600 qm Ausstellungsbereich seit der Erweiterung
Sammlung: Kunst des 20. Jahrhunderts
Sammlung Henri Nannen: etwa 650 Werke der Klassischen Moderne, („Brücke", „Blauer Reiter") Deutscher Expressionismus, Neue Sachlichkeit, zeitgenössische Malerei in expressiver Tradition
Schenkung Otto van de Loo: rund 200 Werke des Informel (CoBrA, Spur) und zeitgenössische Malerei
Programm: jährlich 4 - 5 Sonderausstellungen, die inhaltlich an den Bestand der Kunsthalle anknüpfen. Seit Oktober 1986 wurden insgesamt 76 Ausstellungen präsentiert.
Angeschlossene Abteilungen und Organisationen Malschule, Museumspädagogik, Kreativservice, Museums-Shop GmbH, Cafeteria, Kunstverein "Ludolf Backhuysen Gesellschaft" (600 Mitglieder), Förderkreis "Freunde der Kunsthalle" (200 Mitglieder)
 
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