NIRGENDLAND |
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Marcel Schäffler, hatte bereits vor 35 Jahren das Thema sexueller Missbrauch im Elternhaus zu seinem Thema gemacht. In Zusammenarbeit mit einem Hamburger Journalisten und er als Fotoreporter, haben sie gemeinsam Berichte von Betroffenen veröffentlicht. Die Schicksale haben ihn immer wieder an seine Grenzen gebracht. Der mutige Film von Helen Simons und vor allem der Mut der Protagonistin Tina, machen wütend und erschüttert gleichermaßen. Mit dem Bewusstsein, dass Kinder tagtäglich Missbrauch und Gewalt ertragen müssen macht das im Film geschilderte unerträglich. Doch dieser Wahnsinn wird gekrönt von Gerichtsurteilen, die die Opfer immer wieder zu Tätern machen. Zugleich werfen Urteile, wie im Fall von Tina und ihrer Tochter Floh, die Frage auf, was bewegt einen Richter zu einem Freispruch. Man muss kein Jurist sein zu beurteilen, was recht oder unrecht ist. Und doch passiert es jeden Tag aufs Neue. Kinderseelen werden zerstört und das Trauma bleibt ein Leben lang - sofern sie die Kraft haben zu leben. Tina wurde schon früh eingetrichtert, dass nichts, was in der gutsituierten Familie passiert, nach außen getragen wird. So erleidet sie die Tortur, hält still, als ihr eigener Vater sie in ihrer Kindheit über Jahre hinweg sexuell missbraucht und verdrängt diesen Teil ihres Lebens, vergräbt das Trauma vollständig in ihrem Unterbewusstsein. Tina vergräbt es so tief, dass sie die verzweifelten Signale ihrer Tochter Floh nicht zu interpretieren weiß, als diese unter dem gleichen Täter ebenfalls eine jahrelange Tortur durchleidet. Nach langen Jahren des Schweigens fassen Tina und Floh den Mut und beschließen gemeinsam den Teufelskreis zu durchbrechen: Sie klagen den Täter an. Doch der Täter wird freigesprochen. Tina muss zusehen, wie in ihrer Tochter Floh langsam der verbliebene Lebenswille dahinschwindet.
Tina und Floh nehmen das Publikum mit in die Tiefe eines unerträglichen Traumas, wo nichts mehr so ist, wie es sein sollte. Gefangen in den Strukturen einer destruktiven Familie und vollkommen auf sich alleine gestellt, beginnen Mutter und Tochter einen Kampf um ihre Freiheit, ein Kampf um ihr Leben, einen Kampf, um das Eis zu brechen, unter dem eine Gesellschaft gleichgültig und stumm geworden ist. NIRGENDLAND feierte auf dem HotDOCS Filmfestival in Toronto seine Weltpremiere und setzte sich beim Münchner DOK.Filmfest 2014 als bester deutschsprachiger Beitrag durch. Auf dem renommierten Dokumentarfilmfestival in Amsterdam IDFA erhielt NIRGENDLAND den Preis für den Besten Studentenfilm 2014.
NIRGENDLAND Engl. Titel: No Lullaby Regie und Buch: Helen Simon Produktion: Filmallee im Verleih von Basis - Film Verleih Internet: www.nirgendland.de www.facebook.com/NoLullabyFilm www.Cinemaids.de |
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Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / R. SchäfflerTextzusammenstellung: © Ermasch
- Presse - Service, Renate und Marcel Schäffler |