Die vier Federn Abenteuer, Tragik, Leidenschaft, Liebe | |||
Kennen Sie Lawrence von Arabien mit Peter O’Toole? Ist Ihnen Khartoum ein Begriff? Darin spielte der legendäre Charlton Heston den General Gordon, der den Sudan für die Engländer retten sollte. Alles längst Geschichte. Alle Länder bestimmen heute mehr oder weniger erfolgreich selbst über ihr Schicksal. Das war im 19.Jahrhundert anders. Da hatten die englischen Besatzer das Sagen. Kolonialpolitik wurde das zu dieser Zeit genannt. Und genau da ist die Filmstory angesiedelt. Ein junger Offizier – Harry Feversham, drückt sich vor der Verantwortung, als ihm die englische Armee einen Kampfauftrag im Sudan zuweist. Er quittiert ob seiner ethischen Bedenken den Dienst. Seine Freunde und seine Verlobte wenden sich entsetzt von ihm ab und schicken ihm als Zeichen ihrer Verachtung vier Federn wegen Feigheit vor dem Feind. Seine Freunde machen sich auf in den Sudan, um für Old England Kopf und Kragen zu riskieren. Im Hinblick auf die gefährliche Lage einerseits und die Vorwürfe durch seine Freunde andererseits, wandelt sich die Einsicht des jungen Offiziers in die Dinge, und er beschließt seinen Freunden in den Sudan nach zu reisen. Handlungsgeschehen
Auf der einen Seite der ehrgeizige Draufgänger, der von Selbstzweifel und Unsicherheit getrieben seinen Armeedienst quittiert. Auf der anderen Seite seine Freunde und Verlobte, die ihm Feigheit und Versagen vorwerfen. Als dritte Kraft agieren zum einen die sudanesischen Rebellen, die sich von der britischen Herrschaft befreien wollen. Zum anderen einheimische Frauen und Männer, die sich später als wahre Helfer und Freunde in größter Not zu erkennen geben. Einer davon ist Abou Fatma, der Harry Feversham bis zu seinem Ende beisteht. Im Kampf gegen Rebellen und persönliche Feinde durchlebt Harry Feversham die Schrecken des Krieges – eine Art Winnetou des 20. Jahrhunderts, dessen Schicksal vorbestimmt ist und nur im eigenen Tod die Erfüllung finden kann. Während sein bester Freund und Nebenbuhler Jack sich mit Harrys Verlobter näher kommt, geht die Garnison der Engländer in Khartoum ihrer unausweichlichen Katastrophe entgegen. Abou soll als Kundschafter die Aufmarschpläne der Rebellen an die Engländer weitergeben, doch diese halten ihn in ihrer Überheblichkeit für einen Lügner und Spion und verwerfen seine Warnungen als krankhafte Phantasien. Was sagt der Film aus ?
Im Grunde ist es eine Geschichte über junge, unbekümmerte Burschen, die aus feinen Elternhäusern stammend den Krieg als Abenteuer, als wesentlichen Bestandteil ihres Lebens ansehen, um später im zivilen Leben als Männer anerkannt zu werden (Der Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues hat gleichartige Motive zur Grundlage). Die Figur des Harry Feversham ist zugleich patriotisch wie tragisch. Selbstzweifel und Pflichterfüllung zerreißen den jungen Menschen zwischen den Ansprüchen der Gesellschaft und dem Erwachen des eigenen Verstandes. Sein Freund Jack Durrance ist das genaue Gegenteil, ein von Pflichtbewusstsein und Standhaftigkeit zerfressener Soldat, für den der Dienst an England über alles geht. In der Wüste Afrikas prallen diese Gegensätze ungeschönt aufeinander. Letztendlich gibt es in diesem Ringen keine Sieger, sondern nur Verlierer. Drehorte
Zu den Locations zählten in England der Blenheim Palast (Winston Churchills Geburtsort), das Schloss Hyde Clair und andere britische Landhäuser des Empire und Victorianischen Stils. Der Schwerpunkt der Dreharbeiten lag jedoch in Marokko, oftmals unter widrigsten Umständen. Die Berge von Fint, die mittelalterliche Stadt Ait Ben Hobdou, sowie zahlreiche Drehorte um die Stadt Merzouga mit ihren mehr als 150 Meter hohen Dünen. Zeitweilig waren mehr als 1300 Statisten und 200 Tiere im Einsatz, was auch ein enormes logistisches Problem darstellte, wenn man allein die Versorgung und Unterbringung bedenkt. Des weiteren musste den „mitspielenden Soldaten“ das Verhalten des 20. Jahrhunderts abgewöhnt werden, um glaubhaft die zu spielenden Personen darzustellen. Nicht einfach, aber die Crew hat es geschafft. Schauspieler
Heath Ledger als Harry Feversham, als der Geläuterte, der letztendlich über seinen eigenen Schatten springt. Ein Samurai ohne Aussicht auf Erlösung, eine Hommage von Schauspielern und Regisseur auch an die grandiosen Filme des japanischen Meisters Akira Kurosawa. Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Körner / RechText: Hans Joachim Rech. |