Il Traditore –
Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra

Regie: Marco Bellocchio

Besetzung:
Pierfrancesco Favino, Maria Fernanda Candido,
Luigi Lo Cascio

 

 

In den frühen 1980ern erreichen die Machtkämpfe zwischen den Paten der sizilianischen Mafia ihren Höhepunkt. Tommaso Buscetta, angesehenes Mitglied der Cosa Nostra, hat sich nach Brasilien abgesetzt. Derweilen wüten in seiner Heimat die Fehden zwischen den Clans. Man begleicht offene Rechnungen und Buscettas Vertraute werden einer nach dem anderen umgebracht. Als er verhaftet und nach Italien ausgeliefert wird, trifft Buscetta eine Entscheidung, die die Mafia erschüttert: Vor dem Richter Falcone bricht er sein der Cosa Nostra gegenüber geleistetes Schweigegelübde




ANMERKUNGEN DES REGISSEURS

IL TRADITORE („Der Verräter“) ist mehr die Geschichte von Tommaso Buscetta als die der Cosa Nostra. Tommaso Buscetta ist ein unsteter Mensch und ständig in Bewegung, was sich in seinem Leben und seinen persönlichen Beziehungen widerspiegelt. Er ist ein außergewöhnlicher Mann, intelligent, charmant, entschlossen, mit der Ausstrahlung einer natürlichen Autorität. Ein Mafioso, der nicht nur loyal hinter der Cosa Nostra steht, sondern auch seinen eigenen Prinzipien folgt und keine Angst davor hat, sich mit den Mächtigen anzulegen. Von Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre sieht er sich mit der zunehmenden Macht der Corleonesi konfrontiert, an deren Spitze der brutale Totò Riina steht. Die Mitglieder dieser neuen Gruppierung missachten die grundlegenden Prinzipien der Cosa Nostra und kennen keine Gnade: Sie töten Frauen und Kinder und eliminieren alles, was sich ihnen in den Weg stellt. In diesem Umfeld ist kein Platz für Tommaso Buscetta. Als er 1982 mit seiner geliebten Frau und den Kindern nach Rio de Janeiro geht, will er mit der Mafia brechen. Aber die Mafia einfach verlassen – so etwas gibt es nicht: Er wird von der Organisation gejagt. Die brasilianische Polizei kommt ihnen jedoch zuvor und liefert Buscetta an Italien aus.



Buscetta schlägt der italienischen Justiz einen Deal vor: Er kooperiert bei der Bekämpfung der Mafia und erhält im Gegenzug Garantien, die seinen persönlichen Schutz und sein Überleben sichern. Bald wird er mit dem außergewöhnlichen Richter Giovanni Falcone konfrontiert, der sich durch Unbeugsamkeit und Hartnäckigkeit auszeichnet. Mit ihm wird das ganze Ausmaß der organisierten Kriminalität transparent, unzählige Morde, Schießereien, Erpressungen etc. All diese Verbrechen gehören eindeutig zu Buscettas Lebenslauf, und darum bleibt er ein großes Mysterium der Cosa Nostra: Niemand weiß ganz genau, weshalb er kooperiert. Er scheint getrieben von Rache und dem Wunsch, eine Mafia zu bekämpfen, die nicht mehr im Einklang mit seinen Werten ist. Für die Anhänger der Mafia ist Buscetta ein Verräter, der zum Feind übergelaufen ist. Er selbst sieht das anders.



In seinen Geständnissen betont er immer wieder, dass es zwischen „seiner“ Mafia und den Corleonesi eine tiefe Kluft gibt. Er will der „wahren Cosa Nostra“ auf seine Art Gerechtigkeit angedeihen lassen. In seiner Darstellung gibt es nur einen Verräter: Totò Riina.


Verrat ist ein immer wiederkehrendes Thema im Film, das zum Nachdenken über Veränderung und Umkehr inspiriert: Inwieweit kann sich die innere Haltung ändern? Kann ein Mensch sich wahrhaftig und grundlegend im Lauf seines Lebens verändern, oder bleibt das immer bloß ein Vorwand? Ist Veränderung eine Art zu heilen, zu bereuen? Ist Buscetta, der die Bezeichnung „Informant“ zeitlebens von sich gewiesen hat, diesen Weg der Heilung und Erlösung gegangen, um ein neuer Mensch zu werden? Oder hat er sich seine eigene Gerechtigkeit erschaffen?




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