Die Passion Christi

Die Leidensgeschichte des Jesus von Nazareth
Die letzten zwölf Stunden in seinem Leben


Ein Film von Mel Gibson

Plakat Die Passion Christi

Historie

EJesus der Religionsstifter aus Die Passion Christiinen Film über das Ende eines der bedeutenden Religionsstifter der Menschheit zu drehen ist sicherlich eine Herausforderung. Schon etliche Regisseure und Produzenten versuchten sich daran, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Allein schon der zeitliche Abstand zum damaligen Geschehen (2000 Jahre) machen eine korrekte, detailgetreue und objektive Darstellung praktisch unmöglich. Das gilt übrigens nicht nur für die filmische Aufarbeitung des Lebens Jesus, sondern für die meisten antiken Stoffe, bei denen wir auf das angewiesen sind, was durch Schriften oder Fundstücke überliefert wurde. Im Falle des Jesus von Nazareth sind dies die Aufzeichnungen der römischen und griechischen Geschichtsschreiber jener Zeit sowie der Jesus der Religionsstifter in JerusamlemEvangelisten und Anhänger Jesu, die später in Briefen und Niederschriften zum Leben und Sterben Jesu Stellung bezogen, soweit dies ihnen überhaupt möglich war. Fest steht, dass das Christentum aus zwei Wurzeln erwuchs. Sein Stifter Jesus stammte aus der Welt des palästinensischen Galiläa. Die andere Wurzel gründete sich im Hellenismus, dessen Kulturwelt sich seit dem Ende des 3.vorchristlichen Jahrhunderts in zunehmendem Maße der Religion zuwandte. Aus den nationalen Krisen des Volkes Israel hatte sich in einem langen Reifeprozess im Laufe der Jahrhunderte das Judentum gebildet, das schon durch Phöniker und Perser beeinflusst wurde, und über die Babylonier bis hin zu den Ägyptern alle Wirrungen und Anfechtungen überstand. Während die einen in der Diaspora blieben und dort eine starke Gemeinschaft aufbauten, sammelte sich der andere Teil um den Tempel in Jerusalem, wo man sich unablässig darum mühte, einen selbständigen politischen Staat zu gründen, als Vermächtnis des Reiches Gottes Israels auf Erden.


Politische Bedingungen

ZPontius Pilatus mit Jesus und Barrabas vor dem Volkur Zeit des Jesus von Nazareth wurde Europa, Nordafrika, der Nahe Osten und Ägypten von den Römern beherrscht (Kaiser Tiberius 29 n.Chr.). Dieses Datum stützt sich auf eine Angabe aus dem 15. Jahr des Cäsaren Tiberius in Rom. In Galiläa und Peräa herrschte, abhängig von Roms Gnaden, der Tetrarch (Vierfürst) Herodes Antipas, Sohn von Herodes dem Großen. Diesem König wird auch der sogenannte „Kindermord“ von Bethlehem angelastet, für den es historisch in der bekannten konstruierten Form keinerlei Beweise gibt. Prokurator von Syrien-Palästina und Judäa war zu jener Zeit Pontius Pilatus. Dem politischen Herrscher Herodes Antipas stand im eigenen Land die Kaste der Priesterschaft gegenüber, angeführt von Kaiphas, die argwöhnisch das Treiben der Römer und des eigenen Königs beobachteten. Unbestritten ist, dass sich die Juden in ihrer Rolle als Untertanen Roms in keiner Weise wohlfühlten, und jede Gelegenheit zu Überfällen, Anschlägen und zu Aufruhr nutzten. Das hatte blutige Pogrome zur Folge, und schon 19 n. Chr. begannen in Rom die ersten Judendeportationen nach Sardinien, denen spätere Synagogenverbrennungen folgten.


Auch sonst qualmte es im römischen Imperium an allen Ecken und Enden, denn die unterjochten Völker wollten die verhassten Besatzer und Ausbeuter abschütteln. In Gallien setzten die Kelten den römischen Legionen vernichtend zu, und in Germanien verwickelte ein gewisser Armin die Römer in einen langjährigen Guerilla-Krieg, der Zehntausenden im Dienste Roms Kämpfenden des Leben kostete. Jesus von Nazareth wurde mithin in eine Zeit geboren, die geprägt war von Unruhen, Bürgerkrieg, Hass und Gewalt. Der ideale Nährboden für Eiferer, Patrioten, Aufrührer, Rebellen und Guerillakämpfer. Während die einen das Ende der Welt mit den Worten Gottes predigten, griffen die anderen zur Waffe und machten den Römern das Leben in Judäa und andernorts so schwer wie nur eben möglich. Das Ergebnis war schließlich die Vernichtung Jerusalems, die Zerstörung des Tempels und die Zerschlagung des jüdischen Staates durch die Römer. Danach spielte das Volk Israel bis zur neuerlichen Staatsgründung im Jahre 1947 keine politische Rolle mehr.


ZJesus trägt sein Kreuz durch die Straßen von Jerusalemurück zu Jesus von Nazareth. Nach Auswertung aller bekannten historischen Quellen ist soviel gesichert, dass es sich bei Jesus um den späteren Gründer des Christentums und dessen Kultgott handelt. Gesichert ist auch, dass Jesus als ältester Sohn eines Zimmermanns oder Schreiners namens Joseph aus dem Dorf Nazareth geboren wurde, vier Brüder und mehrere Schwestern hatte. Zweifellos ist Jesus geistig in der Welt der galiläischen Synagogen aufgewachsen, wurde aber zu jener Zeit ganz sicher von den philosophischen Strömungen und epochalen Gedanken berührt oder gar beeinflusst. Die Beschreibung seiner Kindheit und Jugend obliegt daher mehr dem Heilsdenken oder den Beschreibungen des Matthäus. Jesus im Kreis seiner Jünger beim AbendmahlJesus muss um die dreißig gewesen sein, als er sich dem Täufer Johannes anschloss, einem Mann, der seine apokalyptischen Visionen vom Weltende predigte und die Menschen im Jordanwasser taufte, um sie im Namen Gottes von ihren Sünden rein zu waschen. Herodes Antipas ließ später Johannes den Täufer als Aufrührer und Unruhestifter hinrichten. Jesus wich zunächst dem Konflikt mit den Pharisäern aus und ging für einige Zeit in das nichtjüdische Nordterritorium des Herodessohnes Philippos. Doch bald schon suchte Jesus die Entscheidung mit seinen Gegnern in Jerusalem, was mit seiner Verhaftung durch die Polizei des Kaiphas endete. Es folgten Folter, Demütigung, der Prozess und die Verurteilung zum Tode durch Kreuzigen, einer damals üblichen Bestrafungsart für Aufrührer durch die Römer. Schließlich die Bestätigung des Urteils durch Pontius Pilatus, der seinen Soldaten die Vollstreckung des Urteils überträgt. Soweit der historisch untermauerte Sachverhalt.


Die Leidensgeschichte

Sie ist in der Tat einzigartig und für den christlichen Teil der Menschheit sicher die größte Geschichte seit es Menschen gibt. Faszinierend auch die Tatsache, dass ein Religionsstifter noch vor Installierung seiner Lehre als Religion auf grausame Weise umgebracht wird. Von keiner anderen Religion ist uns derartiges bekannt. Vielleicht macht das ihre phänomenale Wirkung und ihr jahrtausendelanges Überleben erklärlich und verständlich. Jedenfalls war dieser Jesus von Nazareth von seiner Mission überzeugt und bereit dafür sein Leben zu geben. Das Menschen unterschiedlicher religiöser Gemeinschaften sich für den Glauben an ihren Gott opfern ist hinlänglich bekannt und geschieht auch heute noch ab und an. Erinnert sei hier nur an die Selbstverbrennung buddhistischer Mönche oder katholischer Priester. Sicher aber ist eines: über den Opfertod reden ist eine Sache, ihn an sich vollziehen zu lassen eine gänzlich andere. Wie stark muss ein Mensch in seinem Inneren sein, wie überzeugt von seinen Gedanken, seinem Glauben an Gott und sich selbst, dass er bereit ist dafür zu sterben? Wer in der Geschichte blättert wird auf viele Fälle aufmerksam, wo standhafte Menschen durch Folter und Peinigung dazu gebracht wurden, ihre aufrechte Gesinnung, ihre Erkenntnis und ihre korrekten Lehren zu widerrufen, nur um dem Tod auf dem Scheiterhaufen zu entgehen. Genutzt hat den meisten der Widerruf nichts, sie wurden dennoch verbrannt oder zu Tode gemartert. Auch das geschah alles im Glauben an den einzigen und wahren Gott.


JJesus im Garten Gethsemaneesus erlebt seine letzten zwölf Stunden im Kreis seiner Jünger, die mit ihm das Nachtmahl teilen. Es folgen die letzten Gebete im Garten Gethsemane, Todesangst-Visionen. der Verrat durch Judas Ischariot und die Verhaftung durch die Kaiphas-Polizei. Jesus musste mit seiner Verhaftung rechnen, dass war ihm klar. Und er wusste auch, dass man ihn wegen seiner Äußerungen „er sei der Menschensohn“ als Gotteslästerer zum Tode am Kreuz verurteilen würde. Andererseits vertraute Jesus auf den Rückhalt im Volke, auf seine Popularität, die auch ein Herodes Antipas und ein Pontius Pilatus nicht einfach übergehen konnte. Weder die Römer noch Herodes Antipas und die Hohepriester konnten und wollten sich einen Aufstand der Juden, einen Bürgerkrieg zu diesem Zeitpunkt erlauben. Wer in einem Unrechtssystem lebt und einer freiheitlichen Lehre anhängt weiß, wie gefährlich das sein kann. Das war vor 2000 Jahren nicht anders. Den Worten eines Wanderpredigers lauschen, seine Gedanken verstehen und seinen Idealen wohlgesonnen zu sein ist die eine Seite. Sein eigenes Leben in die Waagschale werfen um diese Ideen und Ideale zu verteidigen eine andere. Jesus schleppt sein Kreuz durch JerusalemDas ist auch ein Grund mit dafür, warum Jesus in seinen letzten Stunden allein war mit seiner Todesangst, die den gequälten Menschen an den Rand des Wahnsinns getrieben haben muss. Und die Erkenntnis, dass jene Menschen, die ihm noch vor Tagen zujubelten nun seinen Tod forderten – sein Leben gegen das eines Räubers und Mörders. Es folgten Folter und Peinigung ohne Pause, Prügel und Schläge, Demütigungen und obszöne Beleidigungen; als Jesus sein Kreuz durch Jerusalem zum Golgatha schleppte, war der Mann im Grunde schon tot, er hatte mit seinem irdischen Leben abgeschlossen. Inwieweit sein Bewusstsein die Vorgänge um ihn herum überhaupt noch wahrnahm, lässt sich nicht mit letzter Jesus wird mit Kreuz zum Golgatha geprügeltSicherheit sagen. Konkrete Aussagen dazu wären reine Spekulation. Ob Drogen oder andere Betäubungsmittel bei diesem letzten Akt der Tragödie eine Rolle spielten, ist ebenso strittig wie nicht beweisbar. Jedenfalls lassen die Verantwortlichen an der Verurteilung und Hinrichtung des Jesus von Nazareth ihren niederen Instinkten freien Lauf – und nutzen seinen Tod auch gleichzeitig als Warnung an alle Juden vor aufrührerischen Gedanken. Genutzt hat sein Tod nur wenigen und auch nur ein kurze Zeit. Schon bald beginnt der Aufstand der Juden, der Jahre später mit der Vernichtung Jerusalems und des ersten jüdischen Staates durch die Römer endet.


Drehbuch

Regisseur und Produzent Mel Gibson schrieb das Drehbuch zu „Die Passion Christi“ in Zusammenarbeit mit Benedict Fitzgerald. Als Grundlage wurden die Erzählungen aus den vier Evangelien des Matthäus, Markus, Lukas und Johannes herangezogen. Bemerkenswert und bislang einmalig in der Filmgeschichte ist die Sprache des Films: alle Beteiligten sprechen in der Artikulation der damaligen Zeit – also Aramäisch, dazu noch Latein, wie es die Römer und ihre Hilfstruppen in jenen Tagen formulierten. Wir dürfen gespannt sein auf das, was uns im Kino erwartet. Entsprechend ist der Film mit Untertiteln garniert, was aber der Dramatik und Bildgewalt keinen Abbruch tut. Die Besonderheit: alles Schauspieler mussten ihre Texte in Aramäisch und Latein lernen, mithin in einer Sprache denken und handeln, die offiziell schon 2000 Jahre tot ist, jedenfalls was das Aramäische betrifft, obwohl noch kleine ethnische Gruppen diese Sprache sprechen.


Drehort

Ein Traum wäre es gewesen an den Originalschauplätzen zu drehen, aber das blieb nur ein frommer Wunsch. So einigte man sich auf Italien. In Matera, einem kleinen Ort in der Basilicata im Süden Italiens, wurden die Kreuzigungsszenen gedreht. Die Cinecittà Studios vor den Toren Roms ließen das antike Jerusalem auferstehen, mit Tempel und Palast des Herodes, sowie dem Kerker, wo Jesus geschlagen und gepeitscht wird.


Schauspieler

AJesus sterben am Kreuzls Jesus hat James Caviezel aus Skagitt County in Washington im wahrsten Sinne des Wortes sein Kreuz zu tragen, das im Film saftige 75 Kilo auf die Waage bringt. Der wirkliche Jesus von Nazareth schleppte ein doppelt so schweres Kreuz zu seiner Hinrichtung. Ungeachtet dessen ist die schauspielerische Leistung von Caviezel emotional und menschlich herausragend und fast schon „übermenschlich“. Das tragische und grausame Ende des Jesus von Nazareth soll ohne Pathos und ethische Wahnvorstellungen in seiner ganzen Schrecknis fassbar werden, ein Individualschicksal, das vor und nach ihm noch viele andere Menschen am Kreuz ertrugen. Aber dieser Jesus von Nazareth hat seinen Tod unabdingbar an seine Lehre geknüpft – und dadurch die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Ob ein Mensch das Leiden und Sterben eines anderen glaubhaft darstellen kann wage ich zu bezweifeln. Denn jeder Mensch stirbt seinen eigenen Tod, der durch nichts und niemanden nachvollziehbar ist. Aber uns bietet sich die Möglichkeit der Anschaulichkeit durch Authentizität. Je intensiver wir uns dieser nähern, um so glaubwürdiger und realistischer empfinden wir das Dargestellte – so das Leiden und Sterben des Jesus Christus. Hier von einer Traumrolle zu sprechen will ich bewusst vermeiden. Es kann niemanden Traum sein, auch nicht der eines Schauspielers, die letzte Sequenz aus dem Leben eines Religionsstifters zu spielen, der halbtot geprügelt und dann ans Kreuz genagelt wird. Es kann aber Berufung und Schicksal sein die Restlebenszeit eines Menschen glaubwürdig zu repräsentieren, dem Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Barmherzigkeit mehr bedeutete als sein eigenes Leben. Und das ist James Caviezel in herausragender Weise gelungen.


Für die Rolle der Maria gewann Mel Gibson die Rumänin Maia Morgenstern, die bereits in zahlreichen Bühnendarbietungen und Filmen ihr Können unter Beweis stellte. Ihre bislang beste schauspielerische Leistung zeigte sie nach eigenen Angaben im Drama „Baum der Hoffnung“.


MMaria Magdalena, Maria und Johannesaria Magdalena – Freundin oder auch Geliebte des Jesus von Nazareth? Wer will das schon zweifelsfrei sagen. Warum sollte es Jesus verwehrt gewesen sein eine Frau in seiner Nähe zu haben. Schließlich war er ein Mann wie jeder andere auch, allerdings religiös entschlossen und bis zum Tod von seiner Mission überzeugt. Maria Magdalena – endlich wird diese wichtige Frau an der Seite Jesu ins rechte Licht gerückt, wird körperlich, greifbar und dennoch transparent. In früheren Darstellungen eher nebenher geduldet als sündhaftes Weib wird sie nun zu der Person, die den geschundenen und zerschlagenen Leib des Jesus reinigt, ölt und in Leinen hüllt, bevor sie ihn mit den anderen Frauen ins Felsengrab legt. Monica Belluci verkörpert in der Maria Magdalena alles, was jene Frau an der Seite Jesu einem Menschen entgegen bringen kann, den sie über alles liebt, der andererseits unerreichbar und Lichtjahre von ihr entfernt ist.


MMaria Magdalena, Maria und Johannesattia Sbragia als Hohepriester Kaiphas. Der Italiener seht seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne und vor Kameras und versteht seinen Beruf wie kaum ein anderer. In zahlreichen internationalen Filmen spielte er bedeutende Rollen, die ihm zahlreiche Ehrungen und Preise eintrugen. Die Rolle des Kaiphas stellte jedoch auch an den erfahrenen Mimen ganz besonders hohe ethische und moralische Ansprüche. Exzellent die Darstellung des in sich zerrissenen, hadernden, mit Kalkül agierendem Kaiphas, der letztlich nicht anders kann als den Nazarener zum Tode zu verurteilen. Kaiphas ist nicht nur Priester des Hohen Rates, sondern auch noch in ein politisches System eingebunden, das keine Fehler verzeiht.


GruppeDen Part des Pontius Pilatus übernahm der Bulgare Hristo Naumov Shopov, der bereits in zahlreichen Filmen brillierte. Man könnte meinen, Shopov habe endlich seine Traumrolle gefunden, denn wer den Mimen im Film erlebt fühlt sich in der Tat in die Zeit vor 2000 Jahren zurück versetzt. Shopov spielt den mit allen Wassern gewaschenen römischen Statthalter mit einer Intensität, als sei er selbst Pontius Pilatus. Die Winkelzüge und Gedanken des gewieften Politikers filmisch umzusetzen verlangt ein Höchstmaß an Einfühlungsvermögen in eine Person und Zeit, die 20 Jahrhunderte hinter uns liegt. Hut ab vor dieser Leistung.


Claudia Gerini als Claudia Procles, der Frau des Pontius Pilatus. Auch sie hat bereits etliche Jahre Film- und Bühnenerfahrung auf ihrem Schauspieler- und Sängerinnen Rücken. Für die Besetzung der Ehefrau des Pilatus konnte sich Mel Gibson nicht besser entscheiden.


JJesus und Judasudas Ischariot – Patriot und Freiheitskämpfer oder ein ehrloser Verräter? Das ist hier die Frage, und Luca Lionello kam die Aufgabe zu diese zu beantworten. Selbst Petrus griff zum Messer und hieb einem herbeieilenden Römer im Garten Gethsemane eine saftige Kerbe ins Ohr. Mit der pazifistischen Einstellung der Jünger war es offenbar doch nicht so edel bestellt, wie uns das Neue Testament glauben machen will. Historisch ist eher davon auszugehen, dass die Jungs um Jesus von Nazareth auch zulangen konnten, wenn es nötig war. Schließlich kamen alle aus Berufen, wo harte Tagesarbeit die Normalität war. So könnte es sich mit Judas Ischariot verhalten haben, dem die menschenfreundliche Einstellung des Nazareners einfach zu sehr auf den Geist ging. Judas wollte losschlagen, mit anderen Gleichgesinnten einen Aufstand anzetteln und die Römer aus Judäa vertreiben. Seine Feinde lieben, das war nicht nach dem Verständnis eines Judas Ischariot. Lieferte er deshalb Jesus an die Hohepriester und die Römer aus? Wollte er ein Fanal setzen, das letztlich den Funken des Aufstandes in eine Flamme münden lassen würde? Es gibt nur einen, der darauf die wahre Antwort zu geben imstande wäre – Judas selbst. Leider segnete der Mann vor rund 2000 Jahren das Zeitliche und steht nicht zur Verfügung. Selbst Jesus schien sich über die Handlungsweise des Judas Ischariot nicht im Klaren als er ihn fragte:“ Mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn?“


Regisseur, Produzent, Co-Drehbuch

Mel Gibsons Karriere begann am Theater, aber den internationalen Durchbruch schaffte er mit Mad Max. Was danach kam liest sich wie eine unendliche Weihnachtsgeschichte, in der laufend prachtvolle Geschenke ausgepackt werden. Die Zahl seiner international ausgezeichneten und mit Oscars überhäuften Filme aufzuzählen wäre müßig. Mel Gibson ist eine Institution im Filmgeschäft, und mit Die Passion Christi hat er sich in der Hall of Fame selbst ein Denkmal gesetzt. Ob seine Auslegung der Passion Christi der Wirklichkeit noch näher kommt wird niemand beantworten können. Das ist auch nicht der Sinn dieses Films in dem es vorrangig darum geht, was Menschen bereit sind anderen Menschen anzutun, so verschieden die Beweggründe auch sein mögen. Die menschliche Geschichte ist gespickt von Dramen und Einzelschicksalen, die dem des Jesus aus Nazareth in nichts nachstehen. Aber sie sind namenlos im Meer der Vergessenheit verschwunden und repräsentieren aus dem Dunkel heraus die schwere Schuld der Sünden, welche die Menschen auf sich luden, die im Namen des Kreuzes die fürchterlichsten Verbrechen begingen. Wenn Mel Gibson davon spricht, dass nicht ein Einzelner, eine bestimmte Gruppe oder ein Volk für ein Verbrechen verantwortlich ist sondern alle Menschen, dann mag er da – was die Christenheit betrifft – richtig liegen. Nur wäre es der Sache sicher nicht dienlich, wenn zum Ende eines großartigen Films die alten Klischees von der Kollektivschuld in den Herzen und Köpfen der Zuschauer Einzug hielten. Die Vorwürfe an den Regisseur und Produzenten der Film sei antisemitisch oder antijüdisch sind schlichtweg Unsinn. Es ist halt historische Tatsache, dass die Juden der damaligen Zeit für den Tod des Jesus von Nazareth mitverantwortlich waren.




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Text: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Hans Joachim Rech
Fotos: © EPS-Schäffler, Constantin Film
Quelle: Constantin Film

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