Die weisse Massai

abenteuerliches Gefühlskino nach einer wahren Begebenheit

 

Hintergrund

Ein Paar verbringt seinen Urlaub in Kenia. Dort lernen sie einen Massai Krieger aus dem Stamm der Samburu kennen. Die junge Frau ist beeindruckt von der stattlichen Erscheinung und verliebt sich in den Mann. In Mombasa steht den beiden der Ebenholzrecke mutig zur Seite und kann so eine brenzlige Situation entschärfen. Das imponiert die junge Frau und sie will sich mit einem Drink bei Lemalian, so der Name des Mannes, bedanken. In der Disco geht es hoch her - schwarz-weiß kommen sich unaufhaltsam näher, was dem Freund der weißen jungen Frau überhaupt nicht gefällt. Am Tag des Rückflugs storniert die Verliebte kurz entschlossen ihren Rückflug und beschließt Lemalian in sein Dorf zu folgen. Leicht gesagt aber schwer getan. Die junge weiße Frau mit Namen Carola macht sich auf einen beschwerlichen Weg, der ihr vier Jahre Aufenthalt in Kenia - sowie Himmel und Hölle auf Erden beschert. Die Konfrontation zweier Kulturkreise die gegensätzlicher nicht sein können, will Carola durch ihre selbstlose Liebe überwinden. Vergebens. Letztlich muss auch sie einsehen, dass ihr Überleben und das ihrer Tochter von der Rückkehr in ihre europäische Heimat abhängt.


"Das Leben in Kenia ist für eine weiße Frau die Gratwanderung zwischen zwei Mühlsteinen. Versuchst du sie anzuhalten, wirst du zermalmt. Versuchst du ihr Tempo mitzuhalten, wirst du irgendwann erschöpft zusammenbrechen - und dann zerquetscht. Wie du es auch anstellst, der Ausgang des Rennens steht von vorneherein fest."


Historie

Die Massai sind in ihrer Gesamtheit ein Hirtenvolk, dass sich ausschließlich der Zucht von Rindern und Ziegen widmet. Die Massai Männer (Krieger) ziehen mit den Herden in die Savanne hinaus und bewachen das Vieh. Die Frauen hüten Haus und Hof und sorgen sich um den Nachwuchs. In ihren Traditionen sind die Massai ehern verwurzelt, sie sind ein stolzes und selbstbewusstes Volk. Dennoch können immer noch große Teile dieser ethnischen Gruppe weder lesen noch schreiben, was sie heute für die Einflüsse der westlichen Welt anfällig macht. Folklore für Touristen, Schaukämpfe für Dollars, Wohnen und Leben in Massai Krals auf westlichem Niveau - das Abenteuer Afrika als Pauschalreise einschließlich stattlichem Massai Krieger. Leider hat diese Art des kennen Lernens einer fremden Kultur weltweit zügellose Ausmaße angenommen und es ist abzusehen, wann die Ursprünglichkeit und Originalität dieser Menschen für immer verloren ist. Kenia mit seinen Nationalparks und seiner ethnischen Vielfalt ist nicht zuletzt deswegen der Renner unter den Reiseangeboten in den Schwarzen Kontinent.


Der Film

Das cineastische Werk basiert auf der wahren Geschichte der Schweizerin Corinne Hofmann, die sich vor fast fünfzehn Jahren in das größte Abenteuer ihres Lebens stürzte - und scheiterte. Es ist die Lebensgeschichte einer jungen Frau die in ihrer naiven Verliebtheit glaubt, dass Liebe in der Lage ist alle Schranken, Konventionen und Tabus zu überwinden. Dass dem nicht so ist, erfahren wir Menschen täglich aufs Neue.


"Verliebtheit lässt dich manche Hürde überspringen, aber wenn du dich weigerst die Realität anzuerkennen, wirst du zugrunde gehen."


Carola entscheidet sich am Flughafen spontan gegen den Rückflug in die Schweiz und begibt sich auf die Suche nach Lemalian, der längst in seine Heimat Barsaloi zurück gekehrt ist. Über Tom, dem Freund Lemalians, erfährt Carola den Weg zu Lemalians Heimatdorf. Zunächst macht sie jedoch Station in Maralal, wo sie auf die Deutsche Elisabeth trifft, die dort mit einem Kenianer verheiratet ist. Hier wartet sie ab, ob Lemalian kommt und sie in sein Dorf mitnimmt. Darüber vergehen zehn Tage, dann endlich ist es soweit. Lemalian steht vor der Tür. Das Wiedersehen hat sich Carola allerdings anders vorgestellt, schneller Sex nach Massai Art, das war es dann. Aber es kommt noch dicker. Ein Tagesmarsch durch die glutheiße Savanne steht Carola bevor, bis sie endlich in Barsaloi ankommen. Die Frau ist völlig erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Ein eigenes Haus hat Lemalian nicht, Mutter und Nichte teilen sich mit den beiden eine Hütte. Dennoch wird Carola von Lemalians Mutter freundlich aufgenommen. Der italienische Pater Bernardo steht Carola eher ablehnend gegenüber, und der Mini-Chief des Dorfes lebt von Bestechungsgeldern und Korruption. Er will Carola den Aufenthalt nur erlauben, wenn sie Lemalian heiratet. Dazu müssen Papiere aus Nairobi her. Lemalian und Carola reisen in die ferne Hauptstadt. Endlich kommen sie sich näher, langsam zwar, aber Carola bemüht sich in unendlicher Geduld und führt Lemalian in die Zärtlichkeit der Liebe und das Kennen lernen einer neuen Sinnlichkeit ein.


Doch Kenia ist nicht Heidi-Land; die hygienischen Verhältnisse sind eher bescheiden und die medizinische Versorgung mittelmäßig. Es kommt was kommen musste - Malaria. Lemalian pflegt Carola mit aller Zuneigung und Hilfe die ihm möglich ist. Das Wunder geschieht - Carola wird wieder gesund, obwohl man von der Malaria niemals ganz genesen wird. Ohne fahrbaren Untersatz ist Carola in diesem Dorf aufgeschmissen. Also ordert sie zunächst Geld aus der Schweiz und anschließend einen Geländewagen, der im kenianischen Busch seinen Dienst zuverlässig versieht. Leider besteht Lemalian darauf den Wagen zu fahren, obwohl er weder einen Führerschein besitzt noch jemals ein Fahrzeug gefahren hat. Prompt gibt es einen Crash mit einem afrikanischen Baum. Carola rastet aus und schreit Lemalian zusammen, dessen Stolz dadurch sehr verletzt wird. Um alle Angelegenheiten zu erledigen, muss Carola zurück in die Schweiz. Währenddessen kommen die Hochzeitsvorbereitungen in Barsaloi auf Touren. Carolas Mutter und ihr Bruder ist entsetzt, als sie von Carolas Vorhaben erfahren einen schwarzen Massai Hirten zu heiraten. Als sie auch noch ihr Geschäft verkauft, ist der Bruch vollkommen.


Inzwischen hat auch Pater Bernardo seine Vorbehalte gegen Carola aufgegeben und beginnt die junge Frau mehr und mehr zu achten. Bevor Carola es selbst weiß hat Lemalians Mutter bereits Gewissheit, dass Carola schwanger ist. Doch von Rinderfleisch, Blutmilch und Tee will und kann Carola auf Dauer nicht leben. So eröffnet sie einen kleinen Laden im Dorf, der sich großer Beliebtheit erfreut und zu einer zentralen Anlaufstelle der Massai-Frauen und Kinder wird. Carola wird zu einer erfolgreichen weißen Massai. Im Gegensatz dazu entwickelt sich das Zusammenleben mit Lemalian zunehmend problematisch, denn er fühlt sich von seiner weißen Frau gedemütigt. Carolas Niederkunft steht bevor und sie soll der Tradition gemäß ihr Kind im Kreis der Frauen gebären. Doch Carola bevorzugt ein städtisches Krankenhaus mit Sauberkeit und ärztlicher Betreuung. Es kommt zum Eklat, als Hebammen versuchen ihr ein Gebräu einzuflößen, das die Geburt erleichtern und beschleunigen soll. Carola wehrt sich vehement und in letzter Minute wird sie durch einen "Flying Doctor" nach Wamba ins Krankenhaus geflogen. Dort kommt die gesunde Sarai zur Welt.


Zurückgekehrt nach Barsaloi hat Carola zunehmend unter den Attacken ihres Mannes zu leiden, der sich in Alkohol und Eifersucht ergeht. Schließlich wirft Lemalian Carola Untreue und ein Verhältnis mit Pater Bernardo vor, von dem wohl auch das Kind sei. Die Alkoholexzesse nehmen zu und Lemalian schlägt seine Frau im Suff, worauf diese prompt zurückklatscht. Nur das Eingreifen der Dorfbewohner verhindert, dass Lemalian Carola tötet. Lemalian verändert sein äußerliches Erscheinungsbild und ist für Carola nicht mehr kalkulierbar. Damit wird zur Gewissheit, was Carola durch die Brille der Verliebtheit nicht sehen wollte; sie hat die Situation nicht mehr unter Kontrolle, alles droht ihr zu entgleiten. Somit ist auch an eine Zukunft für ihre Tochter in Afrika nicht mehr zu denken. Sie erklärt der Familie, dass sie Sarai ihrer Familie in der Schweiz zeigen möchte und verspricht wieder zu kommen. Einziges Hindernis; sie benötigt die Unterschrift ihres Mannes, um Sarai außer Landes bringen zu können. Auch diese Klippe meistert Carola und steht schließlich mit ihrer Tochter Sarai auf dem Flughafen von Mombasa, wo die Maschine zum Flug in die Schweiz auf sie wartet. Das Abenteuer Afrika ist damit für Carola beendet.


Drehorte

An den Original Schauplätzen des autobiografischen Romans von Corinne Hofmann, die in Kenia mit einem Massai Krieger in dessen Dorf zusammen lebte. Zahlreiche "echte" Massai Krieger wirkten als Komparsen oder Laiendarsteller in diesem Film mit. Ein komplettes Massai Dorf wurde originalgetreu aufgebaut und von den Samburu-Massai eingewohnt. Weitere Drehorte waren Nairobi, Maralal und Wamba mit seinem Krankenhaus. Gedreht wurde oftmals unter schwierigsten Bedingungen, geschlafen wurde in Zelten, geduscht unter freiem Himmel. Des Nächtens sicherten Wildhüter das Camp, denn Hyänen und Leoparden wurden des öfteren gesichtet. Die reine Drehzeit belief sich auf 46 Tage von September bis Dezember 2004. Der Film war mit einem Budget von sieben Millionen Euro finanziert.


Schauspieler

Nina Hoss brilliert als Carola, welche die vierjährige Arfrikaerfahrung der Corinne Hofmann spielt. Gebürtig in Stuttgart steht sie schon mit vierzehn auf der Bühne. Nach der Ausbildung an der Schauspielschule wechselt sie zum Film, wo Bernd Eichinger sie entdeckt. Danach folgen mehrere Filme mit renommierten deutschen Regisseuren, zuletzt in "Die weiße Massai" unter der Regie von Hermine Huntgeburth.

Jacky Ido spielt den Lemalian wie aus dem Lehrbuch und ist gebürtig aus Burkina Faso. Er lebt und arbeitet in Paris als Schauspieler und Kurzfilmproduzent. Mit mehreren Filmproduktionen erregte er in den vergangenen Jahren internationales Aufsehen. Die weisse Massai ist sein erster Kinofilm. Auch in der Rapper und Hipp Hopp Szene ist Jacky Ido bekannt.

Katja Flint ist in Deutschland und auf dem internationalen Parkett keine Unbekannte mehr. In zahlreichen Filmen und Fernsehproduktionen bewies sie ihr Ausnahmetalent. Filme wie "Marlene" oder "Suck my Dick" ernteten internationale Anerkennung.


Regie

Hermine Huntgeburth stammt aus Paderborn und begann vor fast dreißig Jahren ihr Studium an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. Danach folgte ein Stipendiat in Australien. Sie schrieb Drehbücher fürs Theater, arbeitete als Kamerafrau und Technikerin. Dann folgten erste eigene Regieproduktionen und spätere Filme wie "Bibi Blocksberg", "Das Trio" "Die Stunde des Wolfs", machten sie international bekannt. Die weisse Massai ist ihre derzeit letzte Arbeit.


Produktion

Günter Rohrbach ist einer der ganz großen im deutschen Filmgeschäft. Seit nunmehr vierzig Jahren ist Rohrbach verantwortlich für Film- und Fernsehproduktionen, die ausnahmslos zu Kassenschlagern wurden. Filme wie "Kalt ist der Abendhauch" "Die Apothekerin" "Aimeé und Jaguar" begründeten nachhaltig seinen Ruhm als einer der erfolgreichsten deutschen Produzenten.



Information:

Constantin Film
Schmidt Schumacher
Mommsenstraße 34
10629 Berlin


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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Rech
Fotos: © EPS-Schäffler, Constantin Film
Quelle: Constantin Film

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