Aus Staub bist du gemacht…. Terrakotta Armee schlug dem Vergehen ein Schnippchen |
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Dass sie einen Schatz freilegten, der mit Gold nicht aufzuwiegen ist, konnten die Männer zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Immerhin fanden sie den ersten Krieger der Terrakotta-Armee, der gemeinsam mit Tausenden anderer Terrakottakameraden das Grab des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi eskortiert. Dieser erste Kaiser regierte in der Zeit von 259 bis 210 vor der christlichen Zeitrechnung. Über zwei Jahrtausende blieb diese gewaltige Grabanlage unberührt und geriet praktisch in Vergessenheit. Euphorisch äußern sich Archäologen aus aller Welt, welche die Nekropole als einzigartig, als das „Achte“ Weltwunder bezeichnen, als ein „Zweites“ Tal der Könige wie im historischen Ägypten. In der Tat, die Dimensionen sind immens, denn die Gesamtfläche der Soldatengruben, ein-schließlich Königsgrab und weiterer Anlagen, erstreckt sich über ein Gebiet von mehr als Von chinesischer Seite wurde erst ein bescheidener Teil der rund 200 Gruben freigelegt, die das Kaisergrab umgeben, welches immer noch im Dornröschchenschlaf verharrt. Was an Schätzen in diesem Grab und darüber hinaus noch im Boden liegt, darüber kann man nur spekulieren. Nach den bisher gemachten Funden ist man im Lager der Archäologen und chinesischen Kollegen auf noch größere Sensationen eingestellt. Der Grund dafür liegt nicht nur im Grab des ersten Kaisers, sondern in der Masse von mehreren Hundert Grabhügeln, die allein in der Provinz Shaanxi in den Himmel ragen. Unter diesen befinden sich nach derzeitigem Erkenntnisstand die Grabstätten etlicher Kaiser, welche das Geschick Chinas fast 1000 Jahre bestimmten. Immerhin ist es Besuchern aus der ganzen Welt inzwischen Bei aller Ausgrabungsfreude unter den Archäologen, die fast schon an einen Grabungsmarathon erinnert, halten die Chinesen die Zügel fest in der Hand und lassen nichts anbrennen. Die nationale und internationale Geschichte der Archäologie hat nachdrücklich alle Fehler und Versäumnisse dokumentiert, Darüber können noch Jahrzehnte verstreichen. Die chinesischen Archäologen und die Behörden gehen mit derart sensiblen Dingen sehr behutsam um und messen dem Denkmalschutz höchste Priorität bei, damit ergebnislose oder „Gut-Glück-Grabungen“, wie sie in der Vergangenheit an der Tagesordnung waren, von vorneherein ausgeschlossen oder minimiert werden. Grabungen, gleich welcher Art, verändern, beschädigen oder zerstören sogar immer den Boden und die darunter liegenden Schichten, mag man auch noch so rücksichtsvoll und besonnen vorgehen.
Dieses erprobte Verfahren stieß bei den chinesischen Gastgebern auf großes Interesse, und der Nachweis der Funktionalität ließ nicht lange auf sich warten. Schon bald wurde die sehr gut erhaltene Gartenpalastanlage des Kaisers Qin Shihuangdi bestimmt. So umfassend aufschlussreich, dabei einfach und schonend kann Archäologie sein. Millionen Chinesen standen unter seiner Knute, schufteten für den Herrscher Qin Shi(Foto Links), und nicht wenige schaufelten sich bei dieser Malocherei ihr eigenes Grab. Allein zum Bau seines Grabmals wurden Hunderttausende Menschen herangezogen – antike Zwangsarbeiter, von denen etliche zum Dank für Baufortschritt in regelmäßigen Abständen hingerichtet wurden.
Mochte er sich auch in seiner Eigenschaft als erster Kaiser und Gewaltherrscher zu Lebzeiten in die Geschichte einmeißeln; gegen Ende seiner Herrschafts- und vor allem Lebenszeit ergriff ihn eine immer intensivere Angst vor dem eigenen Tod, wie es uns auch aus dem abendländischen Kulturkreis von Diktatoren und Gewaltherrschern bekannt ist.
Hunderte Künstler schufen in Tag- und Nachtarbeit ein individuelles, antikes Gesamtkunstwerk, wie es in dieser Geschlossenheit, Qualität und in diesem Umfang auf dieser Welt nicht ein zweites Mal existiert. Hernach erhielten Krieger, Pferde, Wagen und alles Zubehör die entsprechende Bemalung, um anschließend in vorbereitete Gruben gestellt zu werden. Diese wurden dann mit schwerem Gebälk verschlossen und zugeschüttet. So überdauerte die Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers die Jahrtausende, um schließlich bei Arbeiten zum Bau eines Brunnens erneut das Licht dieser Welt zu erblicken.
Aus dem antiken Hellas (Griechenland), aus den Palästen der Achäer, der Trojaner, Etrusker, Perser, Phönizier, Babylonier, Römer und Ägypter blieben der Nachwelt zahlreiche „Terrakotta“ Zeugnisse erhalten, die in Sammlungen, Museen und Ausstellungen die Menschen weltweit in ihren Bann ziehen. Information:
China Tours HamburgWandsbeker Allee 72 22041 Hamburg Internet: www.ChinaTours.de Erläuterungen zu Fachbegriffen
Terrakotta - aus dem Italienischen Terra Cotta – feste Erde; irdenes Material (Ton, das durch erhitzen (brennen) aushärtet und wasserfest wird. Je nach handwerklichem Geschick und angewandter Technik kann Terrakotta bemalt und anschließend nochmals erhitzt werden, damit die Farbe lasiert.Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Hans Joachim RechTextzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / Hans Joachim Rech |