Die Welt der Tiere in einem Park

Tierpark Hagenbeck in Hamburg

 

Der zoologische Garten Tierpark Hagenbeck ist in Deutschland und Europa, wenn nichtin der Welt, so bekannt wie der Eiffelturm oder der Kölner Dom. Das kommt nicht von ungefähr, sondern gründet sich auf eine lange Tradition, die diesem einzigen, familiengeführten, gemeinnützigen Tierpark zu eigen ist. Das Familienunternehmen legt großen Wert auf Eigenständigkeit und Unabhängigkeit und bestreitet die laufenden Kosten ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand. Das ist beachtlich und mehr als beeindruckend, den die überwiegende Zahl der zoologischen Gärten in und außerhalb Deutschlands ist auf die finanzielle Hilfe der Kommunen, Gemeinden und der jeweiligen Länder angewiesen. Die Geschichte des Tierparks Hagenbeck ist so virtuos und abenteuerlich, wie es sie in der Welt kaum ein zweites Mal gibt.


Historie

Angefangen hat das alles Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts, genau 1848. Da gab es auf dem Fischmarkt von St. Pauli in Hamburg einen Fischhändler mit Namen Gottfried Carl Hagenbeck. Dieser Mann kam auf eine Idee, wie sie den Marketingstrategen dieser Tage auch nicht hätte besser einfallen können. Er stellte in einem großen Waschbottich sechs Seehunde aus der Nordsee zur Schau. Das hatte es bis dahin weder in Hamburg noch auf dem Fischmarkt gegeben. Die Neugier der Hamburger war entsprechend groß, und so angespornt erweiterte Hagenbeck seine Fischhandlung zu einer Menagerie. Alles zusammen wurde 1866 von seinem Sohn Carl Hagenbeck (1844-1913) übernommen. Er entwickelte die Fischhandlung zu einem bedeutenden Unternehmen. Doch nur Fische und exotische Tiere dem Publikum präsentieren, reichte Carl Hagenbeck nicht. Er wollte mehr. In seinen schon „visionär“ zu nennenden Vorstellungen beabsichtigte er einen „Zukunftstierpark“ zu errichten, in dem sich Tiere aus fremden Ländern in einer „artgerechten Umgebung“ tummeln – so Carl Hagenbeck. Und das gegen Ende des Neunzehnten Jahrhunderts, wo Begriffe wie Arten- oder Umweltschutz, Zukunftstierpark unbekannt waren. Im Jahre 1907 war es dann soweit. Eine Parkanlage mit verdeckten Gräben, künstlichen Bergen und naturnahen Seen wurde zum Mittelpunkt zahlreicher Tierfreunde aus Nah und Fern. Das historische Jugendstiltor mit seinen pittoresken Tierplastiken schmückt noch heute den Rundweg durch den Tierpark.

Die Anlage erlebte Höhen und Tiefen, und für ein familiengeführtes Unternehmen stellen bittere Erfahrungen ein besonders schmerzliches Kapitel dar. So schlug der 2. Weltkrieg dem Tierpark Hagenbeck schreckliche Wunden, die zwar heute verheilt, deren Erinnerung daran besonders die ältere Generation nachhaltig prägte. Als einen der schwärzesten Tage erlebten die Hagenbecker jenen Augenblick, als Teile des verbliebenen Tierbestandes nach dem Krieg von den englischen Besatzern in „fürsorgliche Obhut“ genommen und in britische Tierparks verbracht wurden. Angeblich hätten sie dort bessere Überlebenschancen und würden besser gepflegt. Tatsächlich handelte es sich bei diesem Vorgang um nichts anderes als Tierdiebstahl – Siegerrecht eben. Gottlob sind diese Zeiten vorbei, und Hagenbecks Tierpark steht in diesen Tagen besser da als je zuvor. Der zoologische Garten ist weltweit eine anerkannte Institution, die von namhaften Zoologen und Tierparks bei der Planung von artgerechten Anlagen, der Haltung, Zucht und Pflege von Tieren immer wieder um Rat gefragt wird. Nicht wenige Nachzuchten aus dem Tierpark Hagenbeck fanden weltweit in zoologische Gärten eine neue Heimat. Der Tierpark Hagenbeck befindet sich nach wie vor in Familienbesitz und wird kontinuierlich den Erfordernissen und nach neuesten Erkenntnissen einer artgerechten und weitestgehend natürlichen Tierhaltung angepasst. Dabei wird das natürliche Verhalten der Tiere ebenso berücksichtigt wie das Bedürfnis der Besucher, möglichst viel zu sehen, noch mehr zu erleben und umfassend über die Tier aus fünf Kontinenten informiert zu werden.


Welt der Tiere und Kulturen
Hagenbecks Tierwelt

Geh’n wir mal zu Hagenbeck. Diesen Spruch kennt jeder Hamburger. Hagenbeck war und ist immer für eine und mehrere Überraschungen gut. Wer den Tierpark Hagenbeck wiederholt besucht wird nie das Gefühl erleben, dass er schon einmal in diesem zoologischen Garten war – die Abwechslung, die Artenvielfalt und die gesamte Anlage bieten in der Tat jeden Tag abenteuerliche und aufregende Erlebnisse. Dass ausgerechnet Hagenbecks Tierpark zum Vorbild für Zoos in aller Welt wurde, ist mithin kein Wunder oder Zufall, sondern den Visionen Carl Hagenbecks zu verdanken, der vor mehr als Hundert Jahren seine kühnen und revolutionären Ideen Wirklichkeit werden ließ. Tiere zur Schau stellen wie in einem Panoptikum – das war niemals die Vorstellung von Carl Hagenbeck. Sein Tierpark sollte ein naturgetreues, lebendiges Abbild der Tierwelt sein, mit allem was dazu gehört. Seine Visionen wurden zu Ideen, die Ideen zu architektonischen Meisterleitungen, deren Weiterentwicklungen auch im 21.Jahrhundert die Besucher in ihren Bann ziehen wie schon vor Hundert Jahren.


Sehen – Staunen und Erleben
Vom Waschbottich zum Erlebnistierpark

Tiere aus fünf Kontinenten in einem Lebensraum – geht das denn? Nun – in der freien Wildbahn hätte die eine oder andere Tierart sicher gehörige Probleme, aber auch dort leben die wilden Tiere halt in ihrer spezifischen Welt und nicht alle zusammen in einem Bereich – Jäger und Gejagte bewahren instinktgeprägt ein natürliches Gleichgewicht der Arten. Eisbären am Nordpol – Pinguine am Südpol und auf der Südhalbkugel. Wäre dies in der freien Natur anders, gäbe es schon lange keine Pinguine mehr. Sie sehen, wie Weise die Natur in diesem Fall und in vielen anderen Entwicklungen die Evolution in ausgewogene Bahnen lenkte. Carl Hagenbeck dachte ähnlich. Seine Nachfahren eiferten ihm nach und stellten die Tiere und ihr Wohlbefinden an die erste Stelle. Alle in einem großen Tierpark, aber halt jede Art in ihrem speziellen Lebensraum oder zusammen mit den Arten, welche auch in der freien Natur ein friedliches Miteinander pflegen. Da spielt der Aufbau des Geheges, seine Größe und besondere Ausgestaltung die entscheidende Rolle. Dazu bedarf es ganz genauer Kenntnisse der Lebensverhältnisse der Wildtiere vor Ort in ihrer angestammten Heimat. Große Tiere – große Gehege, kleine Tiere – kleine Gehege? Der Vergleich liegt nahe, stimmt aber nicht immer. Wildhunde und Greifvögel etwa benötigen große Reviere und sind doch im Vergleich zu Antilopen, Giraffen oder Elefanten „kleine Tiere“. Was ist zu tun, damit sich sowohl die großen wie kleinen Arten, die Jäger wie Gejagten in ihrem „Lebensraum Tierpark“ wie Zuhause und damit Wohlfühlen? Die Antwort auf diese und viele andere Fragen erhalten sie im Tierpark Hagenbeck, wo sie nicht nur Tiere aus fünf Kontinenten erleben, sondern sich in einer Parkanlage mit phantastischer pflanzlicher Vielfalt ergehen können.

Geh’n sie mal nach Hagenbeck – ein Spruch, der von seinem abenteuerlichen Hauch und seiner Dynamik bis zum heutigen Tag nichts verloren hat. Doch nicht nur die kontinentale Festlandstierwelt zieht den Besucher in ihren Bann. Das Tropen-Aquarium Hagenbeck zählt zu den neuen Attraktionen Hamburgs und bietet dem Besucher einen atemberaubenden Einblick in die Welt der Tropen und Korallenriffe. Mehr als 14000 Tiere zu Lande, zu Wasser und unterirdisch bieten ihnen einen Einblick in eine Welt, die uns für gewöhnlich verborgen bleibt. Ob Giftschlangen, Korallenriffbewohnen, Nilkrokodile oder Haie – die Jäger der Ozeane – zum Greifen nah, offenbaren ihnen die außergewöhnlichsten Tiere dieses Planeten ihr ganz spezifische Verhalten. Seien sie mit dabei und geh’n sie öfters mal nach Hagenbeck. Durchstreifen sie den Dschungel im Hagenbeck Tierpark, erleben sie die Welt der bunten Vögel im Madagaskar-Dorf oder lassen sie sich von den Kattas begeistern, die leichtfüßig über die Dächer der Hütten turnen. Chamäleons, Leguane und Schildkröten geben sich ein Stelldichein mit Geckos und Flughunden, denen sie auf Schritt und Tritt begegnen. Wo viel Licht ist, da gibt es auch viel Schatten. Im Dorf der giftigen Schlangen werden sie der gefährlichsten Reptilien der Welt ansichtig, die sich lautlos vor ihren Augen dahinschlängeln. Alle Höhepunkte dieses Tierparks aufzuzählen und zu beschreiben würde ein Buch ergeben, zweifellos ein Bestseller unter den Zoobesuchern und Tierfreunden aus aller Welt. Ich beschränke mich auf Anregungen und Empfehlungen, die ihnen noch mehr Appetit auf den aufregendsten und virtuosesten Tierpark seiner Zeit machen. Da wäre das Afrika-Panorama, eine in der Tat weltbekannte Einrichtung des Hagenbecks Tierparks mit einer Aussicht, die an die Filmsequenz in Jenseits von Afrika durchaus heranreicht. Löwen leben in Rudeln, und die bekanntesten sind die afrikanischen Löwen. Diese Tiere hinter Gittern – nicht bei Hagenbeck. Hier kann der Besucher das Leben der großen Katzen in der ersten Raubtieranlage der Welt aufmerksam verfolgen – ohne störende und hässliche Gitter. Einen Quantensprung in Konzeption und wegweisend die Elefanten-Freianlage mit Freilauf-Halle, wo sich eine der größten Herden Europas elefantenmäßig wohlfühlt. Den Orang-Utans weht buchstäblich die Hamburger Luft in ihren Baumnestern um die Nase. Ein traumhaft schönes Haus mit einem lichtdurchlässigem zu öffnenden Kuppeldach – welcher Tierpark kann derartiges in dieser Form noch vorweisen?

Der wohl schönste Park in Europa hat noch viel mehr zu bieten, als sich in der Kürze eines Artikels niederschreiben lässt. Das ein Besuch im Zoo und besonders im Tierpark Hagenbeck für Kinder stets das Abenteuer-Erlebnis schlechthin ist, hat sich längst erwiesen. Bei Hagenbeck begnügt man sich jedoch nicht nur damit, den großen und kleinen Besuchern die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung vorzustellen. In den meisten zoologischen Gärten ist das Füttern der Tiere untersagt. Nicht so bei Hagenbeck. Der Kontakt zwischen Besucher und Tier wird durch diese Annäherung noch intensiver.

Natürlich wird bei dem angebotenen Futter auf Qualität und Art des Futters geachtet. Keine Nudeln- und Teigwaren, keine Süßigkeiten – nur Rohkost, die übrigens nicht nur den Tieren ausgezeichnet bekommt, sondern auch manchem Zeitgenossen eine gute Figur verschafft. Aber das nur nebenher. Mit Giraffen in Augenhöhe und dabei zusehen, wie die Langhälse ihr Futter mampfen. Oder in lauen Sommernächten die zahlreichen Angebote des Tierparks nutzen, und zu nächtlicher Stunde auf leisen Sohlen einen Tierpark Besuch der anderen Art erleben. Fledermäuse etwa – die heimlichen Jäger der Nacht.

Bei Hagenbeck ist das alles möglich. Ein wahrer Geheimtipp unter den Besuchern ist der Besuch der Stallungen, wenn einmal das Wetter nicht mitspielen sollte oder die Tiere kurz vor Parkschluss die Gehege verlassen. Nichts wie rein in die „Gute Stube“ unserer Freunde, wo das Erlebnis Tierleben noch intensiver ist.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr – so ein Sprichwort. Damit schon Kinder alles über die Bewohner des Tierparks Hagenbeck erfahren, wurde eigens die Zooschule eingerichtet. Wegen der beachtlichen Nachfrage ist eine Anmeldung erforderlich. Giraffen haben einen langen Hals, aber haben sie deswegen auch mehr Halswirbel? Pflanzenfresser haben raue Zungen, damit sie die glatten Halme und Blätter der Gräser und Sträucher besser fassen können. Wie aber sehen und fühlen sich die Zungen der Großkatzen an – der Löwen zum Beispiel? Wussten sie, dass bei den Seepferdchen das Männchen das Brutgeschäft übernimmt? Es gibt soviel Interessantes über Tiere zu wissen, die uns scheinbar so vertraut sind und doch so viele Geheimnisse bewahren, deren Ergründung immer neue Überraschungen bereit hält. Geh’n wir mal zu Hagenbeck – dieser Ausspruch hat auch nach mehr als Hundert Jahren nichts von seiner Aktualität und Faszination verloren.

Ob als Einzelbesucher, zu zweit oder mit der Familie, niemand wird sich bei Hagenbeck langweilen, alle kommen nur mehr als auf ihre Kosten. Was Hagenbeck zu bieten hat ist in der Tat weltweit unerreicht. Und das an 365 Tagen im Jahr. Es gibt also keine Ausrede an diesem oder jenen Tag keine Zeit zu haben. Irgendwann kommen alle zu Hagenbeck – und wer einmal diesen Park und diese phantastische Tier- und Pflanzenwelt erlebt hat, der ist diesem faszinierenden Ensemble verfallen und wird immer wieder den Weg nach Hamburg finden.





Internet: www.hagenbeck.de


Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Schäffler / Rech

Text: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Hans Joachim Rech
Fotos: © EPS-Schäffler, Hans Joachim Rech, Barbara Narazny
Quelle: Tierpark Hagenbeck

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