Naturpark Niederlausitzer Landrücken
Neue Seenlandschaft und wertvolle Wälder
Der ca. 580 km² große Naturpark Niederlausitzer Landrücken liegt im Süden Brandenburgs, umrahmt von den Städten Dahme, Sonnewalde, Calau und Luckau. Namengebend ist der Niederlausitzer Landrücken, die Endmoräne, die in der Lausitz-Kaltzeit, dem jüngsten Gletschervorstoß der Saale-Eiszeit vor rund 200.000 Jahren aufgeschüttet wurde.
Wälder und Forste bedecken die Endmoräne und die Hochflächen. Im Vorland sind zahlreiche Quellgebiete und Moore, Wiesen und Weiden, Bachläufe und Teichgebiete, Laub- und Mischwälder zu finden. In der Beckenlandschaft dominiert der Ackerbau.
Der fruchtbare Boden im Luckauer Becken ist wohl der Grund für die lange Kulturlandschaftsgeschichte. Im 6. Jahrhundert siedelte sich hier der slawische Stamm der Lusizi an. Aus dem niedersorbischen "Luzyca" für "Sumpfland" leitete sich später der Landschaftsname "Lausitz" ab. Von den ehemals 14 slawischen Burgen aus dem 6. bis 12. Jahrhundert zeugen heute nur noch wenige von der frühen Besiedlung. Am bekanntesten ist wohl der Luckau-Freesdorfer Borchelt. Im Innern dieses Burgwalls befindet sich ein Schutzacker für gefährdete Ackerwildkräuter, auf dem die Dreifelderwirtschaft anno 1800 beispielhaft praktiziert wird.
Die Gutsherrschaften, die sich in vielen Orten seit dem Mittelalter herausbildeten, prägen teilweise noch heute des Landschaftsbild. Herrenhäuser, ländliche Parkanlagen, Fischteiche und Alleen gehen auf die Einflüsse von Adelsfamilien und Rittergutsbesitzern zurück. Die Hofanlagen von einst wohlhabenden Großbauernfamilien sind vielerorts noch heute zu sehen.
Typisch für die Landschaft sind die vielen Wassermühlen, besonders im oberen Dametal und in der Umgebung von Gehren. Von den einst zahlreichen Windmühlen sind nur wenige erhalten, so bei Falkenberg und Kolpien.
Zu den empfehlenswerten Zielen im Naturpark zählt die historische Altstadt von Luckau. Ihre mittelalterliche Befestigungsanlage mit Stadtgraben und Stadtmauer ist fast vollständig erhalten. In Luckau findet im Jahr 2000 die Landesgartenschau statt. Sehenswert sind weiterhin das Wasserschloß mit dem Landschaftspark in Fürstlich Drehna sowie die Schloß- und Parkanlagen in Altdöbern und Sonnewalde. Einen Besuch lohnen die romanischen Kirchen in Wildau-Wentdorf, Waltersdorf und Riedebeck sowie der Töpferort Crinitz mit zahlreichen Familienbetrieben und dem jährlichen Töpfermarkt.
Bäuerliches Leben, alte Traditionen und historische Landnutzungsformen können auf dem nach historischem Vorbild errichteten Höllberghof bei Langengrassau erlebt werden. Eine Dauerausstellung erklärt die vielfältigen Zusammenhänge zwischen der Naturnutzung, der ländlichen Kultur und den Auswirkungen auf die Umwelt.
Besondere Attraktion im Naturpark Niederlausitzer Landrücken aber ist die sich im steten Wandel befindliche Bergbaufolgelandschaft. Etwa 15 % der Fläche des Naturparks sind durch die Auswirkungen des Braunkohleabbaus geprägt. In älteren Gruben haben sich bereits Erholungsgebiete mit Badeseen oder auch wertvolle Naturschutzgebiete entwickelt. In ausgedehnten Bereichen präsentieren sich heute die Sandhügel der ehemaligen Abraumkippen mit bizarren, durch Wasser und Wind gestalteten Kuppen. Doch in den nächsten zwei Jahrzehnten verändert sich das Bild durch natürlichen Grundwasseranstieg und Flutung der Restlöcher zusehens. Die Wasserfläche im Naturpark wird sich so von 700 auf über 2.100 ha verdreifachen, 8 größere und etwa 20 kleinere Seen entstehen, 3 größere Seen gibt es bereits. In der bisher wasserarmen Gegend um Schlabendorf entwickelt sich eine ausgedehnte Seen- und Sumpflandschaft.
Exkursionen in die zugänglichen Teile der Sanierungsgebiete finden seit langem großen Anklang. Künftig können Besucher hier wandern, reiten oder radfahren, Bernsteine sammeln oder mit ortskundiger Begleitung seltene Tiere beobachten können.
Zur Zeit des herbstlichen Vogelzugs ist der Naturpark bereits für viele Naturfreunde eine bekannte Adresse. Wenn in den Herbstmonaten bis zu 4000 Kraniche am Borcheltsbusch rasten, erleben fast ebenso viele Besucher das Spektakel vom 20 m hohen Aussichtsturm zwischen Goßmar und Freesdorf. An den Tagebaurestseen können Zehntausende Gänse beim Einfall in ihre Schlafplätze beobachtet werden.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der:
Naturparkverwaltung Wanninchen
15926 Görlsdorf
Tel. / Fax: 03544 / 42 43
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