Der "Gurkenradweg"

lockt in den Spreewald

 

Der Gurkenradweg ist die Kreation im Spreewald und eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits vorhandenen Wan-dermöglichkeiten und Bootstouren auf den zahlreichen Wasserarmen von Spree und Berste. Das Symbol einer "radelnden Gurke" hebt die auf einer Länge von 250 km markierten Radwege hervor, die entlang der Fließe und Kanäle, durch Wälder und Auen, durch verträumte Spreewalddörfer und vorbei an schier endlosen Gurkenfeldern oder Erdbeerplantagen führen. An sieben Stellen kann man dem Rad und sich selbst eine Verschnaufpause gönnen, beispielsweise auf einen Kahn umsteigen und sich ein Stück des Weges staken lassen oder - selbst ist der Mann - mit einem Paddelboot das Leben auf und an der Spree erkunden. Im Spreewald gibt es eine gutausgebaute Basis für die Ausleihe von Fahrrädern und Booten. Wer sich über die touristischen Events, über Wander-, Radel- oder Paddelwege, über Kahnpartien - ja, selbst ebene Wege für Inline-Skater sind vorhanden - wende sich an das neueröffnete "Haus des Tourismus" in Raddusch, geöffnet von 8 bis 17 Uhr. In der "Radlerscheune" in Burg/Spreewald bekommt man jederzeit ein Rad.


"Der Gurkenradweg durch den Spreewald wurde schnell zur Wirklichkeit, von der Idee bis zur Realisierung bedurfte es - 1998 und 1999 - nicht einmal zwei Jahre. Zu den Highlights am Gurkenradweg gehören u.a. das Weißstorchzentrum in Vetschau, täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eine Kamera filmt das Leben im Storchennest und überträgt alle 20 Sekunden ein Bild im Internet - vom Brüten, Füttern der Jungen, ihr erstes Klappern und ihre noch zaghaften Flugversuche. Anklicken und zusehen: "www. storchennest.de". Im Storchenzentrum erfährt man freilich noch eine ganze Menge mehr über unsere größte Vogelart. Zum Beispiel über ihren 25 000 km langen Vogelzug von den Spreewaldkaupen bis Kap Horn. Im vergangenen Jahr brüteten in der Niederlausitz - zu der ja der Spreewald geografisch gehört - 365 Weißstorchpaare, das sind zehn Prozent aller Brutpaare in Deutschland. Und wo sich Störche niederlassen, so sagen die Wissenschaftler - ist die Umwelt noch intakt. Auch während der Radtour sieht man zahlreiche "belegte" Storchennester oder die Vögel auf Futtersuche durch die Wiesen und Äcker waten. Auch für die Menschen vollzieht sich im Spreewald das Leben am oder auf dem Wasser. Kinder paddeln zur Schule, der Bauer stakt seine Kuh aufs Feld, die Spreewaldpost bringt Jutta Pudenz als einzige Postbotin Deutschlands mit dem Kahn. Ebenso blieben hier eine Fülle traditioneller Trachten und Folklore lebendig, wozu vor allem Fastnachts- und Osterbräuche gehören. Zu einer echten Spreewaldhochzeit - sie dauert meistens drei Tage - kommen leicht 200 bis 300 Verwandte und Freunde zusammen. Damit das Brautpaar sich nicht in alle Ewigkeit verschulden muss, bringen die Gäste selbst reichlich Essen und Trinken mit.


Für guten Appetit sorgt natürlich auch der Spreewald-Radparcour, wenn es der schier unendlichen Gurkenfelder bei Golssen entlang geht. Allein hier werden jährlich auf 600 ha Gurken angebaut, die übrigens holländische Kolonisten vor 250 Jahren in den Spreewald mitgebracht haben. Spreewaldgurken sind heute ein gesetzlich geschütztes Erzeugnis und das wohl bekannteste dieser Landschaft überhaupt. In sechs Produktionsstufen verarbeitet der "Spreewaldhof" Golssen, die modernste Gurkenfabrik Europas, seine Delikatessen in 20 Geschmacksvarianten. Jährlich verlassen etwa 33 000 t Sauerkonserven das Werk und finden als Salz-, Dill-, Senf- oder Deligurken im Handel und Gastgewerbe reißend Absatz. Am Informationszentrum des "Spreewaldhofes" kann man jederzeit das Fahrrad abstellen und in einem kurzen Film den Weg der Gurke vom Feld bis ins Glas verfolgen. Dieser Vorgang dauert im Durchschnitt nicht mehr als zwei Stunden. Schließlich kann hier man die Gurken verkosten und sich reichlich damit eindecken.


Schmackhaft sind auch noch einige andere Rastplätze für Radfreaks, beispielsweise die Canow-Mühle in Sagritz. 1527 erstmals erwähnt und 1815 von Karl Christian Canow erworben, seit sechs Generationen in Familienbesitz, wird mit ihrer noch immer intakten historischen Technik als Schrot- und Ölmühle betrieben. Ihre Spezialität ist kaltgepresstes Leinöl. Die Müllerin serviert ihren Gästen unter schattigen Bäumen Spreewald-spezialitäten von anno dunnemals, die obendrein sehr gesund sind. So Streuselkuchen mit Leinöl gebacken, Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl oder frisches Bauernbrot mit Leinöl und Zucker.


Zum Wohl ihrer Gäste haben sich auch die Spreewaldhoteliers so einiges einfallen lassen. Auf der Dolzke-Insel im malerischen Spreewalddorf Lehde wird eine Hotelanlage betrieben, zu der die historischen Gasthöfe "Quappenschänke", "Hirschwinkel", "Fischkasten", "Oppot" und - das älteste Gasthaus im Spreewald überhaupt - die "Pohlenzschänke" gehören. Folkloreabende, Schlachtfeste, Jäger- oder Fischerfeste wechseln ein-ander ab. Beliebt sind Kahnfahrten vom eigenen Hafen auf zehn verschiedenen Routen - und besonders begehrt - Fahrten durch den nächtlichen Spreewald. In einer ehemaligen Gurkeneinlegerei hat Starick ein Museum eingerichtet. Zwischen historischen Bildern, Gerät für die Ernte und riesigen Buchenfässern, in denen bei Bedarf etwa 3 Tonnen Saure Gurken Platz hätten, können die Besucher Salz-, Dill- oder Deligurken kosten. Spitze ist die Köni-ginnengurke fürs Krönungsfest. Derzeit bereitet Starick die Wahl der neuen Gurkenkönigin vor.


Ebenfalls bekannt ist die "Kolonieschänke" in Burg. Gastwirt Olaf Schöpe hat das historische Gasthaus nach gründlicher Mo-dernisierung 1996 wiedereröffnet. Die 16 Doppelzimmer sind im rustikalen Ambiente ausgestattet. Neben Bad und WC befinden sich auf einem Kommödchen Porzellankrug und Schüssel, die einst in keinem Hotelzimmer des Spreewaldes fehlen durften. Schöpe verleiht Räder und geht - als echter Radprofi - mit seinen Gä-sten gemeinsam auf Radtour.


Die Erlebnisgastronomie wird im Spreewald schon seit längerem praktiziert. Zum Beispiel in Lübben, übrigens der einzigen Stadt im Spreewald, in der man auch Stadtrundfahrten mit dem Kahn unternehmen kann. Lustig geht es auch im Gasthaus "Bahnhof Burg" zu. Seitdem der echte Zugverkehr hier eingestellt worden ist, werden - zum Gaudi nicht nur der kleinen, sondern auch vieler großer Gäste - Kaffee und Kuchen, Cola und Fanta, Molle und Korn von der Theke zum Gästetisch mit einer großen Modelleisenbahn befördert. Süffige Erlebnisse bietet schließlich noch der "Brauereigasthof" in Schlepzig allen Spreewaldbesuchern. Hier werden Biere nach alten heimischen Rezepturen gebraut, frisch vom Fass gezapft und serviert. Im Spreewald leben heute 5200 Einheimische mit ihren Familien allein von Tourismus und Gastgewerbe.


Adresse:

Tourismusverband Spreewald e.V.
03226 Raddusch


Kontaktadresse:

Hotel: "Kolonieschänke"
Ringchaussee 136
03096 Burg (Spreewald)





Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Heidi Krumbholz

Text: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Heidi Krumbholz (Berlin)
Fotos / Quelle: © EPS-Schäffler, Heidi Krumbholz, Eric – Marcel Schäffler, Tourismusverband Spreewald e.V. in Raddusch, Spreewald-Museum Lübbenau/Lehde, Spreewaldfremdenverkehrsverein Lübbenau und Umgebung e.V., Hottas Traube.

Rückfragen bitte an eps-schaeffler(at)gmx.de

Alle Orts-, Zeit- und Preisangaben sind ohne Gewähr.
Bitte beachten Sie, dass sämtliche Photos und Texte dem Urheberrecht unterliegen
und nicht für Veröffentlichungen verwendet werden dürfen.
Mißbrauch wird daher strafrechtlich verfolgt.

Layout und Gestaltung:

EXIL-PREUSSE