Ein Kahn zum Knutschen
Das Kreuzfahrt Clubschiff









"Süß die Schnute - einfach zum Knutschen.
Und dieser Augenaufschlag".





Unsere Reiseredakteure



Oft gehörte Worte überall da, wo die AIDA ihren perlweißen Leib butterweich an den Kai oder auf Reede legt. Zugegeben, kess sieht sie aus - und verführerisch, aber deswegen gleich küssen. Schließlich handelt es sich hier um ein Schiff und keine betörende Meerjungfrau. Obwohl - manch einer will schon in sternendurchglühter Tropennacht gesehen haben, wie die Meeresgötter Neptun und Poseidon ihre Arme zärtlich um die AIDA legten, um ihren leuchtend roten Mund zu küssen. Jetzt erklärt sich auch die allzeit glückliche Fahrt des Schiffes und die Fröhlichkeit der Menschen an Bord. Oder etwa nicht?


AIDA Konzept

Spass, Vergnügen und Freizeit auf allen Meeren. Weg vom althergebrachten Kreuzfahrthabitus, wo Passagiere wie Besatzungsmitglieder in Etikette ersticken. Kein Kleiderzwang - keine Sitzordnung. Stattdessen Fun, Action und Wellness pur - rund um die Uhr. Wer es denn so will. Das Ganze gemischt mit einem gehörigen Schuss Kultur und Abenteuer. Alles verpackt in ein Kreuzfahrtschiff, das durch sein Äußeres keinen Zweifel an der Zielsetzung des Veranstalters Seetoursaus Neu Isenburg aufkommen lässt. Roter Kussmund am Bug, ein neckischer Augenblick, über den sich der Wimpernschlag in eine Welle verwandelt, die alle Sorgen und Nöte hinwegspült. Das Konzept ging auf. Mit vollem Erfolg. Die AIDA ist auf den Weltmeeren bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund.

1996

Die Kvaerner Masa-Yards Werft in Turku/Finnland beginnt im März 1995 mit den aktiven Arbeiten am Stahlrumpf der AIDA. Im Juni 1996, nach knapp 15 Monaten, wird das Schiff der DSR - an die Deutsche Seetouristik Rostock übergeben. Im gleichen Monat erfolgt die Schiffstaufe mit anschließender Präsentationsfahrt durch die Ostsee nach Hamburg, Kiel und Bremerhaven. Danach legt die AIDA zur Jungfernfahrt ab in ihren sommerlichen Basishafen Palma de Mallorca. Das Abenteuer Clubschiff AIDA beginnt. Und dazu ist der Kreuzfahrer bestens gerüstet. Mit 193 Metern Länge, knapp 28 Metern Breite bei einem Tiefgang von 6,2 Metern, zählt die "Süße" nicht gerade zu den Superschlanken. Und das will sie auch gar nicht. Sie ist eine Lady zum Anfassen, zum Ausruhen, zum Erholen und Ankuscheln, zum Spass haben, weich und geschmeidig, mit allen Meer-Wassern gewaschen. Wie ein Eisbergragt sie aus den blauen Fluten. Mehr als vierzig Meter hoch bei einer Tonnage von 38.600 Tonnen. Dabei ist sie alles andere als kühl. Und wer bewegt die AIDA auf den sieben Meeren? Die Spaß- und Freizeittruppe im Fitnessraum? Die Hobbyruderer oder bordeigenen Biker? Weit gefehlt. 4 bärenstarke MAN 6 Zylinder mit fast 30.000 PS schieben den Koloss leicht wie eine Daunenfeder durch die See. Und die kann ab und an ganz schön kabbelig sein.

Platz hat sie für 1186 Passagiere und 370 Besatzungsmitglieder. Das alles verteilt sich auf 593 Kabinen, 3 Restaurants und 4 Bars. Hinzu kommen noch Sonnendecks, der Wellnessbereich, das Kino, das Theater, die Einkaufspassage, der Frisör, die Bibliothek und der Kindergarten. Raum genug, um seinen individuellen Traum von Vergnügen, Freizeit und Abenteuer auszuleben. Das alles begann vor 5 Jahren. Grund genug diesen ersten Schiffsgeburtstag zu feiern. Mit einer Geburtstagsfahrt auf hoher See. Wir waren dabei und ließen uns überraschen.

Anreise - Deutschland - Palma de Mallorca

Drei Stunden Flug - AIDA wir kommen. Vom Flugplatz zum Hafen. Alles bestens organisiert. Ein herzliches "Du" und eine Begrüßung wie bei der Verleihung des Nobelpreises. Dann liegt sie vor uns. Wie ein Schwan. Und dieser rote Mund - eine sündhafte Einladung. Na ja - träumen wird unsereins doch sicher dürfen. Doch davon ab - Schiff bleibt Schiff. Einchecken ist angesagt. Dienstbare Geister wieseln umher. Wir bekommen unseren Kabinenschlüssel. Alles andere wird vom Personal erledigt.

AIDA

Wauuuu - welch eine Symphonie. Die Farben, das Licht, die Inneneinrichtung. In diesem Kreuzfahrer passt einfach alles zusammen. Überall freundliche Gesichter, lachen und ein herzliches "welcome you" "have a nice day" "bis später" oder "ich freue mich so an Bord zu sein".

Rein in die Kabine, Klamotten auf die Betten und ein wenig frisch gemacht. Bis zum Abend sind es noch ein paar Stunden. Dann verlässt die AIDA den Hafen von Palma und sticht in See. Mithin Zeit genug für eine erste Schiffsbesichtigung. Hinauf zum Pooldeck. Die Jungs und Mädels plantschen, kreischen und sonnen was das Zeug hält. An den Abenden werden hier fetzige Partys und Shows veranstaltet. Steht jedenfalls im Programm. Danach zum Deck 8. Theater. Na bitte. Als Kulturfreaks sehen wir unsere Bedürfnisse vollauf befriedigt. Step Dance und One Man Show. Liest sich gut. Alles garniert mit eindrucksvollen Kunstwerken, welche die Wände und Räume schmücken.

Was ist das? Markt - und Karibikrestaurant. Aha - Selfservice wie daheim auf dem Wochenmarkt. Du schnappst dir dein Tellerchen, eine anständige Gabel und gehst auf Wanderschaft. Von einem Stand zum andern. Bis nichts mehr drauf und später rein passt. Aber wer hört schon gerne freiwillig auf, bei so vielen Leckereien und Köstlichkeiten?

Es wird rasch dunkel. Bewegung kommt ins Schiff.Oder nur Einbildung? Auf dem Pool Deck erledigt die Crew letzte Vorbereitungen zur Sailaway Party. Mit Feuerwerk und Shantys. Anker auf - Palma de Mallorca - auf Wiedersehen.Der Kai gleitet vorbei. Hafen und Häuser werden kleiner. Die Menschen bleiben winkend und lachend zurück. Wir steuern Korsika, unserem ersten Ziel, entgegen. Ein phantastisches Erlebnis. Die Lichter, das Meer, der Sonnenuntergang, die funkelnden Sterne - einfach traumhaft. Wie die Sail-away Party. Es wird spät, und zum Frühstück werden wir Korsika sehen.

Korsika

Die Heimatinsel Napoleons liegt vor uns. Leider haben wir die Durchfahrt zwischen Sardinien und Korsika verschlafen. Die AIDA wirft Anker auf Reede vor dem Hafen Porto Vecchio an der Ostseite der Insel. Der Kapitän hat sein Schiff und die Crew voll im Griff. Wir tendern an Land. Mit schiffseigenen Booten. Hafenrundgang und Stadtbesichtigung heben wir uns für später auf, denn das mediterrane Ambiente von Porto Vecchio ist überwältigend. Es herrscht geschäftiges Treiben. Der Duft von Salz und Fisch liegt in der Luft, die sich spürbar erwärmt. Die leuchtend weißen Häuser der Stadt ducken sich zwischen Meer und Berge, wo sich die Küstenstraße irgendwo hinter Pinien, Zedern und Eichen verliert.

Radfahren steht an. Zwei Routen zur Auswahl. Wir entscheiden uns für die Fun-Gruppe. Radfahren macht uns immer Spaß, auch allein. Über die Panoramastraße radeln wir zum Strand von Palombaggia. Kaum eine Menschenseele. Gibt es das noch? Es sieht so aus, denn wir sind in der Gruppe unter uns und genießen die herrliche Aussicht über den Strand auf die kleinen Inseln, die sich wie goldene Kuppen aus dem Meer erheben. Baden und Toben macht hungrig. Wir schmausen die Lunchpakte und machen uns dann auf den Weg nach Santa Giulia, wo uns freundliche Menschen winkend begrüßen. Porto Vecchio - wo ist nur der Tag geblieben? Die Besichtigung der Stadt mit ihrem historischen Kern ist ein Muss.

Prachtvolle Bürgerhäuser, die Kirchen und die alte Burg laden zum Verweilen. Das Schiffshorn der AIDA erinnert uns daran an Bord zu gehen. Auf ein Wiedersehen Porto Vecchio, alles Gute dir und deinen Menschen. Die Tender bringen uns viel zu schnell zur AIDA zu-rück.

Neapel ruft

Der Abend und die Nacht an Bord. Es gibt viel zu erzählen. Erst in den Restaurants, dann unterm Sternenzelt. Die Speisenauswahl ist einfach umwerfend. Lavendel, Rosmarin, Käse...so empfängt den Gast das Marktrestaurant. Wer mehr auf Calypso und Reggae steht, der findet im Karibikrestaurant bei einer Krabbenpfanne seine Erfüllung. Wir bleiben bei Lavendel und Rosmarin, wechseln jedoch später an Deck zu "Col de Bavella" und "Bleu Corse" zwei anmutigen Drinks, die wirklich jeder trinken kann - bis der Deckel raucht. Die Nachtfahrt genießen wir auf dem Achterdeck. Dort ist es nach Mitternacht ruhig und der Sternenhimmel so weit. Das leuchtende Band der Milchstraße windet sich wie ein Glühwurm durch die Nacht. Das Kreuz des Orion grüßt strahlend, und vereinzelt fegen Sternschnuppen zischend über uns hinweg. Schlafenszeit - wir wollen Neapel und seine Kultur genießen.

"Die haben ja einen richtigen Hafen". Welch ein Glück. Nicht schon wieder tendern. Ruck zuck sind wir mit den Rädern von Bord, und ab geht es durch den Hafen hinein in die Stadt. Geschichte zum Anfassen. Auf Schritt und Tritt die Begegnung mit der Historie. Das Castel Nuovo zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich, gefolgt von der Galeria Umberto I und dem Theatro S.Carlo. Welch eine verschwenderische Pracht. Die Erfinder der Renaissance haben sich hier selbst die Meisterwürde verliehen. Wir machen einen "Gemütlichen" auf unseren Fahrradsätteln und gondeln die Uferpro-menade entlang Richtung Poillipo. Bei Capuccino angekommen, genießen wir die phantastische Aussicht auf den Vesuv, in dessen drohendem Schatten Neapel sorglos im Sonnenlicht leuchtet. Die Zeit vergeht wie im Fluge, dennoch gönnen wir uns den historischen Teil der Stadt zwischen der Via B. Croce und der Via del Tribunal, wo sich dem Besucher eine mittelalterliche Welt voller Kirchen, Palazzi und Bürgerhäuser öffnet.

Tut-tut-tut

Alle Mann an Bord. Die AIDA rüstet sich für die Weiterfahrt nach Catania auf Sizilien. Sonne, Meer und Radfahren machen hungrig. Heute gehen wir zum Italiener. Gleich um die Ecke, Deck 8. ??? Marktrestaurant - alles paletti?! A capito - jetzt verstehen. Bene. Pasta, Pesto, Crostini, Schinken, Käse, Spaghetti aglio et olio, dazu einen köstlichen Roten, Herz was willst du mehr. Liebe geht durch den Magen - heißt es. Die Küche ist formidable. Das AIDA Showensemble auch. That's Love -das ist Liebe.Ein Reise durch die Zeit seit Adam und Eva. Gekonnt gebracht und zur Nachahmung empfohlen. Kurz nach zwei Uhr nachts stürzt alles an Deck. Der Stromboli hebt sich düster gegen den sternklaren Himmel ab. Aus seinem Kraterloch leuchtet es rotglühend in die Nacht. Es kribbelt uns am ganzen Körper. Schaurig schön. Was tun, wenn er gerade jetzt...? Zum Abschluss dieses Ereignisses drehen wir noch ein paar Ründchen im Pool, bevor wir uns auf Engelsflügeln davon machen. Derweil rauscht die AIDA ihrem Ziel Catania entgegen. Apropos Pool: wem der schiffseigene Teich zu klein ist, dem steht die Tauchschule zur Verfügung. Unterwasserausflüge wie im Märchen. Oder ein Ausflug per Wasserski.

Catania/Sizilien

Die Insel des Ätna. Ein Vulkan jagt den anderen. Jetzt wird uns auch sonnenklar, warum es in dieser Ecke so heiß ist. Und wo ein Vulkan ist, da ist auch ein Hafen. Ob Neapel, ob Stromboli oder Catania. Macht ja auch Sinn. Wenn so ein Knallfrosch in die Luft geht, ist es angeraten sich schnell zu verdrücken. Da bieten Häfen mit Schiffen die beste Voraussetzung. Nur damals bei Pompeji, da hat der Trick nicht geklappt, da war der Vesuv schneller. Doch zurück zu Catania. Ein geschichtsträchtiger Ort. Um 800 v. Chr. von den Griechen gegründet. Danach kamen die Karthager und auf die folgten die Römer. Ein richtiges Durchgangslager - dieses Catania.

Und jeder hat sein Erkennungszeichen hinterlassen. Die werden wir uns heute anschauen. Italien pur - bella Italia, auch in Sizilien. Keine Angst, die Mafia hat andere Sorgen als sich mit ein paar harmlosen Kreuzfahrtgästen auf Fahrrädern zu beschäftigen. Deswegen ankern wir ja auch in Catania. Die Mafia-Hochburg ist ohnehin Palermo. Und das liegt genau auf der anderen Seite der Insel. Ein wirkliches Muss ist die Tour über die Piazza Duomo zum angrenzenden Fisch- und Gemüsemarkt, den wir durchqueren. Wahnsinn - dieses Angebot. In Gedanken sehen wir uns schon auf der AIDA schmausen. Wir passieren das Castello Ursino, den Arco Garibaldi und gelangen zur beeindruckenden Kirche San Nicolo, die schon den alten Geheimrat Goethe ins Schwärmen brachte. Wer wissen will, wo und wie sich die Gladiatoren schlugen, der ist im Amfiteatro richtig. Für die weniger "blutgierigen" empfehlen wir einen Besuch des Teatro Romano und Teatro Bellini. Unbedingt sehenswert ist der botanische Garten der Stadt, ein Paradies der Stille und Besinnlichkeit inmitten italienischer Lebensfreude und südländischen Überschwangs. Längs der Küste radeln wir gemütlich durch idyllische Vororte in Richtung Hafen, kehren vorab noch in einem Cafe ein, um knallharten italienischen Espresso zu probieren. Die Aussicht auf das Meer, die Küste und pittoresken Fischerdörfer ist grandios. Der Espresso treibt - nicht nur auf die Toilette. Bevor uns das Signalhorn der AIDA an den Aufbruch erinnert, sitzen wir wieder in den Sätteln und genießen den warmen Wind, der unsere Gesichter wie mit Daunen umfechelt. AIDA - du hast uns wieder. Wir gönnen uns noch eine Stunde Sauna und relaxen. Die Entspannung tut mörderisch gut. Fast hätten wir den griechischen Abend verschlafen. Freunde klopfen uns aus unserem Weltraumtiefschlaf. Im Geschwindschritt eilen wir ins Marktrestaurant. Hully-Gully auf allen Ebenen. Wie die alten Griechen feierten. Gyrosduftschwaden hängen wie Girlanden in der Luft. Kichererbsenragout blubbert in kupfernen Töpfen. Einige davon sitzen bereits an den Tischen. Lammfilets, Ziegenkäse, Melonen und Paprika. Dazu reichlich Retsina, der die Zunge schwer macht und die Sinne beflügelt. Und weil die AIDA Geburtstag hat, besuchen wir im Anschluss das Karibikrestaurant, wo es heiß, rassig und scharf hergeht. Aber nur in den Töpfen. Leider mussten wir diesen prallgefüllten Kelch an uns vorüber gehen lassen. Das Theater rief zur Einstimmung auf die Geburtstagsparty. Die Tap Dogs mit ihren eisenbeschlagenen Schuhen ließen mit ihrem Stepptanz der etwas anderen Art die Decks der AIDA erbeben. Donnerwetter - haben die Jungs einen Tritt drauf. Zahlreiche Gäste probierten es auch, was uns mit Rücksicht auf unsere Füße veranlasste die Diele zu räumen. Hinauf aufs Pooldeck, wo unter dem Sternenzelt die große Geburtstagsparty der AIDA mit einer phantastischen Las Vegas Show begann und weit nach Mitternacht mit einem spektakulären Feuerwerk endete. Der Ätna hatte seine helle Freude an diesem funkensprühenden Ausbruch. Danach wurde es Nacht. Auch für uns. Gute Nacht.

Valetta

Immer diese Nachtfahrten. Machen wir Zuhause nie. Weil wir da selber fahren müssen. Und im Zug fehlt einem einfach das letzte Quentchen Ruhe und Gemütlichkeit. Die haben wir an Bord der AIDA im Überfluss. Schlafen wie in Abrahams Schoß. Bis zum Wecken. Wenn der Duft von Kaffee, Tee, frischen Croissants, Brötchen und gebackenem Speck durch die Decks bis in die Kabinen weht, ist jedoch kein Halten mehr. Auf - auf - ihr kühnen Sailors gemach an Tafel. Heute wollen wir La Valetta beehren, die Stadt der Tempelritter, Johanniter und Malteser. Und die kann einiges vorweisen, wie die ganze Insel überhaupt. Schon im 8.Jahrhundert v. Chr. fanden die Phönizier gefallen an Malta. Dann kamen die Karthager und nach denen - die Römer. 1000 Jahre später, so gegen 870 n.Chr. heimsten die Araber Malta ein. Deren Herrschaft dauerte 200 Jahre, dann rückten die Normannen an und machten kurzen Prozess. Malta gehörte nun zum sizilianischen Königreich. Bis 1530. Dann übernahmen die Johanniter, vertrieben aus Palästina, Malta als Lehen. 1814 kassierten die Engländer Malta als Kolonie. 1947 erhielt Malta seine innere Autonomie, wurde aber erst 1964 wirklich unabhängig. Wauuu - das war der Schnelldurchgang in Malteser Geschichte. Wir hatten natürlich etwas mehr Zeit, Dank unserer Fahrräder, die wir nicht mehr missen mochten.

Für diese und viele andere Serviceleistungen gebührt der AIDA und ihrer Crew ein ganz dickes Busserl. Übrigens - Valetta ist die einzige Hauptstadt der Welt, die komplett unter Denkmalschutz steht. Unser Eindruck: die Stadt ist von der Hektik der Zivilisation vergessen worden, herausgefallen aus dem Stundentakt kosmischer Zeitrechnung. So was soll vorkommen. La Valetta ist der Beweis. Nur wenige Minuten vom Hafen entfernt gelangen wir in eine andere Welt. Die "Aaaas" und "Ooohs" nehmen kein Ende. Eine Sehenswürdigkeit schöner als die andere. Dabei gibt es nichts, was nicht das Anschauen wert wäre. Besonders der Stadtteil Floriana und der Stadtkern quellen über vor historischen Bauwerken. Von den "Baracca Gardens" geht der Blick auf die alles beherrschende Festung, den Großen Hafen und - die AIDA. Weiter führt uns die Radwanderung zum Marsamxett Hafen, durch die Vororte Sliema und St. Julians. Hier heißt es absteigen, raus aus den Klamotten und rein ins Meer. Welch eine Labsal. Das Wasser ist seidenweich und will einen nicht mehr loslassen. Letztlich setzen sich die reisebedingten Zwänge durch, und wir strampeln längs der Uferpromenade in Richtung Hafen. Dabei passieren wir das gewaltige Fort St. Elmo und erreichen kurz danach die AIDA. Welch ein Tag - Geschenke wie aus dem Füllhorn. Einfach unvergesslich.

An Bord zurück steuern wir das Wellnesscenter an. Leichte Gymnastik und Ausgleichsbewegung. Danach noch eine zünftige Massage und ein Viertelstündchen im Whirlpool. Hinterher fühlen wir uns wie Daunenfedern, die vom Scirocco verweht wurden. Wer viel Rad fährt darf auch viel essen. Wir gönnen wir uns Asien. Liegt ganz nah - im Marktrestaurant. Der Duft des Kontinents ist einfach verführerisch. Gebackene Bananen, Chop Suey, Ente und andere Köstlichkeiten aus dem Wok ziehen nicht nur uns magisch an. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Service Personals, ausschließlich Philippinos, ist einfach erste Sahne. Das gilt selbstverständlich für die gesamte Crew. So - das wollten wir unbedingt noch gesagt haben. Zum Abschluss dieses Tages werfen wir einen Blick in die Lasershow. Mister Spock und die Enterprise lassen grüßen. Hinauf aufs Pooldeck. Auslauf-Apero. So nennen sich die Drinks. Garantiert alkoholfrei. Der kommt erst um Mitternacht. Jetzt steppt der Bär. In allen Sälen. Disco Time bis zum Abwinken. AIDA hat Geburtstag.

Happy Birthday





Palma de Mallorca

Der letzte Tag dieser Reise auf See. Euphorie breitet sich aus - und ein wenig Wehmut. Wir haben ein eigenartiges Gefühl im Bauch. Morgen früh werden wir Mallorca erreichen. Dann ist diese Reise unweigerlich zu Ende. Andererseits freuen wir uns auf Zuhause. Wir können unseren Lieben von der Faszination und dem Flair der AIDA erzählen und in anderen Menschen Begeisterung für die See und die Schifffahrt wecken. Für uns steht jedenfalls fest: "Wir kommen wieder". Aber noch schippern wir unter dem tiefblauen Himmel des Mittelmeeres und genießen die Annehmlichkeiten an Bord. Die Ausgelassenheit auf dem Pooldeck, wo Musik und Frohsinn zum Lebenselixier gehört. Eine letzte Stunde Wellness mit Whirlpool und Massage. Ein wenig Träumen auf dem Achterdeck, nur den Klängen des Meeres und den Stimmen der Seevögel lauschen. Die Zeiger der Uhr klettern weiter. Das große Geburtstagskuchenbuffet mit anschließender Tombola übt magische Anziehungskraft aus. Es wimmelt nur so von lachenden, scherzenden und singenden Menschen. Sind die wirklich alle an Bord? Wir lachen und singen mit. Weil uns danach ist. Cheers!

Die Sonne hat uns umrundet. Oder die AIDA den Kurs geändert. Wie dem auch sei, bis zum Farewell Dinner mit anschließender Farewell Show bleibt noch genügend Zeit. Wir schlendern zum Vorschiff - Deck 11. Blick auf den eleganten, geschwungenen Steven. Das Brausen des Wasser - die schäumende Bugsee. Delphine begleiten uns. Sie lassen sich von der Bugwelle schieben. Ein herrliches Schauspiel grenzenloser Freiheit. Die Lautsprecherdurchsage schreckt uns auf. Donnerwetter - schon Neunzehn Uhr. An Bord der AIDA hört die Zeit auf zu existieren. Man wird eins mit dem Schiff, dem Meer und der endlosen Weite. Zum Abschied sagen wir dem Karibikrestaurant ein letztes Mal "Hallo". Hinreißend, was sich die Frauen und Männer aus Küche und Service wieder haben einfallen lassen. Phantastische Figuren zieren Tische und Buffet. Aus Eis und handgeschnitzt. Dazu ein Menü wie aus dem Paradies. Lachs, Hummer, Fisch, Salate im Dutzend verschieden.

Obst und Dessert einfach traumhaft. Vielleicht ist alles nur ein Traum. Oder doch nicht? Gott sei Dank nein. Alles ist real - zum essen, trinken und genießen. Eigens für uns AIDA Geburtstagsgäste kreiert. Farewell Dinner - ein Prosit auf den Käpt'n, seine Mannschaft und - die AIDA. Noch einmal legt sich das Farewell-Showensemble richtig ins Zeug. Ein Feuerwerk an Ideen, Gags, Sketchen und guter Laune. Das Bordtheater bebt und wir mit. Es ist eine Stimmung wie Weihnachten und Sylvester zusammen. Schwoftime - eine ruhige Sohle schieben. Auch das ist die AIDA. Die letzte Nacht an Bord lassen wir ruhig und besinnlich ausklingen. Auf dem Achterdeck unter dem Sternenzelt. Morgen früh heißt es Abschied nehmen. Es werden Tränen fließen, ganz sicher. So ist das im Leben, wenn Menschen sich begegnen und Freundschaften schließen.

"Wir haben die AIDA erlebt - und es war das Erlebnis"

Palma de Mallorca. Das Schiff macht fest. Unser Gepäck steht bereits vor der Kabine. Wenn doch der Kloß im Hals nicht wäre. Da müssen wir durch. Also dann - auf zum Frühstück. Auf den Decks schwatzende und lachende Menschen. Wir atmen tief ein und aus. Na bitte - alles halb so schlimm - obwohl, es schmerzt schon, dass wir von Bord müssen. Shake hands hier, Küsschen da, wir sehen uns wieder, wir schreiben uns, bis bald.
"Beim ersten Mal da tut's noch weh" raunt uns eine Stewardess zu. "Wir haben hier einen Passagier an Bord, der in den fünf Jahren schon vierundfünfzig Mal mit der AIDA gefahren ist. Also Kopf hoch - wir sehen uns wieder. Ganz bestimmt."

(Anmerkung der Redaktion: Der gute Mann wurde zufällig bei Wartungsarbeiten in den Bilgen des Schiffes entdeckt. Er hatte offensichtlich vergessen nach der Jungfernfahrt von Bord zu gehen).

Unser Flieger geht am Mittag Richtung Deutschland. Es bleibt uns nur eine Stunde für Palma de Mallorca, die Altstadt, die wunderschöne Kirche, das Rathaus und den Königspalast. Zurück bleibt die AIDA im Hafen. Ihr roter Mund leuchtet in der Sonne, und für einen Augenblick zwinkert sie uns zu. Wirklich? Sie ist doch nur ein Schiff. Ja - das ist sie. Für uns ist sie das Schönste der Welt. Allzeit gute Fahrt - AIDA. Wir sehen uns wieder.





Seetours
German Branch of P&O Princes Cruises
Frankfurter Straße 233
63263 Neu-Isenburg
Internet: www.seetours.de



Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Körner

Fotos: Renate Schäffler, Nadine Schäffler, Seetours Neu-Isenburg.
Text: Hans Joachim Rech, Renate Schäffler.

Rückfragen bitte an eps-schaeffler@gmx.de

Bitte beachten Sie, das sämtliche Photos und Texte dem Urheberrecht unterliegen und nicht für Veröffentlichungen verwendet werden dürfen, Mißbrauch wird daher strafrechtlich verfolgt.
Alle Orts-, Zeit-, und Preisangaben sind ohne Gewähr.

Layout und Gestaltung: 3men-at-web, Andreas Schefisch.