MaultierfahrzeugHotel MarrakeschPalais Bahia

Mythos Marrakesch

QuarzazateAm Fuße des Atlasgebirges in Marokko findet sich eine Stadt, deren Geschichte bis in die Antike zurück reicht. Genau hingesehen, werden die Zeugnisse jener Zeit immer wieder modifiziert sichtbar. Marrakesch gehört zu den vier Königsstädten des muslimischen Königreiches Marokko. Der Besucher erfährt eine pulsierende Stadt. Seit Jahrhunderten bis auf den heutigen Tag war Marrakesch für Schwarzafrikaner eine Station auf dem Weg nach Norden, wie auch andererseits über diese Stadt Wege in den Süden führen. Fremde waren stets in der von mächtigen roten Mauern umschlossenen Stadt Gäste. Die Rast der Händler begründete einen bedeutenden Handelsplatz.

Wehe dem Besucher, der entspannt sich dem Händler anvertraut ! Abgesehen davon, daß er dem Zauber dieser Stadt bald erliegt, wird er aber bereits vorher zu "märchenhaften Preisen" diesen Zauber bezahlt haben. Liebenswürdig verschmitzt, auch hart auf der einen Seite, doch ohne Bedenken auf die Wirkung von Morgen, wird der Barsari das Optimum zu realisieren suchen. Nur wer dies vorausschauend bedenkt, wird als Besucher dieser Stadt Freude entwickeln.

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In Fes, Rabat, Casablanca und auch in Tanger hat die Gegenwart nicht nur Einzug gehalten, sondern die Vergangenheit in den Hintergrund gerückt. Dies ist in Marrakesch nur bedingt der Fall. In der großen Altstadt (Medina) kann der Besucher stundenlang durch die Gassen wandern, Stadtpläne kann man vergessen. Möglich, daß es sie gar nicht gibt. In Begleitung von Ortskundigen - nicht mehr als fünf Dirham zahlen - kann sich die Stadt des Verborgenen durchaus erschließen. So kann das Museum DAR SI SAID z. B. trotz seiner verbergenden hohen Mauern entdeckt werden, ein alter Palast mit Kostbaren Sammlungen u. a. der Trachten und Teppiche. Abgesehen von einigen Plätzen, wo die Kaffees offen sichtbar sind, verbergen sich in schmalen Gassen hinter unscheinbar hohen Hauswänden wundervolle kulinarische Oasen im orientalischen Stil, wie z. B. das KSAR ES SAOUSSAN, Rue des Ksour, Ruf: 04/44.06.32 oder das YACOUT S.A.R.I., 79, Sidi Ahmet Soussi, Ruf: 212-4/382929

BabouchenstandDer maghrebinische Stil des Interieurs, die genußreiche arabische Küche und natürlich der in Landestracht auftretende Service mit seiner Gastbetonung ist durchaus für den Fremden ein Akzent. Es werden Gestalten sichtbar, die wie eine Fata Morgana - aus fernen Zeiten stammen könnten. Die Urbanität dieser Stadt war nicht nur für die Soldaten der Fremdenlegion ein Anziehungspunkt, sie ist es auch heute.

Einkaum im BasarAbgesehen von den nicht enden wollenden Basaren in der Medina, ist ein Zentrum dieser Stadt der Platz JEMAA EL FINA, der zu Fuß oder per Pferdedroschke oder per Taxi erreicht werden kann. Übrigens, neben den regulären Taxen, die teuer sind, fahren auch Kleintaxen. Alle Taxen haben Uhren, doch es ist sehr ratsam, den Preis im voraus auszuhandeln. Der ganze Tag ist auf diesem Platz mit Leben erfüllt.

Jedoch am späten Nachmittag bzw. des Abends, wenn die Hitze nachläßt, wird dieser Platz zum Aktionsraum der Stadt. Ein großer Orangenmarkt mit Ausschank von frisch gepreßtem Orangensaft ist der beherrschende Hintergrund, auf dem sich zahlreich malerisch gekleidete Wasserverkäufer bewegen. Schlangenbeschwörer mit den verschiedensten Reptilien arbeiten, Scharlatane aller Coleur sich produzieren, Gesundbeter in Aktion sind und selbstverständlich viele Musikgruppen den Geräuschspiegel noch steigern. Dieser Platz ist schon lange Legende und doch immer noch lebhafte Gegenwart.

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Doch die Medina hat auch ihre stille Seiten, ihre Geheimnisse. Dort begegnet man den verschleierten Frauen, den würdevoll in Pantoffel schreitenden Männern in Gewändern. Der Weg führt an schweren Holztüren vorbei mit uralten Beschlägen, die von Vermögen der Bewohner möglicherweise künden, die im Schatten ihrer Innenhöfe mit Brunnen unter mächtigen Bäumen Erholung und Frieden suchen.

FalknerVogeljagdIn der Medina leben auch Europäer, obwohl es einen modernen Stadtteil gibt. Völlig zurückgezogen lebt dort der gebürtige Kieler Hans - Werner Geerdts. Ein international renommierter Maler, dessen Kunst in Europa und Marokko einen hohen Stellenwert hat. Hinter hohen Wänden verborgen verfügt seine Wohnanlage über zwei Innenhöfe, wo Brunnen plätschern und alte Bäume Schatten spenden. Er gehört zu den Europäern, den die Stadt gefesselt hat und nicht mehr aus ihren Armen läßt. Ähnlich jenem Schicksal von Odysseus der von Neptun gefesselt wurde. Doch dem Griechen gelang schließlich nach Jahrhunderten die Heimkehr, was bei Geerdts nicht zu erwarten ist.

Blick auf den AtlasHinter Marrakesch steigt das Atlasgebirge auf und über die Wüste führt der Blick nach Schwarzafrika. Nach Norden führt der Blick in das ferne Europa. Eine Station auf diesem Weg zwischen diesen Polen ist Marrakesch. Vergangenheit und Gegenwart haben in dieser Stadt eine Symbiose eingegangen, die den Mythos und den Zauber bis in die Gegenwart am Leben hält. Bekanntlich ist Zauber und Mythos nicht erklärbar, jedoch noch immer zu erfahren.


Reiseanmerkungen

Währung

Vorteilhafter Geldumtausch von DM in Dirham in den Wechselstuben auf den Flugplätzen. Der Dirham darf weder ein- noch ausgeführt werden. Reiseschecks und Euroschecks werden von allen Banken eingetauscht. Im übrigen werden Kreditkarten in den meisten größeren Hotels und Restaurants akzeptiert. Größte Aufmerksamkeit in Marokko ist bei allen finanziellen Belangen geboten.

Sprache

Garten Mamounia

In Marokko ist die Sprache französisch weitgehend bekannt, deutsch und englisch sehr eingeschränkt.

Hotels

In Marrakesch sind Hotels ab drei Sterne für Europäer tragbar. Zu den schönsten Hotels zählt das La Mamounia.

Anreise

Anreise: Flug ab Frankfurt mit der "royal air maroc" oder "Lufthansa" bis Casablanca, ( fünf bis sechs mal die Woche) dann weiter mit Inlandflug Marrakesch, Flugdauer insgesamt 2,5 Stunden. Von dort aus bekommen Sie Anschlussflüge in alle anderen Städte Marokkos.

Reisetermine

Die beste Zeit für eine Rundreise ist im Frühjahr. Wenn Sie einen Badeurlaub genießen wollen, sollten Sie in der Zeit von Juni bis September fahren. Im Juli und August herrschen Temperaturen um die 40 Grad C. Zwischen Tag und Nacht gibt es das ganze Jahr über Temperaturschwankungen.

Fotografien

Filmmaterial ist in Marokko sehr teuer und deswegen bringen Sie am besten Filme von zu Hause mit. Zudem ist das dortige Sortiment an Filmmaterial sehr begrenzt. Wenn Sie Betende, verschleierte Frauen oder Landbewohner fotografieren möchten, sollten Sie vorher unbedingt die Personen fragen.

Vorsichtsmaßnahmen

Es empfiehlt sich, vor Ihrer Abreise Impfungen gegen Diphtherie, Hepatitis A und B, Polio, Tetanus und eventuell gegen Typhus zu erhalten. Das Baden in Süßwasser sollte man vermeiden (außer in Ihrem Hotelswimmingpool), denn es besteht eine Gefahr der Bilharziose-Infektion. Vorsicht gilt auch beim Verzehr von Essen und Trinken! Wir empfehlen Ihnen: kein Leitungswasser, keine Eiswürfel in Drinks, keine Salate, kein ungeschältes Obst und Gemüse, nur durchgebratenes Fleisch verzehren.

Bücher

Land und Leute Marokko von Walter Knappe, erhältlich: Polyglott Verlag.

Marokko. Ein Porträt in Luftbildern von Yann Bertrand und Ann Arthus-Bertrand, erhältlich: RV Verlag 1994.

Merian Marokko, erhältlich: Hoffmann und Campe Verlag 1999.

Weitere Informationen erhalten Sie vom:

Staatlich Marokkanisches Fremdenverkehrsamt
Graf-Adolf-Straße 59, 40210 Düsseldorf
Tel.: 02 11 / 37 05 51, Fax: 02 11 / 37 40 48
E-Mail: marokkofva@aol.com



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Fotos: Fremdenverkehrsamt Marokko, Aly Peckys.
Text: Aly Peckys.

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Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch.