Oberhausen – die Neue Mitte Vom Aschenputtel zum Schwan |
|||
Geschichte
Wer Oberhausen hört, der denkt an Ruhrgebiet. An qualmende Schlote, an Hüttenwerke und Schmieden, wo die Schlaghämmer rund um die Uhr aus glühenden Stahlklumpen hochwertige Produkte schlagen. Wer Ruhrgebiet hört, der hat den Geruch von Kohle und Ruß in der Nase, denn die Ruhrgebietler fanden besonderen Gefallen daran, die Region um die Ruhr auf Tausende Meter tief zu unterhöhlen. Bergbau nennen sie diese Tätigkeit. Zusammen mit Erz und Wasser ergeben sich daraus die besten Voraussetzungen, um Stahl zu kochen. Das funktionierte eine lange Zeit, fast zwei Jahrhunderte. Doch dann kam das Aus. Unrentabel. Billigimporte von Kohle und Erz machten zuerst dem deutschen Bergbau und in seinem Gefolge der deutschen Stahlwirtschaft großflächig den Garaus. Zechensterben nannten Journalisten und Arbeiter diesen Vorgang. Gesundschrumpfen die Arbeitgeber. Später erfand man den Begriff vom Strukturwandel, der sich bis heute erhalten hat. Das Verschwinden der Zechen und Hütten brachte jede Menge Arbeitslosigkeit – auf der einen Seite. Auf der anderen Seite verbesserten sich die Lebensbedingungen an der Ruhr spürbar. Wer heute von Mühlheim an der Ruhr bis Dortmund durch das Ruhrgebiet fährt kann sich kaum vorstellen, dass hier einst das industrielle Herz, der Motor Deutschlands schlug. Ein Teil dieses gewaltigen Motors war die Stadt Oberhausen. Die Überreste dieser Ära sind in zahlreichen Museen zu besichtigen. Auch in Oberhausen hatte die Abrissbirne keinen Respekt vor den altehrwürdigen Zechen und Hüttenwerken. Als in den Achtziger Jahren die Thyssenhütte nicht mehr zu halten war dämmerte es auch den größten Optimisten, dass es fünf vor Zwölf war und gewaltige Änderungen ins Haus standen. Und diesen Änderungen wollte man weder hilflos ausgeliefert sein noch untätig begegnen. Oberhausen stand vor dem größten und gewagtesten Umbau der Stadt seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Spagat
Nach dem Abriss des Hüttenwerkes begannen Überlegungen, was mit der Industriebrache geschehen sollte. Altes bewahren und Neues integrieren, verbinden. Weite Teile der Stadt, was besonders die alten Viertel betraf, mussten bauliche und strukturelle Veränderungen über sich ergehen lassen, ohne jedoch ihre Identität zu verlieren. Nach mehreren Jahren der Planung entschied man sich für den Bau eines Einkaufs- und Vergnügungscenters. Die Idee CentrO war geboren. 1994 begannen die Arbeiten, und nur zwei Jahre später, im September 1996 wurde das CentrO eröffnet. Lichtdurchflutet stellt die sich Mall, die Einkaufspromenade, dem Besucher zur Verfügung. Ein Produkttempel für gehobene Ansprüche, der durch seine visionäre Architektur die klassischen Baustile mit der Verwendung moderner Baustoffe zu beeindruckender Harmonie verbindet. Hier ist den Erbauern im wahrsten Sinne des Wortes ein goldener Schuss gelungen. Die Verschmelzung von Einkaufen und Vergnügen ist so perfekt gelungen, dass die Übergänge beinahe unbemerkt vonstatten gehen. Ehe man/frau sich versieht, umfängt den Besucher die Warmherzigkeit einer virtuosen und multinationalen Gastronomie. Nicht weniger gelungen die Promenade mit ihren zahlreichen Pubs, Bistros, Kneipen, Restaurants, Cafés und Discos, die zu allen Jahreszeiten einen Besuch des CentrO – auch über zwei Tage oder ein verlängertes Wochenende zu einem wirklichen Erlebnis werden lassen. Lust auf Bauchtanz? Kein Problem. Im Efendy, einem orientalischen Restaurant, werden Ihre Träume aus Tausend und einer Nacht Wirklichkeit. Das Tryp Hotel, ein vier Sterne Haus in unmittelbarer Nähe zum CentrO, ist für den Gast in idealer Weise geeignet, die Neue Mitte Oberhausen in Ruhe und Gelassenheit zu erkunden. Erstklassiger Service, beste Zimmerausstattung und eine hervorragende Küche machen dieses Hotel zu dem Logierbetrieb in der Neue Mitte. Ein Erlebnis der besonderen Art erfährt der Gast in der Arena Oberhausen, einem Multifunktionstalent, das keine Wünsche offen lässt. Nicht umsonst ist die Arena schon zwei Mal als bester internationaler Veranstaltungsort ausgezeichnet worden. Ob Sport, ob Kunst oder ein anderes Ereignis, in wenigen Stunden ist die Arena den jeweiligen Bedürfnissen perfekt angepasst. Allen Besuchern wurde Rechnung getragen, den Großen wie den Kleinen. Ob Cinemax, ob Theater oder Showbühne, für alle Altersgruppen ist im CentrO der kulturelle Tisch gedeckt. Besondere Aufmerksamkeit zieht das modernste Musical Theater der Welt – das TheatrOCentro auf sich, wo unter anderem der Dauerläufer „Tabaluga Lily“ und „Vom Geist der Weihnacht“ begeisterte Aufführungen feierte. Nach soviel Kultur tut ein wenig Entspannung und Kurzweil gut. Nur wenige Schritte – und der Gast betritt den CentrOPark, wo es hoch her geht. Nicht nur wegen des Riesenrades. Pagoden und Riesenrutschen, Eisenbahn und Traktortrekking, Sandkästen, Teiche, Klettertürme, Ecken zum Träumen und viel, viel Grün. CentrO, CentrOPark und Arena Oberhausen sind in einem konstruktiven Dreieck vereint, aus dem der Optimismus, das Vertrauen in die Zukunft und die Freude am Genuss dieser Einrichtung mit allen Sinnen erlebt wird. Das Konzept der Neue Mitte war ein voller Erfolg und hat rundum überzeugt. Symbolträchtige Relikte
Jede Stadt hat ihr besonderes Vorzeigeobjekt, ihr Wahrzeichen. Oberhausen macht da keine Ausnahme. Nach dem Fall der Thyssenhütte blieb allein der alte Gasometer stehen. Mehr als hundert Meter ragt der Eisenkessel über eine öde und leergefegte Industriebrache. Wie ein Mahnmal, das Tag und Nacht die Menschen an das große Sterben der Zechen und Hütten, an den Untergang eines ehemals gigantischen Industriegebietes erinnert. Was sollte mit diesem Relikt aus den Zeiten industriellen Booms geschehen? Integration in das kommende Neue? Oder Umbau, Renovation und anschließende Nutzung als ständige Einrichtung der Stadt Oberhausen? Die Entscheidung fiel zugunsten des eisernen Riesen. Umbau in einen Kultur- und Ausstellungsort. Inzwischen ist der alte Gasometer zu dem Symbol der Stadt schlechthin geworden. Weithin sichtbar erhebt sich der mächtige Eisenleib in den blauen Himmel über der Ruhr. In der Nacht leuchtet der Rundling im Licht starker Scheinwerfer und kündet allen Menschen von einer visionären Zukunft, von Hoffnung und Zuversicht und vom Neubeginn in Oberhausen, das ohne das Alte nicht entstanden wäre. Museen
Die Geschichte der Stadt ist ohne Kohle und Stahl nicht vorstellbar. Das Land zwischen Ruhr und Emscher ist bis heute durch diese Komponenten geprägt. Auf Schritt und Tritt findet der Suchende lebendige Erinnerungen an eine große, bewegende Zeit. Wenn die Erinnerungen, die Überreste, dem Strukturwandel weichen mussten, bedeutete das nicht zwangsläufig ihre Vernichtung. Im Gegenteil. In zahlreichen Museen wird die Vergangenheit Oberhausens in anschaulichen Sammlungen lebendig gehalten. Das Rheinische Industriemuseum sei hier nur stellvertretend genannt. Ebenso Schloss Oberhausen mit der Galerie Ludwig. Sehenswert ist in jedem Fall der alte Ortsteil Museum Eisenheim, eine Zechen- und Hüttensiedlung aus der Hochzeit der Ruhrindustrie. Freizeit
Alles was das Herz begehrt. Sommer- und Wintersport, Schwimmen, Wandern, Radfahren, Segeln, Paddeln. Oberhausen und seine Umgebung hält alles bereit, was dem Freizeitbedürfnis des modernen Menschen entspricht. Die Arena Oberhausen ist einer der Eckpfeiler dieses Angebots. Emscher und Rhein-Herne Kanal bieten ideale Voraussetzungen, um mit dem eigenen Boot die Region Oberhausen-Ruhrgebiet nachhaltig zu erkunden. Weitläufige Parklandschaften gliedern die Stadt mosaikartig und schaffen Inseln der Ruhe und Erholung. Beste Verkehrsanbindungen lassen die Entfernung zu den Naherholungsgebieten unserer westlichen Nachbarn Holland und Belgien auf selten mehr als eine Stunde schrumpfen. Gleiches gilt für die auswärtigen Besucher zu sagen, die Oberhausen und seine Neue Mitte als Konglomerate, wohltuende Erlebniswelt verstehen. Wem das alles noch nicht reichen sollte, dem sei ein Besuch des Warner-Brother-Movie-World Parks in Bottrop empfohlen. Oder ein Ausflug nach Duisburg, zum größten Binnenhafen Europas. Auf Ihrer Rundfahrt in und um Oberhausen sollten Sie auf keinen Fall die Krupp Villa Hügel in Essen außen vorlassen. Wechselnde Kunstausstellungen machen den Besuch dieses architektonischen Kleinodes zu einem Kunstgenuss. Zukunft-VisionO
Einkaufen und Freizeit macht Spaß und ist angenehm aufregend. Aber reicht das aus? Genügen CentroPark, EinkaufsMall und Arena Oberhausen den wachsenden Erwartungen, um langfristig das Überleben der Neue Mitte Oberhausen zu gewährleisten? Sicher ist es nicht verkehrt sich Gedanken über die weitere Nutzung der restlichen Brachflächen zu machen. 60 Hektar stehen den Planern noch zur Verfügung. 83 Hektar wurden für die Neue Mitte, das CentrO, den CentrOPark und die Arena Oberhausen bereits verplant. Gedacht ist an einen Stadtteil gänzlich neuer Prägung, wo Forschung und Entwicklung, High-Tech-Gewerbe und Ausstellungsflächen mit touristischen Attraktionen gemischt und verbunden werden. Mitnichten schwebt den Planern die Errichtung eines „Oberhausen-Jurassic-Parks“ vor. Lebendiges Miteinander auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Vollständige Transparenz in Form und Design. Kernstück des Zukunftsparks VisionO soll zum einen ein Meerwasseraquarium und zum anderen die Marina werden, die auch das Anlegen von Hotelschiffen aus Holland und Belgien ermöglicht. Oberhausen – das Tor zur Welt? Das Ruhrgebiet hat viele Türen, die in die Welt führen. Oberhausen ist eine davon – und eine ganz besonders schöne dazu. Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / KörnerText: Hans Joachim Rech. |