Auf den Spuren der Ottonen

FinkenherdDer Finkenherd in Quedlinburg ist ein historischer Platz von höchstem Range. Hier sollen im Jahre 916 die Boten des Reichstages den sächsischen Herzog Heinrich die Nachricht überbracht haben, dass er zum König gewählt worden sei und übergaben ihm Krone und Zepter als Zeichen seiner Macht. Seine Autorität verdankte Heinrich dem konsequenten Zusammengehen der Sachsen mit den Franken, bei der Stabilisierung des Reiches. Später gewann er auch Lothringen, Bayern und Schwaben für das Bündnis.Otto I. Sein Sohn Otto I. folgte ihm 936 auf dem Thron. Mit Heinrich I. begann das Jahrhundert der Ottonen, ein bedeutsamer Abschnitt des Hochmittelalters in deutschen Landen.

Tilleda955 bezwang Otto I. die häufig im Land einfallenden Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg. 962 wurde er in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt und Otto der Große genannt. Auch Ottos Söhne und Enkel herrschten - bis 1024 - als Kaiser und hinterließen zahlreiche Spuren. Unter ihrer Herrschaft entstanden u.a. prächtige Königs- und Kaiserpfalzen in Tilleda, Magdeburg, Quedlinburg und Goslar.

Stiftskirche GernrodeAuf das Wirken der Ottonen gehen ferner die mittelalterlichen Burgen Querfurt, Falkenstein oder Westerburg, die prächtigen Dom- und Stiftskirchen in Magdeburg, Halberstadt, Merseburg, Quedlinburg und Gernrode zurück.Ottonenausstellung All diese Bauwerke gehören heute zu den Schätzen romanischer Baukunst und ziehen Jahr für Jahr unzählige Touristen an. In jedem Jahr werden etwa fünf Millionen Gäste allein auf der "Straße der Romanik" gezählt.

Das Jahr 2001 wurde in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen als das "Jahr der Ottonen" gefeiert. Ein Glanzpunkt des Jahres war die "Ottonen-Ausstellung" im Kunsthistorischen Museum Magdeburg. In dieser Ausstellung - vom Europarat und Land Sachsen-Anhalt veranstaltet - wurden einzigartige Schätze aus dem 10. Jahrhundert zusammengetragen, die ursprünglich einmal zusammengehörten, heute jedoch in alle Welt verstreut sind.

Kaiserpfalz + Stiftskirche QuedlinburgFinkenherd QuedlinburgKlopstock-HausQuedlinburg

Unter den Kostbarkeiten befand sich auch die älteste Reiterplastik Europas mit der Darstellung von Kaiser Otto I., ferner Elfenbeinschnitzereien, Reliquiare, Goldschmiedearbeiten und Kronjuwelen.Kaiser Otto I. Diese wertvolle Reiterplastik kann übrigens auch nach dem Ottonenjahr in Magdeburg besichtigt werden. Außerdem zahlreiche Kostbarkeiten aus dem Besitz der Ottonen, die in der Schatzkammer des Schlosses Quedlinburg ihren angestammten Platz haben.

Das Ottonen-Jahr ist vorbei, geblieben sind zahlreiche Events, die zeitlos sind. So kann man essen und trinken wie im Mittelalter, werden zahlreiche Speisen wie einst in Pfalz- und Klosterküchen üblich als Fürstengelage oder Rittertafeln serviert.Falkenstein Das Burgrestaurant "Krummes Tor" in der 1000 jährigen Burg Falkenstein lädt zu Ritteressen ein, bei denen Gesottenes und Gebrutzeltes, Humpen mit Bier und Wein aufgetragen werden. Darbietungen von Musik, Minnesang und ein bisschen Hexerei umrahmen das Mahl umrahmen. Auch die mittelalterliche Handwaschung, Nagelproben, Jungfrauentests und anderer Unfug finden zum Gaudi der Gäste statt. Im Ritterkeller des Hotels "Westerburg" bei Dedeleben und in der Kaisernische des Hotels "Achterwasser" in Goslar werden die Tische für Fürstengelage gedeckt. Es gibt Honigwein und Kräuterlikör, gegrillte Schinken, Hasenkeulen und vieles andere.

Am südlichen Harzrand liegt die Königspfalz Tilleda, die König Heinrich I. errichten ließ.Königspaar In den Sommermonaten sorgen hier, in Anwesenheit eines in prachtvolle Gewänder gehüllten Königspaares, Ritterturniere, historischer Markt und "AlIerley Kurtzweyl" für die Abwechslung der Besucher. In die Prunkkleider von Königin Mathilde schlüpfte Hannelore Müller.Goslar Die von König Heinrich I. zog sich Michael Wieninger an. Beide gehören zum "Verein für lebendiges Mittelalter". Wieninger ist sonst Gastwirt. Sein historisches Restaurant "Finkenburg" steht auf den Resten der einstigen Heinrichsburg. Wenn er seine Gäste empfängt, erscheint er im königlichen Outfit und berichtet vom neuesten Hofklatsch der Ottonen.

Kaiserpfalz GoslarDie berühmte Kaiserpfalz in Goslar gab Heinrich II., der letzte Kaiser der Ottonen, in Auftrag. An diesem denkwürdigen Ort trafen sich im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte 68 Mal gekrönte Häupter zu Pfalztagen, regierten, empfingen Gesandte, hielten Gerichtstag ab, gingen zur Jagd und feierten rauschende Feste.

ThronsesselDer Thron aus der Kaiserpfalz Goslar ist eins der wenigen originalen Kunstwerke aus der Ottonenzeit: Heute steht er im Vorraum des Domes. Kaiser Heinrich II. ließ ihn nach dem Vorbild des Throns von Karl dem Großen in der Kaiserpfalz Aachen aus feinstem Sandstein und Bronzeguss anfertigen. 1809 wurde er für 27 Taler verscherbelt, Kaiser Wilhelm I. kaufte ihn später für 3000 Goldmark zurück.

In der bunten Stadt Stolberg im Harz, berühmt durch ihre Vielfalt gut erhaltener historischer Fachwerkhäuser unterm Schloss der Stolberger Grafen, wurde zur Ottonenzeit Eisenerz geschürft und verhüttet. Aus 25 Kilogramm des Metalls konnte man ein Kettenhemd schmieden, das die Rittersleut vor den gefährlichen Pfeilen der ungarischen Reiter schützte. 968 weilte Kaiser Otto I. höchstselbst vor Ort und stieg auch ins Innere des Rammelberges bei Goslar ein, um seine Silberschätze zu inspizieren. Sie sicherten ihm und seinen Nachkommen stets volle Geldtruhen und damit uneingeschränkte Macht.

StolbergStolberg

Nach Stolberg führt auch die Reise, die das Akzenthotel "Zum Bürgergarten" als Preis für unsere Rätselfrage gestiftet hat, sechs Übernachtungen mit Halbpension für zwei Personen.Zum Bürgergarten Das Hotel gehört zu den ansehnlichen historischen Fachwerkhäusern in der bunten Harzstadt. Bereits 1621 wurde es am Ortseingang als Ausspanne errichtet. Vor zehn Jahren haben es Margarete und Hans-Joachim Weifenbach übernommen und bei laufendem Betrieb zu einem modernen Hotel- und Gaststättenkomplex um- und ausgebaut. Das auf regionaler Küche basierende Speiseangebot wurde im DEHOGA-Landeswettbewerb von Sachsen-Anhalt bereits drei Mal mit dem Titel "Empfehlenswerte Gaststätte" ausgezeichnet.

Anschrift:Akzent Hotel
"Zum Bürgergarten"
Thyratal 1, 06547 Stolberg/Harz
Telefon: 03 46 54 8110, Fax: 81 11 00

Für weitere Informationen, z.B. Anschriften von Touristik-Zentren, Hotels und Gasthöfen, empfehlen wir den "VARTA-Führer 2001" der gleichnamigen Verlags GmbH, Ostfildern.



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