Kleines Land ganz groß das Saarland |
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Geschichte Wechselvoll war sie immer die Geschichte des Saarlandes. Mal deutsch mal französisch dann wieder deutsch und wieder französisch. Letztlich setzte sich die einheimische Bevölkerung in einer Abstimmung durch, und das Saarland wurde erneut deutsch. Ganz früher, also noch vor dem deutsch-französischen hin und her, da wurde das Saarland aus preußischen und bayerischen Landesteilen gebildet, denn die Könige von Preußen und Bayern teilten sich die Herrschaft über dieses Gebiet. Natürlich will ich die Kelten, Germanen und Römer nicht außen vorlassen, die dieses Land im Laufe der Jahrtausende besiedelten und ihre sichtbaren Spuren bis heute hinterließen. Nach Jahrhunderten der Kriege und Kleinstaaterei kehrte endlich die erhoffte politische Ruhe ein, die dieses an Frankreich und Luxemburg grenzende Land so dringend benötigte. Stahl und Kohle prägten über Generationen das Gesicht und das Geschick des Landes, und noch heute sind die Überbleibsel jener gewaltigen Zechenanlagen und Hüttenwerke zu bestaunen. Als Weltkulturerbe wie in Dillingen. So ändern sich die Zeiten. Wo einst Qualm, Ruß und das Getöse der Stahlindustrie den Lebensrhythmus der Menschen bestimmten, breitet sich heute eine liebliche, wohlgerundete Mittelgebirgslandschaft aus, die Einheimischen wie Gästen alles bietet, was einen Aufenthalt im kleinsten Bundesland (die Stadtstaaten Bremen und Hamburg nicht gerechnet) zu einem wahren Vergnügen werden lässt. Tradition und Moderne Den saarländischen
Stahlkochern
folgten die Dienstleister und Mittelständler. Nicht dass es keine
Stahlindustrie und Zechen mehr gäbe, aber ihre Bedeutung ist zugunsten
billiger Einfuhren drastisch zurück gegangen. Die Saarländer
schalteten schnell und um. Ihrer landschaftlichen, kulturellen und historischen
Vergangenheit bewusst, entwickelten sich zahlreiche heilklimatische
Kurorte und Rehakliniken, die inzwischen internationalen Ruf genießen.
Der Mittelstand, das Kleingewerbe, stieß in die sich auftuende
Lücke, entstanden durch das Verschwinden der Schwerindustrie, vor,
und etablierte sich allerorten mit rasantem Aufschwung. Saarbrücken,
die Landeshauptstadt, fungierte dabei wieder einmal als Motor und Mittler
zwischen den angrenzenden Nachbarländern, und der wirtschaftliche
Sog des Neubeginns zog kapitalkräftige Investoren mit visionären
Ideen ins Land. Die Anbindung an Frankreich und Luxemburg ist beispielhaft.
Eisenbahn, Autobahn und Flughafen bieten beste Voraussetzungen, um im
internationalen Wettbewerb auch in Zukunft bestehen zu können.
Das Gesundheitszentrum Saarschleife in Mettlach-Orscholz, nur wenige
Meter von der berühmten Saarschleife entfernt gelegen, ist die
Verwirklichung einer Vision von der ganzheitlichen Gesundheit und Medizin.
Die im Jahre 1993 eröffnete Rehaklinik ist das Herzstück dieser
beeindruckenden Anlage, in der Wohlfühlen, Gesund werden und seelisch-körperlische
Regeneration einfach Pflicht sind, wenn man in diesen Dingen überhaupt
von Pflicht sprechen kann. Das
Gesundheitszentrum bietet ein umfassendes Spektrum an sportlich-medizinischen
Angeboten. Schwimmen, saunieren, Kraftraum, Solarium, Fango, Massage,
Heilkuren, Heilbäder, Wandern, Laufen, Programme zur Stressbewältigung
und die klassische Chinesische Medizin mit Akupuktur, Ayurverda und
Ying-Yang runden das Angebot bei weitem nicht ab, geben aber einen eindrucksvollen
Querschnitt dessen, was im Gesundheitszentrum Saarschleife und in der
Rehaklinik geleistet wird. Die Anlage lehnt sich an die traditionelle,
lichtdurchflutete Atriumbauweise der Antike an. Die Innenhöfe bieten
mit viel Grün, Wasser und Ruhe Horte der Entspannung und inneren
Einkehr, und der mediterrane Charme verbreitet südländisches
Flair. Was für Architektur, medizinische Betreuung und Freizeit
gilt, kann selbstverständlich auch die Küche für sich
in Anspruch nehmen, die einem Fünf-Sterne Restaurant in nichts
nachsteht. Rundum ein Plätzchen zum Verweilen inmitten einer idyllischen
Landschaft, fernab vom Trubel der Ballungszentren. Hier ist Architekten
wie Betreibern im wahrsten Sinne des Wortes der große Wurf gelungen. Landauf - Landab Wer durch
das Saarland reist, ist entweder umgeben von Wäldern, sanften Hügeln
oder Wasser. Kohle, Stahl und Wasser haben dieses Land durch die Jahrhunderte
geführt und seinen Wohlstand begründet. Kohle und Stahl sind
gegangen, das Wasser und ein prachtvolles Land mit all seinen kulturellen,
historischen und landschaftlichen Schönheiten ist geblieben. Sechs
Landkreise eifern in gesundem Wettbewerb miteinander um individuelle
Darstellung und Betonung der eigenen Besonderheiten. Ob
mit dem Fahrrad, als Wanderer oder Wassersportler, ob auf dem Rücken
der Pferde oder in der Luft mit Drachen, Segelflugzeug oder Heißluftballon;
die Saarländer bieten ihren Gästen eine schier unbegrenzte
Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten, die so manchen „Auswärtigen“
in großes Erstaunen versetzt. Eine ganz besondere Attraktion hält
der Landkreis Merzig mit der Keramikgemeinde Mettlach bereit, wo in
einer ehemaligen Benediktinerabtei vor 165 Jahren der Siegeszug von
Villeroy & Boch begann. In einer beindruckenden Keravisionsschau,
an die sich ein Rundgang
durch die Ausstellung der Firma anschließt, präsentiert sich
dem Besucher die hochwertige und grandiose Produktpalette einer Keramikfabrik,
die außer Geschirr und Gebrauchsgegenständen für den
täglichen Bedarf Hochpreiskeramik für den sanitären Bereich
produziert. Ein Besuch von Villeroy & Boch ist für einen Saarlandbesucher
einfach ein Muss, denn als Anziehungsmagnet für Hunderttausende
Besucher im Jahr, ist die Firma außerdem der größte
Tourismusförderer der Region. Vielfältig sind die Angebote,
zu denen unter anderem Weinproben, Schifffahrten und Ausflüge nach
Frankreich und Luxemburg gehören. Nur wenige Meter Saarabwärts
liegt die Mettlacher Abtei Bräu, eine kleine Hausbrauerei, die
seit 1997 nach alten Rezepten und mit neuer Technik ein Bier braut,
das täglich Tausende Besucher aus nah und fern in seinen geschmacklichen
Bann zieht. Nicht minder köstlich stellt sich die Speisekarte der
Brauerei dar, die für jeden Hunger das passende Gericht bereit
hält. Gespeist und getrunken wird im Freien; ein großer,
teilweise überdachter Biergarten lädt dazu ein. Interessant
ist diese Anlage besonders für Radfahrer, da sich hier der Saarradwanderfernweg
vorbeischlängelt. Wein und Gastlichkeit Die Weine von Mosel, Saar und Ruwer mundeten schon den alten Römern, und auch die Nachfolger der südländischen Gäste lassen ihrer Begeisterung freien Lauf. Wer das Saartal durchfährt kommt an den rebbestockten Hängen nicht vorbei. Zahlreiche Winzer betreiben schon seit Generationen dieses arbeitsintensive Gewerbe, und der größte Lohn so die einhellige Meinung, ist das Ergebnis in Gestalt eines vorzüglichen Weines. Dazu laden die Weinbauern längs der Straßen im Saartal ein, wenn sie ihren Weinlaubstrauß vor die Tür hängen und die Vielfalt ihrer Flaschenweine anpreisen. Falls Sie es nicht ganz bis zu den Weinbauern schaffen sollten, so ist das zwar bedauerlich für Sie, denn Sie versäumen doch einiges, aber verzagen brauchen Sie dennoch nicht. In der Saarbrücker Altstadt, einem Zentrum urbaner Gastlichkeit, halten zahlreiche Lokalitäten und Restaurants nicht nur - erlesene Saarweine zum Ausschank bereit. Wohl bekomm's. Damit Bildung und Kultur nicht zu kurz kommen: gleich gegenüber der Altstadt wartet das Staatstheater auf Ihren Besuch. Wer sich mehr für die architektonischen Prunkstücke Saarbrückens interessiert, dem sei die Ludwigskirche, die spätgotische Schlosskirche, das Saarbrücker Schloss und das alte Rathaus empfohlen. Last not least: Freizeitkapitäne finden auf der Saar ausreichend Gelegenheit für einen Schiffsausflug. Freizeit, Kunst, Kultur Als Ich
kann Ihnen, liebe Leser, an dieser Stelle keinen Almanach über
die sechs saarländischen Landkreise anbieten, das würde den
Umfang dieses Berichtes sprengen. Ich will Ihnen Anregungen geben, dieses
herrliche Land im Südwesten Deutschlands näher kennen zu lernen,
und vielleicht führt Sie ihr nächster Urlaub schon in diesen
idyllischen Flecken zwischen Mosel, Saar und Ruwer. St. Wendel, im Südosten
des Landes gelegen, gründet sich auf das Wirken eines Menschen
mit Namen Wendelinus, dem Namenspatron
der Stadt, der im frühen Mittelalter sein Leben im christlichen
Sinne lebte und es verstand, andere dafür zu begeistern. Seine
Gebeine sind heute als Reliquien in der Basilika zu St. Wendel beigesetzt.
Wie die anderen Landkreise, so bietet auch St. Wendel eine Vielzahl
an Möglichkeiten für den Erholung und Regeneration suchenden
Gast. Wassersport, Surfen, Segeln und eine Fahrt mit dem Solarkatamaran
am Bostalsee, dem größten des Saarlandes, gehören dazu.
Radwandern nicht nur um den See, sondern quer durch den gesamten Landkreis
und reiten, was den St. Wendelern offenbar besonders Freude macht. Böse
Zungen behaupten, das läge an der langen Erfahrung, die sie mit
durchreisenden Kriegsheeren gemacht hätten, und so stünde
noch heute in jedem St. Wendeler Haushalt ein Pferd für den Ernstfall
bereit. Sie als Gast brauchen jedenfalls nicht zu fürchten, das
die St. Wendeler die Flucht ergreifen, wenn Sie in ihre schöne
Stadt kommen. Im Gegenteil, die heimischen Hotelbetreiber und Gastronomen
tun beinah alles, um Sie möglichst lange im Ort zu halten. Dem
logierenden und durchreisenden Gast wird alles geboten, was von der
Gastronomie in einer historisch und kulturell bedeutsamen Stadt erwartet
werden kann. Keller und Küche entfalten ein Verwöhnaroma,
wie es im Landkreis St. Wendel beispiellos ist. Lassen Sie sich doch
einfach inspirieren. Nichts ist im Saarland einfacher als das. Wen es
nach soviel Genuss hinaus zieht in die Kultur, der ist auf der Straße
der Skulpturen genau richtig. Entstanden nach einer Idee des Bildhauers
Otto Freundlich, der Mitte der dreißiger Jahre von zwei „völkerverbindenden
Skulpturenstraßen“ geträumt hatte. Nach seinen Vorstellungen
wurde 1971 mit den Arbeiten an den ersten Kunstwerken begonnen, die
teilweise längs der Landstraße, aber auch querfeldein im
Verlauf einer Achse aus dem Raum St. Wendel kommend ihren Weg in Richtung
Bostalsee nehmen und weiter in den Landkreis Merzig hinein. Mächtige
Monolithe, in Gestalt und Umfang prähistorischer Monumente, erheben
sich weithin sichtbar aus der Feldflur. Alle Kunstwerke sind über
Feld-, Wirtschafts- und Radwege zu erreichen. Im Schatten der gewaltigen
Steine lässt es sich überdies ausgezeichnet ruhen und die
beschwingte Leichtigkeit der Landschaft in sich Aufnehmen. Erlebnispark Finkenrech Die Schon
wieder ein Freizeitpark oh Gott. Ja ja, ich höre schon die kritischen
Stimmen, aber bei den vielen Möglichkeiten, die Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen
im Umwelt- und Freizeitzentrum Finkenrech im Landkreis Neunkirchen geboten
werden, ist es nicht ganz einfach einen passenden Namen zu finden. Um
es allen recht zu machen, was bekanntlich niemand kann, habe ich die
Einrichtung kurzum Erlebnispark genannt. Zum einen deshalb, weil sich
in diesem Refugium in der Tat sehr viel erleben lässt und zum anderen,
weil das Umwelt- und Freizeitzentrum auf dem Gelände einer ehemaligen
Alm man höre und staune errichtet wurde. Meine Erinnerung lässt
beim Stichwort Alm das Hochgebirge lebendig werden, mit Altfirn in den
Hängen, mit muhenden Kühen, einer Sennerin und dem Alm-Öhi
mit Rauschebart. Im Hintergrund plätschert dann der Albbach und
vereinzelt stehen mächtige Tannen in den saftigen Weiden. In der
Luft kreist der Steinadler aber weiter will ich nicht spinnen, denn
wir befinden uns im Landkreis Neunkirchen in der Gemeinde Ottweiler.
Leider kreisen hier keine Steinadler
und auch das Murmeltier verweigert den Pfiff. Ungeachtet dessen hat
das Umweltzentrum genug zu bieten, um getrost auf Adler und Murmeltiere
verzichten zu können. In die Flanke eines ausgedehnten Hangwaldes
angelehnt, bietet sich vom Standort der ehemaligen Almhütte ein
phantastischer Blick auf das frühere Almgelände, wo im Frühjahr
das Jungvieh aufgetrieben wurde. Entsprechend
alt ist der Baumbestand, der über die Jahre ständig ergänzt
und erneuert, die Anlage halbkreisförmig umschließt. Staudenpflanzungen
wechseln mit Kräutergärten, an die sich Rosenarkaden und Wandelgänge
anschließen, die dem Gesamtbild des Zentrums ein mediterranes
Aussehen verleihen. Naturbelassene Bauerngärten eifern mit Streuobstwiesen
um die Gunst der Besucher, und wer sich erst am Teich niedergelassen
hat, wo jeder Frosch ein König ist, dem fällt es wahrlich
schwer, dieses kleine Paradies zu verlassen. Im Informationshaus erhält
der Besucher Auskunft auf alle Fragen. Ein Gärtner ist täglich
vor Ort und kann auf spezielle Fragen erschöpfend Auskunft geben.
Regelmäßige Führungen, Vorträge und Seminare für
Kinder, Schüler und Erwachsene erhöhen den lehrenden Wert
dieser Einrichtung, und für die Besucher aus nah und fern ist Finkenrech,
die grüne Oase im Rosenkreis Neunkirchen, längst zu einer
Institution geworden. Selbstverständlich ist für das leibliche
Wohl gesorgt, und wer seine Kleinen gerne ungehindert toben lassen möchte,
der kann das auf dem Abenteuerspielplatz des Geländes unbesorgt
tun. Viel Spaß und Vergnügen nicht nur in Finkenrech, sondern
auf allen Ihren Fahrten im Saarland. Tourismus Zentrale |
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Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Körner / RechText: © EPS-Schäffler / Hans Joachim Rech. |