Neue Ära in der Krebsbehandlung des Nierenzellkarzinoms Multi-Kinase-Hemmer von Beyer verbessert das progressionsfreie Überleben und zeigt positiven Trend in der Gesamtüberlebenszeit |
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Bisher größte Studie an Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom
Das fortgeschrittene Nierenzellkarzinom ist eine sehr schwer zu behandelnde Erkrankung. Doch mit innovativen gezielten Therapieansätzen beginnt jetzt eine neue, viel versprechende Ära. So konnte in einer Phase-III-Studie mit dem oralen Multi-Kinase-Inhibitor von Beyer das progressionsfreie Überleben der Patienten deutlich verbessert werden. Dies sagte Dr. Bernhard Escudier, Institut Gustave Roussy, Villejuif, Frankreich, auf dem von Bayer HealthCare ausgerichteten Symposium „Multi-targeted Drugs vs. Multi-drug Targeting" in Berlin. Eine zweite Analyse mit Datenschnittpunkt zum 31. Mai 2005 ergab daher eine signifikante Verlängerung der PFS-Dauer im Vergleich zu Placebo (5,5 vs. 2,8 Monate, Hazard Ratio 0,51). Die Hazard Ratio (HR) wird als das Risiko definiert, im Vergleich zu Placebo unter der neuen-Therapie ein Fortschreiten des Tumors zu entwickeln oder zu versterben. Neue Therapieoptionen für bisher nicht behandelbare Patienten notwendig
Das metastasierende Nierenzellkarzinom ist eine unheilbare Erkrankung mit einer mittleren Überlebenszeit von zehn Monaten, sagte Dr. Martin Gore, Royal Marsden Hospital, London, Großbritannien. Es spricht in der Regel nicht auf eine Chemo- und Hormontherapie an, jedoch erreichen etwa fünf Prozent der Patienten mit einer hochdosierten, relativ toxischen Interleukin-2-Therapie eine dauerhafte komplette Remission. In randomisierten Studien konnte für Interferon-a ein signifikanter, aber relativ limitierter Vorteil hinsichtlich der Gesamtüberlebenszeit nachgewiesen werden. Dieser Effekt ist laut Gore jedoch wahrscheinlich nur bei Patienten mit einer guten Prognose zu erzielen. Es besteht auch die Möglichkeit, vollkommen unterschiedliche Behandlungsstrategien zusammenzuführen, so beispielsweise Tyrosin-Kinase-Hemmer und Immuntherapien. Zum Wirksamkeitsvergleich ist daher eine einheitliche Definition der Ansprechrate einer Therapie gefordert. „Wenn der Haupteffekt einer Therapie darin besteht, das Wachstum des Tumors zu verhindern, dann muss das Ziel darin bestehen, noch genauer den Nutzen für den individuellen Patienten abschätzen zu können", so Stadler. Zudem erfordern Kombinationsstudien zumeist einen Vergleich mit Kontrollgruppen, um zu klären, ob die Kombination gegenüber einem Monotherapeutikum irgendeinen Vorteil bietet. Gezielte Hemmung von Tumorgenen
Das Nierenzellkarzinom hat bei allen Krebserkrankungen zwar nur einen Anteil von zwei bis drei Prozent, es gibt jedoch Belege dafür, dass die Anzahl der Neuerkrankungen kontinuierlich ansteigt, sagte Dr. Axel-Rainer Hanauske, Krankenhaus St. Georg, Hamburg. Bei Personen mit der Erbkrankheit VHL-Syndrom ist das Nierenzellkarzinom die häufigste Todesursache. Die Inaktivierung des VHL-Gens führt zu einer Überexpression des Gefäßwachstumsfaktors VEGF, der ein lokales Tumorwachstum und die Bildung von Metastasen fördert. Wird beim metastasierten Nierenzellkarzinom die Bildung von VEGF mit Medikamenten unterdrückt, kann laut Hanauske das Tumorwachstum gezielt gehemmt werden. Bayer goes Oncology
Der Multi-Kinase-Hemmer wurde Ende 2005 in den USA für die Therapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms zugelassen; in Europa wird die Zulassung im zweiten Halbjahr 2006 erwartet. Es ist das erste Medikament, das Bayer im Bereich Onkologie auf den Markt bringt. Gegenwärtig laufen Phase-III-Studien an Patienten mit Leberkrebs, metastasiertem Melanom und dem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom. Bisher wurde das Medikament an fast 8000 Patienten in über 20 Tumorarten getestet. Gegenwärtig wird an unterschiedlichen soliden Tumoren der Brust, der Nieren, der Eierstöcke, der Leber, des Magens sowie am nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom und Hautkrebs geforscht.
Das Credo für die Mitarbeiter des Bereiches Onkologie heißt: „Combining Passion with Purpose -Innovationen schaffen, um das Leben von Krebspatienten nachhaltig zu verbessern". Kontakt:
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