BAH-Jahresversammlung

Die Gesundheitsreform kennt nur Verlierer



Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) betonte auf seiner 50. Jahresversammlung in Johannes BurgesBerlin, die Gesundheitsreform hat bei der Arzneimittelversorgung rigoros abkassiert und es gibt deshalb im Arzneimittelbereich keine Gewinner, sondern nur Verlierer. Insbesondere der Mittelstand der Arzneimittel-Hersteller hat schon jetzt erhebliche Verluste zu verzeichnen durch die Absenkung der Festbeträge, den 16%igen Herstellerrabatt und die Ausgrenzung rezeptfreier Arzneimittel aus der GKV-Versorgung, wobei hier insbesondere die Hersteller von Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen betroffen sind.

Aber auch die forschende Arzneimittelindustrie (Festbeträge für patentgeschützte Arzneimittel), die generische Industrie (Absenkung der Festbeträge, 16%iger Herstellerrabatt) und die Arzneimittelimporteure (Preisabstandsklausel) sind Verlierer der Reform. Im übrigen sind auch die Patienten neben ihren zusätzlichen finanziellen Belastungen vor allem deswegen betroffen, weil der Arzt ihnen ihre bewährten rezeptfreien Arzneimittel in den meisten Fällen nicht mehr auf Kassenrezept verschreiben kann, sie also diese Arzneimittel selbst bezahlen müssen.

Fazit: Der Pharmastandort Deutschland insgesamt ist und wird durch das GMG nachhaltig geschädigt. BAH-Vorsitzender Johannes Burges stellte in seiner Rede in Berlin klar, er weigere sich als Vorsitzender des BAH, der über 430 Mitgliedsuntemehmen mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen vertritt, anzuerkennen, dass die Reform erfolgreich sei und dies eine Gesundheits- und Reformpolitik sei, die Zustimmung verdiene. Mit Sorge, aber auch mit Ansporn zur Initiative und zur "Konzertierte Aktion aller Marktbeteiligten gegen immer wieder verbreitete Falschmeldungen" sieht der BAH, die Ergebnisse einer anlässlich des 50-jährigen Bestehens im Frühjahr vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführte Studie zur Einstellung der Bevölkerung zu Arzneimitteln. Arzneimittel gehören danach zu den zuvorderst genannten Produktgruppen, die für das Wohlergehen der Menschen besonders wichtig sind und 80% der Bevölkerung wissen sehr wohl, dass die Arzneimittelbranche hohe Summen für Forschung und Entwicklung investieren muss, um neue Produkte in den Markt einführen zu können.

Dieses positive Bild ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Bevölkerung auch zu über 80% die Auffassung vertritt, dass Medikamente in Deutschland viel zu teuer sind, es gebe für die Arzneimittel-Hersteller genügend Spielraum, die Preise für Medikamente deutlich zu senken und trotzdem medizinisch zu forschen. Burges betonte, diese Fehleinschätzung belege, dass interessierte Kreise nur oft genug eine Falschmeldung wiederholen müssten, bis sie verfinge. Eine Korrektur dieser Fehleinschätzung erfordere aber zumindest eine einheitliche Meinung der gesamten Arzneimittelindustrie. Dies sei derzeit leider nicht der Fall.

Zur Diskussion um die Zukunft der Finanzierbarkeit der GKV erklärte Burges, der BAH werde die Politik auf eine Umstellung der Pflichtversicherung auf eine Versicherungspflicht mit ökonomischen Anreizen für den Versicherten, der zukünftig mehr Eigenverantwortung, auch finanzielle, tragen müsse, drängen. In einem solchen System muss das Arzneimittel einen Stellenwert haben, der Standardpräparaten wie auch Innovationen in gleichem Maße Raum lässt.

Kontakt:
BUNDESVERBAND DER ARZNEIMITTEL-HERSTELLER e.V.
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Ubierstraße 71-73
53173 Bonn

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Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch 19.01.2005