Patientenaufklärung und Qualitätssicherung stehen an erster Stelle – 92. Deutscher Röntgenkongress diskutiert die Einführung eines Lungenkrebsscreenings Deutsche Röntgengesellschaft |
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Niedrigdosis-CT – wirksame Früherkennung von
Lungenkrebs möglich
In einer großen amerikanischen Studie vom National Cancer
Institute (NCI) wurden 54.000 Teilnehmer untersucht – starke Raucher im Alter
zwischen 55 und 74 Jahren – und der Nachweis erbracht, dass die Niedrigdosis-CT das Sterblichkeitsrisiko um 20 Prozent gegenüber der Röntgenuntersuchung senken kann.
"Die Studie zeigt: Früherkennung bei Lungenkrebs ist möglich, und sie ist sinnvoll" sagt Professor Dr. Stefan Diederich, Radiologe am Marienhospital Düsseldorf und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Thoraxdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft. Doch bis zur Einführung eines flächendeckenden Screenings in
Deutschland ist es noch ein weiter Weg, weiß der Lungenspezialist. Prof. Dr. Stefan Diederich
Doch der Weg zu einem flächendeckenden Lungenkrebsscreening in Deutschland ist weit.
Neben den rechtlichen Fragen – für die radiologische Untersuchung symptomfreier Personen
ist eine Änderung der Röntgenverordnung nötig – geht es vor allem um Fragen der
Qualitätssicherung. "Es kann nicht sein, dass hier und dort ein bisschen Früherkennung
angeboten wird", so Diederich. Es müssen einheitliche Kriterien für die Beurteilung
auffälliger Befunde festgelegt und Therapiepfade vereinbart werden. Die anbietenden Institute
müssen interdisziplinär vernetzt sein, neben Radiologen braucht es Pulmologen
(Lungenfachärzte) und Thoraxchirurgen für die optimale Versorgung dieser Patienten.
Aufklärung ist wichtig – in vielerlei Hinsicht
Denn
trotz der recht engen Kriterien, die die amerikanische Studie empfiehlt – Alter zwischen 55
und 74, 30 Packungsjahre Zigarettenkonsum – liegt das Risiko einer
Lungenkrebserkrankungen bei maximal drei Prozent. "Außerdem müssen wir die Patienten
auf die Gefahr falsch-positiver Befunde hinweisen. Die Niedrigdosis-CT ist zwar der
Goldstandard bei der Detektion von Lungentumoren. Aber auch mit optimalen
Untersuchungsmethoden lässt sich nicht ausschließen, dass der Radiologe Krebs sieht, wo
keiner ist – mit der Folge weiterer auch psychisch belastender Untersuchungen", erklärt
Professor Diederich. Abschreckende Wirkung durch CT-Aufnahmen der eigenen Lunge
"Deren Erfolgsquote ist mit rund
15 Prozent aber recht niedrig", sagt Prof. Diederich. Verschieden Studien belegen hingegen
die Macht der Bilder: 45 bis 50 Prozent geben das Rauchen dauerhaft auf, wenn ihnen der
Radiologe ihre CT-Befunde präsentiert. Denn diese Bilder zeigen nicht nur mögliche
Krebsherde, sondern auch die für starke Raucher typischen Verkalkungen der
Herzkranzgefäße sowie Aufblähungen der Lungenbläschen, so genannte Lungenemphyseme, die für die Kurzatmigkeit starker Raucher verantwortlich sind.
Anstieg von Früherkennungsangeboten
Wenn auch die Einführung eines flächendeckenden Screenings noch Jahre dauern dürfte, prognostiziert Professor Diederich doch einen Anstieg von Früherkennungsangeboten. Starke Raucher, die sich schon jetzt einer Früherkennungsuntersuchung mittels der Niedrigdosis-CT unterziehen möchten, empfiehlt Diederich, sich an Zentren zu wenden, die über die nötige apparative Ausstattung, vor allem aber über oben beschriebene interdisziplinäre Kompetenz verfügen. v. l. Dr. W. Krampla, Prof. Dr. S. Diederich, Prof. Dr. Hamm, Prof. Dr. W. Hruby,
Prof. Dr. Tschakaloff, Prof.Dr. Bick, Prof. Dr. G. Adam Weitere Informationen:
Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und der Deutschen Röntgengesellschaft:http://www.drg.de/ag/thorax/component/content/article/8/279 Internet: www.drg.de Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Jürgen SteinbachTextzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / Jürgen Steinbach |