Pharmariese in ungebremstem Wachstum |
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Frankfurt. Die Hoffmann-La Roche AG lud zum traditionellen Pressegespräch in die Mainmetropole. Frohe Botschaften galt es den anwesenden Journalisten zu verkünden, was die Neugier und Aufmerksamkeit unter den Teilnehmern spürbar ansteigen ließ. Voller Stolz verkündete Franz B. Humer, Verwaltungsratspräsident und CEO von Roche, die neuesten Umsatzzahlen. Und die ließen aufhorchen. 6% Wachstum allein in Deutschland bei einem Umsatz von mehr als 2 Milliarden Euro. Weltweit operiert der Konzern in diesem Jahr in der Größenordnung von 14,8 Milliarden Euro und ließ damit das Feld der Mitbewerber hinter sich. Stolz ist Humer besonders auf Deutschland, das nicht nur der zweitgrößte Markt für Roche ist, sondern auch das strategische Aufmarschgebiet für den weltweiten Vertrieb der Produkte. Gleichzeitig beklagt Humer das dirigistische Verhalten der Politik, nicht nur in Deutschland, was zu einem kontinuierlichen Rückgang in der Forschung führt. Hier müsste konsequent gegengesteuert werden. Allein für die Forschung gibt Roche jährlich weltweit 4 Milliarden Euro aus. Humer stellte weiterhin die Stützen des Unternehmens, die Kernbereiche Pharma und Diagnostics heraus, die allein mit 13,1 Milliarden Euro am Umsatz beteiligt seien. Die Erweiterung des Unternehmens durch die Übernahme von Boehringer Mannheim und Chugai Japan, sowie der Verkauf der Bereiche Vitamine und Feinchemikalien hätten dem Konzern einen beachtlichen Vorwärtsschub verliehen, der sich eindeutig in den Umsatzzahlen bemerkbar macht. Insgesamt sei man mit der Entwicklung sehr zufrieden, wenn auch die politischen Rahmenbedingungen die zukünftige Arbeit nicht gerade erleichtern. Hier mahnt Humer eindeutige Verbesserungen an. *Die Produkte
müssten nach ihrer Zulassung sofort eingeführt werden können. Seine Kollegen Dr. Schlingensief und Dr. Schwiezer gingen in ihren Ausführungen auf die herausragenden Leistungen in den Bereichen Pharma und Diagnostics ein. So konnten in der Onkologie mit der Einführung von Herceptin wichtige Fortschritte im Kampf gegen den Krebs gemacht werden. Nicht weniger sensationell die Entwicklung von Pegasys im Einsatz gegen Hepatitis C in Deutschland. Weg vom klassischen Interferon - hin zu Pegasys, das in seiner Wirkung in der Tat Furore machen wird. Auch an der Grippefront ist Roche erfolgreich in die Offensive gegangen. Mit Tamiflu 75mg in Kapselform, für Kinder als Saft, gibt das Unternehmen der Medizin erstmalig ein Präparat in die Hand, das dauerhaft gegen eine Grippeinfektion schützt. Auf diese innovativen Forschungserfolge ist man zu Recht sehr stolz bei Roche. Nicht minder erfolgreich gestaltet sich die Entwicklung im Bereich Diagnostics, wo der Laborbedarf in allen Disziplinen nachhaltig sehr hoch ist. Nach wie vor ist Roche Marktführer in dieser Sparte. Herausragend auch die Entwicklung neuer Testgeräte bei der Behandlung von Diabetes und Gerinnungsstörungen des Blutes. Mit Accu-Chek gibt Roche dem Diabetiker ein Selbsttestgerät in die Hand, das auf einfachste Art zu gebrauchen ist. In Sekundenschnelle ermittelt Accu-Chek den aktuellen Zuckerspiegel. Gleiches gilt für CoaguCheck, das bei Patienten mit Gerinnungsstörungen im Rahmen einer Antikoagulationstherapie zur Anwendung kommt. Schnell, sicher und effizient - so die Maxime bei Roche. Unverständlich nur, warum der Konzern diese Novitäten erst jetzt in Frankfurt vorstellte, wo die Einführung doch bereits im März erfolgte. Kurzum - Roche präsentierte sich auf dieser Pressekonferenz als rundum gesunder Konzern, der sich auch in Zukunft ausschließlich auf seine Kerngeschäfte Pharma und Diagnostics stützen will. Deshalb fördert das Unternehmen seine Forschungsabteilungen weltweit mit Milliardensummen. "Vor 20 Jahren kamen von 6 neuen Medikamenten auf dem Weltmarkt 4 aus Europa. Heute sind es nur noch 2. Wir können nicht weiter zulassen, dass unsere besten Forscher durch staatlichen Dirigismus und antiquierte Behördenverordnungen in das Lager unserer Mitbewerber in den USA gedrängt werden. Wir wollen einen Kosmos von Forschungsaktivitäten in Europa, wo Kommunikation und Selbständigkeit unter den Forschern gesichert ist und somit zum Erfolg des Unternehmens und der Pharmaindustrie in Europa beitragen." So der Präsident des Unternehmens, Dr. Franz B. Humer. |
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Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Körner / RechText: Hans Joachim Rech, © Ermasch - Presse - Service |