Arthrose und Osteoporose -

Klinische Symptomatik und Bürden of Disease

Schmerzen, entzündliche Aktivierung und Funktionseinschränkung im Bereich betroffener Gelenke sind die führenden klinischen Symptome der Arthrose, bei der Osteoporose ist diese klinische Symptomatik Folge von Frakturen vor allem am Achsenskelett. Periphere osteoporotische Frakturen vor allem im Hüftbereich haben eine hohe posttraumatische Sterblichkeit. Beide Krankheiten führen neben der akuten klinischen Symptomatik längerfristig zu zunehmender Behinderung und damit zu einer bedeutsamen Abnahme der Lebensqualität.


Die Kosten für die Behandlung muskuloskelettaler Erkrankungen liegen bei 1 -2,5 % des Bruttosozialproduktes und haben damit eine enorme sozialmedizinische Bedeutung.


Der Knochenabbau bei Osteoporose (also die negative Knochenumbaubilanz) beginnt normalerweise ab dem 40. - 50. Lebensjahr und nimmt mit dem Alter weiter zu. Bei Frauen haben die über 50jährigen bereits zu 35 % eine Osteoporose. Derzeit sind in Deutschland um die fünf Millionen Menschen an Osteoporose erkrankt, 4/5 davon sind Frauen. Typische Komplikation der Osteoporose sind Frakturen vor allem an der Wirbelsäule, im Hüftgelenksbereich und am distalen Radius. Hochrechnungen gehen davon aus, dass allein in Deutschland mehr als 2,5 Millionen der 50 - 79jährigen osteoporotische Wirbelkörperdeformierungen bzw. -frakturen aufweisen. Da Risiko einer 50jährigen Frau, in ihrem restlichen Leben eine Fraktur zu erleiden, liegt bei 40 %. Für die hüftgelenksnahen Frakturen wird in Deutschland von einer Häufigkeit von 80.000/Jahr ausgegangen. Mehr als 20 % der Betroffenen sterben innerhalb eines Jahres. Die Behandlungskosten allein für die Komplikationen der Osteoporose liegen für Deutschland in einer Größenordnung von zwei bis drei Milliarden Euro.


Epidemiologische Studien zur Arthrose stützen sich vor allem auf klinische Befunde. Ca. 50 % aller Patienten mit klinischen Hinweisen auf eine Arthrose weisen keine Röntgenveränderungen auf, umgekehrt haben etwa 50 % aller mit klassischen Röntgenveränderungen einer Arthrose keine klinisch relevanten Beschwerden. Befragt man in der Bevölkerung die über 55jährigen, so haben 25 % davon im letzten Jahr an den meisten Tagen eines Monats Schmerzen in einem Kniegelenk verspürt. Mehr als die Hälfte davon sind zusätzlich in ihrer Funktionalität eingeschränkt. Etwa ein bis zwei % aller über 50jährigen leiden an einer sehr schweren, alle Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigenden Arthrose des Kniegelenkes. Etwa 70 % der Frauen und 60 % der Männer im Alter über 65 Jahre haben radiologische Zeichen einer Arthrose. Weit über 200.000 Endoprothesen an Hüft- und Kniegelenk werden in Deutschland pro Jahr implantiert, was in reinen stationären Behandlungskosten von mehr als drei Milliarden Euro resultiert. Damit ist Arthrose die Volkskrankheit schlechthin.


Diese epidemiologischen/sozialmedizinischen Daten belegen eindrücklich die Bedeutung dieser Volkskrankheiten und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen für eine Intensivierung von Forschung, Prophylaxe und Verbesserung der rechtzeitigen Diagnostik und Therapie von Osteoporose und Arthrose.





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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler
Fotos: © EPS-Schäffler,
Quelle: Dr. med. Josef Zacher, Berlin

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