Salzen ohne Risiko |
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Der Verein Deutsche Salzindustrie lud zum Pressegespräch auf die Medica 2003 nach Düsseldorf. Vor kritischen Fachjournalisten räumten die Mediziner Dr. med. Jürgen R. Fischer und Dr. med. Jochen Rudi auf mit der immer noch landläufig gängigen Meinung, dass Salzverzehr ursächlich für die Entstehung von Magenkrebs verantwortlich ist. „Das ist nicht der Fall, da der Magenkrebs in seiner Anzahl an Neuerkrankungen als auch der Sterberate seit Jahrzehnten rückläufig ist, und das bei gleichbleibendem Salzkonsum. Gleichwohl gehört der Magenkrebs nach wie vor zu den weltweit häufigsten bösartigen Tumoren. Unabhängig davon wird die absolute Zahl der Menschen, die in Zukunft an Magenkrebs erkranken, weiter zunehmen. Denn mit der gestiegenen Lebenserwartung steigt zwangsläufig auch die Zahl der Alterserkrankungen.“ Magenkrebs heute Weltweit sterben rund 900 TSD Menschen jährlich an Magenkrebs, das sind immerhin 12% aller Krebstodesfälle. Noch vor fünfzig Jahren war der Magenkrebs wesentlich stärker präsent. Heute ist er in Nordamerika und Europa im Rückschritt, was natürlich nicht nur die Mediziner freut. Und das, obwohl sich die Therapien in den vergangenen Jahren kaum verändert haben. Neuere Erkenntnisse gehen davon aus, das die komplexe Entstehung von Magenkrebs auf vielerlei Faktoren fußt. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Ernährung. So weiß man längst, das Rohkost, Gemüse und Obst einen bedeutenden Anteil am Schutz vor Magenkrebs haben, mithin das Risiko erheblich senken, jemals an Magenkrebs zu erkranken. Die Gesamtheit der Nahrungsaufnahme zur Existenz des Menschen bezeichnet man auch mit „ausgewogener Ernährung“. Im Klartext – das Mischungsverhältnis muss stimmen, keine Extreme nach oben oder unten. Da wir Menschen von Natur aus als Pflanzenverzehrer konzipiert sind, sollte die ausreichende Zufuhr von Rohkost, Gemüse und Obst an die erste Stelle treten. Nun ist der menschliche Körper aber nicht nur auf Rohkost und Obst angewiesen, sondern auch auf viel Flüssigkeit und – Salz. Im mittleren Schnitt verzehren die Menschen in Deutschland pro Person 8Gramm Kochsalz pro Tag. Höhere Werte gibt aus England mit 10Gramm pro Tag, Spitzenreiter ist zweifellos Japan mit 15Gramm pro Tag und Einwohner. Epidemologische Beobachtungen kontra Salz Die Untersuchungen des Magenkrebses im Zusammenhang mit Salz basieren auf Untersuchungen aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Der Anteil der Magenkrebstoten an den gesamten Sterbefällen war extrem hoch. Mit der Einführung des Kühlschranks in breite Bevölkerungsschichten und Installation der Kühlketten ging diese Erkrankung schlagartig und drastisch zurück. Die Nahrungsmittel wurden nun mit geringeren Mengen an Salz konserviert als es vordem der Fall war. Daraus schlossen die Mediziner, das Salz ursächlich für die Entstehung von Magenkrebs verantwortlich war. Hoher Salzgenuss - gleich hohes Magenkrebsrisiko. Der reichhaltige Verzehr gesalzener Nahrungsmittel und von gepökeltem Fleisch bestärkten die Salzkritiker in ihrer Einstellung, und das mit besonderem Blick auf Japan, wo die Magenkrebsrate um das zehnfache höher ist als in Deutschland. Helicobacter pylori Dieses Bakterium kann als Dauergast im Magen des infizierten Menschen die Entstehung von Magenkrebs fördern. Inzwischen geht man davon aus, dass diesem Bakterium der Löwenanteil an der Bildung eines Magenkarzinoms zukommt. Zuvor verursacht es äußerst schmerzhafte Magenschleimhautentzündungen, die unbehandelt in Magengeschwüre münden können. Diese wiederum sind oftmals die Vorstufe einer bösartigen Erkrankung. Die Infizierung mit Helicobacter pylori erfolgt meist im Kindesalter, gefördert durch unzureichende hygienische Bedingungen. Die Durchseuchung des Organismus nimmt mit dem Lebensalter zu. Auch eine Übertragung durch belastete Lebensmittel oder von Mensch zu Mensch ist möglich, gleichwohl der Infektionsweg noch nicht endgültig geklärt ist. Grundsätzlich kann inzwischen ausgeschlossen werden, dass der maßvolle und für den Körper zwingend notwendige Salzverzehr als Ursache für die Entstehung von Magenkrebs infrage kommt. Um an Magenkrebs zu erkranken bedarf es dagegen einer Vielzahl von Faktoren, die allesamt gemeinsam auf eine bestimmte Organregion ansetzen um diese anzugreifen und zu zerstören. Salz gehört zu unserem Leben, es ist eines der wichtigsten Mineralien, die wir zum Erhalt und zur Funktion des Körpers benötigen. Es wäre doch unsinnig davon auszugehen, dass die Evolution den menschlichen Körper von der Zufuhr regelmäßiger Salzmengen abhängig macht, um ihn hernach daran zugrunde gehen zu lassen. Letztlich ist es wie mit allen Dingen; das Maß macht es. Niemand wird zum Alkoholiker mit Leberzirrhose (Schrumpfleber), der sich zum Abend hin ein Glas Rotwein gönnt. Niemand wird Nikotinsüchtig, der zu bestimmten Feierlichkeiten ab und an mal eine Zigarre pafft. Und auch der Verzehr eines Hamburgers macht Sie ganz sicher nicht zum Krebspatient. Stellen Sie sich jedoch aus den vorgenannten Beispielen einen Mix zusammen, den Sie exzessiv ausleben, dann besteht durchaus die Chance, dass Sie zum Risikopatienten mutieren. Vollständige Beseitigung von Heliocobacter pylori mindert Krebsrisiko Wer erfolgreich behandelt, der steht auf der Sonnenseite der Medizin. Das geht aus einer japanischen Studie hervor, die an 1526 Personen durchgeführt wurde. In einer Nachbeobachtungszeit von rund 7,8 Jahren im Mittel traten in der Behandlungsgruppe keine Magenkarzinome auf. In der nicht behandelten Gruppe erkrankten rund 3% an Magenkrebs. Ausrechnungen belegen, dass rund 1% aller mit Heliocobacter pylori infizierten Personen im Verlauf ihres Lebens an Magenkrebs erkranken. Inzwischen wird empfohlen, alle Personen mit einer H.pylori Infektion zu behandeln, um so der Entstehung eines Magenkarzinoms vorzubeugen. Die Zielrichtung sollte vor allem darin liegen, die Risikogruppen – etwa Familienangehörige von Personen mit Magenkarzinom – zu erkennen, um diese gezielt einer vorbeugenden Therapie zuzuführen. Fazit Die Aufnahme von Salz ist für den menschlichen Organismus lebensnotwendig. Salz reguliert unter anderem hauptsächlich den Mineralstoff- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers, und es kontrolliert damit auch das Blutvolumen. Außerdem ist Salz für die Reizübertragung im Nervensystem und die Muskelaktivierung – somit für die vitalen Lebensprozesse unerlässlich. Nach Angaben der Nationalen Verzehrstudie werden in Deutschland im mittleren Schnitt 8Gramm Kochsalz pro Tag pro Person verzehrt. Der Großteil dieses Salzes ist bereits in der zubereiteten Nahrung enthalten. Die Menschen könnten ohne Salz nicht existieren. Also ist Salz unabdingbar für uns. Es ist daher absurd anzunehmen, dass die Evolution einen hochentwickelten, vom Salz abhängigen Organismus hervorbringt, um ihn anschließend wegen eben des Genusses dieses Minerals durch eine tückische Krankheit umzubringen. Noch immer wird der Magenkrebs regelmäßig mit einem zu hohen Salzverzehr in Verbindung gebracht. Dafür gibt es in letzter Konsequenz keinerlei wissenschaftliche Beweise. Informationen: |
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Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Körner / RechText: © EPS-Schäffler / Hans Joachim Rech |