Bedeutung von Sport
für die Lebensqualität von Patienten mit Asthma

1. Asthma und Anstrengungsasthma
2. Asthma und Sport - Risiko oder Chance?
3. Sportliches Engagement für mehr Spaß und Lebensqualität
4. ratiopharm verleiht erstmalig den *asthmaChamp 2003*
5. Der asthmaChamp - Vorbild für andere


Asthma und Anstrengungsasthma

Abstract Professor Dr. Dieter Kiosz

Anstrengungsasthma ist eine Folge der stets vorhandenen Hyperreaktivität des Bronchialsystems. Auslösefaktoren können jederzeit, auch in symptomfreien Phasen, Atemnotzustände hervorrufen. Neben Allergien und Infekten ist körperliche Anstrengung der wichtigste Faktor.

Da sich Kinder in der Regel mehr körperlich bewegen als Erwachsene, fällt bei ihnen Anstrengungsasthma früher auf und stellt oft das von Eltern berichtete Erstsymptom dar. Die Folgen sind Schonempfehlungen und Ausgrenzung von altersadäquater Belastung. Nach einer neueren Untersuchung sind 30% der chronisch asthmakranken Kinder und Jugendlichen dauerhaft vom Schulsport befreit, eine ähnlich große Gruppe nimmt auch außerhalb der Schule an keinerlei sportlichen Aktivitäten teil. Da physische Attraktivität und Sportlichkeit zentrale Erlebnisbereiche und somit Lebensqualität für Kinder und Jugendliche darstellen, kann diese Ausgrenzung erhebliche Entwicklungsdefizite nach sich ziehen.

Ärztliche Voraussetzungen für die Empfehlung einer Sporttherapie

Zunächst sollte vor Beginn einer Sporttherapie eine gründliche lungenfunktionelle Untersuchung mit einem geeigneten Belastungstest wie z.B. Laufbandergometrie erfolgen, um den Grad des Anstrengungsasthmas zu ermitteln.

Der zweite Aspekt sind einfachere Lungenfunktionsmessungen wie z.B. die regelmäßige Peak-flow-Messung. Diese sollten zum Patientenalltag gehören. Durch Peak-Flow-Messungen können Trainingsprogramme optimiert werden, aber auch Einbrüche bei der stark schwankenden Symptomatik des Asthmasyndroms (etwa bei Infekten) frühzeitig erfasst werden.

Ein dritter wesentlicher Gesichtspunkt, der vor Beginn eines sportlichen Trainings mit dem Arzt abgeklärt werden muss, ist die Frage der Prämedikation. Nach internationalen Consensus-Statements ist die Inhalationstherapie noch immer die Regel in der antiobstruktiven Therapie des Kindesalters. Da auch bei einer lege artis durchgeführten Sportstunde eine Atemwegsobstruktion auftreten kann, muß der Patient über die medikamentösen Hilfen umfassend informiert sein und sie vor allem dann auch bei sich haben.

Allgemeine Empfehlungen für die Durchführung einer Sportstunde

1. Aufwärmphase:
Aufwärmen zu Beginn der Sportstunde ist der sicherste Garant für das Ausbleiben einer Atemwegsobstruktion. Plötzlicher Belastungsbeginn (Kaltstart) führt aufgrund der Peitschenwirkung auf das Atemwegssystem schnell zu Obstruktion.

2. Intervalltraining:
In der Belastungsphase sollte ein Intervalltraining mit Pausen erfolgen. 3. Auswahl geeigneter Sportarten: Asthmatiker sollten eine Sportart wählen, die entweder Pausen ermöglicht oder in der sich automatisch unterschiedliche Belastungsphasen ergeben. Umgebungsfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind darüber hinaus nicht unwesentlich. Schwimmen ist aus diesem Grund eine besonders günstige Sportart für Asthmatiker.

4. Besondere Vorsicht bei Wettkampfsportarten:
Wettkampfsportarten haben den Nachteil, dass die mangelnde Wahrnehmung der beginnenden Bronchokonstriktion eingerechnet werden muss. Daher sollten bei diesen Sportarten asthmakranke Kinder und Jugendliche nicht sich selbst überlassen bleiben. Es sollte immer ein Lehrer oder Trainer anwesend sein.

5. Belastungen nur submaximal:
Es kann nicht das Ziel der Sportstunde sein, die Patienten bis zur Erschöpfung zu treiben. Belastungen weit im submaximalen Bereich, vor allem mit Betonung des Ausdauertrainings, reichen völlig aus, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

6. Abklingphase:
Die Sportstunde sollte nicht abrupt enden, sondern ausklingen. Dabei können Elemente der krankengymnastischen Atemtherapie eingebracht werden wie z.B. Übungen mit Lippenbremse oder atemerleichternde Körperhaltungen.

Resümee Obwohl bei jedem asthmakranken Patienten mit Anstrengungsasthma zu rechnen ist, stellt Schonung und Vermeidung jeder körperlichen Anstrengung nicht die Lösung des Problems dar. Durch dosierte körperliche Trainingsprogramme läßt sich jeder Asthmatiker in den Schulsport integrieren oder kann als Erwachsener an Freizeitsportarten teilnehmen, die ihn sogar bis zu überdurchschnittlichen Leistungen führen können.

Voraussetzung sind allerdings adäquate Rahmenbedingungen – von einer ausreichenden Diagnostik über einen individuell abgestimmten Therapieplan bis hin zu Rahmenempfehlungen aus der sportlichen Praxis. Sport wird heute als integraler Bestandteil eines erfolgreichen, aktiven Rehabilitationsprogramms bei Asthmatikern bezeichnet. Sport führt nicht zur Verminderung der Hyperreaktivität oder zu einem "Wegtrainieren" des Anstrengungsasthmas. Alllerdings kann die Auslöseschwelle, bei der das Anstrengungsasthmas auftritt, verschoben werden.

Der Aktionsradius des Patienten steigt mitunter erheblich, er gewinnt wieder Vertrauen zu sich selbst und seiner eigenen Leistungsfähigkeit. Diese positive Grundhaltung lässt sich z.B. bei Kindern und Jugendlichen auch auf andere pädagogische und schulische Zielvorstellungen übertragen und stellt generell einen wichtigen Ansatzpunkt für eine gelungene Krankheitsbewältigung und somit einer Steigerung der Lebensqualität dar.

 

Asthma und Sport – Risiko oder Chance?

Abstract Dr. Josef Lecheler

In Deutschland gibt es zwischen 1,2 und 1,8 Mio. Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale. Damit hat sich die Zahl der asthmakranken Kinder in Deutschland innerhalb von zwanzig Jahren verzehnfacht. Ähnlich dramatische Entwicklungen der Krankheitszahlen haben sich nahezu in allen westlichen Industrieländern abgespielt. Wie bemerken Kinder diese Erkrankung?

Das Wesentliche ist:
Es besteht eine Überempfindlichkeit der Atemwege (der Bronchien). Dadurch werden manche Umwelt- und Umgebungsfaktoren gefährlich, die normalerweise eher harmlos sind. Sport und körperliche Belastung gehören leider dazu, sie sind wichtige Auslösefaktoren für das Entstehen von Asthmasymptomen. So haben alle Kinder mit Asthma auch ein "Anstrengungsasthma".

Die Folge:
Viele Kinderärzte schreiben Atteste, damit sie in der Schule vom Sportunterricht befreit sind. Andererseits ist die sportliche Betätigung bei asthmakranken Kindern weniger ein Risiko, sondern eher eine Chance, mit der Erkrankung besser zu leben.

Obwohl die Gefahr eines Anstrengungsasthmas besteht, lässt sich durch Vermeidung von körperlicher Bewegung und Sport die Krankheit nicht verhindern, sondern wird – ganz im Gegenteil noch verschlimmert. Ein Kind, dass nie Sport treibt, entwickelt sich nicht altersgemäß, ist untrainiert und insgesamt weniger belastbar. Die Gefahr des Anstrengungsasthmas besteht dann bereits bei geringsten Alltagsbelastungen.

Umgekehrt zeigen die Erfahrungen, dass durch gezieltes körperliches Training Anstrengungsasthma abgebaut werden kann. Untersuchungen zeigen, dass Bewegung nicht weniger wichtig ist als z. B. die regelmäßige Einnahme von Asthmamedikamenten.

Viel zu wenig wird erkannt, dass die Ausgrenzung von Kindern bei Bewegung und Sport nicht nur eine körperliche sondern auch eine soziale Komponente hat: Fragt man Kinder, welche Folgen die Ausgrenzung vom Sportunterricht und Freizeitsport haben, so empfinden sie dies oft schlimmer als die direkten Symptome der Krankheit selbst.

Sie fühlen sich als Außenseiter und Versager. Viele Beispiele zeigen, wie dieser Teufelskreis zu vermeiden ist. Ein besonders gutes Beispiel gibt Nadine Ritter, 16 Jahre alt, ab: Obwohl sie unter Anstrengungsasthma leidet, trainiert sie regelmäßig und zeigt anderen Kindern, wie es gehen kann: Asthma ist dann kein Problem mehr, wenn ich genug Optimismus mitbringe, wenn ich mich sportlich betätige und natürlich meine notwendige Therapie nicht vergesse.

 

Sportliches Engagement für
mehr Spaß und Lebensqualität

Asthma gehört neben den Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zu den großen Volkskrankheiten unserer Zeit. Schlechte Ernährung und Bewegungsmangel sind wichtige Gründe für die Ausbreitung dieser Erkrankungen. Als meistverordnete Arzneimittelmarke Deutschlands leistet ratiopharm mit hochwertigen und preiswerten Medikamenten einen Beitrag zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen.

Dazu kommt das Engagement für Gesundheitsprävention:

Sie ermöglicht mehr Lebensqualität für die Patienten aber auch weitere Einsparungen und trägt dazu bei, dass Gesundheit auch in Zukunft für alle da ist. Deshalb setzt sich das Unternehmen zusammen mit dem DSB aktiv für den Breitensport ein: bei Volkswandertagen, beim deutschen Sportabzeichen und Sportfestivals, oder unterstützt den DAV. Mit dem asthmaChamp unterstützt ratiopharm eine weitere Aktion, die die Lebensqualität junger Asthma-Patienten durch Sport langfristig steigern soll.

Immer mehr Menschen sind von den neuen Volkskrankheiten, wie Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Eine Ursache ist die zunehmende Überalterung unserer Gesellschaft. Ein rasanter Anstieg der Kosten für unser Gesundheitswesen ist die Folge. ratiopharm hat sich preiswerte Gesundheit für alle auf die Fahnen geschrieben. Neben dem Angebot kostengünstiger Arzneimittel engagiert sich ratiopharm daher für Prävention und Therapieoptimierung. Die Förderung des Breitensports für, z. B. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sportbund, und Initiativen für die Verbesserung der Therapie chronischer Krankheiten, wie Asthma, bilden zentrale Elemente dieses Engagements.

Sport steigert Lebensqualität und Gesundheit

"Sport kann in jedem Alter zur Vorbeugung oder Verbesserung des Krankheitsverlaufs beitragen", betont Dr. Dieter Eckhardt, Geschäftsführung für Wissenschaft und Information bei ratiopharm. Gerade Asthma- und Herzkreislauf-Patienten sind verunsichert, weil sie mit Sport oft leistungsorientierte Qualen verbinden.

Aus diesem Grund setzt sich ratiopharm bewusst für sanfte Sportarten ein – wie zum Beispiel seit neuestem für das Wandern in Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein (DAV). ratiopharm unterstützt außerdem als Partner die Breitensport-Aktivitäten des Deutschen Sportbund (DSB), denn gerade sie spiegeln die Philosophie einer gesteigerten Lebensqualität bei minimalen Kosten in idealer Weise wider. Neben der Förderung des Deutschen Sportabzeichens engagiert sich das Unternehmen bei sieben „Festivals des Sports", bei den Volkswandertagen und bei den "run ups" des DSB. Publikumswirksame und menschennahe Initiativen bringen nicht nur Patienten sondern auch vielen "gesunden" Menschen den Sport wieder nahe. Die Aktionen leisten so ein Beitrag, damit Gesundheit auch in Zukunft bezahlbar bleibt.

Sport für alle Altersgruppen – asthmaChamp für junge Menschen

So unterschiedlich die Krankheiten sind, so verschieden sind auch die Patienten. Während Asthma und Diabetes zunehmend auch jüngere Menschen betrifft, treten Herz-Kreislauf-Krankheiten erst in fortgeschrittenen Lebensjahren auf.

"Patienten müssen möglichst jung erreicht werden, um langfristige Erfolge zu erzielen und Vorbeugung zu fördern", sagt Eckhardt. Das Snowboard-Team von ratiopharm sensibilisiert vor allem Jugendliche. Auch der in diesem Jahr zum ersten Mal vergebene Preis "asthmaChamp" richtet sich an jüngere Patienten. "Er belohnt einen jungen Menschen, der körperliche Bewegung und Sport ernst nimmt", sagt Dr. Josef Lecheler, Ärztlicher Direktor am CJD Asthmazentrum Berchtesgaden.

ratiopharm begleitet Asthma-Patienten

Jeder zwanzigste Erwachsene und jedes zehnte Kind in Deutschland leiden unter Asthma bronchiale. Um den Patienten optimal zu versorgen, startete ratiopharm im Sommer letzten Jahres eine bundesweite Asthma Initiative.

Das Unternehmen brachte den Budesonid-ratiopharm Jethaler auf den Markt, dessen neuartige Technik die Vorteile der bisher verwendeten Dosieraerosole und Pulverinhalatoren vereint: die genaue Dosierung und optimale Verteilung des Wirkstoffs in den Atemwegen.

Gleichzeitig unterstützte ratiopharm mit umfangreichen Schulungs- und Aufklärungsmaterialien Ärzte und Patienten bei der Behandlung von Asthma bronchiale.

Nur fundiertes Wissen über die Krankheit verbessert die Compliance der Patienten und steigert in der Folge die Lebensqualität im Alltag. Mit seinem Engagement für die Aufklärung sowie seiner breiten und innovativen Produktpalette positioniert sich ratiopharm auch bei der Indikation Asthma als idealer Partner im Gesundheitsmarkt. Asthma bildet somit neben Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen einen Schwerpunkt des ratiopharm Engagements. Die Initiative wird vom Bundesverband der Deutschen Pneumologen unterstützt.

 

Asthma bedrückt. Sport befreit.
ratiopharm verleiht erstmalig den *asthmaChamp 2003*

Sport hält fit. Das gilt besonders für Asthmatiker. Gerade junge Patienten können mit einer aktiven Lebensweise ihre Therapie wesentlich unterstützen. Sport steht daher schon seit Jahren im CJD-Asthmazentrum Berchtesgaden und bei ihrem Ärztlichen Direktor Dr. Josef Lecheler ganz oben auf der Liste der Maßnahmen gegen die Erkrankung. ratiopharm unterstützt den "asthmaChamp" im Rahmen seines Einsatzes für Gesundheitsprävention.
Der Preis, der zum ersten Mal vergeben wird, zeichnet junge Asthmatiker aus, die ihre eigene Therapie aktiv, mit besonders großem Stehvermögen und außerordentlichem Engagement betreiben. Die Auszeichnung soll nicht allein belohnen, der asthmaChamp soll auch Vorbild sein und andere junge Patienten motivieren. Die Auszeichnung fügt sich als weiterer Baustein in das ratiopharm Engagement ein: Sie passt sowohl zur Asthma Initiative ratiopharm, mit der das Unternehmen zu einer besseren Asthmatherapie beitragen will, als auch zur ratiopharm Philosophie durch Prävention und Aufklärung zur Kostensenkung für das Gesundheitswesen beizutragen.

Was ist Asthma bronchiale?
Jeder zwanzigste Erwachsene und bereits jedes zehnte Kind in Deutschland leidet unter Asthma bronchiale, einer chronischen Entzündung und Überempfindlichkeit der Bronchien. Der Schweregrad ist unterschiedlich. Die meisten Kinder leiden unter eher leichtem Asthma, das manchmal auch nur jahreszeitlich bedingt auftritt - etwa in der Pollenzeit. Fünf Prozent der Erkrankten haben Asthma in einer schweren Ausprägung. In Deutschland sterben etwa 40 Kinder pro Jahr an Asthma. Bei einem akuten Anfall schwillt die gereizte Schleimhaut der tieferen Atemwege an, während sich gleichzeitig die Atemwegsmuskulatur zusammenzieht.

Die Folge sind Erstickungsanfälle, die nicht allein das Einatmen, sondern besonders das Ausatmen erschweren. Die Lunge erhält nicht mehr ausreichend Sauerstoff, es tritt Atemnot ein. Asthma-Attacken können durch äußere Reize wie Pollen, Hausstaub oder Tierhaare, aber auch Infektionen ausgelöst werden. Ein großer Teil der Asthmatiker leidet unter Belastungsasthma, das heißt, der Auslöser für Anfälle ist körperliche Anstrengung. Schon eine Treppe hinauf zu steigen oder dem Bus nachzurennen kann einen Anfall provozieren. Das erzeugt Ängste und schränkt die Lebensqualität stark ein. Die Unsicherheit ist so groß, dass Kinder vielfach sportliche Aktivitäten meiden und vom Schulsport befreit werden. Ein Teufelskreislauf – die Schwelle für die Auslösung eines Asthma-Anfalls sinkt, während die Angst immer mehr steigt.

Sport bei Asthma
Belastungsasthma ist kein Grund zur körperlichen Schonung. Wenn bei sportlichen Aktivitäten Anfälle auftreten, weist das eher darauf hin, dass die Erkrankung noch nicht ausreichend behandelt ist. "Gerade für Asthmatiker ist es entscheidend, gut trainiert zu sein", sagt Dr. Josef Lecheler. "Wenn sie untätig, inaktiv und passiv sind, verschlechtert sich der Krankheitszustand."

Die Aufgabe der Therapeuten liegt darin, die richtige Sportart und das richtige Maß zu finden, um die sportlichen Aktivitäten in den Alltag des Patienten zu integrieren. Die Kinder müssen ein Gefühl für ihre Krankheit entwickeln und wissen, was sie sich zutrauen können und wo ihre Grenzen liegen. Ziel der Therapie ist es, die Schwelle anzuheben, bei der bereits Anfälle auftreten.

Ärztliche Begleitung ist daher zwingend notwendig, um die Angst vor der nächsten Attacke zu nehmen:

Lungenfunktionstests zeigen den Patienten, dass sich die Situation durch Sport verbessert, Medikamente unterdrücken die anfänglichen Reizungen und der Spaß am Sport wirkt sich günstig auf die persönliche Einstellung zur Krankheit und Therapie aus.

Der asthmaChamp
Das Asthmazentrum Berchtesgaden zeichnet mit Unterstützung des Arzneimittelherstellers ratiopharm junge Menschen mit dem asthmaChamp aus. Neue Impulse für Patienten mit mittelschwerem und schwerem Asthma sind das Ziel. Die Preisträger haben ihre Angst überwunden und meistern mit Überzeugung sportlich aktiv ihre Krankheit.

In ihrem ersten Jahr geht die Auszeichnung an Nadine Ritter. Die 16-jährige Schülerin lebt seit ihrem vierten Lebensjahr mit Asthma. Seit sie aktiv Sport treibt, hat sich nicht nur die Zahl und Stärke ihrer Anfälle verringert, sondern auch ihre Lebensqualität hat sich entscheidend verbessert. Die Medikamenteneinnahme konnte deutlich verringert werden.

Aufklärung ist wichtig
Eine optimale Behandlung des Asthma bronchiale erfordert von den Patienten immer aktive Mitarbeit. Seit Anfang des Jahres unterstützt Deutschlands führendes Pharmaunternehmen ratiopharm daher im Rahmen der Asthma Initiative ratiopharm Patienten und behandelnde Ärzte. Informations- und Aufklärungsmaterialien für Patienten sowie Schulungen und Fortbildungen für Ärzte und Apotheker tragen zu einer höheren Compliance der Patienten und einer Verbesserung der Behandlung des Asthma bronchiale in der Praxis bei. Der asthmaChamp soll gerade junge Menschen sensibilisieren: "Je früher wir die Patienten erreichen, umso vielversprechender wird sich eine langfristige Behandlung auswirken", sagt Dieter Eckhardt, Geschäftsführer Wissenschaft & Information bei ratiopharm.

 

Der asthmaChamp – Vorbild für andere

Die 16-jährige Nadine Ritter erhält als erste Preisträgerin die Auszeichnung "asthmaChamp". Mit dem Preis möchten das Asthmazentrum Berchtesgaden und der Arzneimittelhersteller ratiopharm junge Asthma-Patienten für Sport begeistern und diejenigen belohnen, die trotz ihrer Erkrankung aktiv und sportlich leben. Sport trägt ganz wesentlich zur Besserung von Asthma bei.
Deswegen ist es wichtig, Asthmatiker bereits in jungen Jahren bei ihren sportlichen Aktivitäten zu unterstützen. Mit diesem Einsatz setzt ratiopharm sein Engagement bei Asthma konsequent fort und leistet einen Beitrag zu Prävention und Kostensenkung im Gesundheitswesen.

Jedes zehnte Kind in Deutschland hat Asthma. Die Behandlung fordert schon von den kleinen Patienten viel Selbstdisziplin und Konsequenz, um die Zahl der Asthma-Anfälle so klein wie möglich zu halten. Neben der optimalen Arzneimitteltherapie ist körperliche Bewegung besonders wichtig für den positiven Verlauf der Erkrankung. Wenn die Möglichkeiten richtig genutzt werden, stehen die Chancen für Asthmatiker gut: "Obwohl die Erkrankung schwerwiegend sein kann, sind die Behandlungsmöglichkeiten heute sehr gut", sagt Dr. Josef Lecheler, Ärztlicher Direktor im CJD Asthmazentrum Berchtesgaden.

Mit Spaß zum Erfolg
Mit dem asthmaChamp möchten das CJD Asthmazentrum Berchtesgaden und ratiopharm junge Menschen für Sport begeistern und ihnen durch Vorbilder Ängste nehmen. Denn nach wie vor hält sich bei Eltern, Lehrern und auch Patienten das Gerücht, Sport sei für Asthmatiker schädlich.

In ihrem ersten Jahr geht die Auszeichnung an Nadine Ritter, eine 16-jährige Schülerin aus Sprendlingen bei Mainz, die seit ihrem vierten Lebensjahr an Asthma leidet.

Seit Herbst 2002 lebt sie im CJD Asthmazentrum Berchtesgaden und hat seitdem mit viel Freude am Sport, keinen Anfall mehr erlitten und ihren Asthma-Schweregrad von IV auf II trainiert. Für ihr erfolgreiches Krankheitsmanagement erhält die diesjährige Gewinnerin ein *asthmaChamp* Snowboard für die kommende Wintersportsaison.


Die Kriterien
Der Wettbewerb richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von etwa sechs bis 29 Jahren. Mindestens drei Jahre lang sollen die Bewerber schon mit Belastungs-Asthma des Schweregrads 2 gelebt haben, das heißt mindestens drei Mal in der Woche treten Symptome auf. Voraussetzung ist, dass die kleinen und großen Patienten am Schulsport oder an regelmäßigen Sportprogrammen teilnehmen und durch ihren Einsatz Asthma-Symptome reduzieren konnten.
Dies lässt sich zum Beispiel am Lungenvolumen oder der Überempfindlichkeit ablesen. Es sollen durch den Sport nicht nur Krankheitssymptome bewältigt, sondern auch eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht und eine Verbesserung des Krankheitszustands erzielt werden. Auch dieser Aspekt fließt in die Bewertung ein.

Die Jury

Die Auswahl des asthmaChamps wird durch eine unabhängige, ehrenamtliche Jury festgesetzt, die sich aus folgenden Personen zusammensetzt:

Professor Dr. med. Dr. phil. Winfried Banzer, Beauftragter des Deutschen Sportbundes (DSB) für den Bereich Sport und Gesundheit, Leiter des Instituts für Sportwissenschaften, Abteilung Sportmedizin, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Prof. Dieter Hofmann, em. Direktor der Universitätskinderklinik Frankfurt a. M.

Pfarrer Hartmut Hühnerbein, Sprecher des Vorstandes Christlichen Jungenddorfwerkes Deutschland, Ebersbach

Prof. Dieter Kiosz, Leitender Medizinischer Direktor, LVA Schleswig- Holstein

Dr. Josef Lecheler, Ärztlicher Direktor des CJD Asthmazentrums Berchtesgaden

Peter Schlickenrieder, Silbermedaillengewinner Skilanglauf Olympia 2002 und selbst Asthmatiker

 

Porträt
"Ich habe keine Angst mehr"

Nadine Ritter war vier, als sie das erste Mal Asthma bekam, und 15, als sie lernte, ihre Krankheit selber in den Griff zu bekommen. Dazwischen liegen unzählige Krankenhausaufenthalte und lebensbedrohliche Anfälle. Seit einem Jahr lebt die Schülerin im Asthmazentrum Berchtesgaden – und macht dort eine ausgezeichnete Erfahrung: Sport hilft ihr, mit der chronischen Krankheit besser zu leben.

Nadine ist ein viel beschäftigter Teenager mit wenig Zeit. "Sie ist zum Schwimmen gegangen", "sie ist gerade auf dem Laufband" und ähnliche Auskünfte bekommt man zu hören, wenn man bei ihrer Wohngruppe im Asthmazentrum anruft. Auch an diesem Mittwoch im November hat das hübsche Mädchen mit den dunklen, schulterlangen Haaren noch einiges vor, obwohl Buß- und Bettag ist und darum schulfrei. "Ich muss heute noch zu einem wichtigen Termin wegen meiner Ausbildung", erklärt Nadine, die sich für eine Azubi-Stelle als Hotelfachfrau in Berchtesgaden bewerben möchte.

Dass sie dort bleibt, im Voralpenland, wo sie die Klarheit der Luft tagtäglich spüren kann, wo sie Freunde gefunden hat, und bald ihren "Quali" macht, ist für die 16-Jährige beschlossene Sache. Knapp 600 Kilometer trennen sie von ihrem Elternhaus in Sprendlingen bei Mainz. Hat sie da nicht manchmal auch Heimweh? "Eigentlich nicht", erklärt Nadine fröhlich. "Ich freue mich, meine Eltern und meine kleine Schwester in den Ferien zu sehen. Aber wenn ich in Sprendlingen bin, geht es mir mit dem Asthma auch meistens schlechter."

Mit vier begann die Krankheit
In dem 3600-Seelen-Dorf Sprendlingen ist Nadine aufgewachsen. Mit vier Jahren, Weihnachten 1991, leidet Nadine zum ersten Mal unter Asthma. Das kleine Mädchen bekommt plötzlich keine Luft mehr, läuft blau an. Sofort bringen die Eltern sie ins Krankenhaus, wo sie stationär behandelt wird.

Nadine selbst kann sich nicht mehr daran erinnern. Die folgenden Jahre verlaufen wie eine Achterbahn: mal geht es ihr besser, mal schlechter. Wie viele kleine Kinder ist Nadine häufig krank, muss oft stationär behandelt werden, leidet unter Infekten der Bronchien, die die Ärzte mit Medikamenten einigermaßen in den Griff kriegen.

Als Nadine in die Pubertät kommt, fällt es ihr manchmal schwer, in den eigenen Körper hineinzuhorchen, zu spüren, was ihm gut tut oder was ihm schadet. Sie kämpft mit den typischen Marotten aller Teenager: ist manchmal launisch, sprunghaft, erobert sich neue Freiräume und probiert alles Mögliche aus – auch das Rauchen. "Es waren wohl so fünf Zigaretten am Tag", rechnet Nadine nach. "Über irgendwelche Konsequenzen hab ich damals einfach nicht nachgedacht." Einen Notfallspray hat sie immer bei sich.

Zwischen Leben und Tod
Im Sommer 2002 erleidet sie einen schweren Asthmaanfall: "Ich wachte morgens auf und bekam keine Luft mehr, es ging keine Luft mehr rein, und erst recht keine raus. Auch das Spray nicht. Meine Mutter brachte mich schnell zum Hausarzt. Dann sah ich noch durchs Fenster den Krankenwagen anrollen und hatte ein total merkwürdiges Gefühl." Dann verdunkelt sich die Welt vor ihren Augen. Später, als Nadine auf der Intensivstation des Krankenhauses aufwacht, plagen sie Schuldgefühle ihrer Mutter gegenüber – "wegen dem Rauchen", wie Nadine erklärt.

Noch ein zweites Mal, nur wenige Wochen nach der Entlassung aus der Klinik, stehen die Zeichen auf Leben oder Tod: Wieder erleidet sie einen lebensbedrohlichen Asthmaanfall, muss vom Notarzt reanimiert werden. Neun Wochen verbringt sie anschließend in einer Klinik. „Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken", sagt Nadine. Weil sie auf der Kinderstation liegt, bastelt sie mit den Betreuerinnen Fensterschmuck oder fährt "aus purer Langeweile" mit den Krankenschwestern ins Bettenlager. "Ich gehörte quasi schon zum Inventar", sagt sie schmunzelnd, "irgendwann hab’ ich gewusst, dass irgendwas passieren muss. So konnte es nicht weitergehen."

Neubeginn in Berchtesgaden
Als sie schließlich im Herbst 2002 einen Platz im Asthmazentrum Berchtesgaden bekommt, ändert sich ihr Leben radikal. "Es hat mir von Anfang an super gut gefallen hier", erklärt Nadine, die sich mit einer 17-Jährigen ein Zimmer teilt, in einem Haus, das insgesamt 20 Kinder und Jugendliche zusammen mit ihren Betreuern bewohnen. Nadine besucht inzwischen die neunte Klasse der örtlichen Hauptschule.

Am Anfang war die neue Schule nicht unproblematisch: "Ich hatte eh schon viele Fehlzeiten hinter mir, und dann noch diese doofen Jungs!", stöhnt Nadine. "Pumeloff", hatten sie die Klassenkameraden in den Anfangszeit gehänselt – wegen der dicken Backen und ihrer rundlichen Formen. "Das kam von den vielen Kortison-Tabletten, die ich wegen des Asthmas nehmen musste", erinnert sich Nadine. Wegen der schweren Anfälle musste sie statt des gut verträglichen Kortisons zum Inhalieren Kortison in Tablettenform schlucken, mit allen negativen Folgen: Bei einer Körpergröße von 167 cm wog sie 70 Kilogramm. Nadine: "Die wollte ich natürlich wieder loswerden."

Sport tut gut
Also war Bewegung angesagt. Auf dem Laufband, beim Fahrradfahren, im Schwimmbad oder beim Basketball – je nach Angebot. Dass regelmäßiges, kontrolliertes Training nicht nur ihre Pfunde schmelzen lässt, sondern auch ihr Asthma eingrenzen kann, wusste Nadine zunächst nicht. Um so verblüffender war für sie die Erfahrung, dass "ich richtig was geben kann und trotzdem genug Luft krieg’. Ich habe kein einziges Mal einen Asthmaanfall beim Sport bekommen", sagt sie.

Die körperliche Belastbarkeit erhöhen
Sport als Asthma-Therapie? Vor einigen Jahren hätten Mediziner das noch als höchst gefährlich eingestuft. Inzwischen weiß man, dass das richtige Maß die Krankheitssymptome lindert. "Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit chronischem Asthma kann regelmäßiges Training im aeroben Bereich die körperliche Belastbarkeit erhöhen", erklärt Dr. Josef Lecheler, Chefarzt des Asthmazentrums Berchtesgaden und Nadines behandelnder Arzt. "Hinzu kommt, dass Kinder und Jugendliche durch die Erfolge im Sport auch in anderen Bereichen, etwa in der Schule, ihr Selbstwertgefühl und ihre Leistungen verbessern können."

Leben wie ein Champ
Auf ihre schulischen Leistungen angesprochen, sagt Nadine: "Mathe ist überhaupt nicht mein Ding. Dafür bin ich in Englisch umso besser, das ist mein absolutes Lieblingsfach." Und sonst? "Ach ja, ich bin seit diesem Jahr Klassensprecherin", sagt Nadine nicht ohne Stolz. Managerqualitäten, die sie sich auch durch den Umgang mit ihrer Krankheit angeeignet hat.
Nach jahrelangem Kampf gegen das Asthma geht es ihr nach nur einem Jahr in Berchtesgaden körperlich und psychisch entschieden besser. Der Schweregrad des Asthmas sank bei Nadine von Stufe IV auf Stufe II. Nadine: "Ich mach natürlich regelmäßig Sport, und auch das Rauchen ist passé." Fühlt sie sich als Vorbild für andere Jugendliche? Nadine denkt kurz nach. "Viele haben Angst, dass ihr Asthma durch Sport schlimmer wird. Ich habe die gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich habe keine Angst mehr. Das möchte ich anderen gern vermitteln. Und für mich ist das ein Riesenansporn, so weiter zu machen."

 

www.ratiopharm.de


Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / K. W. Vick

Text: Ratiopharm
Fotos: EPS-Schäffler / Ratiopharm
Quelle: Ratiopharm

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Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch.