Das Markenartikelgeschäft der Dr. Oetker GmbH im In- und Ausland liest sich seit Jahren wie eine unendliche Erfolgsgeschichte. So konnte der Chef des Un-ternehmens, Dr. h.c. August Oetker, vor Journalisten in Bielefeld durchweg positive Nachrichten und Zahlen verkünden.

Die Sortimentsbereiche Nährmittel, Tiefkühlkost, Frische und das Food Service-Geschäft, präsent in 35 Ländergesellschaften, bearbeiten derzeit 39 Ländermärkte. Das ist mehr als beeindruckend und spricht für die innovative Kraft der Dr. Oetker GmbH, die sich zum einen aus der Familientradition Qualität auf höchstem Niveau zu produzieren ableitet und zum anderen dem steten Bestreben, dem Verbraucher geschmacklich vielseitige Kompositionen anzubieten, welche die Freude am Kochen und Backen zu einem wirklichen Erlebnis machen.

Dank Dr. Oetker ist die Küchenarbeit seit Jahren in der Tat zu einem Vergnügen geworden, das von Singles wie Familien gleichermaßen genossen wird. Der Verbraucher bestätigt durch seine beständige und steigende Nachfrage nach hochwertigen Produkten den Kurs des Unternehmens und ist Beweis für die herausragenden Erzeugnisse aus dem Hause Dr. Oetker.

Aber Dr. h.c. August Oetker wies in seinen Ausführungen auch darauf hin, dass sowohl die Mehrwertsteuererhöhung als auch die Krise an den US-Finanzmärkten für erhebliche Unruhe beim Konsumenten sorgte. Diese Unruhe setzte sich über das Kaufverhalten der Verbraucher bis zum Einzelhandel fort. Gleichwohl gelang es der deutschen Wirtschaft ein Wachstum von 2,5 % zu er-zielen, und in der Eurozone wuchs das Brutto-Inlandsprodukt um 2,6%, in der EU 27 Zone sogar um 2,9%. Trotz aller Zuwächse müssen sich die Verbraucher letztendlich auf höhere Preise einstellen.

Der Grund dafür ist trotz aller Vielschichtigkeit recht einfach zu erklären. Zum einen stiegen die Rohstoff- und Beschaffungspreise teilweise dramatisch (bis zu 30%), zum anderen führen die praktisch ungebremst steigenden Energiepreise zu immer neuen Preiskalkulationsmaßnahmen. Die Weitsichtigkeit der Unternehmensführung gelang es dennoch ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr sowohl im Umsatz als auch im Ertrag abzuschließen. Laut Aussage von Oetker lag das Ergebnis im Plan, wobei der Umsatz aller unter Dr. Oetker GmbH vereinigten Ländergesellschaften um 8,1% von 1,47 Mrd. Euro in 2006 auf 1,59 Mrd. Euro in 2007 anstieg. Wesentliche Umsatzträger sind in zunehmendem Maße die Auslandsgesellschaften, von denen wiederum die Absatzmärkte Ost den stärksten Umsatzzuwächse verzeichnen.

Die Entwicklung der Märkte verlangt angepasste Strategien, und so hat sich Dr. Oetker von Costa getrennt. Das Geschäftsfeld Frische wird von Dr. Oetker konsequent ausgebaut, was zur Übernahme wichtiger Märkte auch im Ausland führte. Das Segment Fertigdessert legte mit 6% kräftig zu, wobei das PAULA-Kinderpuddingkonzept mit 37% Umsatzzuwachs einen traumhaften Erfolg bescherte. Nach Aussage der Unternehmensführung ist der Anteil der Frische am Gesamtumsatz von derzeit rund 13% noch weiter steigerungsfähig.

Da das Food-Service-Geschäft sich in den vergangenen Jahren nicht wie erhofft entwickelte, wurde dieser Geschäftsbereich in die Dr. Oetker Nahrungsmittel KG integriert und fortan als Sparte auftreten. Besonderes Augenmerk legt man bei Dr. Oetker auf Innovationen, sie sind das A und O für den Erfolg der Produkte und das Bestehen am Markt. Nicht umsonst hat das Unternehmen in allen Teilmärkten (dort wo Dr. Oetker aktiv ist) seine Marktführerschaft verteidigen können. Mit besonderer Freude wies Dr. h.c. August Oetker auf die recht erfreuliche Entwicklung der ausländischen Schwestergesellschaften hin, deren Umsatz sich in 2007 um 14,9% auf 932 Mio. Euro steigerte. Damit tragen die Auslandsmärkte rund 58% des Gesamtumsatzes zum Unternehmenserfolg bei. Die italienische Oetker Marke Cameo entwickelte sich in 2007 zum Senkrechtstarter und wuchs viermal schneller als der Marktdurchschnitt.

In Frankreich wurde die Umstellung vollständig auf die Marke Dr. Oetker problemlos und mit Erfolg vollzogen. In Großbritannien und Irland ist Dr. Oetker nun in allen drei Strategiesortimenten am Markt platziert. Im Segment TK-Pizza legt Dr. Oetker den Focus konzentrisch auf Ristorante. Sowohl dem Frische Sortiment Oetker/Onken als auch Paula werden am britischen Markt große Chancen eingeräumt. Die Österreicher schossen mit 50% Marktanteil Steigerung im Pizza Markt praktisch den Vogel ab. Auch die Schweiz, die Niederlande und Belgien vermelden teilweise beachtliche Zuwächse, wenngleich Oetker in Belgien in den Teilmärkten Backpulver, Vanillin und Kochpudding gegen vitale Mitbewerber antreten muss, was aber letztendlich nicht als Nachteil angesehen wird, denn Wettbewerb belebt nachhaltig das Geschäft und den Markt und spornt den Innovationsfluss an. Der belgische Handel hat sogar die Marke PAULA zum Produkt des Jahres gewählt, worauf man bei Dr. Oetker besonders stolz ist.

In den skandinavischen Ländern (Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen) schreitet die Ausweitung des Geschäftes mit Nährmitteln erfolgreich voran. Im Süden gelang in Portugal die erfolgreiche Aufstellung der Dr. Oetker Nährmittel, wodurch sich das Unternehmen als Marktführer vor dem Mitbewerber Buitoni aufstellte. Gleiches zu sagen gilt für die Spanier, wo das erfolgreichste Pizzasortiment aufgelegt ist und die Dr. Oetker im Segment TK-Snacks Bistro Baguettes einen Marktanteil von rund 50% innehat. Einen erfolgreichen Dreisprung gelang der Dr. Oetker mit der Aufstellung auf dem kanadischen Markt. Die Pizzen werden in Wittenburg produziert, in Hamburg verschifft und in Kanada mit Erfolg verkauft. Nicht minder erfolgreich tritt Dr. Oetker in Brasilien auf, wo die traditionellen Sortimente Backartikel und Desserts sich großer Beliebtheit erfreuen. Der asiatische Markt rückt nun verstärkt in das Interesse von Dr. Oetker, und so hat sich die Unternehmensführung dazu entschlossen die Markterschließung in Indien zu beginnen, sowie weitere Märkte – auch in Asien – auszuloten.

Im Osten geht die Sonne auf, was man bei Dr. Oetker wörtlich nehmen darf. Der Ostmarkt wuchs gegenüber dem Vorjahr 2006 um 16,7%, wobei der russische Absatzmarkt eine herausragende Rolle spielt. Aus diesem Grund hat sich die Dr. Oetker auch entschlossen in Russland vor Ort zu produzieren. Wer in Russland erfolgreich sein will, der muss vor Ort präsent sein. Nicht umsonst ist Dr. Oetker auf den Pizza-Märkten mittlerweile fast überall die Nummer eins. Ein solcher Erfolg verlangt kontinuierliche Investitionen. So wurden in 2007 103 Mio. Euro in Produktionsstandorte im In- und Ausland eingebracht. So erhöhte sich auch die Mitarbeiterzahl im gesamten Konzern um 67 auf 7301 Personen.

Die Marktaussichten sieht man bei Dr. Oetker optimistisch, wenngleich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa weiterhin schwierig bleiben werden. Als unerfreulich wertete man bei Oetker die Tatsache, dass das Nettoeinkommen durchschnittlicher Arbeitnehmerhaushalte in den vergangenen Jahren langsamer stieg als die Inflationsrate, was die Kauffreude der Verbrauchers nachhaltig dämpft. Als großer Preistreiber wurde die Kostenexplosion bei der Energiebereitstellung und Beschaffung bezeichnet, die auch in 2008 – so die einhellige Meinung – un-gebremst fortschreiten wird.

Aufgrund dieser Gesamtentwicklung – starker Preisauftrieb bei den Rohstoffen und anhaltend drastische Preisentwicklung bei Energie, wird sich der Verbraucher auf erhöhte Lebensmittelpreise einstellen müssen. Ungeachtet dessen hat das Geschäftsjahr 2008 in allen drei strategischen Sortimenten zufrieden stellend begonnen. Allerdings sind die Zahlen des ersten Quartals kein Erfolgsindikator für das gesamte Geschäftsjahr, denn eine Hundertprozentige Erfolgsprognose unter den anstehenden Einflüssen und Veränderungen käme derzeit zu früh und wäre auch zu schwierig.

 

Dr. Oetker GmbH
Lutterstraße
33617 Bielefeld

Internet: www.oetker.de