Regen bringt Segen -
wenn er in Maßen fällt

Regenmassen schaffen Verwüstung und Unheil


So das zentrale Thema während einer Fachtagung in Fulda, organisiert von den Firmen Steinwerk, Optigrün und Mall Umweltsysteme. Internationale Experten plädierten vor Journalisten weltweit für eine gezielte und aktive Regenwasser - bewirtschaftung.

Denn: "Ohne großflächige private Regenrückhaltung wird die Menschheit die anwachsenden Naturkatastrophen nicht überleben".

Das jedenfalls verkündet der Koreaner Mooyoung Han, Prof. Dr.-Ing. an der Seoul National University/Süd-Korea, in seiner These. Eine gewagte Aussage, die zu hinterfragen Erstaunliches zutage brachte und die Begriffe Regen und Abwasser als Bestandteile eines komplexen, zusammenhängenden Systems sieht - dass der Regenwasserbewirtschaftung.


Warum Regenwasserbewirtschaftung?

Demnach wird die sinnvolle Verwaltung der anfallenden Regenwässer in den kommenden Jahren zu einer herausragenden Rolle bei Städten und Gemeinden in Deutschland und weltweit führen, was gesamtwirtschaftlich der Bauindustrie kraftvolle Impulse verleihen wird. Grundsätzlich kann sich keine urbane Lebensform diesen enormen Herausforderungen verweigern, sie sind schlicht überlebensnotwendig. Wer als Kommune, Gemeinde oder Stadt jetzt nicht die Weichen stellt für ein umfassendes Wasserrückhalte- und Regenwasserbewirtschaftungssystem, dem drohen für die Zukunft ernste ökologische und ökonomische Probleme, prophezeit Klaus W. König, Architekt aus Überlingen/Bodensee. Denn unkontrollierbar abfließendes Regenwasser ist längst nicht mehr nur die Angelegenheit der tropischen Monsunstaaten oder ehemaligen Regenwaldnationen. In Massen niedergehende Regenfluten gehören inzwischen zu den Standarderscheinungen der westlichen Industrieländer. Kontinuierliche Winter und Sommer sind längst Vergangenheit. Die globale Erwärmung ist nicht mehr aufzuhalten und sorgt durch den damit einhergehenden Treibhauseffekt für eine progressive Zunahme gewaltiger Wolkenmassen, die ihre Regenlast unkontrolliert über Stadt und Land entladen. Großflächige Versiegelung der Landschaft durch Straßen- und Siedlungsbau tut ihr übriges. Mithin sind die meisten Schwierigkeiten hausgemacht und durch ein paar zusätzliche Sickergruben in jedem Dorf wohl kaum zu beheben.


Ursachen

Seit der Mensch auf dieser Erde wandelt versucht er ihr seinen Willen aufzuzwingen. Er bewirtschaftet seit Jahrtausenden ein hochsensibles und komplexes System, das er durch sein aggressives Ausbeutungsverhalten an den Rand des Untergangs geführt hat. Sein exzessives Raubverhalten hat er im Laufe seiner Entwicklung perfektioniert. Keine andere Art auf diesem Planeten hat es in so kurzer Zeit geschafft, eine in Millionen Jahren gewachsene, ökologische Lebensbasis derart zu ruinieren. Nun stehen die Vorbeter aller gesellschaftlichen und politischen Schattierungen im Rampenlicht und predigen die kompromisslose Umkehr von der Leichtigkeit des Seins. Ist dies überhaupt noch möglich? Handelt es sich bei all unseren Maßnahmen nur um vergebliche Rettungsversuche? Entspringen all die Bemühungen um Rettung der Erde eher einem Trotzmechanismus? Nun - egal wie man über die eine oder andere Idee/These denkt, wenn wir die Lebensgrundlage Erde erhalten wollen, dann müssen wir mehr als nur in die Hände spucken. Und über eines sollten sich alle im klaren sein; wir brauchen die Erde nötiger denn je - aber die Erde braucht uns nicht! Ökologisches Umdenken bedeutet auch die Einbindung ökonomischen Handelns, denn eines ist heute ohne das andere nicht mehr möglich. Da alles auf dieser Welt in irgendeiner Form vom Menschen "bewirtschaftet" (genutzt) wird, hat der Wirtschafter (Nutznießer) die Pflicht für den Erhalt des bewirtschafteten Gutes einzustehen.


Kehrtwende unabdingbar

In Jahrtausenden besiedelte der Mensch alle bewohnbaren Kontinente, auf denen er nach seinen Vorstellungen ein Auskommen fand. Er hat ihnen seinen unübersehbaren Stempel aufgedrückt und dabei oftmals größte Schäden angerichtet. Diese Schäden führten zu einer Veränderung der Landschaft, in der sich alle Lebewesen neu orientieren mussten. Für viele Arten bedeutete diese Neuorientierung der Untergang, sie verschwanden für immer von diesem Planeten. Aber es gab auch große Erholphasen für die Natur, meist verursacht durch kontinentale Epidemien oder verheerende Katastrophen, die den Menschen von Zeit zu Zeit zurecht stutzten. Dies änderte sich mit Beginn der Industrialisierung und der Entdeckung der Hygiene für breiteste Bevölkerungsschichten und den rasanten Fortschritten in der Medizin. Die exzessive Ausbreitung des Menschen nahm eine neue Dimension an. Alles und jegliches schien machbar, die Lebensbasis Erde mit all ihren komplexen und hochsensiblen Verflechtungen wurde den Vorstellungen des Menschen ohne Rücksicht auf Verluste angepasst. Das schien über Generationen zu funktionieren - die Natur wird es schon richten - ihre Selbsterneuerungskräfte sind unerschöpflich. Leider oder sollte man besser sagen - gottlob ist das nicht so. Seit Jahren werden die Zivilisationen dieser Welt durch Schreckensmeldungen in Atem gehalten. Die Wettermaschine des Planeten Erde hat ihren Rhythmus verloren und stampft unberechenbar durch diese Welt, häufig eine Spur der Verwüstung hinterlassend.


Wettermaschine vor dem Kollaps?

Unter allen Naturkatastrophen nehmen Überschwemmungen den Löwenanteil ein. Die globale Erwärmung, hervorgerufen durch Menschenhand, lässt ungeheure Wassermassen über den Ozeanen verdunsten. Gewaltige Wolkenarmeen, angetrieben von Orkanen, stürmen über die Weltmeere hin auf die Kontinente zu, wo sie ihre verheerende Wirkung entfalten. Regenwasser, in früheren Jahren als Lebensspender und wichtigster Erntehelfer angesehen, wird zunehmend zum Fluch, nicht nur für die an viel Wasser gewohnten fernöstlichen Länder oder Völker der tropischen Regionen. Regenwasser ist nicht mehr lebensspendendes Nass, sondern wird zur lebensbedrohlichen Flut, zu einem reißenden Abwasserstrom, der alles hinwegfegt, was sich ihm in den Weg stellt. So wird in wenigen Jahren die Realität weltweit vorherrschen, wenn es der Menschheit nicht gelingt, die Regenwasserbewirtschaftung ökologisch und ökonomisch zu regeln. Wie aber könnte das geschehen? Welche Modelle sind angedacht, welche stehen derzeit zur Verfügung? Wie sieht die Anwendung in der Praxis aus?


Das koreanische Modell

In Südkorea gehen die Verantwortlichen Hand in Hand mit den Wissenschaftlern eindrucksvolle Wege, um der ungezügelten Wassermassen Herr zu werden. Professor Dr.-Ing. Mooyung Han von der Seoul National University - Korea, ein wissenschaftlicher Experte in Sachen Wassergüte und Siedlungswasserwirtschaft sowie Leiter des Regenwassermuseums in der Galmoe - Mittelschule in Uiwang-City, auch der "Wasserpapst" des fernen Ostens genannt, plädierte nachdrücklich für die Errichtung privater Regenrückhaltebecken und Versickerungsanlagen. Das sollte vor allem dort geschehen, wo schnell und viel Regenwasser niedergeht, etwa bei den Monsunregenfällen im asiatischen Raum. Im Hinblick auf die dramatische Ausweitung der Wüsten einerseits und anhaltende Hitzeperioden (Dürren) auf den Kontinenten andererseits ist eine Bevorratung des Regenwassers dringend erforderlich. Hierzu müssten die entsprechenden Speicher unverzüglich gebaut werden. In Korea werden derartige Aktivitäten der Hausbauer mit Vergünstigungen belohnt, etwa zusätzlicher Vergrößerung der Baufläche, erweiterte Aufstockung der Gebäude und Verminderung der Abwassergebühren, bzw. Senkung der Trinkwasserkosten für den Bauherrn. Darüber hinaus fördern die Koreaner alle Landsleute beim Hausbau, die ihre Hausdächer in begrünte Flächen umwandeln, um so dem Regen seine abfließende Geschwindigkeit zu nehmen. Denn die begrünten Dächer wirken wie Schwämme, die erhebliche Mengen Niederschlag binden, bevor dieser überhaupt die Regenrückhaltebecken erreicht.


Maßnahmen in Deutschland

Was in Korea funktioniert, das klappt auch in Deutschland, so Dr.-Ing. Heiko Sieker, Gesellschafter der Ingenieurgesellschaft Prof. Sieker GmbH Dahlwitz-Hoppegarten. Die von ihm vorgelegten Beweise belegen eindrucksvoll die Tatsache, dass durch geeignete Maßnahmen tatsächlich eine spürbare Entlastung bei den abfließenden Regenwässern erreicht wird. Da das Kanalsystem in Deutschland mancherorts mehr als hundert Jahre auf dem Rücken hat, ist es von der Dimensionierung her nicht in der Lage, die heuer anfallenden Regenmengen zu bewältigen. Von Straßen und Plätzen strömt das Wasser in die Kanäle, die schon nach kurzer Zeit hoffnungslos überlastet sind. Das ist der Beginn einer Überflutung. Die kann "harmlos" ausfallen in Form einiger gewässerter Keller, sie kann aber auch katastrophale Folgen annehmen und als sogenannte Jahrhundertflut in die Analen eingehen. Inzwischen hat sich dieser Begriff selbst überholt, denn die Jahrhundertflut kann uns mittlerweile in jedem Jahr treffen, und das gleich mehrmals.


Regenwasserbewirtschaftung hilft Kosten senken

Dr.-Ing. Sieker wies darauf hin, dass die vorherrschende Regenentwässerung in Städten und Gemeinden hohe Kosten verursacht. Darüber hinaus trägt Regenwasser in erhöhtem Maße zur Gewässerbelastung bei, weil es die anfallenden Klärgewässer übermäßig verdünnt, die so nicht ausreichend geklärt werden können. Sieker befürwortet daher eine Bewirtschaftung mit Versickerung nach dem Mulden-Rigolen-System und Bodenfilter. Die Kanalentlastung in Siedlungsgebieten macht das Speichern und Versickern von Regenwasser im Straßenbereich zwingend notwendig. Mit Tiefbeetinseln im Fahrbahnbelag wurden erste positive Ergebnisse erzielt. Sogar private Anlieger könnten ihr abfließendes Regenwasser über einen Anschluss einleiten. Allerdings gibt es für die Regenwasserbewirtschaftung nicht "die beste Lösung". Der Ingenieur plädiert dafür "nicht das Kanalnetz dem Abfluss anpassen, sondern den Abfluss an das Kanalnetz". Ähnlich äußerte sich der Diplomingenieur, Architekt und Buchautor Klaus W. König aus Überlingen/Bodensee. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert neben der konsequenten Regenwasserbewirtschaftung durch Kommunen und Gemeinden zusätzlich die Begrünung der Hausdächer, wie sein koreanischer Kollege Mooyoung Han es in Seoul praktiziert.


Rechtliche Mittel ausschöpfen

In Deutschland müssten alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel ausgeschöpft werden, um beim Hausneubau oder Sanierung mit geringem Aufwand ein optimales Ergebnis hinsichtlich der Regenwasserbewirtschaftung zu erreichen. Ähnlich wie die Koreaner hält König die Option für gegeben, die Abwassergebühren zu splitten und ein professionelles Marketing einzuführen, das beim Bürger vor Ort die notwendige Überzeugungsarbeit leistet. Anhand von praktischen Beispielen (Häusern) führte König die Funktionalität des Systems der Regenwasserbewirtschaftung und Nutzung des Regenwassers im Haushalt vor. Durch einfache Einbauten lässt sich der natürliche Wasserkreislauf schließen und Regenwasser alternativ im Haus nutzen. Nach seiner These sollte das Bundesverwaltungsgericht von den Kommunen die gesplittete Abwassergebühr fordern und damit jeden begünstigen, der Regenwasser auf seinem Grundstück zurückhält, was im Hinblick auf die anstehenden kommunalen Kosten mehr als sinnvoll erscheint. Im Segment Regenwasserbewirtschaftung gehören die mall umweltsysteme, die Produkte von Steinwerk und die Dachbegrünungen von Optigrün zu den weltweit herausragenden Alternativen, um künftigen Regenfluten in Siedlungsgebieten Herr zu werden.


Regenwasserbewirtschaftung macht Sinn

Die Referenten bewiesen in ihren Vorträgen anhand von praktischen Beispielen und Erfahrungen eindrucksvoll, dass eine Regenwasserbewirtschaftung ökologisch und ökonomisch hochwertig und wichtig ist. Zum anderen wiesen sie nach, dass der forcierte Bau geeigneter Regenwasserrückhaltungen durch Kommunen, Gemeinden und die einzelnen Bürger keinen Aufschub mehr duldet. Jeder verlorene Tag bringt uns dem Untergang ein Stück näher, so Mooyoung Han aus Korea. Dabei verwies er auf die Leistung seiner Vorfahren, die bereits vor 4500 Jahren das Prinzip der Regenwasserbewirtschaftung praktizierten. Zahlreiche antike Aufzeichnungen und Relikte legen davon Zeugnis ab. Wir stehen in der Pflicht gegenüber unseren Ahnen, die sorgsam und mit Bedacht in Einklang lebten mit der Natur, gab Mooyoung Han den Anwesenden als Schlusswort auf den Weg.






Informationen:
Steinwerk
Gesellschaft für Betonelemente mbH
56160 Bendorf

E-Mail: info@steinwerk.de
Internet: www.steinwerk.de

Mall GmbH
Hüfinger Straße 39 - 45
78166 Donaueschingen

E-Mail: info@mall.info
Internet: www.mall.info



Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Körner / Vick

Text: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Hans Joachim Rech
Fotos: © EPS-Schäffler, Mall, Optigrün, Steinwerk
Quelle: Mall, Optigrün, Steinwerk

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