Der Bioenergie-Boom: Chancen und Nebenwirkungen

Symposium der Allianz Umweltstiftung zur Konkurrenz von Ernährung, Bioenergie und Naturschutz in unserer Landschaft



Es ist lukrativ geworden, aus Pflanzen Sprit zu gewinnen und diese nicht mehr als Nahrungsmittel zu verwenden. "Essen auf Rädern" - eine allgemein bekannte Institution - erfährt so eine ganz neue Bedeutung!" Mit diesem Wortspiel begrüßte Dr. Lutz Spandau, Vorstand der Allianz Umweltstiftung, die Teilnehmer der diesjährigen Benediktbeurer Gespräche. Mit dem Thema "Tisch, Tank oder Tagfalter - Ernährung, Bioenergie und Naturschutz in Konkurrenz" griff die Allianz Umweltstiftung mit dem zum 13. Mal veranstalteten Symposium einmal mehr ein hochaktuelles Thema auf. Auf dem Podium referierten und diskutierten Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V., Sepp Daxenberger, Fraktionsvorsitzender Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Bayerischen Landtag, Franz Fischler, ehem. EU-Kommissar für Landwirtschaft und Entwicklung des ländlichen Raumes, sowie der Naturschutzpolitische Direktor der Stiftung EuroNatur Lutz Ribbe.

Nach dem Willen der Bundesregierung soll der Einsatz von Energie aus Biomasse im Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarkt bis zum Jahr 2020 verdreifacht werden. In seiner Einführungsrede machte Dr. Lutz Spandau deutlich, dass mit der Nutzung der Bioenergie einerseits Risiken einhergingen, andererseits jedoch Chancen für den ländlichen Raum bestünden. "Der Nachhaltigkeitsrat befürchtet, dass durch eine Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung für die Biomasseproduktion die biologische Vielfalt beeinträchtigt und die Lebensmittelproduktion verdrängt werden könnte", so Spandau. "Und wenn Regenwälder gerodet werden, um Biomasse produzieren zu können, kehrt sich eine sinnvolle Nutzung der Biomasse gerade in ihr Gegenteil um." Diesen Risiken beim Ausbau der Bioenergie stünden aus Sicht des Naturschutzes aber auch Chancen gegenüber, da Landnutzung wieder in Wert gesetzt werde und sich für Landwirte eine zukunftsfähige Einkommensquelle ergebe.

Spandau lud zur Diskussion über die Fragen ein, ob ein ausreichendes Potenzial an einheimischer Biomasse zur Verfügung stehe und ob diese genutzt werden könne, ohne gleichzeitig andere wichtige ökologische, ökonomische und soziale Ziele zu verletzen. "Was wir brauchen, ist eine fachübergreifende Diskussion, und dazu wollen die Benediktbeurer Gespräche beitragen", so Spandau.

Nicht erst der Boom der Bioenergie führt zu einer Veränderung der Kulturlandschaft - wie diese sich schon in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, hat der Filmemacher Dieter Wieland verfolgt. Bereits am Vorabend der Benediktbeurer Gespräche nahm er in seinem Festvortrag "Die Wandlung unserer traditionellen Kulturlandschaft" das Publikum mit auf eine Zeitreise durch die Landschaften Deutschlands.

Eine musikalische Reise "von Wien nach Istanbul und zurück" präsentierte die Wiener Tschuschenkapelle, ein Ensemble mit Musikern aus verschiedenen Balkanländern.

Mit rund 400 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und verschiedener NGOs war der Allianz Saal im Kloster Benediktbeuern wieder bis auf den letzten Platz gefüllt.

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Quelle: Allianz Umweltstiftung

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Layout und Gestaltung: Schefisch 01.11.2009