Daimler unter Spannung

Hochzeit mit Evonik

NEON

Angriff ist nach wie vor immer noch die beste Verteidigung und Zweckoptimismus angesagt, strategische Allianzen sind gefordert, wie immer diese auch aussehen mögen. Denn der globale Flächenbrand, den der Zusammenbruch des US-Finanzsystems entfacht hat, ist mit der freiwilligen Feuerwehr längst nicht mehr zu löschen. Rette sich wer kann, zur Not in das Boot des Anderen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Die Daimler AG hat nach dem amerikanischen Ehe-Debakel reichlich Federn gelassen, nicht nur finanzielle. Doch wehrte die Abstinenz nicht lange, denn die sich wie eine Pest ausbreitende Agonie des globalen Automobilmarktes macht rasches, zukunftsträchtiges und vor allem gewinnbringendes Handeln notwendig. Die Zeit des Ausruhens auf Lorbeeren ist für alle Automobilhersteller auf unserem Globus vorbei. In erschreckender Weise spüren das die US-amerikanischen Automobilriesen, über Zum strategischen Schulterschluss fanden sich in der Düsseldorfer Mercedes-Benz Niederlassung der Vorsitzende der Daimler AG, Dr. Dieter Zetsche und Leiter Mercedes-Benz Cars Stuttgart, sowie der Vorstandsvorsitzende der Evonik Industries AG Essen, Dr. Werner Müller, zur Ankündigung einer Allianz der Besten zusammen.


Zwei deutsche Technik Pioniere, nämlich die Erfinder des Automobils und die Hersteller von Lithium-Ionen Batterien, wollen ihr Bestes geben, um der Zukunft den nötigen Antrieb zu verschaffen. Damit der Kampf um die Elektrofahrzeug Technik der Zukunft auf deutschem Boden und in deutschen Ingenieurbüros und nicht andernorts entschieden (Müller und Zetsche Foto rechts) wird. Das Bekenntnis zum Standort Deutschland konnte nicht eindeutiger ausfallen. Ein Meilenstein für die Zukunft wurde gesetzt, hier und heute in Düsseldorf und alles – so wie es sich gehört, vertraglich vor laufenden Kameras (Foto links) bekundet. Klotzen – nicht kleckern, so die Devise. Schließlich steht der Eintritt in einen Milliarden Euromarkt bevor, und den will man auf keinen Fall anderen überlassen. Evonik und Daimler wollen an einem Strang ziehen; Forschung, Entwicklung und Produktion von Batteriezellen und Batteriesystemen werden in gemeinsamer Verantwortung mit Volldampf vorangetrieben. Und das Ziel ist auch schon glasklar definiert; es schwebte wie ein vorweihnachtlicher Rauschgoldengel in der Konferenzluft; das Elektroantriebsfahrzeug für alle Bürger – alltagstauglich, umweltfreundlich, sicher und vor allem – bezahlbar, ein richtiges Bürgerauto eben. Wie seinerzeit der Volkswagen – ein wirkliches Auto für das Volk.


Fahren ohne Abgase, dazu noch leise und doch komfortabel, das alles verspricht die neue Technik, deren Herzstück der Antrieb ist. Bislang sorgen weltweit überwiegend Verbrennungsmotoren für den nötigen Schub(auch bei Daimler), wobei sie mehr oder weniger zur Belastung der Umwelt beitragen. Hinzu kommt die immer dramatischer werdende Abhängigkeit vom fossilen Energieträger Nummer eins dem Erdöl, dessen Weltvorrat beängstigend schrumpft, eine Folge des exzessiven weltweiten Energieverbrauchs, woran nicht nur Kraftfahrzeuge ein gerüttelt Maß Anteil haben. Bei Kohle und Erdgas sieht es auch nicht viel anders aus; diese Energieträger sind ebenfalls endlich, und die Atomkraft ist nicht in der Lage, den globalen Energiehunger in Zukunft zu decken. Bleiben nur die alternativen – auch erneuerbaren Energien genannt, die da wären die Wasser- und Windkraft sowie das Sonnenlicht. Alle drei stehen uns praktisch zum Nulltarif unendlich zur Verfügung. Es bedarf lediglich einer vernünftig und preiswert zu handhabenden Technik, die uns die enormen Vorteile der Nutzung dieser Energielieferanten ermöglicht. In diesem vielfältigen Bereich gehört die deutsche Erfindungsfähigkeit und die Leistung deutscher Ingenieure und Techniker zum Weltspitzen Know How. Dazu zählen ganz besonders die Lithium-Ionen Batterien (Zellen der Batterie Foto links oben), denn sie sind nicht nur sicher und serientauglich, sie verfügen zudem über eine enorme Energie- und Leistungsdichte. Mit dieser Technologie lässt sich der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen nachhaltig senken. Das ist doch schon eine ganze Menge. Müller hob in seinen Ausführungen besonders hervor(Foto rechts), dass Evonik das einzige Unternehmen ist, welches eine kommerzielle Serienfertigung für Batteriezellen dieser Art realisieren kann. Solch eine Aussage können sich nur wenige Unternehmen weltweit in ihr Stammbuch schreiben. Und dann noch die Prognosen, die schon jetzt für das nächste Jahrzehnt das 10 Mrd. Euro Marktvolumen ausgemacht haben, jedenfalls bei den Großkalibern unter den Lithium-Ionen Batterien. Damit das mit der Prognose und dem Marktvolumen auch hinhaut, hat man sich die Politik und den Energieversorger RWE ins Hochzeitsbett geholt. Ein exquisites Beispiel dafür, wie nachhaltig Umweltschutz praktiziert werden kann, wenn Politik, Energieversorger und Automobilhersteller ein funktionierendes Team bilden. Durch diese Vorgaben schafft man die gesamtwirtschaftliche Grundlage, welche bis zum Jahr 2020 allein in Deutschland rund eine Million Elektroautos vorsieht. Zusätzlich soll noch ein dritter kompetenter Gesellschafter für die Lithium Technologie gewonnen werden. Auch ein Joint Venture ist in Vorbereitung, welches sich mit der Entwicklung und Produktion von Batterien und entsprechenden Systemen für den Einsatz im Kfz-Bereich befassen wird.



„Wir werden in Europa die Nummer eins in Sachen Herstellung von Lithium-Ionen Batterien sein. Unseren Technologievorsprung wollen wir gemeinsam mit der Daimler AG weiter ausbauen“ erklärte Müller vor Journalisten. So sichern wir langfristig Arbeitsplätze und schaffen neue. Müller machte aus seiner Freude keinen Hehl und war sichtlich stolz darauf, das Evonik in diesem Technologiebereich zweifellos die Nase vorn hat. Wir bauen Spitzentechnik, wie sie weltweit nirgends anders zu finden ist. Deutsche Wertarbeit – Made by Evonik. Der Evonik Chef lobte die Sicherheit der Lithium-Ionen Batterien (Zetsche und Müller Foto rechts) über alle Maßen, denn bei uns – so Müller – setzen wir auf einen flexiblen Separator auf der Basis von Vlies, der mit keramischen Partikeln versehen ist, und der Anode und Kathode voneinander trennt. Der Vorteil, so Müller, liegt auf der Hand – Temperaturstabilität. Damit unterscheidet sich unsere Technik grundlegend von den bisher eingesetzten Systemen. Da kann man doch nur noch rufen – Halleluja – es weihnachtet sehr (Vertragsunterzeichnung Foto links). Und wenn die Batterie nach 100 oder 200 Kilometern nicht mehr genügend Power hat, sorgt der naheliegende RWE Elektro Tankstop für neue Beweglichkeit. Stecker rein, und nach rund 2 Stunden heißt es wieder – Freie Fahrt für emissionsfreies Fahren. Übrigens, die Lithium-Ionen Batterietechnik kommt nicht nur in den quirligen Smart-Flitzern zum Einsatz. Mercedes-Benz setzt selbige ebenso in Luxuslimousinen, Bussen und LKW ein, mit überwältigendem Erfolg.


Dem wollte sich auch Dr. Dieter Zetsche nicht verschließen und freute sich mit den Anwesenden, dass er wenige Tage vor Weihnachten doch noch mit einer guten Nachricht aufwarten kann. Denn dass die Automobilindustrie weltweit keinen Anlass zu Hosianna Rufen bietet, ist auch dem Vorstand der Daimler AG bekannt. Da machen sich gute Informationen besonders hilfreich, wenn es um die Manifestierung visionärer Ziele geht. Und die hat Zetsche auf dieser Pressekonferenz klar festgeschrieben.


„Die Führungsrolle bei Technologien steht uns zu – wir haben das Know How, die Ingenieure, und wir erfinden das Automobil hier und heute zum zweiten Mal.“

Die konsequente Arbeit an der Entwicklung des elektrischen Antriebs lässt sich derzeit von London über Berlin bis nach Mailand, Pisa und Rom in groß angelegten Flottenversuchen beobachten. Die Londoner Polizei kann sich nun auf leisen Sohlen an die bösen Buben heranpirschen und vielleicht doch noch dem Ripper auf die Spur kommen. In Berlin wurde die Politik in die Nutzung der Elektroflitzer „e-mobility Berlin“ eingebunden, und in Pisa stellt sich möglicherweise der Schiefe Turm vor Anerkennung gerade auf. Darüber hinaus noch das RWE, ein Energie-Versorgungsunternehmen von Weltruf, das den Aufbau und Betrieb der Ladeinfrastruktur mit rund 500 Stromladepunkten und die zentrale Systemsteuerung bereitstellt. Und das alles zusammen unter dem Dach von BlueZERO, welches das weltweit umfangreichste Angebot an elektrisch angetriebenen Automobilen anbietet, und zwar vom batterie-elektrischen bis zum Brennstoffzellen-Antrieb. Im Zentrum schlägt das Herz des Elektromobils – die Lithium-Ionen Batterie. Denn in diesem Segment ist die Daimler AG seit langer Zeit aktiv. Über 600 Patente haben die Ingenieure der Daimler AG in den vergangenen 30 Jahren angemeldet, mehr als 230 auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Technologie. Damit da nichts anbrennt, beteiligt sich Daimler zu 49,9% an der Life-Tec GmbH. Die restlichen 50,1 % an Life-Tec hält die Evonik Industries AG. Zusätzlich wollen beide noch ein Joint Venture gründen, das sich konsequent auf die Entwicklung und Produktion von Batterien für automobile Anwendungen konzentriert, so Zetsche. Daimler hält dabei 90 %, Evonik die restlichen 10%. Und alles kommt zur rechten Zeit, so der Daimler Boss. Vor ein paar Wochen erst hat die Bundesregierung den sogenannten „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ ins Leben gerufen. Mithin geht an den Lithium-Ionen Batterien kein Weg vorbei. Die Kooperation mit Evonik und Li-Tec verschafft der Daimler AG einen strategisch einzigartigen und einmaligen Vorteil; der Konzern wird dadurch zum ersten und derzeit einzigen Automobil-Hersteller, bei dem Forschung, Entwicklung und Fertigung unter einem Dach vonstatten gehen. Das öffnet den beteiligten Konzernen in der Tat völlig neue Wege zu Zielen, deren wirtschaft- und gesellschaftliche Dimensionen immens sein werden. Daimler, so Zetsche, investiert planvoll und mit System in Technologien der Zukunft, und das auch in wirtschaftspolitisch sehr schweren Zeiten. Unser Handeln nützt der Umwelt und damit dem Unternehmen. Das ist der Grund, warum wir diesen Kurs unbeirrt fortsetzen.




Internet: www.evonik.com
Internet: www.daimler.com


Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Schäffler / Rech

Text: ©Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Hans Joachim Rech
Fotos: ©EPS-Schäffler, Hans Joachim Rech, Barbara Narazny
Quelle: Evonik Industries AG; Daimler AG

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