• Operatives Ergebnis (EBITDA) um 23,2% auf € 65,8 Mio. verbessert
• Ergebnis enthält Einmalaufwendungen in Höhe von € 1,9 Mio.
• EBITDA-Marge steigt auf 8,6% (2008: 5,2%)
• Umsatz verringert sich rohölpreisbedingt auf € 762,3 Mio.
• Internationales Segment mit Rekordergebnis von € 19,9 Mio.
• Großinvestition von rund € 55,0 Mio. soll Wertschöpfung weiter erhöhen
(Hinweis: Alle Zahlen in dieser Presseinformation sind vorläufig und waren zum 19. Februar 2010 noch nicht testiert)
Die H&R WASAG AG hat ihre Ertragskraft trotz Wirtschaftskrise gesteigert:
Getragen wurde diese positive Entwicklung vom Geschäftsbereich Chemischpharmazeutische
Rohstoffe, der erneut rund 95% des Konzernumsatzes erwirtschaftete.
Trotz gestiegener Absatzmengen an Hauptprodukten in diesem
Bereich verringerte sich der Konzernumsatz um 26,4% auf € 762,3 Mio. Maßgeblich
für den Rückgang waren niedrigere Rohstoffnotierungen die über geringere
Produktpreise an die Kunden weiter gegeben wurden. Das EBITDA stieg um
23,2% auf € 65,8 Mio. (Vorjahr € 53,4 Mio.) und das EBIT um 21,3% von € 37,1 Mio.
auf 45,0 Mio. Die EBITDA-Marge verbesserte sich deutlich von 5,2% auf 8,6%.
Der
Konzernüberschuss erhöhte sich um 117,9% auf € 25,5 Mio. (Vorjahr: € 11,7 Mio.),
das Ergebnis je Aktie auf € 0,85 (Vorjahr: € 0,39). In den Ergebnissen enthalten
sind Einmalaufwendungen für die Restrukturierung des Kunststoffgeschäftes
(€ 1,5 Mio.) und für die Erhöhung einer Rückstellung für Umweltschäden in
Sythengrund (€ 0,4 Mio.). Beim Vergleich mit den Vorjahreszahlen ist zu beachten,
dass das Konzernergebnis im Vorjahr durch die Rückstellung für eine
Kartellstrafe mit € 22,0 Mio. außerordentlich belastet worden war.
Chemisch-pharmazeutische Segmente erzielen deutliche Ergebniszuwächse
Im größten Segment Chemisch-Pharmazeutische Rohstoffe National (Umsatzanteil:
74,1%) wuchs der EBITDA-Beitrag trotz schwieriger Rahmenbedingungen um 37,5%
auf € 51,7 Mio.
Insbesondere im 1. Halbjahr belastete die krisenbedingt niedrigere
Nachfrage die Absatzmengen des Segments. Folglich wurden die Raffinerien mit
einer Auslastung von vergleichsweise niedrigen 80% gefahren. Die mit dem zum
Jahresbeginn erfolgreich abgeschlossenen "Projekt 40" geschaffenen größeren
Kapazitäten konnten deshalb nicht voll ausgenutzt werden. Die im 2. Halbjahr deutlich
anziehende Nachfrage nach rohölbasierten Spezialitäten führte dann jedoch zu
Auslastungen nahe der neuen Kapazitätsgrenze. Aus diesem Grund stieg die Menge
an verkauften Hauptprodukten auf Jahressicht leicht an, so dass das Segment einen
neuen Absatzrekord erzielt hat. "Die Preise für unsere rohölbasierten Einsatzstoffe
sind im Jahresverlauf kontinuierlich gestiegen. Den damit einhergehenden Materialkostenanstieg
konnten wir - wie branchenüblich - nur verzögert an die Kunden weitergeben.
Daher spiegelt sich die erfreuliche Mengenentwicklung noch nicht vollständig
im Ergebnis des Segments wider", so Gert Wendroth, Vorstandvorsitzender
der H&R WASAG AG.
Um 56,7% auf einen Rekordwert von € 19,9 Mio. stieg das EBITDA des Segments
Chemisch-Pharmazeutische Rohstoffe International (2008: € 12,7 Mio.). "In diesem
Segment ernten wir jetzt die Früchte unserer frühzeitigen Positionierung im dynamisch
wachsenden asiatischen Markt", so Vertriebsvorstand Niels H. Hansen.
Restrukturierungsprogramm für Kunststoffbereich
Demgegenüber blieb die Lage in der Kunststoffbranche weiterhin angespannt.
Infolgedessen hatte auch der mit einem Umsatzanteil von 5,1% kleinste Geschäftsbereich
Kunststoffe der H&R WASAG AG erneut mit schrumpfenden Umsätzen zu
kämpfen. Auf die andauernde Nachfrageschwäche insbesondere von Kunden aus
der Automobilindustrie, dem wichtigsten Abnehmer des Bereiches, reagierte das
Unternehmen mit einem umfangreichen Restrukturierungsprogramm. Die Hälfte des
operativen Verlustes (EBITDA) von € - 3,0 Mio. (Vorjahr: € + 2,1 Mio.) resultiert aus
Rückstellungen für die laufende Restrukturierung. Neben einer Kapazitätsanpassung
arbeitet das Unternehmen mit Hochdruck daran, neue Kundengruppen - beispielsweise
aus der Medizinindustrie – zu gewinnen.
Positiver Ausblick

Auch zu Beginn des Geschäftsjahres 2010 blieb die Nachfrage nach den Produkten
des Chemisch-pharmazeutischen Geschäftsbereiches robust. Allerdings stellten die
extremen Witterungsbedingungen die inländischen Raffinerien vor besondere
Herausforderungen, so dass kleinere, außerplanmäßige Stillstände zu verzeichnen
waren.
Noch für das 1. Quartal ist der Baubeginn einer Propanentasphaltierungsanlage in
der Hamburger Raffinerie geplant. Die mit einem Investitionsvolumen von rund
€ 55,0 Mio. größte Einzelinvestition in der Geschichte der H&R WASAG AG wird die
Verarbeitungstiefe der Raffinerie weiter erhöhen und die Wertschöpfung verbessern.
Nach der geplanten Fertigstellung im 4. Quartal 2011 rechnet der Vorstand ab dem
Geschäftsjahr 2012 mit einem zusätzlichen EBITDA-Beitrag von jährlich € 12-14 Mio.
"Der 2008 abgeschlossene Konsortialkredit über € 300,0 Mio. erlaubt eine solide
Finanzierung des Projektes. Durch den Aufschub des ursprünglich schon für 2008
geplanten Baubeginns profitieren wir jetzt von den gesunkenen Preisen für
Ingenieurleistungen und Stahl", so Finanzvorstand Andreas Keil.
Im deutlich kleineren Kunststoffbereich zeigen die Bemühungen zur Reduzierung
der Kostenbasis erste spürbare Erfolge. Für eine nachhaltige Rückkehr in die
Gewinnzone ist trotz neu gewonnener Kunden in anderen Branchen aber auch eine
Belebung der Nachfrage der Automobilzulieferindustrie notwendig.
"Die erfreuliche Absatzentwicklung im Chemisch-pharmazeutischen Geschäftsbereich
sowie die ersten Erfolge bei der Neuausrichtung des Kunststoffbereiches
stimmen uns für das Geschäftsjahr 2010 optimistisch. Unter der Voraussetzung
stabiler Rohölmärkte und einer sich fortsetzenden konjunkturellen Erholung erwarten
wir im Geschäftsjahr 2010 ein Konzernergebnis über dem Niveau des Vorjahres",
so Wendroth. Mit dem beschlossenen Bau einer Propanentasphaltierungsanlage habe
das Unternehmen zudem die Weichen für weiteres Umsatz- und Ertragswachstum
gestellt. Ebenso werden die Arbeiten zur Entwicklung verbesserter aromatischer
Weichmacher für die Reifenindustrie konsequent fortgesetzt, um im Hinblick auf neue Vorschriften zur Kennzeichnung von Reifen ab 2012 wichtige Faktoren wie Benzinverbrauch, Abrieb, Nassrutschverhalten und Geräuschpegel positiv beeinflussen
zu können.
Die H&R WASAG AG:
Die im SDAX notierte H&R WASAG AG ist als Unternehmen der Spezialchemie in der Entwicklung
und Herstellung chemisch-pharmazeutischer Spezialprodukte auf Rohölbasis und in der Produktion
von Präzisions-Kunststoffteilen tätig.
Kontakt:
H&R WASAG AG
Neuenkirchener Str. 8
48499 Salzbergen
Internet:
www.hur-wasag.de