BG BAU |
||
| Internationaler Sicherheitspreis
Rund 60 Auszubildende der Bauwirtschaft aus 15 europäischen Ländern bewiesen unter Praxisbedingungen und in Echtzeit, dass sie unter Beachtung aller Arbeitsschutzregeln gut und sicher arbeiten können. Sie rangen um den "Internationalen Sicherheitspreis - Wir bauen Europa", den die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt Österreichs (AUVA) gemeinsam ausgeschrieben hatten. Geschäftig gingen die Auszubildenden zu werke, trugen Kanthölzer und Eisenstangen, errichteten Gerüste, hantierten mit Leitern oder befestigten Ladung auf einem Lkw. Und sie taten das in multinationalen Teams. Den Grund nannte Manfred Bandmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der BG BAU: "Auf Europas Baustellen geht es zunehmend international zu. Beschäftigte aus vielen Ländern arbeiten zusammen und müssen kooperieren." Zahlreiche Materialien für den Wettbewerb hatten Baufirmen und Hersteller von Persönlichen Schutzausrüstungen eigens zur Verfügung gestellt. Mit viel Energie machten sich die jungen Leute an die praktischen Aufgaben zum Arbeitsschutz. Wie im richtigen Arbeitsleben mussten sie zum Beispiel ein Fahrgerüst aufbauen, Sägeblätter für die Baustellenkreissäge einlegen, Anschlagmittel zum Transport von Bauteilen einsetzen, Stromverteiler auslegen und persönliche Schutzausrüstungen anlegen. Eines der Hindernisse war dabei die Verständigung, denn die angehenden Baufachleute in den gemischten Teams zu je sechs Personen sprachen nicht immer die gleiche Sprache. So orientierten sie sich lediglich anhand ausgehängter Arbeitsbeschreibungen und verständigten sich oft durch Zeichen und ihre Mimik. Diese Hürde bewältigten die angehenden Baufachleute ohne Schwierigkeiten. Bei allen Aufgabenstellungen war der Nachweis zu erbringen, dass sie die sicherheitstechnischen Grundlagen beherrschen. Das Anliegen dabei: Wer unter normalem Arbeitsdruck sachkundig arbeitet und den Gesundheitsschutz von Anfang an auf der Rechnung hat, senkt das Unfall- und Berufskrankheiten-Risiko. Durch den internationalen Wettbewerb soll der europäische Baunachwuchs gleich zu Beginn des Berufslebens dazu angehalten werden, sich stärker mit Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes auseinander zu setzen. v.l. P. Pick,Prof. Bandmann, Dr. Kîrpert, K.-H.Noetel
Dass mangelndes Sicherheitsbewusstsein ein Problem sein kann, zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik: In der gewerblichen Wirtschaft allein in Deutschland erlitten im Jahr 2008 fast 191.000 Beschäftigte im Alter zwischen 15 und 25 Jahren einen Arbeitsunfall. Am Bau waren es knapp 22.000 junge Beschäftigte. Fast 22 Millionen Euro zahlte die BG BAU im gleichen Jahr für Heilbehandlungen, Reha-Leistungen und Renten an junge Beschäftigte zwischen 15 und 25 Jahre. Die Unfallzahlen konnten seit den 1980er Jahren deutlich gesenkt werden. "Erheblichen Anteil hatte daran das Jugendprogramm als Teil der Präventionsmaßnahmen der BG BAU", sagte Manfred Bandmann. In speziellen Lehreinheiten der Berufsgenossenschaft erfahren die jungen Beschäftigten dabei schon während der Ausbildung viel über sicheres Verhalten am Arbeitsplatz. "Mit internationalen Wettbewerben", so Bandmann, "ergänzen wir unsere Aktivitäten und begründen zugleich eine neue Tradition". "Auch für die AUVA hat die Vermeidung von Arbeitsunfällen oberste Priorität. Der internationale Sicherheitspreis trägt diesem Anliegen über die Grenzen Österreichs hinaus und damit der Tatsache des immer flexibler werdenden Arbeitsmarktes Rechnung. Die AUVA setzt bei ihrer Präventionsarbeit insbesondere am Bau mehrsprachige Hilfsmittel ein, um ihre Kunden zielgerecht zu erreichen. Durch entsprechende Schulung bereits in der Ausbildung kann ein solides Fundament für das spätere Berufsleben betreffend der Sicherheit der Arbeitnehmer geschaffen werden. Darüber hinaus ist uns auch das europaweite Weitertragen des Sicherheitsgedankens und der gegenseitige Austausch ein wichtiges Anliegen.", so Generaldirektor der AUVA, Diplom-Ingenieur Peter Vavken. Das Schulungszentrum der BG BAU mit seinem Praxiszentrum, in dem die jungen Wettbewerber auch übernachteten und verpflegt wurden, bot eine ansprechenden Rahmen für die Veranstaltung. Zudem hatten die Organisatoren für ein spannendes Begleitprogramm in den Pausen und nach dem Wettkampf gesorgt. So konnten die Auszubildenden auf Fahrsimulatoren das sicherheitsgerechte Verhalten im Straßenverkehr üben. Abends hatten sie sichtlich Spaß mit sportlichen Aktionen, zum Beispiel im human table soccer, einem überdimensionalen Tischkicker mit lebenden Spielfiguren. |
||
Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / SteinbachTextzusammenstellung: © Ermasch
- Presse - Service,
Schäffler, Jürgen Steinbach |