Forum Bioernergie

Heizen ohne Öl und Gas

Günstige Wärme: Heizen mit Holzpellets

Bisher fielen Kostenvergleiche bei Heizungsanlagen meist zu Gunsten von Öl- und Gasheizungen aus. Wer allerdings jetzt seinen alten Kessel ersetzen muss, sollte umdenken und auch die Kosten für eine Holz-Heizung in den Preisvergleich einbeziehen. Denn mittlerweile machen bei Holz-Heizungen die niedrigen laufende Kosten im Vergleich zu Öl und Gas die höheren Anschaffungskosten für den Kessel innerhalb weniger Jahre wett.


Mit Blick auf die rapide ansteigenden Heizöl- und Gaspreise begeben sich immer mehr Eigenheimbesitzer und Häuslebauer auf den Holzweg. Vor allem Holz-Heizungen die vollautomatisch mit kleinen, an Tierfutter erinnernde Presslinge, sogenannte Pellets, befeuert werden, haben in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Heizen mit Holz deutlich gesteigert. Gab es 1999 bundesweit erst 800 dieser innovativen Kessel, waren es 2004 schon 26.000. Ende diesen Jahres, so schätzt der Deutsche Energie-Pellet-Verband (DEPV), wird sich die Zahl fast verdoppeln - auf rund 40.000 installierte Pellet-Heizungen.


Wer sich für die Anschaffung einer Holz-Heizung interessiert, sollte im Vorfeld seinen Bedarf klären: Kamine und Holzscheit-Heizungen müssen kontinuierlich von Hand befeuert werden und machen damit wesentlich mehr Arbeit als ein Pellet-Kessel, der nicht nur das Brenngut automatisch in die Brennkammer nachfüllt, sondern sich auch automatisch reinigen kann. Pellet-Heizungen sind damit in puncto Komfort einem Öl- oder Gaskessel ebenbürtig.


Holzpellets sind entweder abgepackt in handlichen Säcken oder als lose Ware aus dem Silofahrzeug erhältlich. Als Orientierungsrahmen gilt: Zwei Kilogramm Holz-Presslinge liefern den Energiegehalt von einem Liter Heizöl. Beim Kauf von Pellets sollte man darauf achten, dass sie der deutschen DIN 51731, der österreichischen ÖNORM M 7135 oder der DIN plus, einer Symbiose aus diesen beiden anerkanntesten Prüfverfahren für Pellets, entsprechen. Nur so kann man sich darauf verlassen, dass der Brennstoff ausschließlich aus Spänen und Sägemehl besteht, die zu Stäbchen zusammengedrückt worden sind - ohne gesundheitsschädlichen Verunreinigungen wie chemische Bindemittel sowie Leime, Lacke und Kunststoffe von Althölzern. Zur Lagerung von Pellets ist deutlich weniger Platz nötig als für Scheitholz - ungefähr vergleichbar mit dem Platz für einen Öltank.


Pellets machen kaum Dreck und haben eine ausgezeichnete Ökobilanz: Sie bestehen aus Abfallholz der Sägewerke, lassen sich gefahrlos transportieren und geben bei der Verbrennung nur soviel klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre ab, wie die Bäume zuvor aus der Luft im Holz gespeichert haben. Hinzu kommen vor allem zwei ökonomische Vorteile der Pellets: Die Brennstoffkosten sind stabil, in den letzten Jahren sogar leicht gesunken. Und Holz als Wärmelieferant macht unabhängige von teuren Importen fossiler Energieträger. Angst vor Pellet-Knappheit muss niemand haben: Allein die jährlich vorhandenen Sägewerksabfälle würden ausreichen, um 350.000 Ein- und Zweifamilienhäuser zu versorgen. Bei größerem Bedarf könnten auch Holzreste, die jetzt in den Wäldern verrotten, zu Pellets verarbeitet werden. Engpässe bei der Pellet-Versorgung gäbe es deshalb nicht einmal, wenn die Nachfrage nach Holz-Pellets rund 80mal so groß wäre wie heute.


Für Pragmatiker ist an diesem nachwachsenden Brennstoff besonders sein Preis interessant. Momentan liegt dieser im Durchschnitt bei 170 Euro pro Tonnen und damit rund 40 Prozent günstiger als eine vergleichbare Menge Heizöl und rund 30 Prozent günstiger als Erdgas. Einsparungen von jährlich rund 400 Euro bei den Brennstoffkosten sind durchaus realistisch. Bei diesem Preisverhältnis rechnet sich sogar der Mehraufwand für etwas höhere Installationskosten sowie einen teureren Kessel innerhalb weniger Jahre. Weiter erhöht wird die Wirtschaftlichkeit von Pellet-Anlagen durch das Marktanreizprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie Förderprogramme verschiedener Bundesländer.


Weitere Infos:

www.energienetz.de
im Bereich "zu Hause/Heizen/Heizen mit Holz" (Bund der Energieverbraucher e.V.)

www.depv.de
(Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V., Website enthält zahlreiche Verbraucherinfos)




Internet: www.solarpraxis.de


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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler
Fotos: © EPS-Schäffler, Solarpraxis AG
Quelle: Solarpraxis AG

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