Der Hamburger Hafen gewinnt Marktanteile zurück und blickt auf eine positive Jahresbilanz im Seegüterumschlag

Deutschlands größter Universalhafen erreicht 2011 im Seegüterumschlag ein Ergebnis von 132,2 Millionen Tonnen und damit ein Plus von 9,1 Prozent. Im Containerumschlag wurden 2011 insgesamt 9 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen. Das sind 1,12 Millionen TEU mehr als im Jahr 2010. Hamburg erreicht damit in 2011 das stärkste absolute Wachstum im Containerumschlag in der gesamten nordeuropäischen Hafenrange.

 

 

Nach einem erfolgreichen Jahr 2011 ist der Hamburger Hafen mit insgesamt 9 Millionen TEU wieder der zweitgrößte europäische Containerhafen vor Antwerpen und erreicht ein Plus von 14,2 Prozent. Im Gesamtumschlag legt der Hamburger Hafen um 9,1 Prozent zu und kommt auf ein Volumen von 132 Millionen Tonnen, die in den vergangenen zwölf Monaten über die Kaikanten gingen. Somit wurden über 11 Millionen Tonnen mehr umgeschlagen als in 2010.


Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende von Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), präsentierte heute auf der Hafen Hamburg Jahrespressekonferenz das Umschlagergebnis 2011: „Wir freuen uns, dass der Hamburger Hafen im Jahr 2011 sowohl im Gesamtumschlag als auch im Containerverkehr ein überdurchschnittliches Wachstum erzielen konnte. Durch das stärkste absolute Wachstum im Containerumschlag gewinnt Hamburg Marktanteile in der Größenordnung von 1,3 Prozentpunkten gegenüber den Wettbewerbshäfen zurück." Die positive Entwicklung in 2011 lässt Claudia Roller auch einen Zuwachs für das kommende Berichtsjahr prognostizieren: „Für 2012 rechnen wir ebenfalls mit einem Anstieg der Umschlagzahlen, der sich im Vergleich zu 2011 jedoch verlangsamen und zum Ende des Jahres ein moderates Plus im Seegüterumschlag erreichen dürfte. Mit den vorhandenen Kapazitäten, der gut ausgebauten Infrastruktur und den leistungsstarken und zum Teil international ausgezeichneten Hafendienstleistungsunternehmen ist Hamburg in der Lage die steigenden Mengen wie gewohnt zuverlässig, schnell und mit hohem Qualitätsstandard abzufertigen. Die anstehende Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe wird Hamburgs Attraktivität als europäischer Hubport für Großschiffe im Wettbewerb der Nordrangehäfen noch weiter stärken. Die Entwicklung des Containerumschlags ist indes durch die zum Teil noch nicht vollzogenen Veränderungen großer Liniendienste für 2012 zu diesem Zeitpunkt schwer zu kalkulieren." Der IMF (International Monetary Fund) rechnet nach einem Anstieg des Welthandels um 6,9 Prozent im Jahr 2011 für das Jahr 2012 mit einer Verlangsamung des Wachstums im Welthandel auf 3,8 Prozent. Die IMF Einschätzung der Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft bezieht auch ein, dass die Staaten der Eurozone 2012 durch die Auswirkungen der Schuldenkrise im Bereich der Realwirtschaft in eine leichte Abschwächung geraten werden.


Das für den Hamburger Hafen erfreuliche Jahr 2011 im Überblick

Der Hamburger Hafen blickt auf ein durchweg positives Jahresergebnis sowohl bei den Ein als auch bei den Ausfuhren: Auf der Importseite ermittelt Hafen Hamburg Marketing e.V., die Marketingorganisation des Hamburger Hafens, ein Umschlagergebnis von 76,2 Millionen Tonnen (+ 8,2 Prozent). Der Export via Hamburg verzeichnet mit 56 Millionen Tonnen sogar ein Wachstum von 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.


Der in Hamburg dominierende Stückgutumschlag erreicht mit 92,6 Millionen Tonnen ein Plus von 14,4 Prozent. Im Containerumschlag des Hamburger Hafens wurden im Berichtsjahr 2011 insgesamt 90,1 Millionen Tonnen (+ 15 Prozent) abgefertigt. Mit 4,6 Millionen TEU im Import kommt der Hamburger Hafen auf ein Plus von 13,8 Prozent, der Export bringt mit 4,4 Millionen TEU ein Plus von 14,5 Prozent hervor. Am meisten verantwortlich für den Zuwachs im Containerumschlag sind die Fahrtgebiete des Ostseeraums, Ostasien sowie Nord- und Südamerika: Ihr Anteil am Anstieg des Umschlagvolumens liegt bei rund 82 Prozent. Im Containerverkehr behält Asien auch 2011 die Spitzenposition unter den Fahrtgebieten für den Hamburger Hafen bei. Von und nach Asien wurden im vergangenen Jahr insgesamt 5,2 Millionen TEU umgeschlagen. Das sind rund 419.000 TEU mehr als im Vorjahreszeitraum (+ 8,8 Prozent). Den größten Anstieg im Containerverkehr verzeichnet der Hamburger Hafen 2011 indes im Umschlag mit den USA: Mit einem Zuwachs von 81,6 Prozent klettern die USA von Rang zwölf auf Rang sechs der wichtigsten Außenhandelspartner des Hamburger Hafens. Auch die übrigen Fahrtgebiete, Amerika insgesamt (+ 28 Prozent), Afrika (+ 5,3 Prozent) und Australien/Pazifik (+ 0,1Prozent) erreichen im Containerumschlag des Hamburger Hafens 2011 ein Wachstum.


Ebenso erfreulich entwickelte sich der Containerumschlag im Ostseeverkehr. Mit einem Plus von rund 27 Prozent hat der Transhipmentverkehr per Feeder 2011 überdurchschnittlich stark zugenommen. Russland verzeichnet im Containerumschlag mit Hamburg ein enormes Wachstum von 35,7 Prozent und ist mit 596.000 TEU inzwischen zweitwichtigster Außenhandelspartner des Hamburger Hafens im Containerverkehr. Mit insgesamt 238.000 TEU weisen auch die Feederverkehre mit polnischen Häfen für 2011 ein überdurchschnittliches Wachstum von 33,3 Prozent auf. Insgesamt sind im vergangenen Jahr rund 3,3 Millionen TEU im Transhipmentverkehr in Hamburg abgefertigt worden. Hamburg ist in Nordeuropa unverändert mit mehr als 150 Abfahrten pro Woche der bedeutendste Feeder-Hafen für den gesamten Ostseeraum. Der Nord-Ostsee-Kanal bringt im Verkehr mit dem Ostseeraum für Hamburg und die deutschen Nordseehäfen eine Wegersparnis und damit kürzere Reisezeiten. Dies ist ein wichtiger Standortvorteil im Wettbewerb mit den weiter westlich gelegenen Seehäfen.


Beim konventionellen Stückgut, zu dem im Hamburger Hafen auch die RoRo-Güter zählen, gehen für das Jahr 2011 insgesamt 2,5 Millionen Tonnen (- 3,8 Prozent) in die Umschlagbilanz des Hamburger Hafens ein. Ausschlaggebend für das Ergebnis in diesem Umschlagsegment ist der Rückgang beim Import der konventionell verladenen Südfrüchte, der sich um 17,8 Prozent auf 497.000 Tonnen veränderte. Erfreulich ist die Zunahme beim Import konventionell verladener Metalle, die mit 185.000 Tonnen ein sattes Plus von knapp 26 Prozent erreichten. Auch der Import von Fahrzeugen, die als RoRo-Ladung in Hamburg umgeschlagen werden, ist mit 96.000 Tonnen und einem Plus von 12,3 Prozent positiv zu erwähnen. Der Import von Papier als konventionelle Ladung bleibt mit 133.000 Tonnen (- 4 Prozent) nur knapp unter Vorjahresniveau. Auf der Exportseite ist mit einer Umschlagmenge von 1,4 Millionen Tonnen im konventionellen Stückgut ein Plus von 2,5 Prozent zu verzeichnen: Haupt-Exportgüter sind mit 543.000 Tonnen (- 8 Prozent) vor allem Schwergut und Projektladung, mit 517.000 Tonnen (+ 9,5 Prozent) Fahrzeuge und mit 281.000 Tonnen (+ 17,1 Prozent) Eisen und Stahl, die an den Spezialterminals des Hamburger Hafens umgeschlagen werden.


Der Massengutumschlag, der in Hamburg rund 30 Prozent Anteil am Gesamtumschlag des Hafens hat, bleibt 2011 mit insgesamt 39,6 Millionen Tonnen knapp unter dem Vorjahresergebnis (- 1,6 Prozent). Zum Massengutumschlag zählen die drei Hauptbereiche Greifergut, Sauggut und Flüssigladung, die im Universalhafen Hamburg umgeschlagen und gelagert werden. Der Umschlag von Greifergut ist mit über 19 Millionen Tonnen und einem Anteil von 49 Prozent am gesamten Massengutumschlag im Jahr 2011 der dominierende Umschlagbereich. Zum Greifergut gehören vor allem der Erz- und Kohleumschlag sowie der Umschlag von Düngemitteln und Schrott. Mit 8,5 Millionen Tonnen führt der Erzimport trotz Rückgang von 8,8 Prozent in Hamburg die Umschlagstatistik in diesem Segment an. Der Kohleimport verzeichnet mit rund 6 Millionen Tonnen ein Plus von 12,6 Prozent. Auf der Exportseite ist der Umschlag von Düngemitteln mit 2,3 Millionen Tonnen um 2,7 Prozent gewachsen. Der Umschlag von Schrott ist im Export mit 943.000 Tonnen rund 7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis geblieben. Der Sauggutumschlag erzielt nach zwei sehr umschlagstarken Jahren in 2011 ein Ergebnis von 6,2 Millionen Tonnen und bleibt damit 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Trotz einer sehr starken Zunahme der Importe von Ölfrüchten von 21 Prozent, die im vergangenen Jahr eine Umschlagmenge von 3 Millionen Tonnen erreichten, konnte der Rückgang beim Export von Sauggut (- 24,4 Prozent) nicht aufgefangen werden. Die schwache Getreideernte und dessen geringe Weltmarkttauglichkeit sind im Berichtsjahr 2011 Ursache für den Rückgang beim Getreideexport um fast 36 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen.


Der Umschlag von Flüssigladung bleibt mit insgesamt 14 Millionen Tonnen im Jahr 2011 nur knapp unter dem Vorjahresergebnis (- 1,1 Prozent). Der Import von Rohöl ist mit 4,1 Millionen Tonnen (- 6,2 Prozent), unter anderem wegen geringerer Raffinerieproduktion am Standort, rückläufig. Mineralölprodukte erzielen mit 4,8 Millionen Tonnen ein Plus von 2,1 Prozent. Auf der Exportseite ist mit 3,8 Millionen Tonnen (+ 0,3 Prozent) ein leichtes Plus beim Umschlag von Flüssigladung zu verzeichnen. Vor allem der Export von Biodiesel sorgt mit 1,3 Millionen Tonnen für ein Wachstum von 4,2 Prozent.



Die Anläufe besonders großer Schiffe im Hamburger Hafen nehmen weiter zu

„Auf die Abfertigung wachsender Seegüter- und Transportmengen ist Hamburg bereits heute durch umfangreiche Investitionen in den Hafen- und Infrastrukturausbau sowie neue ITSysteme gut vorbereitet. Wir gehen den eingeschlagen Weg für einen modernen Hafen der Zukunft konsequent weiter", so Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA), die für die Hafeninfrastruktur verantwortlich ist. Die geplante Anpassung von Unter und Außenelbe ist vor dem Hintergrund der im Jahr 2011 in Hamburg abgefertigten 894 Großschiffsanläufe aus Sicht der Hafenwirtschaft und der internationalen Hafenkunden unbedingt zu realisieren. Der Hamburger Hafen übernimmt mit seinem dichten Netz an mehr als einhundert weltweiten Liniendiensten und seiner hervorragenden Verkehrsanbindung für die bundesdeutsche Wirtschaft und die Außenwirtschaft der europäischen Nachbarn eine wichtige Funktion im weltweiten Außenhandel. Im Jahr 2011 fuhren ab Hamburg im Durchschnitt über 100 regelmäßig verkehrende Liniendienste. Ein Großteil der weltweiten Seehäfen wurde direkt, die übrigen indirekt (via Umladung) angelaufen. Einer der Hauptmärkte für den Hamburger Hafen sind die Fernost-Verkehre. Hamburg wurde 2011 im Fernost-Verkehr durchschnittlich von 26 wöchentlichen Vollcontainer-Diensten angelaufen. Dazu kamen neun Liniendienste in Richtung Nordamerika sowie elf nach Südamerika und 20 nach Afrika. Fast 50 Feederdienste bedienen die Nord- und Ostsee-Region. In 2011 verzeichnete der Hamburger Hafen insgesamt 17 neue Liniendienste. Vier Dienste davon gingen in das Fahrtgebiet Fernost, drei nach Nordamerika, zwei nach Westafrika und je einer nach Südamerika und den indischen Subkontinent. Weitere Sechs nahmen ihren Dienst im Fahrtgebiet Ostsee neu auf. Für 2012 haben verschiedene Linienreeder neue Zusammenschlüsse und Kooperationen angekündigt. So werden CMA CGM und MSC gemeinsame Liniendienste betreiben, ebenso wie CHKY – The Green Alliance und Evergreen Line. Auch die Schifffahrtsallianzen Grand Alliance (Hapag-Lloyd, NYK, OOCL) und New World Alliance (APL, MOL, HMM) haben ihre Zusammenarbeit im Rahmen der G6 Alliance auf eine neue Grundlage gestellt. Der Hamburger Hafen wird auch im laufenden Jahr seine Rolle als Verkehrsknoten für weltweite Ladungsströme und als europäische Drehscheibe behalten, wie die ersten Veränderungen und Planungen neuer Liniendienste zeigen.




Internet: www.hafen-hamburg.de


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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Jürgen Steinbach
Fotos: © EPS-Schäffler, Jürgen Steinbach , Neon-Foto Marcel Schäffler, © HHM / Dietmar Hasenpusch
Quelle: Hafen Hamburg Marketing e.V.

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