Rede: Rose Pauly, Präsidentin des DEHOGA Hamburg Es gilt das gesprochene Wort 5. August im Anglo-German-Club BEGRÜßUNG - Minister Dr. Rösler - Stellv. f. alle Parlamentarier: Vizepräsident der Bürgerschaft Dr. Schinnenburg, - für den Senat: Senatorin Prüfer-Storcks, - Herrn Weihbischof Jaschke - GenKon Yang + Khotulev, stellv. für Damen und Herren des Konsularischen Korps - Ich freue mich, dass Bundeswehr und Handelskammer uns heute die Ehre geben, - DEHOGA-Präsidenten-Kollegen Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, zum strahlenden Sommerabend passt das Thema |
||
TOURISMUS in Hamburg die große Erfolgsstory. „Erfolg hat viele Väter", sagt man – in diesem Fall ist es sogar richtig. Zu nennen sind:
Messeausbau, Kreuzfahrtterminals, beschlossene CCH-Modernisierung und – wenn auch mit gehörigen Geburtswehen– die Elbphilharmonie. MEHRWERTSTEUER Seit Einführung der 7 % werden wir mit unfreundlichen Kommentaren überzogen, verbunden mit der Drohung, diese segensreiche Entscheidung zum Jahresende wieder rückgängig zu machen. Gern übersehen die Kritiker, dass
Ketten finanzieren sich am Kapitalmarkt, der Privathotelier braucht Kredit seiner Hausbank. Dank 7 % war der in den letzten Jahren eher zu bekommen. Doch die anhaltenden, vom Wahlkampfgetöse untermalten Diskussionen verunsichern nicht nur investitionsbereite Hoteliers, sondern auch die finanzierenden Banken. Renovierungspläne wandern in die Schubladen. KULTUR- UND TOURISMUSTAXE Überdies weckte die Entlastung der Hotellerie Begehrlichkeiten bei der regionalen Politik und bescherte uns die Bettensteuer – „Kultur- und Tourismustaxe" – wie sie in Hamburg heißt. Kultur und Tourismus sollen gefördert werden, indem man den Tourismus zunächst schröpft, um danach das Geld abzüglich Verwaltungskosten umzuverteilen. Ich staune jedes Mal, wenn Politiker ihren Finanzhunger hinter einem guten Zweck verstecken, als ob es nicht die Spatzen von den Dächern pfiffen, dass diese Zweckbindung schlicht irreführend ist, obendrein in der Praxis schnell vergessen wird. Von der Sektsteuer bis zum Soli gibt es dafür Beispiele zu Hauf. In Hamburg haben wir wie andernorts eine Musterklage auf den Weg gebracht und sind guten Mutes, diese unselige Steuer kippen zu können. Die Sorge ist groß, dass uns am Ende die volle Mehrwertsteuer plus Bettensteuer aufgebürdet wird. Wie man hört, bleiben die Hamburger Einnahmen bis heute weit hinter den Erwartungen zurück. Kann sein, dass unterm Strich die Verwaltungskosten den größten Teil aufzehren. Das nenne ich nachhaltige Politik: Nachhaltig nur insofern, als uns die Pensionslasten der zusätzlich einzustellenden Verwaltungsfachleute nachhaltig erhalten bleiben werden. MINIJOBS Ich meine, man sollte mit einer Branche, die ihre Produktion nicht ins Ausland verlagert, ihre Aufträge an örtliches Handwerk und Handel vergibt und ausweislich der bundesamtlichen Statistik in den letzten 10 Jahren für 150.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte neue Jobs geschaffen hat – immerhin ein sattes Plus von 20 Prozent – etwas pfleglicher umgehen. Obwohl die Zahlen beweisen, dass das Gastgewerbe Vollzeitarbeitsplätze nicht in Minijobs umwandelt, wird die geringfügige Beschäftigung in Frage gestellt. Ob Familienfeier, Tagung oder ein Reisebus mit hungrigen Passagieren, das steht nicht täglich ins Haus. Bewirtung, Vor- und Nachbereitung sind nicht mit der Stammbelegschaft abzudecken. Hier kommen die Minijobber zum Zug, denn kein Unternehmer kann es sich leisten, den Personalbestand an Umsatzspitzen auszurichten. Übrigens: 80 % der ausschließlich geringfügig Beschäftigten sind Hausfrauen, Rentner, Schüler oder Studenten, sagt das Statistische Bundesamt. Vollzeit würden sie nicht arbeiten wollen. Diese Arbeitsverhältnisse sind alles andere als „prekär", sie haben sich sogar als probates Mittel gegen Schwarzarbeit erwiesen, bestätigt das Statistikamt. Mein Appell: Missbrauch eindämmen – ja, aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. AUSBILDUNG Woher die Auszubildenden nehmen, die die Zukunft unserer Betriebe sichern sollen? Diese Frage stellt sich überall, auch bei uns. Ende Juli hatten wir in Hamburg 14 % weniger Ausbildungsverträge als im Vorjahr. Was tun? Zwei Wege wollen wir gehen:
INTERNORGA Absurd, bei diesem Wetter an Schneechaos zu erinnern, doch im März hat die INTERNORGA genau darunter etwas gelitten. Obwohl weniger Besucher als üblich kamen, waren die Aussteller wieder einmal voll zufrieden und bescheinigten uns, dass die INTERNORGA europaweit die größte und bedeutendste Messe für den Außer-Haus-Markt ist. Lieber Herr Rösler, vor Jahren, als unsere Bundeskanzlerin noch Umweltministerin war, eröffnete sie diese Messe. Wir alle, DEHOGA-Mitglieder, Ausstellerschaft und Messechef Bernd Aufderheide, würden uns riesig freuen, wenn Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler am 13. März 2014 die 88. INTERNORGA eröffnete. Ich bin mir sicher, der Wähler wird es richten, fehlt nur noch das kleine Wort mit zwei Buchstaben aus Ihrem Munde. DANK
Ihnen allen ein Herzliches Dankeschön für einen wunderbaren Abend, der diesmal sogar vom Wettergott begünstigt wird. Internet: www.dehoga-hamburg.de |
||
Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / PDK-Aly PeckysTextzusammenstellung: © Ermasch
- Presse - Service, R.Schäffler |