Pierre Fabre Pharma Onkologie

Die Entwicklung von Vinorelbin, Vincristin
und Vinorelbin (Oral)


1. Prof. Dr. Siegfried Seeber
2. Dr. med. Anja Welt


Echte Lebenszeit retten! Kuration beim Lungenkrebs – Innovation bei der Therapie des Brustkrebs

In der modernen onkologischen Therapie ist es jetzt möglich, für Patienten und Patientinnen mit frühem Lungenkrebs die Überlebenszeit zu verlängern sowie für Patientinnen mit Brustkrebs die Lebensqualität zu steigern und damit echte Lebenszeit zu retten. Vinorelbin, der Wirkstoff des Präparates Vinorelbin der Firma (Pierre Fabre Pharma GmbH), ist ein besonders gut verträgliches Zytostatikum aus der Klasse der Vinca-Alkaloide. In der intravenösen Verabreichungsform hat es bereits weltweit eine hohe Akzeptanz bei der Behandlung des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms und des metastasierenden Mammakarzinoms.


Kuration beim Lungenkrebs

Die Studie ANITA (Adjuvant Navelbine International Trialist Association), die 2005 auf dem weltweit größten Onkologiekongress in den USA (ASCO) präsentiert wurde, ist bereits die dritte Studie, die einen signifikanten und klinisch relevanten Überlebensvorteil von fast zwei Jahren durch die adjuvante Cisplatin/ Vinorelbin -Therapie nach vollständiger Operation des Lungentumors belegt. Zweierkombinationen mit Zytostatika der 3. Generation gelten inzwischen als Standard in der Chemotherapie des fortgeschrittenen nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms. Cisplatin/ Vinorelbin zählt dabei zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Therapieprotokollen. Bevorzugte Patienten für eine adjuvante Chemotherapie mit einer cisplatinhältigen Kombination sind Patienten mit kompletter Tumorresektion, rascher postoperativer Erholung, gutem Allgemeinzustand und adäquater Organfunktion. Die adjuvante Chemotherapie erfolgt mit vier Zyklen einer Zweierkombination bestehend aus Platin und einem der beiden Zytostatika Vinorelbin oder Paclitaxel, wobei Cisplatin/ Vinorelbin das am besten untersuchte Protokoll ist.


Innovation bei der Therapie des Brustkrebs


Mit Vinorelbin oral steht nun das erste oral verabreichbare Vinca-Alkaloid zur Verfügung. Seit November 2005 ist die orale Applikation in Deutschland zur Behandlung des fortgeschrittenen anthrazyklinresistenten Mammakarzinoms für Patientinnen in gutem Allgemeinzustand zugelassen. Anders als andere Zytostatika weist es weitgehend die gleiche Wirkung auf wie die intravenös (i.v.) verabreichte Substanz. Hierbei entspricht die Dosis von 25 mg/m2 Vinorelbin i.v. 60 mg/m2 der oralen Applikation. 30 mg/m2 der intravenösen Substanz entsprechen 80 mg/m2 Vinorelbin oral. Es zeigt außerdem ein ähnlich gutes und beherrschbares Nebenwirkungsprofil.

Im Gegensatz zur primären Behandlung mit Heilungsabsicht steht bei der so genannten palliativen Therapie auch die Lebensqualität der Patienten im Vordergrund. Vinorelbin oral ist eine wirksame, leicht in Kapselform einzunehmende Substanz, die den Patientinnen zahlreiche Venenpunktionen oder die Einpflanzung eines venösen Portsystems erspart. Das Präparat ist in Wirkstärken von 20 mg und 30 mg erhältlich.

Durch die geringe Größe der Weichkapsel und die Einnahme einmal wöchentlich erhöht sich die Compliance der Patienten deutlich gegenüber anderen oralen Therapien, die über einen längeren Zeitraum täglich eingenommen werden müssen. Vinorelbin oral weist eine gute und konstante Pharmakokinetik auf, die gegenüber Vinorelbin i.v. äquivalent ist. Die absolute orale Bioverfügbarkeit beträgt 40 Prozent und wird durch eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Mögliche Einflussfaktoren wie frühzeitiges Erbrechen, Gabe von Antiemetika oder Alter der Patientin spielen ebenfalls keine Rolle. Auswirkungen auf den übrigen Stoffwechsel der Patientin sind keine beschrieben. Auch mit dem von den meisten Patientinnen gefürchteten Haarverlust ist nur in seltenen Fällen zu rechnen.


Echte Lebenszeit retten


In einer Reihe von aktuellen und zukünftigen Studien werden sowohl das Präparat Vinorelbin oral als auch seine therapeutischen Resultate bei der Behandlung von Brustkrebs in Kombination mit verschiedenen anderen Zytostatika untersucht. Dadurch sollen weitere mögliche Vorteile des Wirkstoffes Vinorelbin oral sowie verschiedene Behandlungsstrategien evaluiert werden. Aufgrund der Äquivalenz von Wirkung und Verträglichkeit des oralen Vinorelbin gegenüber der intravenösen Substanz, ist der Einsatz von Vinorelbin oral ebenfalls in der adjuvanten Chemotherapie bei Lungenkrebs angedacht. Durch die gute Ansprechrate, das beherrschbare Nebenwirkungsprofil und die Möglichkeit der Einnahme zu Hause könnte damit auch die Lebensqualität der Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom erheblich gesteigert werden. Eine intravenöse Chemotherapie ist oft angstbehaftet und lästig.

In aller Regel ziehen deshalb die Patienten die orale Therapieform einer parenteralen Anwendungsform vor, sofern diese nicht mit einer schlechteren Wirksamkeit verbunden ist. Die orale Einnahme des Medikaments vermittelt dem Patienten das Gefühl, selbst aktiv etwas gegen seine Krankheit tun zu können. Neben der Anwendungsfreundlichkeit des Medikaments und der Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, spielen auch ökonomische Gesichtspunkte eine Rolle bei der Bewertung einer Chemotherapie. Aus gesundheitsökonomischer Sicht ist die orale Therapie eindeutig von Vorteil. Sie setzt in Klinik und Praxis wertvolle Zeit- und Personalressourcen frei, die im Falle von intravenösen Infusionen gebunden werden.

Der Erkrankte spart die Fahrtkosten und die Zeit für die Anreise zu Klinik oder Praxis. Er erspart sich außerdem längere Aufenthalte in der Klinik. Somit erhalten die Patienten durch die Therapie eine Lebensverlängerung, sie gewinnen aber auch durch die Art der Therapie während dessen echte Lebenszeit, die sie nach ihren Wünschen gestalten können.

Kontaktdaten:
Pierre Fabre Pharma GmbH
Onkologie
Jechtingerstr. 13
79111 Freiburg
www.pierre-fabre.de


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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / Schäffler
Text: Pierre Fabre Pharma GmbH
Fotos: © EPS-Schäffler / Pierre Fabre Pharma GmbH
Quelle: Pierre Fabre Pharma GmbH

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Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch 14.08.2006