Neue Fremdmaterialien und Live-Operationen
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Live-Operationen und Kurse zur Einübung neuer und bewährter Operationstechniken sind zwei Highlights des 4. Kongresses des Forums Operative Gynäkologie (FOG), der dieses Jahr parallel und in enger Verzahnung mit dem 1. Kongress der Deutsche Akademie für Gynäkologie und Geburtshilfe (DAGG) stattfindet. Zu Themen und Inhalten des 4. FOG-Kongresses sprach Prof. Dr. Heinz Kölbl von der Universitätsfrauenklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Kongresspräsident des FOG. Die Schwerpunkte des Kongresses liegen diesmal im Bereich Innovationen, operativer Ausbildung im Fach Gynäkologie sowie Gewebeersatz. Highlight sind auch auf dem 4. FOG-Kongress die Live-Operationen. Die Live-Übertragungen aus den Operationssälen kommen dieses Jahr aus Zentren in Mainz (Prof. Dr. Kölbl, urogynäkologische Operationen), Tübingen (Prof. Dr. Wallwiener, endoskopische und wiederherstellende Operationsverfahren) und Damme (Dr. Bernd Holthaus, endoskopische Operationen). Die Eingriffe werden von ausgewiesenen Experten aus den jeweiligen Fachdisziplinen durchgeführt. Während der Live-Operationen kann mit den Operateuren diskutiert werden. Für die Übertragungen sind komplette Vormittage mit jeweils viereinhalb Stunden vorgesehen. "Ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Kongress wird das Thema Aus-, Fort- und Weiterbildung in der operativen Gynäkologie sein", sagte Kölbl. "Die Rahmenbedingungen in den Krankenhäusern verschlechtern sich zusehends. Es stehen zu wenig hochqualifizierte Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung, viele unserer Kolleginnen arbeiten nur halbtags, was naturgemäß vor allem in den operativen Fächern der Gynäkologie und Geburtshilfe zu Schwierigkeiten führt", erläuterte Kölbl. Hier müssen nun Vorschläge erarbeitet werden, wie man die Aus- und Weiterbildung speziell für Frauen mit Familie wieder attraktiver gestalten kann. Um einen hohen Standard der operativen Gynäkologie in Ausbildung und Praxis zu gewährleisten hat die Arbeitsgemeinschaft Endoskopie (AGE) in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) ein abgestuftes Zertifizierungsmodell entwickelt und implementiert. Alloplastische Materialien: Neues zu Vaginalbändern und Silikonkissen
Wichtig für operativ tätige Gynäkologen sind neu entwickelte Fremdmaterialien, sogenannte alloplastischen Materialien, die in den operativen Eingriffen verwendet werden. Bei den urogynäkologischen Eingriffen sind dies z.B. neue Varianten von Bändern und Netzen für die operative Versorgung von Frauen mit einer Harninkontinenz (Stressinkontinenz) und / oder einem Vorfall der Gebärmutter. So kann heute die Harninkontinenz, die vor allem nach mehreren Geburten und nach den Wechseljahren auftritt, durch Operationen unter Einsatz eines spannungsfreien Vaginalbandes (TVT, Tension-free Vaginal Tape) korrigiert werden. Hier gilt es, aus den verschiedenen Vaginalbändern, die heute angeboten werden, das jeweils passende für jede Patientin mit ihren individuellen Problemen zu finden. Nicht jedes Band ist für jedes Problem geeignet und es gilt, Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten zu beachten. "Es gibt Hersteller, die ihre Bänder nicht in klinischen Studien testen und diese dann ungeprüft anbieten", monierte Kölbl. In punkto neue Bändervarianten und der Frage nach den besten Operationstechnik wird der Kongress Diskussionsmöglichkeiten und neue Anregungen bieten. Auch Fremdmaterialien zum Wiederaufbau und zur Vergrößerung der Brust werden auf dem 4. FOG-Kongress diskutiert. Dazu gehören Silikoneinlagen bei Brustrekonstruktion, beispielsweise nach einer brusterhaltenden Krebsoperation. In diesem Bereich gibt es, wie bei den Vaginalbändern, eine Fülle von Materialien auf dem Markt. Hier heißt es dann ebenfalls das jeweils Richtige auszuwählen und die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen. Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Körner / M. v. BuenauTextzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / K.W Vick |