Statement Dr. Antje-Katrin Kühnemann |
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Osteoporose-bedingte Wirbelkörperbrüche sind keine Randerscheinung, sondern ein gesellschaftlich relevantes Phänomen. Heute bereits leiden rund 8 Millionen Deutsche an Osteoporose, und Experten schätzen, dass bis zum Jahr 2050 in Europa doppelt so viele Menschen wie bisher an Osteoporose erkrankt sein werden - das geht aus einer Studie des Europäischen Parlaments hervor. Eine immer größere Gruppe der Gesellschaft ist somit Wirbelbruch-gefährdet. Zur Verdeutlichung: Das Risiko, im weiteren Leben eine osteoporotische Wirbelfraktur zu erleiden, liegt bei Frauen über 50 Jahren bei 40 Prozent. Anders ausgedrückt: Vier von zehn Frauen, die heute 50 Jahre alt sind, werden statistisch betrachtet einen Wirbelbruch erleiden.
Dabei möchten viele Menschen heute bis ins hohe Alter aktiv sein. Diese stetig wachsende Gruppe von Betroffenen hat ein Recht auf optimale Behandlung und darauf, dass alles getan wird, um ihre Lebensqualität zu erhalten. Dazu gehört auch, aufrecht zu gehen und mobil zu sein. Der so genannte "Witwenbuckel", der aus mehreren Wirbelbrüchen entsteht und organische Veränderungen nach sich ziehen kann, ist heute kein unabwendbares Schicksal mehr. Mehrfache Wirbelfrakturen können zu schwerwiegenden psychosozialen Einschränkungen und möglicherweise zu erhöhter Sterblichkeit aufgrund von Herz- und Lungenkrankheiten führen . Wirbelbruch ist folglich keine Bagatelle und darf nicht mehr von der Gesellschaft als unabwendbare Folge des Alterungsprozesses akzeptiert werden. Die Initiative "Jetzt gerade! Auf den Wirbel kommt es an" fordert daher einen neuen gesellschaftlichen Umgang mit den Themen Osteoporose und Wirbelbruch. Wir appellieren an Frauen über 50 und Männer über 60 Jahren, selbst wenn sie keine Beschwerden haben, zu klären, ob sie Osteoporose gefährdet sind. Es ist notwendig, auch und besonders im fortgeschrittenen Alter auf sich Acht zu geben und sich des Risikos und der Folgen der "stillen Krankheit" Osteoporose bewusst zu werden. Es geht um nichts weniger als darum, die Abwärtsspirale des Wirbelbruchs bestehend aus Rückenschmerz, Verlust der Lebensqualität, Bewegungsarmut, weiterem Verlust der Knochendichte, sozialem Rückzug – bis hin zur erhöhter Mortalität , möglichst früh zu unterbrechen. Die Initiative will "Wirbel machen", indem wir ein breites gesellschaftliches Bündnis schließen, das Frauen und Männer in fortgeschrittenem Alter umfassend informiert. Wir appellieren an öffentliche, private und wissenschaftliche Organisationen und Institute, alle Akteure des Gesundheitswesens aus Ärzteschaft, Krankenkassen, Verbänden und Politik, sich unserer Initiative anzuschließen, unser Memorandum zu unterzeichnen, Teil eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses zu werden, eine Haltungsänderung in der Gesellschaft anzustoßen und Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Betroffene sollen in der Lage sein, den behandelnden Ärzten als mündige Gesprächspartner gegenüber zu treten, um über die für sie optimale Behandlung mitentscheiden zu können. Anfangen muss jeder bei sich selbst: Es ist nie zu spät, aber auch nie zu früh, etwas zu tun. Kontakt:
Bundeshilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) www.osteoporose-deutschland.de Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Marianne v. BuenauTextzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler |