Statement Birgit Eichner |
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Der Wirbelbruch ist quasi der osteoporotische Bruch schlechthin.
In der Bevölkerung wird als typischer Bruch bei Osteoporose allerdings eher der Oberschenkelhalsbruch wahrgenommen. Dieser Bruch ist ein unübersehbares dramatisches Ereignis, das sofort ärztlich versorgt wird.
Ein Wirbelbruch kann sich jedoch durchaus auch still und unbemerkt ereignen. Häufiger verursacht dieser Bruch zwar einen plötzlichen, stechenden und anhaltenden Schmerz. Doch der Patient kann sich noch bewegen – der Bruch tritt nicht offen zu Tage. Die Schmerzen können fälschlicherweise mit einer Muskelzerrung, einem Bandscheibenvorfall oder sogar mit einem Herzinfarkt verwechselt werden.
Meist tritt der Wirbelbruch ohne erkennbare Ursache auf, z.B. beim Heben eines Gegenstandes oder beim Bücken. Jedem sonstigen Knochenbruch geht ein Sturz oder Unfall voraus. Diese Tatsache ist fatal, weil das Risiko für weitere Wirbeleinbrüche bereits nach dem ersten Wirbeleinbruch um das 4 – 5 fache und mit jedem weiteren Bruch weiter sehr stark ansteigt. Fatal auch, da Wirbelkörperbrüche bzw. –einbrüche besonders häufig im oberen und mittleren Bereich der Wirbelsäule auftreten. Neben einer Höhenminderung der eingebrochenen Wirbelkörper kommt es somit auch mit zunehmender Anzahl von Wirbelbrüchen sowohl zu einer verstärkten Verkrümmung der gesamten Wirbelsäule – dem sogenannten Witwenbuckel – als auch zu einer deutlichen Abnahme der Körpergröße, die im Extremfall bis zu 20 cm und manchmal noch mehr betragen kann. Mit dieser körperlichen Veränderung sind ungeheures Leid, extreme Einschränkungen und chronische Schmerzen verbunden. Eine Situation, die ich in meiner eigenen Familie erlebt habe. Die wissenschaftlichen Entwicklungen der letzten 20 Jahre in der Prävention, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bieten enorme Möglichkeiten der Osteoporose und dem Wirbelbruch entgegen zu wirken, so dass es für mich persönlich, wie auch dem Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BfO), ein dringendes Anliegen ist, die Bevölkerung über den Wirbelbruch zu informieren – damit die extremen Folgen der Osteoporose möglichst vermieden werden können. Dem BfO als Patientenorganisation und Dachverband der Osteoporose Selbsthilfe sind die Hilfe zur Selbsthilfe, Information und Motivation der Patienten wichtigste Ziele. Ein konsequenter Schritt also, die Initiative "Jetzt gerade! Auf den Wirbel kommt es an" zu initiieren. Auch internationale Organisationen wie die Internationale Osteoporose Stiftung (IOF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Rahmen des Jahrzehnts der "Knochen und Gelenke" schenken dem Thema Wirbelkörperbruch immer mehr Beachtung. So wird in diesem Jahr der Welt-Osteoporose-Tag, der am 20. Oktober stattfindet, sich weltweit mit dieser Thematik befassen. Die Ziele der Initiative "Jetzt gerade! Auf den Wirbel kommt es an" lauten: mehr Aufklärung, bessere Prävention, zuverlässige Diagnose und gezielte Therapie. Detailliert wurden die Ziele in einem Memorandum festgelegt. Der Wirbelbruch ist in Deutschland viel zu wenig bekannt und wird in seiner Häufigkeit und in seinen Folgen dramatisch unterschätzt. Kontakt:
Bundeshilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) www.osteoporose-deutschland.de Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Marianne v. BuenauTextzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler |