Prof. Dr. med. Michael Bernd Ranke |
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Etwa 10 % aller Kinder, die bei der Geburt für die Schwangerschaftsdauer zu klein waren, bleiben auch dauerhaft zu klein. Es sind die Kinder, die nach dem 4. Lebensjahr noch keine normale Körpergröße erreicht haben. Für die Regelung der Körpergröße spielt das System des Wachstumshormons eine bedeutende Rolle. Etwa 50 Zentimeter der Erwachsenengröße sind auf dieses System zurückzuführen. Das Wachstumshormonsystem ist außerordentlich komplex. Störungen können durch einen Mangel an Wachstumshormon (WH) aus der Hirnanhangdrüse, durch eine verminderte Bildung von den Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren (IGF) oder durch eine verminderte Wirkung von WH und/oder IGF am wachsenden Gewebe bedingt sein. Warum Kinder, die schon vor der Geburt nicht richtig gewachsen sind, auch nach der Geburt zu klein bleiben, ist nicht eindeutig klar. Vermutlich spielt ein Mangel an Wachstumshormon keine vorrangige Rolle. Vielmehr scheint die Wirkung von WH und/oder IGF gegenüber der Norm vermindert zu sein. Diese leichte Hormonresistenz lässt sich aber durch die Gabe ausreichend hoher WH-Mengen überwinden. WH, das biosynthetisch hergestellt wird, ist (wie das Insulin) ein Eiweißhormon und muss (täglich) ins Unterhautfettgewebe gespritzt werden. Durch feine Nadeln und Hilfsmittel (Pens) ist dies fast schmerzfrei möglich. Durch die Gabe von WH wachsen die Kinder schneller und erreichen nach 2-3 Jahren den Normbereich Gleichaltriger. Ein 4jähriges Kind ist dann zum Schulbeginn normal groß. Studien haben jetzt gezeigt, dass diese Wirkung nicht nur vorübergehend ist, sondern auch die Erwachsenengröße positiv beinflusst wird. Ein Zugewinn von mehr als 10 Zentimeter (z.B. wird ein Mädchen nicht 145, sondern 155 cm groß) ist realistisch. Mit Hilfe von Rechenmethoden, die das individuelle Ansprechen der Behandlung berücksichtigen, kann die Therapie in Bezug auf die Wirkung optimiert und bezüglich der Kosten minimiert werden. Die Sicherheit der Behandlung ist, soweit wir das nach etwa 10 Jahren Erfahrung wissen, sehr gut. Durch das bessere Verständnis der Ursachen von SGA wird der Kleinwuchs in Zukunft häufiger vermieden und möglicherweise durch neue, zusätzliche Behandlungsmethoden besser zu therapieren sein. |
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