2. Nationale Expertendebatte

Moderne Wundversorgung in Hamburg



Nationale Expertendebatte




Veronika Gerber / Prof. Dr. med. E. Sebastian Debus / Sandra Will / Prof. Dr. med. Matthias Augustin / Prof. Dr. med. Martin StorckMillionen Patienten mit chronischen Wunden leiden oft unnötig unter Schmerzen und schweren Krankheitsverläufen Schmerzen, Traumata und Amputationen sind laut Experten oft Folgen unzureichender Wundversorgung/Wundversorger erhalten keine adäquate Vergütung für Anwendung neuer Therapien/Wundnetze erfahren hohen Zulauf.

Etwa drei bis vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Wunden. Aber trotz großer Fortschritte in der Forschung entspricht die Versorgungslage in Deutschland noch nicht flächendeckend den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Folgen sind erhöhte Komplikationsraten, Mehrkosten und hohe Einbußen an Lebensqualität der betroffenen Patienten. Diese Situation nachhaltig zu verbessern, ist das erklärte Ziel der "2. Nationalen Expertendebatte zur Versorgung chronischer Wunden", die in Hamburg stattfand. Die Nationale Expertendebatte ist ein bundesweites interdisziplinäres Forum von Wundexperten, das den aktuellen Stand der modernen Wundversorgung beleuchtet und Alternativen und Handlungsoptionen aufzeigt. Dazu gehören unter anderem die konsequente Anwendung der modernen Therapien und die Etablierung interdisziplinärer Foren und Netzwerke.

Das Fachgremium der 2. Nationalen Expertendebatte versteht sich als Impulsgeber für eine flächendeckende Verbreitung der modernen Prof. Dr. med. Matthias AugustiWundversorgung und damit für die Erleichterung des Lebens von Millionen Patienten. Prof. Dr. Matthias Augustin, wissenschaftlicher Leiter der Expertendebatte und Leiter des Competenzzentrum zur Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVDerm), Hamburg: "Viele Patienten mit chronischen Wunden erfahren erhebliche Einschränkungen oder müssen durch ungeeignete Behandlung der Wunden frühzeitig amputiert werden. Das ist eine alarmierende Situation, der die Nationale Expertendebatte entschieden entgegen tritt."

Die Nationale Expertendebatte tagt in zweijährigen Abständen und verfolgt kontinuierlich Ansatzpunkte für Verbesserungen in der Versorgung chronischer Wunden. Anlässlich der 1. bundesweiten Expertendebatte zur Versorgung chronischer Wunden im April 2008 in Hamburg wurde unter anderem die Veröffentlichung des deutschlandweit ersten Buches zur Versorgung chronischer Wunden "Moderne Wundversorgung im Spannungsfeld zwischen Qualitätsanspruch, Zuständigkeiten und Sparzwang" realisiert.

Anwesende PresseDas Buch gibt einen umfassenden allgemeinen Überblick über den aktuellen Stand der Wundversorgungssituation in Deutschland sowie über moderne Wundtherapien und spricht Handlungsempfehlungen für Forschung und Versorgung aus.

Auf der Basis der auf der 1. Nationalen Expertendebatte identifizierten Themen wurde ein Aktionsprogramm zur Verbesserung der Versorgung chronischer Wunden in Deutschland verfasst, welches in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt werden soll. Ein Sonderheft in den "Gesellschaftspolitischen Kommentaren", welches die Hauptinhalte des Buches für ein breites Publikum aus Politik, Verbänden und Gesellschaft zusammenfasst, wird nach der 2. Nationalen Expertendebatte erscheinen.

Deutliche Erfolge auf dem Weg zu einer besseren Wundversorgung

Maßgebliche Erfolge sind laut Augustin nach zweijähriger intensiver Arbeit zu verzeichnen: "Wir haben mit einer Reihe konkreter Maßnahmen einen Veränderungsprozess hin zu menschenwürdigeren Lebensumständen für Wundpatienten angestoßen. Dazu gehört, dass sich immer mehr Wundversorger in sogenannten Wundnetzen organisieren." Zu den Aktivitäten der Wundnetze gehört unter anderem die interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Diagnostik, Therapie und Pflege von Patienten mit chronischen Wunden. Eine aktuelle Studie des CVDerm präsentiert im Rahmen der 2. Nationalen Expertendebatte erstmalig das Zwischenergebnis einer Bestandsaufnahme der Wundnetze in Deutschland: "Die interprofessionelle Vernetzung von Fachleuten und der strukturierte Dialog über neue Therapieformen ist für Wundpatienten eine echte Chance, ihre Lebensqualität maßgeblich Prof. Dr. med. Eike Sebastian Debuszu verbessern. Von einer flächendeckenden Standardisierung sind wir allerdings noch weit entfernt," so Prof. Dr. med. Sebastian Debus, der neben Augustin wissenschaftlicher Leiter der Expertendebatte ist.

Auch die Ergebnisse der transnationalen Forschung werden fortschreitend in die Praxis integriert: Im Januar 2010 wurde in Hamburg mit dem Comprehensive Wound Center (CWC) das erste umfassende Forschungs- und Versorgungszentrum für chronische Wunden eröffnet. Im CWC forschen international renommierte Experten an Grundlagen, klinischen Anwendungen, Versorgungsaspekten und gesundheitsökonomischen Fragen. Effektives Wundmanagement und Verringerung der Traumatisierung des Patienten.

Die aktuellen Entwicklungen der Wundversorgungstherapie setzen vor allem auf einen ganzheitlichen Ansatz, der den Patienten in den Mittelpunkt stellt und nicht etwa nur die Wunde. Innovative Verfahren wie der Einsatz hydroaktiver Wundauflagen, die Elektrostimulation oder die Unterdruckwundtherapie verringern besonders die Traumatisierungsgefahr bei der Behandlung der Wunde und tragen zu einem effektiven Wundmanagement bei. Allerdings stehen der konsequenten Anwendung innovativer Methoden laut Debus oft gesundheitspolitische Regelungen im Wege: "Das aktuelle Vergütungssystem berücksichtigt die angemessene Behandlung von Menschen mit chronischen Wunden nur unzureichend. Im Klartext: Eine bessere Wundversorgung lohnt sich für die verantwortlichen Ärzte und Pflegenden schlichtweg nicht." Außerdem sei nicht jeder medizinische Anwender auf dem neusten Stand der Möglichkeiten: Es seien oft erhebliche Wissenslücken hinsichtlich adäquater Versorgung von Wunden auszumachen. Folge sei, dass oft auf veraltete Methoden zurückgegriffen werde, so Debus.

Mölnlycke Health Care verleiht erstmals Innovationspreis für mehr Lebensqualität in der Wundversorgung in Deutschland Preis zeichnet innovative Lösungen zur Verbesserung der Versorgung bei chronischen Wunden aus Erstmals verleiht Mölnlycke Health Care den "Innovationspreis 2010 – für mehr Lebensqualität in der Wundversorgung". Mit dem Preis werden herausragende Arbeiten von Experten aus Wissenschaft und Pflege im Bereich der Wundversorgung ausgezeichnet. Das Unternehmen fördert damit innovative Lösungen für die medizinische Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden, die zur Verbesserung der Lebensqualität und der Versorgungssituation der drei bis vier Millionen Betroffenen dienen. Die Auszeichnung wird in den Kategorien "Versorgungsstrukturen und -prozesse" und "Experimentelle Forschung" verliehen und ist jeweils mit 10.000 Euro dotiert. Die feierliche Preisverleihung wird im Rahmen der 2. Nationalen Expertendebatte 2010 im Empire Riverside Hotel in Hamburg stattfinden.

WundversorgungAusgezeichnet werden in der Kategorie "Experimentelle Forschung" Prof. Dr. Paus, Klinik für Dermatologie und Venerologie vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (1. Preis) und Dr. Hirsch, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgie-Zentrum, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum (2. Preis). Preisträger in der Kategorie "Versorgungsstrukturen und -prozesse" sind Dr. Katharina Herberger, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (1. Preis) und Dr. Thomas Karl, Frankfurter Rotkreuzkliniken, Frankfurt (2. Preis).

"Mölnlycke Health Care möchte mit dem Innovationspreis 2010 aktiv einen Beitrag leisten, den Einsatz innovativer Therapien und Methoden in Deutschland zum Wohle der Patienten zu steigern", betont Michael Wagemann, Geschäftsführer Mölnlycke Health Care GmbH, Deutschland. "Die Motivation für die Forschung und die Implementierung innovativer Versorgungsansätze sei durch die komplexe Versorgungslandschaft, die vorherrschenden gesundheitspolitischen Strukturen sowie den fehlenden interprofessionellen Austausch maßgeblich eingeschränkt, so Wagemann. Dem möchte Mölnlycke Health Care mit der Vergabe des Innovationspreises entgegen treten."

WundversorgungDer "Innovationspreis 2010" richtete sich in der Kategorie "Versorgungsstrukturen und -prozesse" an Ärzte aller Fachrichtungen, examinierte Fachpflegekräfte, Pflegewissenschaftler und andere in der Wundversorgung involvierte Experten in Deutschland. In der Kategorie "Experimentelle Forschung" wurden Beiträge von Ärzten aller Fachrichtungen und Naturwissenschaftlern aus der experimentellen medizinischen Forschung ausgezeichnet. Bewertet wurden die Arbeiten von einer unabhängigen Jury von Wundexperten unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Matthias Augustin, Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Leiter dermatologische Forschung (CeDeF) und Versorgungsforschung (CVderm), Leiter Comprehensive Wound Center (CWC). Weitere Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. med. Vogt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung (DGfW), Veronika Gerber, Vorstandsvorsitzende der Initiative Chronische Wunden e.V., Prof. Dr. med. Lars Steinsträßer und Dr. med. Stephan Morbach, beide Mitglied in der DGfW.

Preisträger sowie die Titel der ausgezeichneten Arbeiten:

Kategorie "Experimentelle Forschung"

1. Preis Prof. Dr. med. Ralf Paus Bridging the "amphibian-human divide” in preclinical wound healing research: Frog skin organ culture reveals a novel neuroendocrine control of amphibian and human skin reepithelialisation through thyrotropin-releasing hormone (TRH)
Preis fuer Prof. Dr. R. Paus

2. Preis Dr. Tobias Hirsch Antimicrobial activity of clinically used antiseptics and wound irrigating agents in combination with wound dressings.

Dr. Tobias Hirsch Preistraeger


Kategorie "Versorgungsstrukturen und –prozesse"

1. Preis Dr. med. Katharina Herberger Leitlinien-basierte Qualitätsindikatoren zur Evaluation der Versorgungssituation des Ulcus cruris

Dr. Katharina Herberger Preistraegerin

2. Preis Dr. med. Thomas Karl Leistungspakete als Vergütungsform für vertikale Versorgungsstrukturen zur Verbesserung der Behandlungsqualität chronischer Wunden- Chancen und Risiken.

Dr. med. Thomas Karl Preistraeger


Mölnlycke Health Care
Mölnlycke Health Care mit Hauptsitz in Göteborg ist einer der weltweit führenden Hersteller und Lieferanten für OP-Einwegprodukte und professionelle Wundversor-gungsprodukte im Gesundheitswesen. MHC verfügt über die zwei großen Geschäftsbereiche Surgical und Wound Care. Der Bereich Surgical fokussiert sich auf Produkte zur Vermeidung von Wundinfektionen bei Patienten und Personal im OP. Im Geschäftsbereich Wound Care bietet Mölnlycke Health Care moderne Wundversorgungsprodukte für chronische und traumatische Wunden und Verbrennungen sowie spezielle Produkte für die Kompressionstherapie und Dermatologie an.

Michael Wagemann, 48 Jahre, ist Business Director Wound Care und Geschäftsführer von Neon HerzMölnlycke Health Care. Er ist seit 20 Jahren in leitenden Positionen im Bereich Healthcare tätig, die letzten 13 Jahre davon auf Geschäftsführungsebene.

Michael Wagemann hat den Wandel innerhalb des Gesundheitswesens auf Unternehmensseite begleitet und verfügt über langjährige Erfahrungen und nachgewiesene Erfolge bei Restrukturierungen, Neuausrichtungen, Startups, Joint Ventures sowie Mergers & Acuisitions. Seine Zielsetzung ist es, die Position Deutschlands im Bereich der modernenWundversorgung im europäischen und internationalenVergleich deutlich zu verbessern und vorhandene Lösungen für Patienten auch hier verfügbar zu machen.

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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / DIHT Verlag Günter Plump
Fotos: © EPS-Schäffler / PJ – Berliner Büro für Kommunikation
Quelle: Prof. Dr. med. Matthias Augustin / Prof. Dr. med. E. Sebastian Debus / Veronika Gerber / Prof. Dr. med. Martin Storck

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Layout und Gestaltung: Schefisch 03.07.2010