2. Nationale Expertendebatte Moderne Wundversorgung in Hamburg |
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Statement Prof. Dr. med. Martin Storck
"Sektorale Grenzen behindern häufig eine kontinuierliche, effektive Wundbehandlung."
Drei bis vier Millionen Menschen sind allein in Deutschland von chronischen Wunden betroffen. In der Behandlung chronischer Wunden werden inzwischen die besseren Erfolge durch den Einsatz einer hydroaktiven und an die jeweilige Wundheilungsphase angepassten Therapie erzielt. Diese kommt allerdings noch viel zu selten zum Einsatz.
Die Gründe, die eine kontinuierliche, effektive Wundbehandlung behindern, sind vielfältig: Sie liegen zum einen in sektoralen Grenzen zwischen den Bereichen der ambulanten und stationären Pflege sowie der Rehabilitation. Zum anderen honoriert das aktuelle Vergütungssystem eine fachgerechte, moderne Wundversorgung nicht ausreichend. Dabei zeigt das Modellprojekt Wundkompetenznetz Mittlerer Oberrhein (MOR), dass durch eine stärkere Vernetzung der Akteure eine wesentliche Verbesserung der Versorgung chronischer Wunden erreicht werden kann. Unter Einbeziehung von Ärzten, Klinikabteilungen, Sozialstationen und Versicherungsträgern sowie der neu geschaffenen Service-GmbH MEDNET wurde hier eine Lösung geschaffen. Für eine qualitätsgesicherte Wundversorgung wurde ein im Städtischen Klinikum Karlsruhe entwickelter Wundstandard in die Behandlungsempfehlungen implementiert. Außerdem wurde eine EDV-gestütze intranetbasierte Wunddokumentation nach Datenschutzkriterien über 700 Patientendaten realisiert. Dadurch konnte die Qualität der Wundbehandlung, gemessen an den erfolgreichen Verschlussraten und der Behandlungsdauer, deutlich verbessert werden. Ein Vergleich mit der instrukturierten Versorgung chronischer Wunden verdeutlicht zudem, dass die Kosten pro Fall im Ergebnis sogar gesenkt werden konnten. Wünschenswert wären mehr Initiativen dieser Art: Denn ich bin der festen Überzeugung, dass in Zukunft nur lokale Netzstrukturen mit Selektivverträgen die Versorgung flächendeckend verbessern können. Die Versorgungsstrukturen müssen den jeweils gegebenen Bedingungen angepasst werden. Nationale Expertendebatte - "Moderne Wundversorgung im Spannungsfeld zwischen Qualitätsanspruch, Zuständigkeiten und Sparzwang" Ziel der Nationalen Expertendebatte ist die Verbesserung der Versorgung chronischer Wunden in Deutschland. Sie versteht sich als Forum der Fachwelt, das in zweijährigen Abständen tagt. Bei jeder Tagung wird ein umfassender Aktionsplan von Maßnahmen, wie etwa die Herausgabe von Fachpublikationen, Pressearbeit sowie Ansprache von Politik, Verbänden und Krankenkassen, verabschiedet. Auch wurde jeweils eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung von Qualitätskriterien für die Wundversorgung und zur Verbesserung der Vergütung eingerichtet. Kontakt für die Medien:
PJ – Berliner Büro für KommunikationReinhardthöfe am Reichstag Reinhardtstraße 47 A 10117 Berlin-Mitte www.molnlycke.com/de Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / DIHT Verlag Günter PlumpTextzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / DIHT Verlag Günter Plump |