Alzheimer-Demenz

– Epidemiologie, Krankheitsbild und die Therapieoption Memantine



Hintergrundinformationen
Dr. med. Jürgen Rieke - Ergebnisse der Anwendungsbeobachtung
PD Dr. Pasquale Calabrese - Memantine im klinischen Alltag
Prof. Dr. Alexander Kurz - Im Spannungsfeld zwischen Klinik und Praxis

Memantine im klinischen Alltag: Ergebnisse einer aktuellen Anwendungsbeobachtung


PD Dr. Pasquale CalabreseIm fortgeschrittenen Lebensalter kommt es zu einer steten Zunahme von organisch bedingten Hirnleistungsdefiziten. Erreichen diese ein Ausmaß, welches eine unabhängige Lebensführung der Betroffenen behindert, spricht man von einer Demenz. Demenzsyndrome sind durch einen wesentlichen Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit, insbesondere der Gedächtnisleistung und einer weiteren geistig-intellektuellen Teilleistung charakterisiert. Die soziale Urteilsbildung ist ebenfalls deutlich beeinträchtigt. Im Zusammenwirken führen diese Leistungseinbußen zu einer erheblichen Einschränkung der Aktivitäten des täglichen Lebens (Körperhygiene, Ankleiden, Essen, Toilettenbenutzung).

Die häufigste Demenzform ist die Alzheimer-Demenz (AD). Während die AD bei ungefähr ein bis zwei Prozent der 65-69-Jährigen vorkommt, erreicht sie bei den 90-Jährigen eine Prävalenz von über 30 Prozent. Wenngleich bislang noch keine Kausaltherapie in Aussicht ist, hat sich neben der Gegenregulation des cholinergen Defizites mittels Cholinesterasehemmern die Regulierung der pathologisch veränderten glutamatergen Neurotransmission durch den NMDA-Rezeptor-Antagonisten Memantine als sichere und effektive symptomatische Therapie etabliert.

Ziel der hier vorgestellten Anwendungsbeobachtung war eine Überprüfung und Darstellung der durch Memantine erzielbaren Therapieeffekte anhand einer unselektierten Patientenstichprobe mit hoher Alltagsrepräsentanz. Hierbei wurden die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Memantine bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer AD sowohl mittels kognitiver Skalen (MMST) als auch anhand der ärztlichen Gesamteinschätzung (CGI) untersucht. Daneben wurde als qualitätssichernde Maßnahme neben einem klinisch gut etablierten Beobachtungsbogen (NOSGER) auch ein syndromorientiertes Selbst- und Fremdeinschätzungsverfahren vor und nach dem Beobachtungszeitraum von insgesamt sechs Monaten eingesetzt.

In den Bereichen Kognition, Alltagsfunktion und Gesamteindruck konnte eine deutliche Verbesserung der Symptome im Laufe der sechsmonatigen Behandlung erzielt werden, bei gleichzeitig guter Verträglichkeit. Die Ergebnisse dieser Verlaufsbeobachtung bestätigen die in klinischen Studien gezeigte Wirksamkeit von Memantine bei Patienten mit fortgeschrittener AD.

Zusammengenommen konnten wir anhand der vorliegenden Daten zeigen, dass die durch die Gabe von Memantine erzielten positiven Effekte nicht nur bei stark selektierten Patientenkollektiven, wie sie in klinischen Studien Eingang finden, darstellbar sind: Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Memantine konnte auch und gerade unter naturalistischen Bedingungen, d.h. bei einem heterogenen Patientenkollektiv in der täglichen Praxis reflektiert werden.

Kontakt:
PD Dr. Pasquale Calabrese
Leiter der Abteilung für Neuropsychologie und Verhaltensneurologie
Neurologische Universitätsklinik Bochum
In der Schornau 23-25
44829 Bochum


Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / K. W.Vick / Körner

Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler / K.W Vick
Fotos: © EPS-Schäffler / GCI Healthcare
Quelle: PD Dr. Pasquale Calabrese

Rückfragen bitte an eps-schaeffler(at)gmx.de
Bitte beachten Sie, das sämtliche Photos und Texte dem Urheberrecht unterliegen und nicht für Veröffentlichungen verwendet werden dürfen, Mißbrauch wird daher strafrechtlich verfolgt.
Alle Orts-, Zeit-, und Preisangaben sind ohne Gewähr.

Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch 05.05.2009

05.05.2009