Alzheimer-Demenz

– Epidemiologie, Krankheitsbild und die Therapieoption Memantine



Hintergrundinformationen
Dr. med. Jürgen Rieke - Ergebnisse der Anwendungsbeobachtung
PD Dr. Pasquale Calabrese - Memantine im klinischen Alltag
Prof. Dr. Alexander Kurz - Im Spannungsfeld zwischen Klinik und Praxis

Alzheimer Demenz – Memantine im Spannungsfeld zwischen Klinik und Praxis


Prof. Dr. Alexander KurzDie Versorgung von Demenzkranken in Deutschland wird in Zukunft zu einem immer drängenderen Problem. Aufgrund des steigenden Anteils von Hoch- und Höchstaltrigen in der Bevölkerung erkranken mehr und mehr Menschen an einer Demenz. Nach epidemiologischen Schätzungen wird sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln. Gegenwärtig leiden in Deutschland 1 Million Menschen an einer Demenz, davon mindestens 650.000 an der Alzheimer-Krankheit.

Durch eine gezielte Therapie mit Antidementiva kann das Fortschreiten der Demenzsymptome und damit auch eine weitere Zunahme des pflegerischen Aufwands hinausgezögert werden. Warum eine Anwendungsbeobachtung? Wirksamkeit und Verträglichkeit des NMDA-Rezeptorantagonisten Memantine bei der Therapie von Alzheimer-Patienten wurde in verschiedenen klinischen Studien nach strengen wissenschaftlichen Regeln nachgewiesen.

Im Rahmen unserer Pressekonferenz werden Ergebnisse einer aktuellen Anwendungsbeobachtung (AWB) vorgestellt. Aus welchen Gründen wurde diese Studie durchgeführt und welche zusätzlichen Erkenntnisse sind davon zu erwarten? Demenzkranke, die in der Praxis des Allgemeinarztes oder Nervenarztes behandelt werden, was die Regel ist, befinden sich in einem höheren Alter, haben meist zusätzliche Herz- und Kreislauf- oder Stoffwechselkrankheiten und werden deswegen auch mit mehreren Medikamenten behandelt. Sie sind also nicht mit den durch strikte Ein- und Ausschlusskriterien stark selektierten Patientengruppen klinischer Studien zu vergleichen. Ziel der offenen, also nicht im Vergleich mit einem unwirksamen Scheinmedikament (Plazebo) geführten, multizentrischen Anwendungsbeobachtung war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Memantine in der Praxis des niedergelassenen Arztes unter naturalistischen Bedingungen zu untersuchen.

Insgesamt wurden 1845 Patienten mit einer mittelschweren Demenz bei Alzheimer-Krankheit im mittleren Alter von 76 Jahren über 6 Monate mit einer täglichen Dosis von 20 mg Memantine pro Tag behandelt. Bei drei Vierteln dieser Patienten lag eine körperliche Begleiterkrankung vor; 60 Prozent erhielten neben Memantine eine zusätzliche medikamentöse Therapie, vor allem mit Antihypertensiva, Antidiabetika, Antidepressiva und Neuroleptika. Was möchte ein Arzt bei der Behandlung eines Demenzkranken erreichen? Er will die kognitiven Fähigkeiten des Patienten nach Möglichkeit verbessern, seine Alltagskompetenz erhalten oder sogar erweitern, sein Wohlbefinden erhöhen und die pflegenden Angehörigen entlasten.

Die Anwendungsbeobachtung zeigt, dass die Behandlung mit Memantine auf allen diesen Ebenen zu einer Besserung führt und damit die Erwartungen in eine symptomatische Demenztherapie voll erfüllt. Dabei zeichnet sich Memantine durch eine ausgezeichnete Verträglichkeit aus. Die Ergebnisse dieser Anwendungsbeobachtung belegen, dass die in klinischen Studien nachgewiesenen Effekte von Memantine auch im Praxisalltag erreicht werden können.

Kontakt:
Prof. Dr. Alexander Kurz
Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Leiter des Alzheimer-Zentrums
Technische Universität München
Möhlstraße 26
81675 München


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Fotos: © EPS-Schäffler / GCI Healthcare
Quelle: Prof. Dr. Alexander Kurz

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Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch 05.05.2009