Rationale Therapie von Rückenschmerzen - aktuelle Empfehlungen Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe
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Rückenschmerzen sind mit Abstand die häufigste Form von chronischen Schmerzen überhaupt. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung leidet episodisch oder chronisch an Rückenschmerzen. Damit ist diese Volkskrankheit Nr. 1 nicht nur Ursache zahlreicher Leidensgeschichten und Frühberentungen, sondern auch ein wesentlicher Kostenfaktor im Gesundheitssystem. Rückenschmerzen haben zudem mehr als andere Schmerzformen eine hohe Tendenz zu chronifizieren. Die Weichen werden bereits in der ersten Woche gestellt: Wenn es hier nicht gelingt, effizient zu behandeln und die Patienten zu mobilisieren, droht aus den meist funktionellen Problemen ein Dauerbrenner zu werden - mit einer langen Patientenkarriere und weiterer Immobilisierung. Ziel muss es deshalb sein, durch ein alltagstaugliches, effektives und
kostengünstiges Screening Risikopatienten frühzeitig zu erkennen und
weiterführende - auch bildgebende Diagnostik wie Röntgen, CT und MRT - nur
bei den Patienten zu veranlassen, bei denen die körperliche (neurologische,
orthopädische und funktionelle) Diagnostik Hinweise auf strukturelle Störungen
wie Bandscheibenvorfälle oder Tumore ergibt. Da diese eher selten die Ursache
von Rückenschmerzen sind und selbst röntgenologisch gesicherte
Bandscheibenvorfälle oft nicht für Schmerzen verantwortlich sind, können
bildgebende Verfahren kein universelles Screening-Verfahren darstellen. Die viel
häufigeren funktionellen Störungen der körperaufrichtenden Muskulatur
entziehen sich diesen Verfahren völlig. In einer großen nicht-interventionellen Studie wurde die Therapie von 1.343 Patienten mit akuten und chronischen Rückenschmerzen mit entzündungshemmenden NSAR von den behandelnden Ärzten mit nur befriedigend (41% der Patienten), mangelhaft (32% der Patienten) und ausreichend (13% der Patienten) bewertet. Die Fortsetzung der Rückenschmerztherapie dieser Patienten mit Flupirtin retard 1x täglich für 12 Wochen führte zu einer deutlich Verbesserung des Therapieeffektes und für 80% der Patienten wurden sehr gute bis gute Beurteilungen von den Ärzten abgegeben. Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch EPS-Schäffler / Körner / Jürgen SteinbachTextzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler |