Mobilität älterer Menschen im Verkehr

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Zur zukünftigen Entwicklung von Verkehrssystemen und Verkehrstechniken

Prof. Dr. Ralf KreibichMobilität bedeutet mögliche und tatsächliche Beweglichkeit einer Person oder von Gütern in Raum und Zeit bei hohem Bewegungsnutzen und geringem Aufwand.

Verkehr ist jede orts- und zeitabhängige Veränderung von Personen, Gütern und Nachrichten. Die Menge des Verkehrs wird hauptsächlich in Personenkilometern (Pkm), Tonnenkilometern (Tkm) und Anzahl der Informationen pro Zeiteinheit (bit/sec) gemessen.

Mobil sein zählt zu den Grundbedürfnissen und im Rahmen des westlichen Wertesystems zu den Grundrechten von Menschen. Auch ältere Menschen haben ein Recht auf Mobilität. Dies gilt um so mehr, je mobiler die Gesamtgesellschaft wird und je mehr Menschen im Zuge der demographischen Entwicklung zum Kreis der "älteren Menschen" zählen.

Mobilität hat mindestens drei Dimensionen: physische Beweglichkeit, geistige Mobilität und soziale Kommunikationsfähigkeit. Tatsächlich sind im Jahr 2050 in Deutschland mehr als 50% der Menschen älter als 50 Jahre. Aber sie leben länger – im Durchschnitt noch ca. 35 Jahre – sie sind auch zum großen Teil gesund und fühlen sich durchschnittlich 10 Jahre jünger. Vor diesem Hintergrund werden wir zwar eine nominell ältere Gesellschaft haben, aber die Älteren werden noch hoch mobil sein – physisch, geistig und sozial. Sie werden weiterhin massenhaft Autos fahren, Reisen, Sport und Fitness betreiben, sich fachlich, sprachlich und kulturell weiterbilden und viel für ihre Gesundheit unternehmen.

Dramatisch sind die Prognosen über den weiteren Anstieg des Verkehrs. So liegen die Voraussagen aller relevanten verkehrs- und wirtschaftswissenschaftlichen Institute für das Jahr 2020 in Deutschland bei einer Verkehrszunahme bei den Pkw-Verkehrsleistungen bei 10 bis 20% und bei den Güterverkehrsleistungen bei 60 bis 90% und beim Luftverkehr bei 100 bis 110% bezogen auf das Basisjahr 2000.

Die starre Erwerbsarbeitsstruktur wird sich weiter aufgelöst haben, die Regel werden Mischarbeitsformen, Teilzeittätigkeiten, Mehrfachbeschäftigungen, Büroarbeit und Gelegenheitsjobs sein. Grundsätzlich müssen wir uns vor einer solchen Zukunftsentwicklung nicht fürchten – sie enthält große Chancen der individuellen Entfaltung und der geistigen und kulturellen Innovation. Aber mit dieser Entwicklung sind auch erhebliche Risiken verbunden durch eine zunehmende Vernutzung hochwertiger fossiler Energie- und Wertstoffträger, durch eine massive Beeinträchtigung des globalen und lokalen Klimas, die Zerstörung wertvoller Landschaften und Nutzflächen, die Beeinträchtigung von Gesundheit und Sicherheit und durch einen Verlust an Muße, Gelassenheit und Lebensqualität. Bisher sind in erster Linie Kinder und ältere Menschen von den negativen Folgen des Verkehrs betroffen.

Vor allem deshalb brauchen wir dringend eine grundlegende Veränderung unseres Verkehrsverhaltens sowie der Verkehrssysteme und Verkehrstechniken in Richtung einer nachhaltigen Mobilität und eines nachhaltigen, das heißt ökonomisch effizienten, ökologisch mit Mensch und Natur harmonisierenden und sozial verträglichen Verkehrs.

Eine solche neue Mobilitäts- und Verkehrsstrategie ist nur möglich, wenn durchgreifende Maßnahmen ergriffen werden, die

- sozialschädliche und ökologisch unverträgliche Verkehre, Verkehrssysteme und Verkehrstechnologien vermeiden bzw. vermindern;

- solche Verkehrssysteme systematisch fördern, die den Kriterien der nachhaltigen Entwicklung entsprechen bzw. diese besser erfüllen, also: Fuß-, Radfahr- und öffentlichen Schienenverkehr (Rad-Schiene-Telematik-Technik);

- ökologische und sozialverträgliche Lebensstile und Mobilitätsformen unterstützen;

- Raum- und Siedlungskonzepte der kurzen Wege präferieren und Wohnen, Arbeit, Bildung, Freizeit, Kultur und Einkauf wieder stärker zusammenführen;

- den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechniken zielgerichtet zur Verkehrsvermeidung, Verkehrsverminderung und zur Förderung nachhaltiger Verkehrssysteme und zur Verbesserung der Schnittstellen zwischen den Verkehrssystemen nutzen.


Kontakt:
Deutscher Verkehrsicherheitsrat e.V.
Beueler Bahnhofsplatz 16
53222 Bonn

www.dvr.de

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Fotos: © EPS-Schäffler / DVR e.V.
Quelle: DVR e.V / Prof. Dr. Ralf Kreibich

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Layout und Gestaltung: Andreas Schefisch 01.11.2009