"Zähne und Körper – ein sensibles System"

0. Einleitung - „Zähne & Körper - ein sensibles System!"
1. Das Kuratorium perfekter Zahnersatz stellt sich vor
2. Zähne, Zahnersatz und Psyche - ein Wechselspiel
3. Die Zähne und das Alter
4. Vorbeugen – wirkungsvoll und einfach!
5. Körperliche Beschwerden – die Ursache liegt oft im Mund
6. Zum Einfluss des Verlustes von Seitenzähnen auf die Sprachbildung


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Zahlen, Daten, Fakten und Definitionen – auf einen Blick

Dr. Karin Uphoff.JPGDer Zusammenhang von Mund- und Allgemeingesundheit. Körper und Zähne stehen in einem engen Zusammenhang, der nicht nur aus der Verbindung von Zähnen, Kiefer und Wirbelsäule über das menschliche Skelett besteht.

Durch kranke oder fehlende Zähne können sich außerdem Entzündungsbakterien im gesamten Körper ausbreiten und lebenswichtige Organe wie Lunge oder Herz schädigen.

Andererseits gibt es auch Erkrankungen des Allgemeinkörpers, die sich negativ auf die Mundgesundheit auswirken können. So leiden Menschen mit einem schlecht eingestellten Diabetes häufiger an Parodontitis.

Schmerzpatienten: In Deutschland leiden viele Menschen unter chronischen Schmerzen, die vom Kausystem ausgehen können:

    • 8,3 Millionen Menschen in Deutschland haben regelmäßig Migräne,
    • 4,7 Millionen Deutsche leiden an Spannungskopfschmerzen,
    • 3,7 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Tinnitus,
    • 28,7 Millionen Menschen haben regelmäßig Schulter, Nacken- und Rückenschmerzen,
    • 3,2 Millionen Deutsche leiden unter ausgeprägtem Schwindel.

(Quelle: Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik – GZFA)


Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Als CMD wird eine Fehlstellung zwischen Schädel (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula) bezeichnet, die bewirkt, dass Ober- und Unterkiefer nicht mehr in der optimalen Stellung aufeinander treffen. Dadurch kann sich der Biss verschieben, wodurch der gesamte Kiefer unter Spannung gesetzt wird. Dieser Druck kann sich auf die Kopf-, Nacken- und Halsmuskulatur übertragen und so chronische Verspannungen und Bewegungseinschränkungen hervorrufen. Auf diese Weise kann es auch zu chronischen Rückenschmerzen, Migräne und Tinnitus kommen.

Ursachen der CMD:
Die CMD kann durch viele Faktoren ausgelöst werden. Ein angeborener Fehlbiss, nicht passender Zahnersatz, ein fehlender Zahn oder der entzündlich bedingte Rückgang des Kieferknochens. Aber auch eine Fehlstellung des Beckens oder der Wirbelsäule kann die CMD begünstigen. Häufig tritt die CMD auch in Kombination mit psychischer Belastung oder Stress zu Tage. Frauen leiden fast doppelt so häufig an CMD wie Männer.

Bruxismus
Rund 18,9 Millionen Deutsche knirschen zeitweise mit den Zähnen oder pressen die Zähne nachts fest aufeinander. Etwa zehn bis 15 Prozent der Betroffenen entwickeln ein Krankheitsbild mit Schäden am Kauapparat. Vor allem Frauen zwischen 30 und 45 Jahren mahlen nachts unbewusst mit den Zähnen. Sie machen rund 80 Prozent aller Knirscher aus. Bruxismus gilt als ein Risikofaktor für die Ausbildung von CMD.

Parodontitis
Rund 23 Millionen Menschen in Deutschland sind an Parodontitis erkrankt. Die bakteriell bedingte Entzündung ist speziell in der Bevölkerungsgruppe der 35- bis 44-Jährigen sehr weit verbreitet. 52,7 Prozent der Altersgruppe leiden unter einer mittelschweren und 20,5 Prozent unter einer schweren Form der Erkrankung (Stand 2006). Seit 1997 ist die Rate der Parodontitiserkrankten um 26,9 Prozentpunkte also deutlich gestiegen. (Quelle: Vierte deutsche Mundgesundheitsstudie, Institut der deutschen Zahnärzte, 2006)

Eine unbehandelte Parodontitis ist nicht nur schädlich für die Mundgesundheit! Die gefährlichen Entzündungsbakterien können über die Blutbahn in den Körper gelangen und so auch lebenswichtigen Organen wie Herz, Niere und Lunge gefährlich werden. (siehe Bericht: "Risiko Parodontitis: Auch der Körper ist gefährdet" in dieser Mappe)

    • Diabetes und Parodontitis: Diabetiker haben ein dreifach erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken als Nicht-Diabetiker, ein gut eingestellter Diabetiker hat dagegen kein höheres Risiko als ein Gesunder. Eine nicht behandeltete Parodontitis wiederum kann den Schweregrad eines Diabetes negativ beeinflussen.

    • Schwangerschaft und Parodontitis: Bei schwangeren Frauen, die an Parodontitis leiden, besteht ein höheres Risiko einer Fehlgeburt. Frauen, die an Parodontitis leiden, bringen außerdem häufiger Kinder zur Welt, die ein zu geringes Gewicht haben. Ist der Kinderwunsch geplant, sollten parodontöse Erkrankungen bei der Mutter daher möglichst noch vor einer Schwangerschaft behandelt werden.

    • Rauchen und Parodontitis: Raucher erkranken deutlich häufiger als Nichtraucher an Parodontitis und sprechen auch schlechter auf die Behandlung an. Schon der Genuss von zehn Zigaretten pro Tag erhöht das Parodontitis-Risiko erheblich. Einer der Gründe dafür ist die bei Rauchern schlechtere Durchblutung des Zahnfleisches.

    • Der parodontale Screening-Index (PSI): Mit dem Parodontalen Screening-Index (PSI) kann der Zahnarzt Erkrankungen des Zahnhalteapparates feststellen. Mit einer speziellen Sonde wird die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen, in denen sich Keime ausbreiten können. Alle zwei Jahre übernehmen die Krankenkassen die Kosten für einen PSI, mit dem sich auch Frühformen der Parodontitis erkennen lassen. Die Ergebnisse des PSI bilden die Grundlage für weiter gehende Behandlungen des Zahnhalteapparates.







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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler
Fotos: © EPS-Schäffler, Kuratorium perfekter Zahnersatz
Quelle: Kuratorium perfekter Zahnersatz / Dr. Karin Uphoff

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Layout und Gestaltung: Schefisch 12.10.2009