SCHWARZ PHARMA |
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| Interview Prof. Dr. W. Oertel Direktor
Mit einem völlig neuen Wirkstoffpflaster gegen Parkinson kann sich die heute aufwändige Therapie verbessern. Das Pflaster mit dem neuen Wirkstoff Rotigotin wird einmal täglich angewendet, um dann 24 Stunden für eine gleichmäßige Wirkstoffabgabe zu sorgen. Patienten im Frühstadium der Erkrankung haben in Zukunft die Chance, für Monate bis einige Jahre nur mit dem Pflaster therapiert zu werden. Anders als Tabletten: Pflaster sichert gleichmäßigen Wirkstoffspiegel Bislang gibt es in der medikamentösen Parkinson-Therapie Tabletten, die der Patient in der Regel mehrmals pro Tag einnehmen muss, oder relativ aufwendige, invasive Verfahren. Oft zusätzlich zu weiteren Medikamenten, die zur Behandlung anderer Er-krankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Demenz verschrieben wurden. Manche Patienten nehmen pro Tag deutlich mehr als zwanzig Tabletten ein. Und das über Jahre. Ein weiteres Problem beim Parkinson-Patienten sind die Schwankungen des Wirkstoffspiegels der Medikamente im Blut. Nach Einnahme der Tablette steigt der Wirkstoff im Blut an und fällt dann nach einigen Stunden rapide ab. Bei Erreichen des höchsten Wirkstoffspiegels kann es zu sogenannten Dyskinesien kommen. Dies sind unwillkürliche Bewegungen, die der Patient kaum steuern kann. Sie sind unangenehm, da sie ganz schnell ablaufen und ziellos wirken und für Mitmenschen nicht recht einzuschätzen sind. Die Patienten wünschen sich daher einen gleichmäßigen Wirkstoffspiegel und eine Reduktion der täglich einzunehmenden Tablettenzahl. Dies bestätigt auch eine Studie mit Parkinson-Patienten. Laut dieser denken viele Betroffene zwar an ihre morgendliche Medikation, vergessen aber häufig im Alltag ihre weiteren Tabletten. Professor Oertel bestätigt, dass die Parkinson-Patienten, „wenn sie ihre Medikamente einnehmen und dann nach einer halben Stunde wieder beweglich sind, oft die nächste Einnahme vergessen, da sie die Beschwerden zum Zeitpunkt der empfohlenen Einnahme nicht spüren. Mit dem Pflaster ist das Vergessen nicht so problematisch.“ Dies gefährdet den Erfolg der Therapie und verstärkt die Schwankungen der Wirkstoffspiegel. Dabei wissen Parkinson-Experten wie Prof. Oertel von der Marburger Universitätsklinik: „Wenn Sie nun eine Substanz haben, die durch die Haut geht und dabei gleichmäßig aus dem Pflaster freigesetzt wird, kann man davon ausgehen, dass diese Substanz den Patienten durchgehend beweglich macht. Das Pflaster hat also den Vorteil, die Wirksubstanz dem Gehirn über 24 Stunden gleichmäßig anzubieten. Der Patient wird während des Tages nicht das typische `Rauf und Runter´ des Wirkstoffspiegels erleben.“ Der Therapieerfolg hat verschiedene Komponenten, die Professor Oertel so zusammenfasst: „Parkinson-Patienten sind in ihrer Bewegung stark eingeschränkt. Nicht nur in Händen und Beinen, auch im Sprech- und Schluckapparat. Sie haben also auch gewisse Probleme, Tabletten zu schlucken. Bei dem Pflaster geht der Wirkstoff über die Haut und der Schluckvorgang ist nicht so wichtig.“ Gelegentlich führt das Pflaster an der Klebestelle zu einer Hautrötung, die in etwa 5 % so ausgeprägt ist, dass der Patient die Pflaster-Anwendung aufgrund der Hautreaktion nicht verträgt. Weniger ist mehr: Einmalgabe mit 24-Stunden Wirkung Anders sieht es mit dem Parkinson-Pflaster aus. Seine entscheidenden Vorteile: * Die Wirkstoffabgabe erfolgt über vierundzwanzig Stunden.
* Man muss das Pflaster nur einmal pro Tag erneuern. Das oft lästige, mehrmals tägliche Einnehmen von Tabletten kann je nach Stadium der Erkrankung ganz oder teilweise entfallen. * Das Pflaster gibt den Wirkstoff über den Tag und auch die Nacht gleichmäßig ab. Höhen und vor allem Tiefen in der Medikation, die den Therapieerfolg gefährden und die Lebensqualität beeinträchtigen, entfallen. Das Parkinson-Pflaster enthält Rotigotin, einen Wirkstoff aus der Klasse der Dopamin-Agonisten. Er soll das gestörte Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn ausgleichen. Symptome wie Zittern, unsichere Bewegungen und Schmerzen können sich – der aktuellen Studienlage folgend - bereits nach einigen Wochen deutlich verbessern. Professor Oertel weiß aus umfangreichen Studien: „Bei Parkinson-Patienten, die noch relativ gering betroffen sind, schafft es das Pflaster für Monate bis Jahre allein, den Patienten beweglich zu halten.“ Internet: www.schwarzpharma.de |
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